„Ueberall in Baden gibt der Geistliche den Religionsunterricht in den betreffenden Klassenzimmern, Für den Konfirrnandenunterricht wurden-in den größten Städten und einigen Dörfern Konfirmandensäle erbaut, weil es mitunter schwer hält, diesen! Unterricht außerhalb der Schulzeit in einem Schulzimmer unterzubringen. Dieses sind aber Ausnahmen."
Der Pfarrer, der solchermaßen handelte, hat durch Schwarzmalerei und Irreführung, durch Verdächtigungen und Entstellungen den Bürgern das Bewußtsein beige- bracht, daß sie durch die Unterzeichnung der Eingabe eine staats- und kirchenretteiide Tat begehen. Der Leh- rerstanld muß dagegen protestieren, daß man ihn fn den Augen der Bevölkerung als kirchen- und religionsfeindlich verschreit, und er muH seinen tiefsten Abscheu darüber aussprechen, daß Man in den Kampf gegen ihn durch Anwendung unlauterer und unehrlicher Mttel auch die Bürger der Gemeinde, die Väter der Volksschuljugend, hereinzieht.
Der geschästsführende Vorstand des Württ. BvlksschMehrervereins.
Rundschau.
Kürst Bülow
hat am gestrigen Sonntag Berlin verlassen. Er wird sich zunächst in Weinflottbeck aufhalten und dann nach Norderney gehen. Den Winter will das Fnrsten- paar bekanntlich in Rom, wo Bülow eine Billa besitzt, zubringen. Vor seinem Scheiden aus Berlin hat Fürst Bülow mit seinem Nachfolger eine lange Unterredung gehabt und man nimmt an, daß er bei dieser Gslegen-- hsit dem neuen Reichskanzler die Lage der auswärtigen Beziehungen des Reiches dargelegt hat. Fürst Bülow ist bei Anlaß seines Ausscheidens, wie bereits gemeldet, Gegenstand vielseitiger Ehrungen gewesen. Die in Berlin akkredierten Botschafter haben chm noch, am Samstag einen Besuch: abgestattst und der rumänische Gesandte überreichte ihm den hohen Orden Karls I., eine Auszeichnung, die sonst nur an Souveräne verliehen wird. Auch mit Gerhart Haupt mann hat de r Fürst ei ne Ab- fchiedsdepesche ausgelauscht.
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Dem Verdienste seine Krone.
Aus Anlaß der Verabschiedung der „Reichssinanz- reform" hat der Kaiser an eine Anzahl von Beamten des Reichsschatzamtes Orden und Auszeichnungen verliehen. Den Herren, die heute im Aufträge der verbündeten Regierungen diesem oder jenem schwarz-blauen Steuerprojskt ein „Unannehmbar" entgegenschlenderten, um am anderen Tag dasselbe Projekt in dielen gezierten Wendungen zum „Standpunkt der Regierung" zu machen, haben «diese knopflöcherige Anerkennung sehr wohl verdient. Es wurden verliehen «dem Finanzmini- ster Freiherrn v. Rheinbuchen die Brillanten zum Kreuz und Stern der Komture des Kgl. Hausordens von Hohenzollern, dem Minister für Handel und Gewerbe. Syidow, der rote Adlerorden 1. Klasse mit Eichenlaub, dem Direktor im Reichsschatzamt, Kühn, die Brillanten zum roten Adlerovden 2. Klasse mit Eichenlaub und Stern. Dem Unterstaatssekretär im Reichsschatzamt, Twele, und dem Vortragenden Rat im Reichsschatzamt, Dr. Hofmann, ist das Bildnis des Kaisers oerliehm worden.
2- S -st
Wie es kam, daß Fürst Bülow fiel?
