Aus der Sitzung der Bürgerl. Kollegien

(Schluß)

Das Gesuch des Schmiedmeisters Faas hier um tausch­weise Überlassung eines städtischen Plätzes zwischen seinem Anwesen an der Löwenbergstraße und der Eugenstraße gegen eine Fläche vor seinem Anwesen, die seither schon als Trottoir und Straße benützt wurde, wird heute wiederholt behandelt.

Da zu befürchten ist, daß durch eine Abtretung des städt.

Platzes der Verkehr für Langholzfuhrwerke bei der Ein­mündung in die Löwenbergstraße erschwert wird, wird vom Gemeinderat mit Zustimmung des Bürgerausschusses be­schlossen, das Gesuch abzulehnen.

Vom 8. April 1»«S.

In Anwesenheit des Sachverständigen Ingenieur Wahl­ström von Stuttgart werden heute die vorliegenden Offerten über Lieferung einer 100 P. S. Dynamomaschine samt Zu­behör für das städtische Elektrizitätswerk geprüft. Herr Wahlström schlägt vor, die Lieferung der Maschinenfabrik Eßlingen zu übertragen, da sie mit ihrer Forderung von 6955 Mk. das billigste Offert gemacht und überdies für den Fall der Ueberlragung der Lieferung sich verpflichtet habe, den an der Dynanomaschine im Elektrizitätswerk !l entstandenen Deffekt unentgeltlich zu reparieren.

Die von der Maschinenfabrik Eßlingen übernommene Garantiezeit beträgt bei Zugrundlegung von 120 Betriebs­tagen pro Jahr für die Dynamomaschine samt Schaltanlage 5 Jahre und für einen etwa vorkommenden Bandagenbruch au der Dynamomaschine lO jIahre. Es wird hienach vom Gemeinderat mit allen gegen eine Stimme und vom Bürger- ausfchuß mit 6 gegen 3 Stimmen beschlossen, die Lieferung der Dynamomaschine samt Schaltanlage und Zubehör der Maschinenfabrik Eßlingen um die Summe von 6955 Mk. und gegen Erlaß der obengenannten Reparaturkosten zu übertragen und den Ingenieur Wahlftröm mit dem Ab­schluß des Lieferungs Vertrags zu beauftragen.

Schmiedmeister Faas hier reicht sein Gesuch um tausch­weise lleberlassung eines städtischen Platzes bei seinem An­wesen an der Löwenbergstraße wiederholt ein. Die Ge­meindekollegien beharren auf ihrem Beschlüsse vom 23. März ds. Js. und lehnen auch heute das Gesuch des Faas ab.

Das Stadtbauamt erhält den Auftrag, die Bauarbeiten in der Rennbachstraße und am Rodelweg im Sommerberg in möglichster Bälde zu beendigen und die Reparaturen an den Asphalttroltoirs noch vor Beginn der Badesaison fertig zu stellen.

Vom 17. April 1SVS.

Zufolge Erlasses des Kgl. Gewerbe-Oberschulrats vom 28. Januar 1909 Nc. >64 und gemäß Gesetzes vom 22.

Juli 1906 betreffend die Gewerbe- und Handelsschulen wird heute über die Neuorganisation der gewerblichen Fortbild­ungsschule beraten. Es wird beschlossen, das Kgl. Ministerium des Kirchen- und Schulwesens gemäß Art. 1 Abs. 3 des Gesetzes um Befreiung von der Verpflichtung zur Durch­führung der neuen Vorschriften bis i. April zu bitten und die Errichtung einer Gewerbeschule nach Maßgabe des Ge- setzes vom 22. Juli 1906 unter Einführung der Gewerbe schulpflicht fstr die gelernten Arbeiter sämtlicher gewerblichen tind kaufmännischen Betriebe, aber mit Ausschluß der unge­lernten Arbeiter, für 1912 in Aussicht zu nehmen, die un- leruien Arbeiter aber einer bis dahin hier zu errichtenden allgemeinen Fortbildungsschule zu überweisen.

