Übungen ist aber unbedingt Rücksicht auf die Gesundheit zu nehmen, und man darf es nicht als etwas Unabänder­liches ansehen, daß, um das Höchste der Leistungsmöglich- keit aus den Soldaten herauszubekommen, es in den Kauf genommen wird, daß einzelne dauernde Gesundheitsschä- dignngen davontragen.

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DaS Zeittrum und die Blockpolitik.

Mit einer Rede, die Herr Roeren, der Zentrnms- «ibgeordnete-, dieser Tage in einem katholischen Volks­verein in Kiel gehalten hat, beschäftigen sich einzelne Matter und heben als besonders bemerkenswert hervor, daß er den sog. Block des Reichstags als eine durch di« konfessionelle Hetze gegen das Zentrum zusammen­gehaltene Bildung hingestellt, von eitlem Kampf gegen vas katholische Volk gesprochen, zstr Einigkeit und kind­lichen Hingabe an die Kirche ermahnt und den 'Sieg des Zentrums Aber den Vater des Blockes in sichere Aussicht gestellt hat, da ja das Zentrum über den weit größeren ersten Reichskanzler gesiegt habe. Das «llles ist nicht gerade neu. Das Zentrum wehrt sich gelegentlich und unter Hinweis auf seine Mitarbeit auf vielen Gebieten der Gesetzgebung energisch dagegen, daß «s eine konfessionelle 'Partei, die politische Organisation der katholischen Kirche in Deutschland sei, aber bei an­dern Gelegenheiten, namentlich in Volksreden, bekennt es sich doch mit Stolz als das, was es ist, die politi­sche Organisation des Katholizismus. Auch die Be­hauptung, daß der Block einen Kampf gegen die katho­lische Kirche darstelle, ist nicht neu, sie ist auch schon in Parlamentsreden hervorgetreten, aber sie ists unbe­gründet

Külturkämpserische Neigungen liegen dem Block nach sÄner ganzen Zusammensetzung fern. 'Es heißt seinen Zusammenhalt, seine Aktionsfähigkeit geradezu 'lacher- uch verkennen, wenn man ihm irgendwelche Pläne ge­gen den Katholizismus oder auch den illtramoisianismus zntraut. Uick> von der Reichsregier nng gilt das­selbe. Richtig ist, daß die Blockidee u. a. aus dem Ge­danken beruht, daß der maßgebende Einfluß, den das Zentrum lange Jahre hindurch auf die Gesetzgebung und über diese hinaus gehabt hat, beseitigt werden sollte, und richtig ist, daß der Wunsch, die Rückkehr dieses Einflusses zu verhindern, auch jetzt noch, und zwar nicht nur auf der Linken, sondern auch auf der Rechten, wenigstens im Reichstage, eines der Mo­mente ist, die ans den Zusammenhalt des Blockes in feinen vielen Aengsten und Nöten hinwirken. Es gibt auch Konservative genug, die das Zentrum nicht gern wieder in eine herrschende Stellung einrücken sehen wol­len und die nicht ohne Besorgnis die Fortschritte die­ser Partei in einigen Bundesstaaten sehen. Wenn Herr Roeren offenherziger als die offizielle Leitung des Zen­trums von einem Kampf dieser Partei gegen den jetzi­gen Reichskanzler spricht, so erweist er diesem, ohne es zu wollen, einen Dienst, denn die Abneigung, dem Zentrum zu einem Triumph über Bülow zu verhel­fen, ist inr Reichstage und außerhalb desselben doch noch recht stark, und die neuerdings wieder hervorge­tretenen Spekulationen einzelner Mitglieder des Zen­trums, den Kanzler beim Kaiser zu verdächtigen, be­ruhen auch gus einer ganz falschen Voraussetzung.

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Der Kampf um Sie Nachlatzsteuer.