Tie „Braunschweigische Landeszeitung" will es wissen: Zwei Konservative sind schuld daran:
Wenn einst, so läßt sich das Blatt aus Berlin schreiben, die Geheimgeschichte dieser letzten Monate bekannt geworden sein wird, dürfte sich manches doch in andermn Lichte zeigen, als es jetzt betrachtet wird; vor allein wird man dann über die g e hei me n T r i e b- kräfte und Wirkungen, die den Kanzler zu Fall gebracht haben, mehr Klarheit erlangen und vielleicht erfahren, daß auch hier wieder viel, zu viel Menschliches mitgespielt hat. Tenn ein Staatsmann von so Karem Blick und sicherer Berechnung, wie der Fürst Bülow einer ist, dem seine Freunde nachrühmen, daß er stets «die Tinge in ihrem richtigen Zustande zu erschauere vermocht habe, pflegt sich doch kaum über Gefahren zu täuschen, wie die es waren, die der Finanzresorm drohten.
So wird schon heute bekannt, daß nicht der Optimismus, sondern die Treulosigkeit der Konservativen die Ursache davon gewesen sei, daß der Kanzler mit seinen Hoffnungen scheiterte. Vor und nach der Einbringung der Regierungsvorlage über die Finanzreform habe Fürst Bülow mit Parlamentariern aller Parteien wiederholt konferiert. Dabei ist ihm von zwei konservativen Abgeordneten, die in ihrer Fraktion ein großes Ansehen genießen, die Versicherung gegeben worden, sie würden dafür Sorge tragen, daß die Fraktion ftir die Erbanfallsteuer eintrete. Von diesem Augenblicke an hoffte Bülow aus ein Zustandekommen dck Reform in der Hauptsache nach! der Regierungsvorlage mit Hilfe des alten Blocks, und seine wiederholten Aeußerungen über das Festhalten der verbündeten Regierungen an der Erbanfallstener stützten sich nicht zum wenigsten auf dieses Versprechen.
Um so enttäuschter war der Reichskanzler dann, .als die beiden Abgeordneten nicht nur ihr Versprechen nicht einlösten, sondern vielmehr mit «der Mehrheit die Erbanfallsteuer energisch bekämpften und schließet ch abl e h n ten. Ob die beiden Abgeordneten von vornherein die Absicht hatten. Bülow zu düpieren, oder ob sie Opfer der Parteidiktatur geworden sind, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls steht so viel fest, daß Fürst Bülow ihren Versicherungen Glauben schenkte, uni dann hinterher herbe Enttäuschungen zu erleben.
Es mag an dieser Erzählung etwas Wahres sein. Denn ähnlich sähe die Lache den braven Konservativen durchaus. Mir möchten wir nicht so weit gehen, zu vermuten, die beiden großen Unbekannten hätten den Kanzler absichtlich hineingelegt. Beide werden selbst
davon überzeugt gewesen sein, daß es hätte möglich! sein können, die widerstrebenden Konservativen für die Erbanfallsteuer zu gewinnen. Aber die „maßgebenden" Konservativen hatten es anders beschlossen. Fürst Bülow hatte eine Toppelsünde auf sich geladen, die gerochen, werden mußte: er hatte den ostelbischen Junkern die Zahlung von «Steuern zugemutet, und er hatte das preußische Wahlgesetz für verbesserungsbedürftig erklärt. Ob solchem Frevel war sein Schicksal besiegelt.
Tatsächlich beweist die Geschichte von Bülows Fall, «daß dem agrarischen Reichskanzler der klare Blick für die Qualitäten der preußischen Konservativen durchaus fehlte. Sonst hätte er wissen müssen, daß das Steuerzahlen der Punkt ist, wo sie sterblich sind, und daß, wer an ihrem Wahlprivileg rüttelt, vermöge dessen sie die Herren in Preußpn-Deutschland sind, von ihnen nach dem Grundsatz behandelt wird: Pardon wird nicht gegeben.
Die Wirkung -er Zündholzsteuer.
Wie aus Berlin gemeldet wird, haben die Zünd- holzwareN fabriken auf ihre Produkte vom 15. d. Mts. ab bereits einen Zuschlag von 50 Prozent gelegt. da die Nachfrage so groß ist, daß die Zahl der Arbeitskräfte bedeutend verstärkt werden mußte. Der Zuschlag soll auch verhindern, daß sich Privatleute zu große Vorräte jetzt kaufen, und später der Konsum, namentlich nach «dem 1. Oktober, bedeutend Nachlassen würde. In Berlin haben einzelne große Geschäfte und Warenhäuser in den letzten Wochen täglich für einige Tausend Mark Zündhölzer verkauft und seit einer Woche gibt es in den großen Geschäften keine mehr."
