gehen würde, war vorauszusehen. Der Mg. Bassermvnn hat eine möglichst gute diplomatische Ausbildung ver­langt. Der Diplomat muß, vor allem auch mit den Verhältnissen fremder Länder genau vertraut sein. Dazu ist die Ausbildung unserer Diplomaten nicht immer ge­eignet. Was den Etat betrifft, so ist größere Spar­samkeit ohne Verschärfung der Ministerverantwortlichkeit keit nicht möglich.

Staatssekretär Dernburg: Gegenüber einem Arti­kel der englischen ZeitungStandard" habe ich zu er­klären, daß ich niemals weder dem Premierminister der Kapkolonie, Merriman, noch dem Premierminister von Transvaal, Botha, gegenüber ein Angebot auf Ueber- lassung der Walsischbai gemacht habe. Demnach ist die Mitteilung desStandard" ihrem ganzen Inhalt Nach lediglich eine dreiste Erfindung und nur ge­eignet, Zwietracht zwischen der englischen und der deut­schen Nation zu säen.

^ Hierauf wird die Weiterberatung auf niorgen I Uhr vertagt. Schluß 6 Uhr.

Berlin, 9. Dez. Der Seniorenkonvent des Reichstags beschloß, auch amFreitag noch eine Sitzung vor den Ferien abzuhallen, damit das Beamtenbe­soldungsgesetz noch eingehender behandelt werden kann.

Rundschau.

Zur Reichsfinanzreform.

"Die Reichsfinanzreformkommission beschloß einstimmig, die aus den Rechnungsjahren 190608 herrührenden gestundeten Matrikularbeiträge in Höhe von 144 753000 Mark, die nach 8 6 des Finanzgesetzes auf die Reichskasse übernommen werden sollten, aus der Be­darfsrechnung des Schatzsekretärs auszuscheiden. Ferner wurde eine freisinnige Resolution angenommen, wonach die verbündeten Regierungen in Erwägungen über die Veredelung der Matrikularbeiträge ein- treten sollen.

Der Ausschuß des Deutschen Handelstags bat sich unter dem Vorsitze des Reichstagsabgeordneten Kaemps mit den Vorlagen zur Reichsfinanzreform be­schäftigt und sich mit einer Erhöhung der Erbschafts­steuer und ihrer Ausdehnung auf Kinder und Ehegatten einverstanden erklärt. Dagegen lehnte er das Projekt der Nachlaßsteuer ab, weil es keine Rücksicht auf die Zahl der Erben nimmt. Das Branntweinmonopol wurde ab- tzelehnt, ebenso die Tabaksteuervorlage in der Form der Banderolesteuer.

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Sozialpolitisches aus dem Kriegsministerium.

Eine dankenswerte Einrichtung hat der Kriegsmini­ster v. Einem getroffen. Er hat nämlich verfügt, daß von den Direktoren der Spandauer Militärwerkstätten allen dort beschäftigten Frauen, die als Mutter ihre Kinder selbst stillen, täglich ein dreistündiger Urlaub gewährt wer­den soll. Ein Lohnabzug für diese Stillzeit soll -unter leinen Umständen erfolgen.

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Eine mannhafte Kundgebung.

Der Vorstand desBadischen Lehrervereins" veröf­fentlicht folgende Erklärung:

Badischer Lehrerverein.

An sämtliche Vereinsmitglieder!

Mit tiefem Bedauern hat der Vorstand desBa­dischen Lehrervereins" von der Disziplinierung des Ob­mannsstellvertreters M. Rödel Kenntnis genommen. Der Vorstand kann in der unter Anklage gestellten Rede, gehalten gelegentlich der Deutschen Lehrerversammlung in Dortmund, keineVerletzung der Standespflichten" er­blicken, er muß vielmehr bekennen, daß darin die tat­sächlichen Schulverhältnisse Badens unter dem Gesichts­winkel des Themas, desLehrermangels nach sei­nen (Ursachen und Wirkungen", gezeichnet werdez, und daß dabei die Ueberzeugung und die Empfindungen der badi­schen Lehrerschaft bezüglich der Gehaltsfrage zum Aus­druck kommen.