Ein allgemeiner deutscher Beamtentag wird vom deutschen Beamtenbund zum 18. ds. Mts. nach Berlin einberufen. Tie Beamten sind mit der Stellung­nahme der konservativen Partei zur Reichsfinanz­reform, !vie in einer in Berlin abgehaltenen großen Reamtenversammlung ausgeführt wurde, nicht zufrieden. Sis erklären, daß die konservativen Abgeordneten, die doch hauptsächlich den Stimmen der Beamten ihre Mandate verdankten, ihr vor den Wahlen gegebenes Wort nicht gehalten hätten. Falle durch die Schuld der Konserva­tiven die Reichsfinanzreform, so sei auch die Gehalts­aufbesserung der Beamten aufs äußerste gefährdet. Auf dem deutschen Beamtentage soll die Finanzreform er­örtert und die Nachlaßsteuer als gerechte Steue r befürwortet werden.

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Sprengung des Bundes der Landwirte in Sachsen ?

In Sachen der Nachlaßsteuer beginnt es auch, in den Köpfen einiger Konservativer zu tagen. InDresden hat der konservative Wahlverein eine Kund­gebung zu Gunsten der N acht aßsteuer erlassen. Diese Kundgebung hat in Sachsen in den politischen Krei­sen und bei der Regierung das größte Aufsehen erregt. In erster Linie ist sie eine Niederlage der sächsi­schen Agrarier gegenüber den sächsischen Konserva­tiven. Man spricht bereits von einer Sprengung des Bundes der Landwirte. Ueberaus befriedigt hat die Stellungnahme des Vorsitzenden des Landeskultur- rates, der nrit anderen hervorragenden Agrariern vom Vorstände des Bundes der Landwirte abrückte und mit großer Entschiedenheit für die E rb a n f a l l st e ue r eintrat.

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Keine Liebesgaben an die Industrie.

DieNordd. Al lg. Ztg." wendet sich gegen die Behauptung des vorwärts", das Reich wolle den Trä­gern der Unfallversicherung durch eine anderweitige Re­gelung der vom Reich vorschußweise zu zahlenden Ent­schädigungen ein Extra geschenk von hundert Millionen Mark machen. Tatsächlich ist in Aussicht genommen, zur Befreiung des Reichs von der immer stärkeren Inanspruchnahme der Betriebsmittel der Reichs- hauptkasse durch das fortgesetzte Steigen der Entschädig- fmgsrenten, daß die Berufungsgenossenschaften künftig dem Reiche Vorschüsse nach dessen mutmaßlichen Ren­tenbedarf zahlen. Im Jahre 1910 würde die Rückzahl­ung der Schuld für das Jahr 1909 mit den für 1910 neu zu leistenden Vorschüssen zusammen fallen. Zur Mil­derung dieser HArte soll für die alt« Schuld eine 20- jährige Tilgnngsperiode vorgesehen werden.

Durch die geplante Regelung wird zugleich die Vorschnß- leistung allmählich herabgemindert und die übermäßige Begebung der Schatzanweisungen entsprechend einge­schränkt.

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Ei» politischer Mord i» Konstantinopel.

In Konstantinopel sind in der Nacht auf Mitt­woch auf den Chefredakteur des Serbesti, HassanFeh- m i, auf der Brücke nach Stambul von einem Mann in Offiziersuniform zwei Sch ü ss e abgegeben worden. Fehmi starb kurz darauf. Der Täter ist entkommen. Da Fehmi ein Gegner des jungtürkischen Komitees war, wird vermutet, daß es sich um einen politischen Mord handelt.

Der Mord hat in Kvnstcmtinvpel große Erregung hervorgerufen. Das MattSerbesti" vertrat die Ideen der liberalen Vereinigung und richtete die hef­tigsten Angriffe gegen das jungtürkische Komitee Und wiederholt auch gegen die Armee. Die öffentliche Meinung beschuldigt das jungtürkische Komitee der An­stiftung des Mordes. Ter Mörder soll ein Kavallerieoffi­zier sein. Ter Begleiter des Ermordeten ist bei der Mord­tat verwundet worden. Am Nachmittag veranstalteten über tausend Hochschüler eine Prvtestkundgeb nng vor der Pforte und verlangten, daß der Mörder ausgesvrscht und gehängt würde, was der Großwesir dann auch versprach. Tie Kammer nahm nach lebhafter Debatte trotz der Opposition einiger Jungtürken einen von fünf Abgeord­neten der liberalen Vereinigung eingebrachten Antrag an, den Großwesir wegen der Ermordung Hassan Fehmis zu interpellieren. Diese Interpellation wird die Kam­mer erst am 17. April beschäftigen, üm der Exekutivgewalt Zeit für die Ergreifung des Mörders zu lassen.

