des Lebens stehr und langsam mit Geschmack, und Bedacht sich seinen inneren Hausrat sammelt. In den Parla­menten von heute war Fürst Bülow ohne Frage der beste Redner,' voll sprudelnder Schlagfertigkeit in der Debatte und immer ein eleganter, kultivierter Fechter. Aber das eigentlich Zwingende, das mitunter schon weit schwächeren Begabungen eignet, ging ihm ab. Dazu war er zu diffe­renziert, zu wenig einseitig und wohl auch nicht wuchtig genug. Man hatte ob zu Recht oder Unrecht, im­mer die Empfindung -dieser Mann nahm das Leben wie ein buntes Spiel, an dem in heiterer Grazie teilzuhaben sich schon lohnt; das aber nimmer zum Einsatz des eigenen Lebens lockte. Woher es denn auch vielleicht gekommen ist, daß ihm so recht im Grunde niemand getraut hat und daß er auf'die Dauer keine Gruppe zusriedenzustellen ver­stand. . . .

Rundschau.

Reue Generäle.

Das Militärwochenblatt meldet: Dem kommandieren­den General des 7. Armeekorps v. Bernhardi ist der Abschied bewilligt worden: v. Einem, General der Ka­vallerie, ist zum kommandierenden General des 7. Armee­korps ernannt worden: v. Boehn, Kommandeur der 18. Division, und v. Linsingen, dieser unter Ernenn­ung zum kommandierenden General des 2. Armeekorps, wurden zu Generalen der Infanterie befördert.

Generalmajor v. Kurowski, Kommandeur der 44. Jns.-Brigade, ist zum Kommandeur der 27. Division (2. württembergische) an Stelle des jüngst so plötz­lich verstorbenen Generalleutnant v. Beck ernannt worden.

Prinz Eitel Friedrich ist zum Chef der Leib- tEskadron des Leib-Gardehusaren-Regiments, der Chef des Militärkabinetts, Generaladjutant Frhr. v. Lyncker, zum General der Infanterie ernannt worden.

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Bom Breslauer Katholikentag.

Kaiser und Papst.

Nach Eröffnung der gestrigen Nachmittagssitzung der Generalversammlung der Katholiken Deutschlands, ver­las der Vizepräsident Graf Balle st rem folgende De­pesche des Kaisers:Ich habe mich über die Be­grüßung der dortigen Versammlung der deutschen Katho­liken gefreut und danke für den Ausdruck treuer patrio­tischer Gesinnung. Wilhelm 1. k." Graf Ballestrem brachte hierauf ein Zfaches Hoch auf den Kaiser aus, in das die Versammlung begeistert einstimmte.

Im weiteren Verlauf der öffentlichen Versammlung verlas der Präsident Abg. Herold folgendes aus Rom eingegangene Telegramm: Sr. Eminenz, Kardinal Fürst­bischof Dr. v. Kopp: Der hl. Vater, hocherfreut über die Kundgebung des kindlichen Gehorsams und der Treue, welche die zur 56. Generalversammlung in Breslau ver­sammelten Katholiken Deutschlands durch ihren Präsiden­ten Herold dargebracht haben, wiederholt seine Wünsche, ss möge die Generalversammlung die reichsten und besten Früchte bringen und erteilt dazu allen Teilnehmern ins­gesamt und jedem einzelnen als Pfand himmlischer Gnade aus ganzem Herzen den apostolischen Segen. Gez. Merry del Val Kardinalstaatssekretär. Nach Verlesung des mit großem Beifall aufgenommenen Telegramms brachte der Präsident ein dreifaches Hoch auf den Papst aus.

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Nikolaus der Zweite weiß alles!

