Aus Stadt und Umgebung.
Wildbad, 23. Juli. Aus dem bunten Kranze der bisherigen Konzert- und Künstlerabende im Konversationssaal leuchtet das letzte als schöne Blume hervor. Freunde edler Tonkunst werden noch lange mit Stolz auf die musterhafte Darbietung dieses Abends zurückschauen. Wuchtig und feierlich drang das Meer von Tönen der Ouvertüre zur Oper „Titus" empor in den fast zu kleinen Raum des Konversationssaales und verherrlichte das gewaltige Tonwerk Mozarts und bewies aufs neue das feine Kunstverständnis, das Herrn Musikdirektor Prem eigen ist, das ihn in seiner souveränen Musikmeisterschaft glänzend hervorhebt. Für die gesanglichen Vorträge waren dank der liebenswürdigen Bemühungen des Kgl. Badekommissärs Herrn Baron von Gemmingen zwei ganz vorzügliche Kräfte engagiert. Kgl. Kammersänger Herr Peter Müller vom Hoftheater in Stuttgart, dessen Name schon oftmals in Konzertberichten lobende Erwähnung fand, und der als Künstler und Gesangspädagoge für die neuere Richtung geradezu bahnbrechend ist, hat auch sein eigenes Organ zu seltener Fülle und Schönheit erzogen. Mit erhebender Stimme sang er aus Mehul's Oper „Josef und seine Brüder" die Arie: „Mir lächeln umsonst des Königs Blicke." Voller Beifall lohnte schon diese erste Darbietung. — Sodann erschien Fräulein Berta Saleska von der Cölner Oper auf
dem Musikpodium um mit ihrer Kunst die Konzerbesucher zu erfreuen. Und das hat sie zur vollen Genüge getan; ja sogar noch weit mehr, berauscht, entzückt, bezaubert hat uns der herrliche süße Klang ihrer Lieder, die meistenteils einen tragischen Charakter trugen. Ein sehnsuchtsvolles stilles Bitten, eine sanfte Gewißheit und ein frommer Wunsch entstieg dem verworrenen Tonbild aus Meyerbeers Oper „Der Prophet", das die junge Sängerin ergreifend vortrug; das war ein Singen, das vom Herzen kam, zu Herzen ging, „wahre Poesie der Seele"! Zwei prachtvolle Blumensträuße und nicht endenwollender Applaus war der Dank den das Publikum der Zungen Künstlerin beschenk. Den Schluß des Abends lenkte Herr Müller wieder in fröhliche Bahnen, indem er die dramatischen Konzertstücke mit heiteren Liederklang wechselte. Er bewies damit aufs glänzendste den Künstler in sich und enthusiasmierte die Konzertbesucher derart, das der stürmische Jubel und die lauten Bravorufe ihn noch zu einer Einlage veraulaßten, die den genußreichen Abend, der allen noch lange in Erinnerung bleiben wird, beschloß.
Eingesandt.
Wildbad, 23. Juli. In den Amtsblättern wurde letzten Herbst durch Ministerialerlaß bekanntgegebeu, daß vom 1. Oktober 1908 ab, Kinder unter 14 Jahren morgens vor 8 Uhr und Abends nach 8 Uhr garnicht, und den Tag über nur 3 Stunden beschäftigt werden dürfen. Zur
streckten Durchführung wurden bei uns Polizeiposten morgens aufgestellt, um etwaige Verfehlungen unnachsichtlich zur Anzeige zu bringen, wozu sie vom Kgl. Oberamt strengstens ermahnt wurden. Auch von Pforzheim und anderen Städten habe ich öfters gelesen, daß z. B. Bäcker hart bestraft wurden, die schulpflichtige Kinder morgens vor acht Uhr mit Brotaustragen beschäftigten. H^uer wurde bei uns, wie jedes Jahr, wo es noch kein Kinderschutzgesetz gab, wieder schulpflichtige Kinder während ihrer Ferienzeit in Gemeinde- und Staatsforsten mit Farnansschneiden usw. beschäftigt; diese müssen morgens 6 Uhr an die Arbeit und den ganzen Tag in der Sonnenhitze, geplagt vom Geschmeiß, bis Abends arbeiten, und die noch oft einen weiten Weg bis nach Hause haben, wo sie ermattet ankommen. — Ist das nicht der reinste Hohn auf dieses Kinderschutzgesetz und dem Recht ein Schlag ins Gesicht? Hat der Staat diese Sozialgesetze, dessen Schöpfer er ist, nicht zu respektieren, oder heißt es hier auch: „Halt amol Bauer, des ist wieder ebbes anders. Durch solche Mißachtung des Gesetzes seitens des Staates wird Unzufriedenheit gesäht, werden Proletarier geerntet; denn der steuerzahlende und staatserhaltende Bürger, sage Untertan, wird sich hier überzeugen, daß Gewalt Recht ist.
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