teilt: Zunächst beruht altes, was iu diesen Zeiuingsbe- ' richren bezüglich des Verhaltens des Kriegsministeriuins bei dem Gothaer Luftschinhallenbau erzählt wurde, auf vollständig unrichtigen V e rni u t u n g e in Wenn ferner .Herr Colsmanir in Straßburg gesagt haben soll, das .Kriegsministerium hätte ihm den Bescheid gegeben, daß an den Bau eines weiteren Zeppetinschen Schiffes »licht gedacht sei, und dies dadurch zu erklären gesucht hätte, daß der Berater im Kriegsministerunn selbst Erfinder eines Luftschiffes sei, so ist festzustellen, daß ein Bescheid be- treffetld den Ban eines Zeppelin-Schiffes überhaupt nicht vom Kriegsministcrittm erteilt worden ist. Auch ist Ma­jor Groß, der Kommandeur des 'Luftschiffer-Ba­taillons es kann nur dieser Offizier gemeint sein in seiner Dienststellung keineswegs der Berater im Kriegs­ministerium. Tie .Heeresverwaltung wird in diesem Som­mer zwei Militärluftschiffe, zwei Parseval schiffe und zwei Z e p p e l i n s ch i f f e besitzen. Von einer Bevor­zugung eines Systems und von einseitigem Einfluß eines unberufenen Beraters kann also keine Rede sein. Tie Verhandlungen im Kriegsministerium am 24. April 1909 mit Herrn Colsmann über eine Unterstützung der Zeppe- lin-Luftschisfbau-Gesellschaft verliefen derart, daß Herr Colsmann mit ei u m Subvention seitens des Kriegsmini­steriums rechnen konnte, was er auch in seinem Schreiben vom 4. Mai an das Kriegsministerium zum Ausdruck ge­bracht hat, Daß runde oder drehbare Hallen besser sind als gerade und feste, ist längst bekannt und viel­fach erörtert. Tatsächlich festgestellt wurde das Verhal­ten der Zeppelin schiffe bei Benutzung eckiger Hallen erst durch die zahlreichen Versuche des Luftschiffer-Bataillons in Friedrichshafen im März-April 1909. Erst nach die­sen Versuchen, am 24. April 1909, teilte.Herr Colsmann dem Vertreter des .Kriegsministeriums die Anschauungen des Grafen Zeppelin über runde Hallen mit. Ter be­deutende Geländebedarf (bei voll runder Form rund 0000 Ar gleich rund 200 Morgen) verbietet ebenso, wie die Höhe der Kosten, die Anlage solcher Hallen in Fest­ungen.

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Der Gesanqswettftreit in Frankfurt

ist am Samstag fortgesetzt worden. Pünktlich um 10 Uhr ertönte das Fanfarensignal im Festsaal. Aber nach dem ersten Chor der .Koblenzer trat eine Pause ein bis zum Erscheinen des Kaisers. Tie Fürstlichkeiten hielten sich zunächst in dem hinter der Loge gelegenen Raum auf. Ter Kaiser, die Kaiserin und die Prinzessin Friedrich Karl waren gekommen, diesmal aber nicht Prinz Oskar und Prinzessin Viktoria Luise. Der Kaiser, der die Uni­form der Posenschen Jäger zu Pferde trug, hatte sich nach seiner Ankunft lebhaft mit Direktor Böllinger vom Werk Gustavsburg und Stadtrat Schaumann über die Konstruktion der Halle unterhalten und sich in diesen Fragen als gut unterrichtet erwiesen. Während die Kai­serin und Prinzessin Friedrich Karl in der Loge blieben, wo Landrat Ritter von Marx den Dienst versah, hielt sich der Kaiser meist bei den Preisrichtern auf. Er ver­folgte mehrfach, nach den Partituren von Generalmusik­direktor von Schuch, die Chorvorträge und pflog mit den Preisrichtern eifrige Unterhaltung. In seiner Nähe war beständig Generalintendant Graf von Hülsen-Haeseler, der abwechselnd mit Schuch den Chören jeweils das Zeichen zum Beginn gab. Um 12»/^ Uhr war das Konzert be­endet. '' ' ' > : . ,

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Von den Chören, die für den engereit Wettbewerb in Frage kamen, hätten, nach der Ansicht eures Sachver­ständigen, bisher derKölner Männergesangverein", der VereinRheinlaitd"-Koblenz, dieLiederhalle"-Karlsruhe, dieBonner Liedertafel", derDeutsche Sängerkreis"-- Elbcrfeld, derBarmer Sängerchor" und allenfalls der Ober-Barmer Sängerlgnn" die meiste Anwartschaft.