Gemäß Par. 24 der Verfügung des Kgl. Ministeriums des Kirchen- und Schulwesens, betreffend den Vollzug der Art. 13 und >4 des Gewerbe- und Handelsschulgesetzes vom 20. Dezember 1906 hat die Neuwahl des Gewerbeschulrats, sowie der Vorschlag eines Schulvorstandes der gewerblichen Fortbildungsschule auf 1. April 1909 zu erfolgen. Die Gemeindekollegien beschließen gemäß Par. 8 genannter Ver­tilgung die Zahl der vom Gemeinderat in den Gewerbe­schulrat zu wählenden Mitglieder auf 4 festzusetzen und es Nimmt hieraus der Gememderat in geheimer Abstimmung die Wahl dieser Mitglieder auf die Zeit vom 1. April 1909/12 vor. Es wurden gewählt: 1. Karl Aberle, Kfm-,

2 Gustav Riexinger, Buchbinder. 3, Karl Güthler, Flaschner und 4. Karl Schwerdtle, Schlosser. Zum Vorsitzenden des Gewerbeschulrats wird vom Gemeinderat auf die Zeit vom

1. April 1909/12 Stadtschultheiß C. Bätznner und als dessen Stellvertreter Oberreallehrer. Dr. Pfeffer gewählt Gemäß Par. 7 der obigen Verfügung wird vom Gemeinde rat für das Amt des Schulvorstandes der seitherige Vor stand der gewerblichen Fortbildungsschule Oberreallehrer Dr. Pfeffer hier vorgeschlagen.

Der Firma Max Wild und Co. elektrotechnisches Bureau für Beleuchtungs- und Kraftanlagen in Stuttgart wird ge­mäß Par. 6 der Stromlieferungsbedingungen des Elektrizi­tätswerks die Erlaubnis zur Ausführung von Hausinstal­lationen in der hiesigen Stadt hiemit auf Ansuchen erteilt.

Die Besitzer des Sommerberghotels Bätzner und Wenz bitten um die Erlaubnis zum Anschluß an das städt. Elektri­zitätswerk behufs Versorgung ihres Hotels mit Licht- und Kraftftrom. Die Zuteilung vom Werke soll entweder mittelst einer eigenen neuherzuftellenden Leitung direkt vom Werke zum Hotel over unter Benützung der Starkstromleitung der Bergbahngesellschaft mit Aufstellung einer Akkumulatoren­batterie erfolgen. Die Gesuchfteller bitten nun, daß die direkte Speiseteitung vom Werke zum Hotel auf Kosten der Stadtgemeuide hergestellt werde, in welchem Falle sie sich bereit erklären, die allgemein festgesetzten Strompreise von 10 Pfg. für eine Hektowattftunde im Sommer und 6 Psg. un Winter für Lichtstrom und 2 Pfg. pro Hektowatstunve

für Kraststrom an die Stadtgemeinde zu vergüten; oder aber, daß ihnen die Stadt bei Aufstellung einer Akkumu­latorenbatterie und Benützung der Bergbahnleitung den Strom für Licht und Kraftzwecke zum Einheitspreise von 20 Pfg. pro Kilowattstunde abgebe. Die letztere Bitte be­gründen sie damit, daß die Ladung der Batterie zu Tages­zeiten erfolgen könne, in welchen das Werk am wenigsten in Anspruch genommen sei, sodaß keine Belastung des Werks bei höchster Stromentnahme am Abend erfolgen werde, wo­durch für die Stadt die Möglichkeit einer vorteilhafteren Ausnützung des Werks erwachse; auch entstehe für sie selbst durch die Ladung der Batterie ein bedeutender Stromver­lust. Nach Par. 4 der Stromlieferungsbedingungen erfolgt die Herstellung der Anschlüsse von der nächsten Hauptleitung einschließlich der Hauptsicherung und des Elektrizitätzählers auf Kosten der Konsumenten; auch haben sich die Gesuch­steller nach Par 4 des mit ihnen abgeschlossenen Erbbau­rechtsvertrags vom 19. August 1908 ausdrücklich verpflichtet, die Zuleitung des elektrischen Stromes aus den Hauptleit­ungen in der Stadt auf ihre Kosten herzustellen. Auf eine Abweichung von diesen Bestimmungen glauben die bürgerl Kollegien der Consequenzen halber nicht eingehen zu können. Hiegegen dürste es der Billigkeit entsprechen, den der Ver­wendung einer Akkumulatorenbatterie für die Gesuchsteller entstehenden Stromverlust zu vergüten, da aus der Ladung der Batterie am Tage für die Stadtgemeinde tatsächlich Vorteile erwachsen. Es wird deshalb von den Gemeinde­kollegien beschlossen, den Gesuchstellern den Anschluß an das städtische Elektrizitätswerk unter den allgemeinen Strom-, lieferungsbedingungen und unter der Bedingung zu gestalten, daß sie die Stromleitung auf eigene Kosten Herstellen und ihnen den bei etwaiger Verwendung einer Akkumulatoren­batterie entstehenden Ladeverlust, der durch Einsetzung von 2 Messern vor und nach der Batterie festzustellen wäre, allmonatlich zurückzuvergüten.