Auch unter den Liberalen M azedoniens hat die Nachricht von dein Mord den größten Eindruck hervor­gebracht. Tie liberale Partei im Lande nimmt zu den Bestrebungen der Anhänger der GruppeEinheit und Fort­schritt" immer schärfer Stellung. Auch in Serres wurde ein neuer liberaler Klub gegründet und im Beisein des Mntessarifs eröffnet, wobei der Vorsitzende heftige An­griffe gegen die Jungtürken erhob.

Tages-Chromk.

Pforzheim, 7. April. Das hiesige Theater macht so schlechte Geschäfte, -daß in der letzten Zeit sein Wciterbestehen in Frage kam. Der Direktor Reuß mußte mitten in der Saison um Erhöhung des städtischen Zu­schusses von 7000 Mark auf 9000 Mark nachsuchen, die der städt. Bürgerausschuß auch bewilligte, um die Fort­setzung der Vorstellungen zu ermöglichen. (Außerdem zahlt die Stadt dem Besitzer des Theatergebäudes noch 2500 Mark als Zuschuß). Es ist ausfällig, daß in unserer reichen Stadt das Theater nicht florieren soll, zumal gelegentlich Opernaufführungen auswärtiger Gäste oder hiesiger Dilettanten tausende von Besuchern finden. Die Ursache bilden zum Teil die zwei Kinematographen- theater, die immer voll sind und die riesige Masse sonsti­ger Veranstaltungen.

Berlin, 7. April. Wie derBerliner Lokal-Anzei­ger" mitteilen kann, werden seitens des Bundesrates An­strengungen gemacht werden, den 'Gesetzentwurf betreffend die Erhebung von Schi fsahrtsab g ab en im R e i chs t a g e n o ch i n d i e s e r Se s s io n, d. h. noch vor der voraussichtlichen Vertagung zur Verabschiedung zu bringen hauptsächlich zu dem Zweck, um endlich die Main­kanalisierung von Offenbach bis Aschafsenburg in Angriff nehmen zu können.

Berlin, 7. April. Wie aus Heilig eilstadt be­richtet wird, hatte sich der Kaufmännische Verein zu Esch- wege an Sven Hedin mit der Anfrage gewandt, ob er geneigt sei, in dem Verein einen Vortrag zu halten. Der Forscher antwortete, daß es ihm vielleicht möglich sein werde, für Ende April einen Bortrag zu überneh­men. Er forderte aber dafür ein Honorar von 4500 M a r k. Ter Eschweger Verein konnte natürlich diese For­derung nicht erfüllen. Wahrscheinlich hat der berühmte Tibetforscher die Stadt Eschwege für eine amerikanische Goldgräberkolonie angesehen.

R»M, 7. April.Popolo Romano" schreibt einen, Artikel über die Ankunft des Reichskanzlers Für­sten Bülow in Italien, die Reisch: des Fürsten Bü­low und des Kaisers seien ein neues Zeichen der interna­tionalen Detente. Das Blatt nennt dann den Fürsten Bülow einen aufrichtigen und erprobten Freund Italiens und heißt ihn willkommen.

London, 7. April. Eine Gesellschaft von 60 Herren, zu denen Fachmänner ans allen Kreisen des Landes ge­hören, wird sich heute nach Deutschland begeben, um sich mit den Methoden des deutschen Städtebaues bekannt zu machen. Die Reise erfolgt im Zusammen­hang mit dem Bebauungsplangesetz, das im englischen Parlament verhandelt werden wird. Tie Herren werden Köln a. Rh., Frankfurt a. M., Wiesbaden/Nürnberg und Rothenburg a. d. T. aussuchen.