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Hkongretz für Raturheilkunde.

Zn keiner 9. Bundesversanunlung tritt zn Pfing­sten der aus ca. 900 Vereinen und ca. 145 000 Mitglie­dern bestehende Deutsche Bund der Vereine für natur­gemäße Lebens- lind Heilweise (Naturheilkunde) in H a m- burg zusammen. Tie Versammlung, zu der 160 Dele­gierte aus allen Teilen Deutschlands, aus Oesterreich und der Schweiz, sonne ca. 1500 Festbesucher zusammenkom- meu werden, verspricht einen interessanten Verlauf zu nehmen. Tie beiden Festtage sind in der Hauptsache für die Verhandlungen bestimmt. Die 3 Vorträge des zwei­ten Tages behandeln bedeutsame Themen von allgemei­nem Interesse. Wir lassen die Themen hier folgen und behalten uns vor, darauf zurückzukommen. Tr. Emil Klein, Berlin, spricht über die Aufgaben eines .Kran­kenhauses für Naturheilmethode. Tie Stellung der ,.Na- turdeilvererne" zur Kurpfuschereivorlage behandeln Tr. Will). Winsch, Berlin, und P. Schirrmeister; der erste vom Standpunkte des Arztes, der zweite von dem des durch das Gesetz berührten Kranken aus. Das dritte Thema soll die Stellung der Natnrheilbeivcgung zu den Aufgaben der Jugend- und Volkserziehung präzisieren. M. Zschormnler, Leipzig und Prof. Tr. phil. Paul Förster, Berlin, werden darüber als erfahrene Lehrer sprechen. Im Anschluß an die Tagung findet Tienstag, den 1. Juni, eene Fa h r t n a ch H c l g o l a n d statt; für Mittwoch sind Besichtigungen der .Hauptsehcnswürdigkeiten Ham­burgs vorgesehen.

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Tie Casablanca-Affäre erledigt.

Das Urteil des Schiedsgerichts über die T e s e r»i on s a s» ä r e jv o n Casablanca, die sci- nerzeil beinahe zu einem ernsten Konflikt zwischen Deutsch­land und Frankreich geführt hätte, ist, wie sich dasJour­nal" aus dem Haag melden läßt, seit vier Tagen fertig- gestellt. Ter Inhalt des Urteils, sowie die Entscheid­ung werden streng geheim gehalten, und das Urteil wird heute in öffentlicher Sitzung verlesen werden. Tie Ver­handlungen nahmen l2 Sitzungen in Anspruch. Wäh­rend der ganzen Zeit der Verhandlungen herrschte Mischen den deutschen und französischen Bevollmächtigten das beste Eiuvrruebmeu.

Tages-Chromk.

Paris, 22. Mai. In einer von 300 Postbeamten Ke suchten Versammlung rieten alle Redner zur Wiederauf­nahme der 'Arbeit. Es wurde ein Amrag angenommen, den Arbeitern, die aus Solidarität irr den Streik getreten Mid, den Tank der Postbeamten ausdrückt. Dieser (Be­schluß der Postbeamtem bedeutet das Ende des Streiks.

Haag, 21. Mai. Ans Sumatra wird gemeldet: Am 20. ds. wurde eine Patrouille, bei der sich der Vize­resident voir Sriammi befand, in der Nähe mnes von den Eingeborenen als heilig angesehenen Grabes bei Oelak Tadang (Uirter-Sadang) von 60 Fanatikern an­gegriffen. Tie Angreifer wurden mit einem Verlust vor: -7 5 Toten und Verwundeten zurückgeschlagen. Ans nie­derländischer Seite sind ein eingeborener Häuptling ge­tötet und 2 Angehörige der' Patrouille verwundet worden.

Aus Württemberg.

Dicnstnachrtchten.

Oberamksliera'p Ehrmann in Scdorndorf wur e feinem Ansuchen eiusprech>-»d i» de» bleibenden Ruhestand versetzt und ihm das Ritterkreuz L Klasse des Fried»ichsorvens verliehen, so­wie die Stelle des Staiwnskalsiers in >» etzin-an dem StationS- verwalier und Postverivalter Eg er in Bempflingen auf Ansuchen übertragen.