Hr -st rst
Demokratie und Sozialdemokratie.
Als im Zeitalter des konservativ-liberalen Blocks eine Reihe von Männern aus den linksliberalen Gruppen in Preußen ausgetreten sind, um sich zu einer „Demokratischen Vereinigung" zusammenzuschließen, da hat gewiß jeder ausrichtige Demokrat diese Männer verstanden, wenn er ihr parteizersplitterndes Tun auch nicht gerade billigen konnte. Man konnte sich allerdings nach einer Richtung mit dieser neuen Gruppe befreunden nämlich insofern, als,es ihre Aufgabe zu werden schien, durch ihre Mittelstellung zwischen den Linksliberalen und der Sozialdemokratie sine Verständigung zwischen diesen beiden Gruppen zu fördern. Dieser Aufgabe ist aber die demokratische Vereinigung bis heute noch nicht gerecht geworden und sie wird jetzt, nach Barths Tode, noch weniger im Stande sein, sie zu erfüllen. Tenn wenn sie wirklich dir Absicht hätte, piese Arbeit zu tragen, dann müßte sie das Maß ihrer Kritik etwas weniger einseitig verteilen und sie dürfte sich nicht darauf beschränken, lediglich die Demokraten und Linksliberalen außerhalb der „Demokratischen Vereinigung" schlecht zu machen. Diese beständige Kritik verliert schließlich jede Wirkung, und das jetzt umsomehr, nachdem die politische Konstellation die bisherigen Blockdemokraten zu ihrer eigenen Freude wieder in die Reihen der Opposition gestellt hat. Es fällt sogar den Sozialdemokraten auf, daß in der „Dsrnokratischerr Vereinigung" in dieser Beziehung etwas nicht in Ordnung ist und es ist außerordentlich charakteristisch, wenn jetzt kein anderer als Eduard Bernstein, die demokratische Vereinigung warnt, Pen bisherigen Weg weiter zu gehen. Er schreibt in den Sozialistischen Monatsheften:
„Einstweilen würde schon ein Schritt vorwärts getan fein, wenn den ostelbischen Konservativen die 25 Mandate wieder genommen würden, die ihnen die Freisinnigen im Bülowrausch in die Hände gespielt haben. Das setzt aber eine Verständigung zwischen der Sozialdemokratie uno de m ernüchterten Freisinn voraus, an der es vorläufig noch fehlt. Und hier scheint mir ein Wort an unsere Nachbarn von der Demokratischen Vereinigung zeitgemäß. Tie äußerste Linke des Liberalismus, hinter der keine bestimmte Gesellschaftsklasse steht, sondern nur Ideologen aus allen möglichen Gesellschaftsklassen, hat sich in eine Verbitterung gegen ihre frühere Partei hineingelebt, die gewiß sehr begreiflich ist, aber in ihren Wirkungen nachgerade dahin zu führen droht, daß das Wirken der Vereinigung immer mehr sich von dem entfernt, was ihr ursprüngliches Vorhaben war: die Pionierarbeit für einen moäus vivsnäi zwischen dem radikaleren bürgerlichen Liberalismus und der Sozialdemokratie. Wie sich die Parteiverhältnisse in Deutschland einmal gestaltet haben, ist, sofern nicht große europäische Konflikts zu einer politischen Umwälzung führen, aut lange hinaus eine politische Verbesserung nur von der Erzielung eines solchen moäu8 vivtzucti zu gewärtigen. So etwas wird aber nicht durch überhitzte Rekrj- minationen erwirkt, die im Gegenteil meist die Wirkung haben, sich anbahnsnde Verständigungen nicht zustande kommen zu lassen. Es soll damit selbstverständlich die Kritik am Freisinn nicht als überflüssig hingestellt werden, aber die Demokratische Vereinigung hat eine größere, gerade jetzt aktuell werdende Mission, für die diese Kritik nur Mittel zum Zweck sein kann, die ihr vielmehr in Hinsicht auf Maß und Ton die Direktive geben muß."