Der russische Revolutionär Butzew, der sich zur Zeit in Berlin aufhält, setzt jetzt seine in der Pariser Humanite" begonnenen EnthüllungenüberRu ß - land und seine Polizei, imVorwärts" fort. Es gelingt ihm an der Hand authentischer imVorwärts" faksimilier­ter Dokumente und Mitteilungen eines Vertreters der rus­sischen Regierung namens Krivosch die Legende zu zer­stören, als wäre der Zar ein Mensch ohne Willen, von schwachem Geiste, dessen Unfähigkeit ihn zum Spiel­zeug in den Händen der Kamarilla macht, als wisse er nichts von der Willkür und den Schrecknissen, die in seinem großen Reiche Vorgehen. Vielmehr wird für den Zaren eine Art Journal in einem einzigen Exemplar herge­stellt, welches vom Direktor des politischen Departements ausgearbeitet, dem Zaren vom Minister des Innern oder dessen Stellvertreter Überreicht wird. Das Journal ist mit seltenen Ausnahmen ein Journal politischer Infor­ma ti onen und gibt eine ganz genaue Darstellung von dem System der Spionage, der Provokation, der Willkür und all der blutigen Gewalt akte, die in Rußland Vorgehen. Der Zar weiß, von der Existenz der Lockspitzel, er liest die Briefe an Revolutionäre, die von den Polizeispitzeln in Rußland den andern gestohlen wur­den und ist unterrichtet, über die Niederträchtigkeiten seiner Polizei. Butzev wird seine Enthüllungen fortsetzen.

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Der Nordpol erreicht?

Der dänische DampferHans Ege de", der der dänischen Verwaltung für die grönländische Kolonie ge­hört, passierte am Mittwoch Lerwick. Der an Bord befind­liche Inspektor für Grönland telegraphierte an die Ver­waltung in Kopenhagen, an Bord befinde sich der ameri­kanische Reisende Tr. Cook, der aus seiner Nordpol­expedition am 21. April 1908 den Nordpol erreicht ha­ben soll. Cook kam im Mai 1909 von Kap Pork nach Upernipik. Die Eskimos bei Kap Dork bestätigen die Richtigkeit der Rei.se Dr. Cooks.

Lustschiffahrt.

X III auf dem Rückweg zum Bodensee.

Unter dem Jubel vieler Tausenden, die, trotz der kühlen Witterung auf dem Landungsplatz bei Bülzig aus­gehalten hatten, ist Z 3 am Mittwoch abend zwei Mi­nuten vor 11 Uhr aufgestiegen und hat die Richtung nach dem Süden eingeschlagen. Bei der Abfahrt spielte die Kapelle des Infanterieregiments Nr. 20 das LiedDeutsch­land, Deutschland über alles", in das die Menge begeistert einstimmte. Direktor Colsmann halte dem Kronprinzen

und dem Grafen Zeppelin den Aufstieg telegraphisch gemel­det. Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen kommt Z 3 nur langsam vorwärts. In Bitterfeld wurde Z 3 2.15 Uhr gesichtet, in Delitzsch. 2.45 Uhr; über Leipzig erschien er 4.15 Uhr, enthusiastisch be­grüßt von der auf den Dächern sich aufhaltenden Einwoh­nerschaft. Um 6.55 Uhr passierte Z 3 Zeitz, um 8.10 Uhr Gera, um 9.45 Uhr Plauen. Um 10 Uhr überflog er die bayerische Grenze und erschien um 10.20 Uhr über 5p o f, kurz vor 1 Uhr über Bayreuth und wurde bald nach 2 Uhr in Nürnberg gesichtet. Die Ankunft in Friedrichshafen wird heute Donnerstag Abend er­wartet.

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Auf der Landungsstelle bei Bülzig hat sich am Mittwoch ein schwerer Unfall zugetragen. Ein elfjä- riges und ein 4 Monate altes Kind wurden durch die Explosion eines Spirituskochers schwer verbrannt und in einem sofort zur Verfügung gestellten Automobil in die elterliche Wohnung nach. Zahna geschafft.

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Der Besuch des Reichstags und des Bundes­rats wird nunmehr bestimmt programmäßig am Sams­tag, den 4. September zur Ausführung kommen.

Am Dienstag, den 7. September, am Tag der ann- statter Kaiserparade, soll Z 3 nach Frankfurt ge­bracht worden, wo er einige Wochen in derJla" statio­niert wird.