Konstantinopel, 7. April. Die Deputiertenkam­mer setzte die 2. Lesung des Landstreichergesetzes fort. Bei der Erörterung der Prügelstrafe kam es zu einem Zusammenstoß d^r Liberalen und Jung­türken. Erstere forderten die Abschaffung der Prügel­strafe, wogegen die Jungtürken, insbesondere die Ulemas, lärmend opponierten. Als die Verwirrung den Höhe­grad erreicht hatte, hob der Präsident die Sitzung auf.

Port--e-France, 7. April. Der ehemalige Präsi­dent von Venezuela, Castro, ist heute auf dem Dampfer Guadeloupe" hier eingetroffen und hat an der Küste Woh­nung genommen. Dem NewyorkerAss. Preß" wird aus Caracas gemeldet, daß die venezolanische Regierung Frankreich sondiert habe,- ob es Zeinen Einwand erheben werde, falls Castro an Bord derGuadeloupe" in einem venezolanischen Hasen verhaftet würde. Aus der Antwort Frankreichs geht hervo, daß dieses gegenr eine Verhaft­ung Castros an Bord des Dampfers nicht protestieren werde.

Aus Württemberg.

Die«st«achrichten.

Die Oberförster Kober in Gi ldorf und Freiherr v. Tanu- hausen in Ellmangen wurden ihrem Ansuchen gemäß in den bleibenden Ruh.stnn" verseyr nnd ihnen bei d'efem Anlaß je der Titel eines Forstmeisters verliehen. Ueberrragen wurde je eine Lehrstelle an d»r kalhol. Volksschule in üerlichingen OA Kiinzels- aa, dem Schullehrer Baul Rommel in Httrbel Ott. Biverach, Blaubeuren dem Schullehrer Franz Lrver Fa in Wachendorf. OA. Horb, Donzdorf, OA. Geisl ngen. dem Unle lehrer A'oys Weber an der Pläoarnndenan'talt in Saul au nnd Stutlgart- Untertürkheim dem Schulledrer Johann Geister in Hofen OS. Lmnstatt.

Die Finanzkommisfion der Zweiten Kammer

hat auf die noch unerledigte Position des Postetats! znrückgegriffen, die 100 000 M für jedes Etatsjahr für die Förderung von Kraftwage nlinien vorsieht. Nach einer Mitteilung der Regierung wurden in den beiden letz­ten Jahren an Zuschüssen, sowie an Vergütungen für Postbeförderung annähernd 16 000 M gewährt, so daß von den im letzten Etat verwilligten 200 000 M noch 85 883 M auf 1909 übertragen werden konnten. Für das Jahr 1909 sind vorgesehen 56 046 M für Postvergütungen und 145 250 M für Zuschüsse und Darlehen. Unter der letz­teren Summe befinden sich auch 5500 M Zuschuß nnd 120 000 M Anlagekapital für die zwei geplanten staatlichen Automobillinien. Es würde sich sonach im Jahr 1909 bei einem Etatssatz von 100 000 M unter Hinzurechnung des überschriebenen Betrages und bei einer Ausgabe von 201291 M ein Abmangel von 15 413 M ergeben; da in­dessen für das Jahr 1910 wieder ein Etatssatz von 100000 M vorgesehen ist, und die Einrichtungskosten für staatliche Linien im nächsten Jahr in Wegfall kämen, so würde ein Ausgleich eintreten. Ter Referent Liesching beantragte, die Postvergütung in einem besonderen Un­tertitel getrennt aufzuführen/ da dieselbe auf jeden Fall, auch wenn keine Kraftwagenlinien bestünden, zu tragen wären. Dieser Antrag wurde mit 12 gegen 2 Stimmen (Gras-Stuttgart und Andre) angenommen, nachdem ein Antrag Nübling, die Postfuhrvergütungen hier überhaupt nicht in Berechnung zu ziehen, mit 7 gegen 6 Stimmen abgelehnt worden war. Ein weiterer Antrag Liesching, der wünschte, daß die Vereinheitlichung der Kraftwagenlinien innerhalb des Landes jetzt schon im Auge behalten wer­den soll, wurde zurückgezogen, nachdem er mehrfach Wider­spruch erfahren hatte. Zu der Frage, ob Privat- oder! Staatsbetrieb, nahm die Kommission keine Stellung, da sie dieselbe noch nicht für spruchreif hält; einstweilen soll der Verwaltung die Entscheidung von Fall zu Fall über­lassen bleiben. Bei der hierauf fortgesetzten Berat-» nng des Finanzetats wurden anstatt der 12 neuen Bauwerkmeisterstellen und 8 neuen Kanzlistenstellen einem Antrag Hieber gemäß nur 8 bezw. 6 Stellen genehmigt. Bei dem neuen Gebäude für das Medizinalkollegium auf dem Anwesen des früheren Tiergartens wird sich, wie von der Regierungsseite mitgeteilt wurde, ein Ueberschuß ergeben. Tie nächste Sitzung findet am Montag den 19. April statt.