Es wird gut sein, wenn sich die Freunde in der demokratischen Vereinigung diese Ausführungen Eduard Bernsteins etwas zu Gemüte führen.
Tages-Chronik.
Köln a. Rh., 18. Juli. Unter überaus zahlreicher Beteiligung wurde heute Vormittag in Gürzenich die erste öffentliche Versammlung des 7. Kongresses der christlichen .Gewerkschaften Deutschlands durch den Gr- werkschaftssekretär Dedenbach mit einer Begrüßungsansprache eröffnet.
Berlin, 17. Juli. Der Jttnungsausschuß «der Vereinigten Handwerkerinnungen zu Berlin, .dxm 45 Innungen mit ungefähr 25000 Mitgliedern a-ngehören, hat den Beschluß gefaßt, in corpore« dem HansabuMdj beizutreten. Ferner haben die Handwerkskorporationen auch ihren Mitgliedern den Einzelbeitritt warm empfohlen.
Kiel, 18. Juli. Die Kaiserliche Jacht „Hohenzollern" mit Kaiser Wilhelm an Bord, hat heute Morgen um 4 Uhr die Auslandsreise angetreten. Ter Kreuzer „Hamburg" und das Depeschenboot „Sleipner" begleiteten die „Hohenzollern".
Paris, 18. Juli. Ter Sousches der Allgemeinen Sicherheitspolizei, Blot, sowie ein ihn begleitender Inspektor Namens dtugat wurden gestern abend von einem Mann Namens Telaunay, der wegen verschiedener in Museen begangener Diebstähle gesucht wurde, durch Revolverschüsse Ngetötet. Telaunay beging darauf Selbstmord.
Madrid, 17. Juli. Die „Gaceta de Madrid" veröffentlicht ein Kgl. Dekret, durch das dem Infamen Alfons von Bourbon der Titel eines Jnfanten genommen wivd, weil seine Heirat mit der Prinzessin Baa- trice von Sachsen-Kob urg und Gotha ohne die Einwilligung des Königs erfolgt ist. — Das Kgl. Dekret, das den Prinzen Alfons von Orleans des Titels Jnfcrnt und der Vorrechte eines Jnfanten für verlustig erklärt, entzieht ihm auch alle Ehrenzeichen,
u. a. das Goldene Vließ und das Großkrenz des Ordens Karls III. Der Prinz soll die Ehe auch ohne Ermächtigung der Militärbehörden erngegangsn sein, was möglicherweise noch seine Bestrafung inr Ttsziplinarweg zur Folge hat.
Petersburg, 18. Juli. Seit gestern sind 81 Neuer- krankungen und 49 Todesfälle an Cholera vorgekommen. Die Gesamtzahl der Erkrankten beträgt 868. Seit Anfang Juni sind in den Gouvernemenrs Petersburg, Archanglln und Wokogda 3409 Choleraerkrankungen und 1253 Todesfälle verzeichnet worden.
Butler, 18. Juli. (Pensylvanien). Heute vormittag kam es bei dem Werk der Standard Oil Company in Lyn- dvra, deren ausländische Arbeiter gestern in den Ausstand getreten sind, zu heftigen Ausschreitungen, bei denen mehrere Ausständige verletzt wurden; einer davon schwer. Es sind etwa 3000 Arbeiter beschäftigungslos.
Coulornmiers, 18. Juli. Ter Lenkballon „Bille de Nanci", der infolge eines Motordesekts in der Nähe von Faremoutiers tauben mußte, ist heute früh in der Richtung nach Nanci wieder aufgestiegen.
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Württembergischer Landtag.
Kammer der Abgeordneten.