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Wien, 1. Sept. Das Versprechen des Grafen Zeppelin, dem Kaiser Franz Joseph im nächsten Frühjahr eines seiner Luftschiffe, wahrscheinlich denZ 3" in Wien vorzuführen, ist auf direkte persönliche Initiative Kaiser Wilhelms zurückzufüh­ren. Kaiser Franz Joseph nahm das Versprechen des Grafen mit bestem Dank an.

Tages-Chronik.

Wien, 1. Sept. MeNeue Fr. Presse" meldet: Nach einem aus Jerusalem eingegangenen Bericht ha­ben die Muhamedaner und orthodoxen Chri­sten Jerusalems gegen das Läuten der Glocken der neuen deutschen Kirche Einsprache erhoben. Der Mali berichtet, Ruhestörungen seien zu befürchten, falls das Glockengeläute fortgesetzt werde.

Lissabon, 1. Sept. Die Regierung wird in das Budget einen Kredit zur Schaffung von Weinaus­fuhrprämien aufnehmen.

Stockholm, 1. Sept. 700 Arbeiter der Aktienge­sellschaft Separator haben heute die Arbeit wieder ausgenommen. Aus einigen Plätzen in der Provinz lie­gen gleichfalls Nachrichten vor, daß die Arbeit wieder aus­genommen sei.

Aus Württemberg.

Dienstnachrichten.

D e ev .ngelischi Pf rrrei Birkach, Amtsdekanats Stuttgart, wurde dem Pfa rer Markt in Hessigheim Dek. Besigh äm, über­tragen. Oberjehrer Heiß in Baienfnrt, OA. Ravensburg, in den Ruhestand versetzt.

Zum Kaisermanöver.

Dex Telegraphendienst.

Zur Erleichterung des Telegraphen- und Fern­sprechverkehrs im diesjährigen Kaisermanöver wur­den folgende neue Leitungen in Betrieb gesetzt: Fernsprechleitung Stuttgart-Heilbronn, Stuttgart-Kün- zelsau-Mergentheim, Stuttgart-Darmstadt, Sluttgart- Würzburg, Heilbronn,Mergentheim, Heilbronn-Karlsruhe (Baden), Crailsheim-Mergentheim, Künzelsau-Brauns- bach-Hall. Die Leitung Mergentheim-Königshosen ist bis nach Lauda verlängert. Für die Dauer des Kaiserma­növers werden folgende Einrichtungen getroffen: Ein­schaltung des Postamts Eberbach (Baden) in die neue Fernsprechleitung Stuttgart-Darmstadt, des Postamts Mergentheim in die neue Fernsprechleitung Stuttgart- Würzburg und in die Fernsprechleitung 1169 Stuttgart- Berlin, Einrichtung des (gleichzeitigen) Telegraphenbe­triebs in den Fernsprechleitungen 1001 Heilbronn- Mannheim, 15 Mergentheim-Würzburg, 5070 Stuttgart- Leipzig zwischen Mergentheim und Leipzig, 50 Berlin- Stuttgart-Basel zwischen Stuttgart und Berlin, 10101 Stuttgart-Crailsheim, 1020III Stuttgart-Hall, 1013 I Stuttgart-Künzelsau, 1031 Stuttgart-Mergentheim, sowie in der neuen Fernsprechleitung Heilbronn-Mergentheim, Einrichtung einer Trennstelle (mit zwei Telegraphenappa­raten) in der Telegraphenleitung 3919 Heilbronn-Neude- nau bei dem Postamt Mosbach, Einschaltung des Post­amts Lauda in die Telegraphenleitung 3902 Heilbronn- Mergentheim-Wertheim, Einrichtung des Hughes-Tele- graphenbetriebs zwischen Tauberbischofsheim und Heidel­berg. Zur Verbindung der Manöverleitung in Mergent­heim mit den Offizieren des Schiedsrichter- und Nach­richtendienstes wird durch die Telegraphentruppen vor dem Manöver ein neutrales Feldfernsprechnetz ausge­baut. In Mergentheim, Weikersheim, Niederstetten, Bartenstein, Dörzbach, Künzelsau und Jagsthausen wer­den die staatlichen Fernsprechanstalten durch Leitungen mit dem Feldfernsprechnetz verbunden, um die lleberleit- ung von Gesprächen von den staatlichen Leitungen in das Feld-Fernspxechnetz und umgekehrt zu ermöglichen. Auch wenn die Manöverleitung im Gelände ist, wird sie, soweit angängig, mit dem neutralen Feld-Fernsprechnetz ver­bunden werden.