Die württenibergische Steuerreform.

Die Denkschrift über die Fortführung der Steuerreform in Württemberg ist jetzt im Druck erschienen. Sie enthält nach Darlegung der geschichtlichen Enttvicklnng des wtrrttenibergischen Stcuerwesens und der Wirkung der Reform von 1903 bis 1905 eine Darstell­ung der künftigen Fortbildung des württembergischen di­rekten Steuersystems. Hier wird betont, daß die äußere Möglichkeit zu einer Aenderung des dermaligen Systems durch das Gesetz vorn 8. August 1903 gegeben fei. has die Gültigkeitsdauer der Grund-, (Äebäude- und Gewerbe­steuer bis 1. dlpril 1910 decke. Es ließen sich aber auch innere Gründe für eine Wetterführung der Steuerreform zu -Felde führen. Wohl erscheine eine solche Weitersühr- ung nicht als besonders dringend, wenigstens nicht vonr Standpunkt der Staatsbesteuerung aus, immerhin seien auch aus dem Gebiete des Staatssteuerwefens Verbesser­ungen möglich. Den jetzigen Er gänz un gssteucrn haften, wenn auch in abgeschwächter Weise, die grundsätz­lichen Mängel des Ertragssteuerfystems an und insbeson­dere die Gewerbesteuer sei in ihrer jetzigen Gestalt ein Gebilde, das wenig zu befriedigen vermöge, wenn auch in der Praxis wider Erwarten besondere Schwierigkeiten und Anstände bei ihr nicht zu Tage getreten seien.

Die Denkschrift erörtert nun die verschiedener» Mög­lichkeiten der Fortbildung: 1. das preußische System (Be­schränkung auf zwei .Personalsteuern, nämlich die allge­meine Einkommensteuer mrd die sie ergänzende allgemeine Vermögenssteuer), 2. das badische System (Verbindung der einzelnen Steuern mit einer Vermögenssteuer, wobei die Ermittelung des Steuervermögens der einzelnen Steuer­pflichtigen auf Grundlage der Kataster erfolgt), 3. eine Kombination der Einkommen- und Per mögensbeste ue rring, diese innerhalb der Einkommensteuer. Nach eingehender Besprechung der Vorteile und Mängel dieser Systeme schließt die Denkschrift:

Nicht zu leugnen ist, daß trotz aller Maßnahmen dem System der kombinierten Vermögensein­kommensteuer, d. h. der Ergänzungsbesteuerung des fingierter» Einkommens innerhalb der Einkommensteuer gleichwohl noch mange Bkärrgel prinzipieller und techni­scher Art anhaften würden, die so stark sind, daß bis jetzt trotz verschiedener Anläufe kein deutscher Staat sich habe entschließen können, zu diesen» System überzugehen. Ir» Preußen und Sachse»» ist dieser Weg geradezu als un­gangbar bezeichnet worden. Es »nag genügen, auf den wesentlichsten Mangel hinzuweisen, der in der Kom­pliziertheit der Veranlagung und Steuer­berechnung zu erblicken wäre. Darin liegt bei de»»» kostspieligen Apparat, den schon die Einkommensteuerver­anlagung erfordert, ein so erhebliches Bedenken, daß sich der Gedanke nahelegt, wen»» überhaupt unser dermaliges Steuersystem verlassen werden soll, von dem dritten Weg lieber zn Gunsten des ersten oder zweiten Weges Ilmgang zu nehmen. Was die Erwartung des Einkommens be­trifft, könnte darum gleichwohl in Erwägung gezogen wer­de»». Einen wesentlichen Faktor für die etwaige Wahl eines der geschilderte»» drei Systeme wird die Erwägung bilden müssen, ob und inwieweit auf den verschiedenen Wegen die Aufbringung des seither von den Ertrags steuern ge­deckten Steuerbedarfs ohne allzugroße und lästige Ver­schiebungen der Steuerlast sich! erinöglichen lasse. Hier­über wird Zuverlässigeres nur durch e»ngehc»»dere Unter­suchungen unter Benützung der derzeitige»» Ergebnisse der statistische»» Erhebungen und in Verbinung mit Probe- veranlagungen sich feststrllen lasse»».