Stuttgart, 7. April. Ter Staatsanzeiger schreibt: Eine Stuttgarter Korrespondenz derKölnischen Zeitung" bespricht die durch die Presse gegangene Nachricht, die Fraktion der Vvlkspartei werde einer Wiederher­stellung des zu allgemeiner Ueberraschung gestrichenen Münchener G esa n d t s ch a f ts Po st e ns nicht wider­streben, und v ersteigt sich dabei zu der grotesken Behaupt­ung:Ter Regierung wäre es willkommen gewesen, wenn die Münchener Gesandtschaft gefallen wäre. Es geht ge­gen ihren Willen, wenn sie ihr wieder aufgedrängt wird. Es ist kaum möglich, die Absichteil und Wünsche der Re­gierung in dieser Angelegenheit gröblicher zu verkennen oder zu entstellen.

Aalen, 7. April. Wie sich die Flngideen in den Köpfen der jungen Leute festsetzen, beweist, daß in letzter Zeit einige hiesige Real- und Lateinschüler sich mit der Anfertigung eines großen Flugapparats beschäftigten. Wir hatten gestern Gelegenheit, einem Flugversuch mit diesem Apparat am Kälblesrain anzuwohnen. Bei günstigem Wind flog der Apparat mit 1 und 2 Knaben besetzt, vom Berg ins Tal herab, etwa 150 Meter weit, indem er sich zwei bis drei Meter vom Boden hob. Ter Hintere Teil wollte allerdings noch nicht recht mittun, auch spuckte es noch etwas mit der Balance. Diesen Umständen sollte jedoch mit einigen Keinen Abänderungen abgehvlfen wer­den können.

Nah und Fern.

Kürzlich war der Bauer Gottlieb Mochte in Ga- gernberg OA. Marbach mit dem Reinigen seines? Schweinestalls beschäftigt. Hiebei sprang ihm eine R a t t e über den Misthacken hinweg direkt auf seine rechte Hand, wo ihm das ausgewachsene Tier eine heftige Bißwunde beibrachte. Die Hand schwoll nach einigen Tagen au und nun hat sich noch am ganzen Arm Blutverl­gift u n g hinzugesellt, sodaß der Mann in Lebensge­fahr schwebt.

Auf schreckliche Weise ist der 16 Jahre alte August Rapp von EnzweihingenOA. Vaihingen verunglückt. Derselbe war mit dem Eineggen eines frisch geackerten Grundstücks beschäftigt,, als er unversehens von seinem Pferd getreten wurde. Hiedurch kam Rapp zu Fall und die eiserne Egge ging über ihn hinweg, wodurch ihm von den Eggenzähnen am ganzen Körper tiefe Verletzungen, insbesoildere auch der Lunge beigebracht wurden, sodaß ernstliche Lebensgefahr für den hoffnungsvollen jungen Mann besteht.

Mittwoch vormittag ereignete sich im Zementwerk in Geislingen a. St. ein schwerer Unfall. Beim Mon­tieren einer Maschine stürzte der 16jährige Hilfsarbeiter! Pöpplen von dort in eine Tiefe von zwei Stockwerken ab und blieb tot auf dem Platze. Er hatte sich die Hirn­schale zerschmettert. Eine Gerichtskommission begab sich an Ort und Stelle, um die Ursachen des Unglücks festzu­stellen.