Die Kgl. Eisenbahnverwaltung beabsichtigt, auf dem hiesigen Bahnhof elektrische Beleuchtung einzurichten und bittet zu diesem Zwecke um Anschluß an das städtische Elektri­zitätswerk; zugleich bittet sie, ihr den erforderlichen Strom zu ermäßigtem Preise zu liefern. Die Gemeindekollegien beschließen, den Anschluß an das Elektrizitätswerk unter den allgemeinen Strom!ieferungsbedingungen zu gestatten, von einer Ermäßigung der Strompreise der Consequenzen halber abzusehen.

Die Herstellung eines Verbindungsweges vom Schneusen- weg und neuen Rodelweg bis zum Heermannsweg nach dem vom Stadlbauamt gefertigten Kostenvoranschlag mit einem Aufwand von 700 Mk. wird von den Gemeindekollegien unter der Bedingung zur Ausführung genehmigt, daß die Hälfte des Aufwandes von der Bergbahngesellschaft und der Firma Bätzner und Wenz gemeinschaftlich getragen resp.

an die Stadtgemcinde ersetzt wird.

Es folgen Bausachen, Dekreturen und verschiedene kleinere

Gegenstände

Hotel und Cafe Schmid.

Kleemann, Hr. Major Germersheim

Marschall, Hr. Kfm. Karlsruhe

Ebcrhardt, Hr. K., Kfm. Stuttgart

Hoffmann, Hr. Alb., Redakteur mit Frau Gem. Hack, Hr. F. Dr. Professor

Fager, Hr Lehrer mit Frau Gem. Aich

Schüz, Hr. Oberrechnungsrat Ludwigsburg

Rath, Frau mit Fr. T Stuttgart

Maier, Hr. Hermann, Gewerbelehrer mit Frau Gem.

Karlsruhe

Stuttgart

München

1l. April 17. ..

21 .

20

20 .

27.

17.

>7.

24.

24.

26.

26.

Standesbuch-Chronik der Stadt Wildbad

vom 17 . April bis i. Mai I 9 > 9 .

' cburlen:

Bült, Christof Heinrich, Mechaniker hier, 1 T Paucke, Johannes Otto Emil, Buchhändler hier,

1 Sohn.

Seitz, Christian Augukt, Fuhrmann in Christofs Hof, l S.

Bott, Robert Karl, Kutscher hier, 1 S.

Auf^cbore.

Schuhmann, Ernst Friedrich, Fabrikarbeiter hier und Müller, Sofie Wilhelmine in Dobel. Weber, Richhard Christian, Koch hier und Krauß, Luise Wilhelmine hier.

Haus, Adolf, Steinhauergeselle in Zaisersweiher und Burkhardt, Friederike in Diefenbach. Eheschließungen.

Holl, Karl Eugen, Zimmermann hier u. Schmid, Pauline Friedericke hier.

Rothfuß, Karl Albrecht, Hilfsbremser hier und Linkenheil, Christiane Amalie v. Simmozheim. Bott, Wilhelm Gottlob, Taglöhner hier und Keppler, Anna Marie von Zumweiler.

Krauß, Christian Friedrich, Schloffermeister hier und Fiechtner, Pauline Wilhelmine von Kaisersbach.