Kampf gegen die Pcronospora Im Hinblick auf die in den letzten Jahren mit dein Auftreten der Pe- ronospsra (Blattfall- uns Lederbeerkrankheit) aemachten Er­fahrungen werden durch einen Ministerialerlaß die Ober­ämter der weinbautreibenden Bezirke beauftragt, die Wein­gartner aus die Notwendigkeit möglichst baldigen Bespritzens ihrer Weinberge hinzuweisen und den Gemeindebehörden > die Mitwirkung bet der Bekämpfung der Krankheit nahezu- ! legen.

Äöpenicker Wichse. Tie Firma I. A. Meyer iu Straßburg-Neudors i. E. läßt durch Reisende vor allem durch eine»» gewissen Lindemami, Bestell »»»»ge»» auf so­genannte Köpenicker Wichse bezw. auf ein Putzmittel auf- suche»», das als sogenanntes Köpenicker Putzmittel bezeich­ne» wird. Durch äußerst aufdringliche Unverfrorenheit werden die Leute bestimmt, Bestellungen auf lOO kleine Tosen für zusammen M 7.--. und auf lOO große für zusammen 14 M zu machen, wofür ihnen da»»»» eine Gra- tiszugabe in Gestatt einer Uhr, 6 Messer usw. verspro­chen wurde. Lassen die Leute sich verleiten, den Kauf­preis inj» 21 M sofort zu bezahlen, so erhalten sie über­haupt keine Ware. Reklamationen bleibe»» unbeantwortet. Diejenigen dagegen, die sich die Ware per Nachnahme

senden lassen, müssen als Nachnahme 21 M bezahlen und sehen dann beim Anspachen des Pakets zn ihren» Erstau­nen, daß die Finna Meyer nur die 100 kleinen Tosen in» Werte von 7 M gesandt hat, während die 100 große,» Tosen für 14 M durchgehends fehlen. Ebenso natürlich auch die Gratiszugaben. Alle diejenigen, die durch die Firma Meyer geschädigt wurden, werden ersucht, sich bei der Krimiualpoiizc» bezw. auf den Landorte»! bei der Gen­darmerie zn melden.

Stuttgart, 21. Mai. Tie Ständige Kommission, der württembergischen Staatsnnterbe.amten, welche 16 000 organisierte württembergische staatliche llnterbeamtr iir sich, schließt, hat namens der aus dem Militäranwärterstände hervorgegangene»» Unter beamten eine Eingabe an den Landtag gerichtet, in welcher um Schadloshaltung für die seitens der Militärvenvaltnng vor genommene Kürzung der Militärpension anläßlich der vor 2 Jahre»» den Unter­beamten von Seite»» der Landstän-de verwilligten Teuer­ungszulage von 70 Mark' gebeten wird.

Stuttgart, 21. Mai. Die diesjährige Jahresver­sammlung des württ. We in ba u ve r e in s ftndet am Sonntag den '23. Mai d. I.. in den Sälen des Stadt­gartens hier statt. Ans der Tagesordnung steht u. >». ein Bortrag des Lairdesökvnomierats Schoffer-Weinsbcrg überdas nene Weingesetz".

Nah und Fern.

In Stuet gart trafen Freitag abend zwei ver­unglückte Stuttgarter Hlntomobrlisten ein. Sie wareir rmt einem Stuttgarter Mietsautomobil iu der Nähe mm Beihiugeu OA. Ludwigsburg unterwegs, als der Chauf­feur beiin raschen Passieren einer Kurve die Herrschaft über fernen Wagen verlor und auf einen Randstein ans. fuhr, wodurch die beiden Insassen aus dem Wagen ge­schleudert wurden. Es sind dies der Wirt Karl Wied- »nayer und der Mechaniker Karl Endemann. Wiedmaycr war leichter verletzt und konnte mit einer Droschke in seine Wohnung verbracht werden. 'Endenrann dagegen sckxeint eine»» Beinbrnch erlitten zu lxaben und wurde mittels Sa­nitätswagen in das Katharinenhospital geschafft. Ter Chansfenr blieb anscheinend unverletzt.