Freiwilliges Motorfahre rkorps.

Zn den Kaisermanövern in diesem Herbst werden etwa 100 Freiwillige der Deutschen Motorsahrervereinig­ung herangezogen. 58 werden hievon der Manöverleit­ung, 3 dem Armeeoberkommando, 3 dem Generalkom­mando des 14. Armeekorps, 2 dem Kommando des Ka­valleriekorps, 3 der Kavalleriedivision A, und je 4 den Infanteriedivisionen 28, 29 und 30 zugeteilt. Außer­

dem treten noch 17 zur Feldsignalabteilung, während 2 zur Reserve kommen. Auch eine Neuerung wird ein­geführt, insofern eine Anzahl Subventionswagen zum 1. Mal zur Teilnahme an den Manövern herangezogen werden. So z. B. werden 5 Daimler'sche Lastkraftzüge der Kavallerie-Division zugeteilt; sie sind zu diesem Zweck bereits gemietet worden. Ferner nehmen an den Manövern teil 9 Lastkraftzüge von den Firmen Dnr- kopp, Lloyd, Nacke, Mulag, Dickst N. a. G, Stöwer, Süddeutsche Gaggenau und Podeus.

Groß II" im Aufklärungsdienst.

Mit großer Spannung wird allerseits der Mitwirk­ung des Groß II bei den Kaisermanövern entgegenge­sehen, da hier zum 1. Mal der Einfluß des lenkbaren Luftschiffes auf Aufklärung und Führung dargetan wird. Der Kreuzer ist der schwächeren Partei zugeteilt, es wird angenommen, daß er die Leistung einer Kavallerie­division ersetzen und in Bezug auf Meldewesen und Schnelligkeit womöglich - noch übertreffen wird. Eine wertvolle Dienstleistung des Fahrzeuges wird schon in den beiden ersten Manövertagen fallen, an denen die bei­den feindlichen Armeen noch weit auseinander sein dürf­ten. Groß II wird sich vermutlich weit vorwagen, über die feindliche Aufklärungskavallerie hinwegfliegen und den An- und Aufmarsch der gegnerischen Armee zu er­kunden versuchen. Während der Gefechtstage wird er seine Aufgabe darin erblicken, die strategischen und takti­schen Absichten des Gegners frühzeitig festzustellen und Truppenverschiebungen des Feindes während der Schlacht so rechtzeitig zu melden, daß ein Armeeoberkommando ihnen entgegenznwirken noch im Stande ist.

Vorbereitungen im Kaiserquartier.

In Mergentheim trafen -die erste Quartierma­cher aus Berlin ein; ferner kam die Luftschisfer-, Tele­graphen-, und Eisenbahnabteilungen, welche in Bürger­quartieren Unterkunft finden, von Berlin hier an. Die­sen folgen heute die Hofbeamten und kaiserlichen De­korateure. Ebenso werden im hiesigen Kasernenhof die Zelte für die Beamten und die Dienerschaft des läiser- serlichen Marstalles aufgeschlagen. Nach den getroffenen Anordnungen und Bestimmungen wird der Kaiser am Montag den 13. September nachmittags ein Uhr hier ein- treffen. Am Dienstag den 14. September kommt der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich-Este hier an und bei dieser Gelegenheit ist großer militärischer Empfang befohlen, wobei voraus­sichtlich auch der König von Württemberg, der Groß­herzog von Baden, der Großherzog von Mecklenburg- Schwerin anwesend sein werden. Vom 11. bis 18. Sep­tember ist die Rpgimentsmnsik 122 hier. Von fremden Militär-Attachees werden anwesend sein: von Amerika Hauptmann Samuel G. Shartle, von Argentinien Major Sercro Toranzo, von Chile Oberstleutnant Jorje Barcelo, von Frankreich Oberstleutnant Pelle, von Großbritanien Oberst Trench, von Japan Oberst Minobu Ono, von Ita­lien Oberst Luca Montuori, von Oesterreich Hauptmann Freiherr von Bienerth, von Persien Oberleutnant Mirza Mehdi-Khan Hesnos Saltaneh, von Rumänien Haupt­mann Jean Rascanu, von Rußland Oberst von Michelson, von Schweden Hauptmann von Schenfelt, von Spanien Oberst W. Jose Sanchis und von der Türkei Major Enver Bey.