Gesto>bine

Bozenhardt, Emma, geb. Klempp, Witwe des verst. Holzhauers Karl Friedrich Bozenhardt hier, 62 Jahre alt.

Mutterer, Josef Fciedr., Privatier hier 75 I. a

Göbel, Hr. Robert, Kfm.

Diezel.LFuar Albertine, Großhändlers We.

Kittler, Hr. Adolf, Kfm.

Mack, Hr. Wilhelm, Ratschreiber Schmidt, Hr. Albert, Ratschreiber Deichler, Hr. Karl, Beamter Hofer, Hr Alfr, Lehrer Böttcher, Hr. Paul mit Frau Gem.

Melder, Hr. L., Kfm.

Sämann, Hr. Friedr, Chauffeur Heller, Hr. Adolf, Ingenieur Ausfeld, Hr. Oberlehrer Dr. phil.

Weber, Hr L. Dr. phil.

Wirth, Hr. Geometer Kurtz, Hr. Werkmeister

Gasth. zum Bentilhorn Zorn, Hr. Georg. Braueceibes

In den Privatwohnungen:

Billa Bätzner.

Heinzelinaiin, Hr. Wilhelm, Registrator von Steinsdorf. Hr. Otto, Oberstleutnant z. D-

Heinzelmann, Frau

Gustav Gutbub, Tapezier Du Feaux, Frl. Emilie, Lehrerin a. D

Billa Karlsbad.

Diezel, Frau A, Kfms.-We.

Fr. Krrch, -timn ermstr.

Frehse, Frau Therese, Rentiere Freiste, Frl. Ella, Privatier«

Billa Lichtenftcin.

Schede, Hr. Otio Alexander, Kunstmaler Hall, Miß M.

Ludwig L»z, Malermstr.

Sommer, Frau Paula mit T.

Georg Mast.

Binder, Hr Wilhelm, Metzger

Villa Pauline.

Waggershauser, Frau Privatiere Albert, Frau Leopoldine, Commerzienrat- u Kfms -G.

München

Weil, Frau Hofopernsänger Stuttgart

Gottlob Pfeiffer.

Rösler, Frau Aalen b. Singen

Boddiener Schill.

Kceser, Hr. Stadtdekan, Oberkonsistorialrat Stuttgart

Billa Viktoria.

Riccius, Hr Adolf, Kgl. bayr. Hoskürschner und Pelz­warenhändler mit Fr. T. München

Hayn, Hr Friedr. Kfm. u. Kgl. bayr Hvfl.

Anderst, Hr. Wilhelm, Rentier Straßburg

Villa Waldfrieden.

Ugesugi, Hr. S. Dr. Universitälsprofeffor Tokio (Japan) Rudolph, Frl. Math. Ersingen b. Pforzheim

Zahl der Fremden 63.

Stuttgart

Baden

Basel

Altona

Stuttgart

tt

München

Braunschweig

Koblenz

Stuttgart

Wiesloch

Stuttgart

München

Stuttgart

Stuttgart

München

Wiesbaden

München

London

Heilbronn

Wurmberg

Weingarten

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Uoituog: ^ 1 . n*» « »F», Kgl. Uiisilröiivkior.

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Amtliche Krwlike

der am 30. Apr»l angemeld. Fremden In den Gasthöfen:

Kgl. Badhotel.

Banke, Hr. Hermann, Geheimer Baurat mit Bed. Straßburg Mejer, Hr. Wilh., Handelsrichter Hannover

Sauer, Hr. R. mit Bed. Stuttgart

Hotel Maisch.

Hagen, Hr. Ernst, Bierbrauereibes. Spaichingen

Hotel Post.

Del. Whistler, Hr. Thomas, Rentner mit Frau Gem.

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1. ObornI: blOb mit cloinsr Ouaäs

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für die hiesige Gemeinde wird am

Mittwoch, den 5 . Mur 1909

vormittags von 1« Uhr bis 12 Uhr für Impflinge und i/s2 Uhr ab für Wiederimpflinge in dem Lokale des Zeichensaales der Realschule durch den Jmpfarzt vorgenommen werden, wozu die Impflinge bereitzuhalten sind.

Wildbad, den 29. April 1909.

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