Ein eigenartiger Vorfall ereignete sich in Zuf­fenhausen"»»» der Langestraße. Ein Schutzmann be­merkte ans seinem Patrouillengang gegen ei»» llhr einen Mann ei»» Steinschläger der ihm durch- sein'sonder­bares Verhalten aufsiel. Aus die Frage des Schutz­manns, was er suche, antwortete der Mann, er wolle sich lxängen, ivenn der Schutzmann wiederkomme, sei er nicht mehr am Leben. Ter Schutzmann, den» die Sache ko­misch vortam, passierte nach fünf Minuten abermals ourch die Straße und fand auch wirklich den Mann schon be­wußtlos an einem Hofto-r hängen. Er schnitt den Le­bensmüden sofort ab und es gelang ihm auch, ihn wieder ins Leben zurückzurufen.

Aus Möhrirrgei» wird folgende merkwürdige Ge­schichte berichtet: Ein von Unterjesingen gebürtiges Fräu­lein wollte au» Himmelfahrtsfest ihren Geliebten, einen hier beschäftigte!» Friseurgehilfen besuchen, der hatte jedoch) mit einem anderer» Fräulein von hier einen Ausflug un­ternommen. Erster« hielt sich den ganzen Tag hier auf, »rin ihren (beliebten zu treffen, dieser traf jedoch nicht ei»», worauf sie irr einem Gasthof übernachtete. Früh 6 Uhr begab sich das Mädchen in die Wohnung dvs Friseurgehilfen, wo es ihr» nun auch antraf. Um 6 llhr meldete er, daß das Mädchen in seiner Wohnung Plötzlich gestorben sei. Ob Mord oder Selbstmord vorliegt, wird die Untersuchung ergeben.

Ten» zu einer Hebung nach Ludwigsburg einberufe- ueu Tierarzt Dietrich vor» Bietigheim widerfuhr das Mißgeschick, daß sei»» Pferd scheute und »hu an eine Telegraphenstange schleuderte. Er erlitt «irre schwere Verletzung der Hirnschale und außerdem einen Arm- brnch. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Dietrich erfreute sich irr Bietigheim allgemeiner Beliebtheit.

Der 42 Jahre alte, verheiratete Fuhrmann und Bauer Gottlieb Schneider von Voll war nrit einem Milch­fuhrwerk des Käsers Maier von Voll ans dem Heimweg »rach Göppingen begriffe»». Unterwegs wurde er in das Rad hineingezogen Und furchtbar geschleift. Nach etwa 200 Meiern vmrde Schneider ans die Straße geschleudert, wo nran ihn irr entsetzlichem Zustand auffand. Der Kops war »rcchezu vollständig skalpiert, der Schädel zertrüm­mert, so daß! die Gehirnmasse heraustrat; Arme und Beine ivaren gebrochen, Und trotz alledem zeigte der Körper noch Lebenszeichen. Die Kleidung war Schneider stückweise vvnt Leibe gerissen worden, nur noch ein Teil der Weste und die Schuhe befanden sich! am Körper. Der Unglückliche wurde in das Bezirkskrairkenhaus verbracht, wo er nach etwa 3 Stunden verschied.

In G ro ße i ßl i n g en OA. Göppingen erwischte der 8 Jahre alte Knabe, dem Andreas Weiler gehörig, in einem unbewachten Augenblick ein Beil und hieb damit M nein jüngere»» Bruder zwei Finger der rechte»» Hand ganz ab.

lieber eurer» schweren Unfall, den ein Stuttgarter Rad­fahrer erlitte»» hat, berichtet dieSchwarzwälder Kreis­zeitung" : In der Nähe der Station Spinnerei Unt e r - Hausen (bei- Reutlingen) kamen Donnerstag mittag dm Stuttgarter Radfahrer die Talstraße gefahren, als ein Motorradfahrer es soll ein 25 Jahre alter Technffcr Kvnrad Buck sein ihnen entgegenkam und Mar unk Zugsgeschwindigkeit, denn er wollte anscheinend, wie ver­sichert wird, gleichzeitig nrit einigen im Zug sitzende» Freunden die Station erreichen. Dabei hielt er auch d>e VorschriftRechts sahrrn" nicht ein, und stieß mit einem der Stuttgarter Radfahrer in voller Fahrt zusammen, g daß dessen Rad in Stücke ging und der Radfahrer ftlM ein etwa 26 Jahre alter Mann, in die Höhe geschleudert wurde uird »nit schüveren äußeren Verletzungen am KE und an den Beinen uird anscheinend auch bedenklichen in­neren Verletzrmgen bewußtlos auf den» Platze blieb.

Auf dem Pfullendorfer Bahnhof kam ft» Güterärbeiter Treibel aus Egg beim Anhängen er