Die neuen Bolksschulbücher. Die durch eine Kommission von Bezirksschulinspektoren und Lehrern aus­gearbeiteten neuen Fibeln und Lesebücher für die Volksschulen sind nunmehr in einer sogenanntenPro­beausgabe" fertig gestellt. Behufs Verteilung an die Lehrer und Schulen wird diese Probeausgabe zunächst an die Bezirksschulinspektorate und Seminarrektorate ver­schickt, damit die neuen Bücher vor ihrer endgültigen Drucklegung von der gesamten Lehrerschaft nochmals ge­nau geprüft werden können. Die demnächst abzuhalten­den Schulkonserenzen sollen sich sodann ausschließlich mit diesen Büchern beschäftigen, und erst wenn das Ergebnis der dabei gepflogenen Beratungen zusammengestellt ist, und die da Und dort gemachten Aenderungsvorschläge nach Möglichkeit berücksichtigt worden sind, soll zur endgülti­gen Drucklegung dieser neuen Schulbücher geschritten werden, so dzß die Neueinführung derselben mit Beginn des neuen.Schuljahrs im Jahr 1910 erfolgen kann. Die evangelischen Schulen sollen 4 neue Bücher, die Fibel fürs 1. Schuljahr, Lesebuch I fürs 2. und 3, Lesebuch II fürs 4. und 5. und Lesebuch III fürs 6. und 7. Schuljahr, die katholischen Schulen dagegen nur 3 Aücher, eine Fibel fürs. 1. Schuljahr, Lesebuch I fürs 2. und 3. und Lesebuch II fürs 4.7. Schuljahr erhalten; doch ist auf evangelischer Seite die Frage, ob nicht für einfache Schulen die Ausgabe eines zweibändi­gen Lesebuchs mit weniger Stoff neben dem dreibändi­gen angezeigt erscheint, zur Zeit noch eine offene. Die neuen Schulbücher tragen den verschiedenartigsten Schul­verhältnissen Rechnung, geben der Poesie einen sehr breiten Raum und sind mit Bilderschmuck ausgestattet, ganz besonders zeichnet sich die neue Fibel durch reich­lichen farbigen Bilderschmuck aus. Der Ladenpreis der gebundenen Exemplare soll sich laut Vertrag mit den betreffenden Verlagshandlungen evangelischerseits auf 55, 80, 100, 120 Pfennig; katholischerseits auf 55, 80, 150 Pfennig belaufen.

Die Gehaltsbestrebungen der Berkehrs-earn- ten. Die Ablehnung der Gehaltsverbesserungen der un­seren Verkehrsbeamten durch die Abgeordnetenkammer hat in den Kreisen der württ. niederen Verkehrsbeamten leb­hafte Mißstimmung hervorgerufen. In denVerkehrs­beamtenstimmen" tritt ein Einsender dafür ein, daß man bei den bisherigen Forderungen nicht mehr stehen blei­ben dürfe, wenn man zum Ziele kommen wolle. I" dem Artikel heißt es u. a.:Wie ein Mann müssen wir nunmehr laut und vernehmlich die Forderung erheben, man öffne uns die mittlere Laufbahn! Man stelle uns den Reichspost- und preußischen Eisenbahnassistenten gleich! Weg mit der unglücklichen Vierteilung des Verkehrsbe­amtenstandes! Zurück zur Dreiteilung wie vorher! Was sich im Reiche, in Preußen, Sachsen, Oldenburg um Mecklenburg bewährt, muH auch bei uns möglich sei"-