Stuttgart, 17. Juli
Tie Abgeordnetenkammer setzte heute die Beratung des Berichtes der Kommission für Gegenstände der inneren Verwaltung über den Entwurf eines Gesetzes betr. Aenderungen des Gesetzes über die P e nsio n s rech te der Körperschafts beamten und ihrer Hinterbliebenen fort. Die Kommissionsanträge und einige Anträge des Berichterstatters Schick, (Z.) wurden hiezu ohne Debatte angenommen. Auch ein Antrag der Kommission, die «zu dem Gesetzentwurf eing-elaufenen Eingabe,: des Landesverbands der Beamtenvereine größerer württemb. Gemeinden und des Vereins württ. Oberamtspsleger vom 24. März 1909 für erledigt zu erklären, fand debattelos-: Annahme.
Darauf ging es zur Beratung verschiedener Anträge aus dem Hanse über. Zunächst lag ein Antrag von Kiene und Gen. vor, der besagte, „die Regierung zu ersuchen, im Bundesrat für die Einbringung eines Gesetzentwurfes im Sinne des Reichstagsbeschlusses vom 13. März 1908 wegen Aenderung des ß 23 des Reichsgesetzes über die Schlachtvieh- und Fleischbeschau einzutreten".
Minister von Pischek trat diesem Antrag energisch entgegen. Wenn er Annahme fände, müßte man auch die Fleischbeschauer in den Staatsdienst herüber nehmen. Tier Minister wurde in dieser Auffassung von dem Mg.
v. Gau ß (Vp.) unterstützt. Schließlich wurde der Antrag des Zentrums mit Mehrheit abgelehnt.
Daraufhin ging die Kammer zur Beratung folgenden Kommifsionsantrages über n) „die Regierung zu ersuchen, im Bundesrat für Schaffung eines gesetzlichen Hansarid e it,er schütz es und für die Ausdehnung der Ge- tverb einspektivn auf denselben einzutreten, d) die Regierung zu ersuchen, sie wolle im Bundes rat eintreten für die Unterstellung des Handelsgewerbes unter die Ge- tverbeinspektion unter Hinzuziehung von Angehörigen des Handelsgewerbes." Während der längeren Begründungsreden des Berichterstatters Mattutat (Soz.) leerte sich das Haus mehr und mehr, so daß schließlich nur 25 Abgeordnete im Sitzungssaal anwesend waren.
Schließlich wurde Art. a) nach« dem Komrnissionsari- trag angenommen und daraufhin die Beratung aus Dienstag Nachmittag 3 Uhr vertagt.
Die Erste Kammer und die Bolksschuluovelle.
Stuttgart, 17. Juli.
Bei Beratung der Bolksschuluovelle stimmte die Erst: Kammer den Art. 2 und 2n die von der Dauer der Schulpflicht handeln zu. Domkapitular Moser besprach dabei dis obligatorische Einführung des 8. Schuljahres, gegen die er die Kosten und Lehrermangel ins Feld führte.
Mitberichterstatter Prälat v. Berg sprach den Wunsch aus, daß die leistungsfähigen Jndustriegemeinden die Schulpflicht auf 8 Jahre ausdehnen.
Präsident v. Sandberger hebt hervor, daß das 8. Schuljahr ohne besondere 8. Schulklassen wenig Wert habe. Der Resolution der Zweiten Kammer, die die Regierung um Vorlage eines Entwurfs über den weiteren Ausbau der allgemeiner: Fortbildungsschule ersucht, ist die Kommission der Ersten Kammer nicht beigetreten.
Freiherr v. Ow, und «Dekan Müller sprechen sich gegen eine solche Resolution aus, während Malermeister Schindler und Präsident v .Mvsthaf sie empfehlen.
Der Minister erklärt, daß auf die Dauer ein: Reform des Allgemeinen Fortbildungsschulwesens nicht umgangen werden könne, daß man aber die Erfahrungen abwarten muffe, die man mit der Reform des gewerblichen Fortbitdungsschulwesens mache. Man müsse der Regierung den Zeitpunkt überlassen, an dem i hr die Einbringung eines Entwurfs angezcigt erscheint. Hierauf wird ein Antrag Mvsthaf, der die Regierung ersucht, einen Ge-