Im Namen desBadischen Lehrervereins" drückt der Vorstand dem verdienten Vorkämpfer Rodel die volle Sympathie und das unerschütterliche Ver­trauen aus und hegt die sichere Erwartung, daß- d e l (»ach wie vor seine hervorragende Kraft und Sach­kenntnis den Bestrebungen der Lehrerschaft widmen werde.

Dev türkische Boykott gegen Oesterreich.

Nach einer Meldung desDaily Chronicle" ist die Boykottkommission in Konstantinopel Oesterreich-Ungarn gegenüber von passiven zu aktiven Maßregeln über­gegangen und hat die Landungsboote eines österreichischen Dampfers, die mit Passagiergepäck beladen waren, zum Sinken gebracht. Die Abreise des österreichischen Botschafters steht in naher Aussicht. Infolge des Boy­kotts gegen Oesterreich werden in Smyrna seit kurzem auch Waren anderer Staaten, die mit österreichischen Schif­fen anlangen, nicht entladen. Den deutschen Interessen­ten ist daher zu empfehlen, Sendungen nach Smyrna bis auf weiteres weder über Triest noch überhaupt mit öster­reichischen Schiffen zu befördern.

Tages-Chronik.

Berlin, 9. Dez. Der Gesandte v. Kiderlen- Wächter soll, wie verlautet, einstweilen nicht wieder auf seinen Posten 'in Bukarest zurückkehren. Er soll dazu berufen sein, in Berlin die orientalische Frage zu bearbeiten.

Berlin, 10. Dez. Die Staatsanwaltschaft hat die BroschüreDer Fall Hammann" beschlagnahmt und zwar auf Antrag des Kommerzienrats Bosch, der sich durch den Inhalt beleidigt fühlte.

Mannheim, 10. Dez. Hier tagte gestern zum ersten- male der deutsche Luftflottenverein. Abends fand ein von mehreren tausend Personen besuchtes Ban­kett statt, wobei an den Grafen Zeppelin ein Tele­gramm abgesandt wurde.

Paris, 8. Dez. Die Budgetkommission der Kam­mer stimmte heute den sämtlichen von der Regierung ver­langten Nachtragskrediten für die marokkanische Ex­pedition in der Höhe von 25118000 Frcs. zu. Rech­net man dazu die Ausgaben des Jahres 1907, so be­trägt die gesamte Ausgabe Frankreichs für Marokko 41 Millionen.

London, 9. Dez. Die englische Postverwaltung er­öffnet heute die e r ste amtli ch e S ta ti o n für dra ht- lose Telegraphie an der Südwestküste, unweit von Plymouth. Die Einrichtung wurde von der Marconi-Ge- sellschaft hergestellt.

Petersburg, 9. Dez. lieber Massentodesur­teile berichten die Petersburger Blätter. Danach sind am Dienstag in Rußland 37 Todesurteile gefällt und 17 Hinrichtungen vollzogen worden.

Aus Württemberg.

Die«stu«chrichte»'

In den Ruhestand versetzt: Den Oberlehrer La ux- mann an der Bürgerschule I in etuttaart unter Verleihung der VerdienK«ed«ille de- Kronenordess, Oberlehrer Bäuch le in Gchorndorf unter Verleihung der Berdieustmedaile des KrenenordenS.

Ernannt: Auf die katholische, im Patronat der Krone be< stndliche Martinskaplanei in Gmünd den Be wesrr der Stelle Franz Groß mann. _

Der Landtag ist gestern wieder zusammengetreten und hat in seiner ersten Sitzung die Einläufe entgegen­genommen. Die Volkspartei hat zwei Interpel­lationen eingebracht, die erste: welches die Gründe sind, welche die Staatsregierung veranlaßt haben, im Bundesrat der teilweisen Besteuerung des Weins durch das Reich ihre Zustimmung zu geben; die zweite Frage, ob bezw. aus welchen Gründen die Staatsregier­ung der Gas- und Elektrizitätssteuer im Reich ihre Zustimmung gegeben hat. Man hofft, daß die Beratung der Volksschulnovelle noch in dieser Woche beginnen werde. Der Landtag wird, wie man hört, auch am 21. und 22. Dezember Sitzungen abhalten.

Zur Bolksschulnovelle. ImBeobachter" äußert sich ein aktiver katholischer Geistlicher zu der Denk­schrift des bischöflichen Ordinariats. Er,schreibt u. a.: Wer ist denn eigentlich daran schuld, daß der Kampf auf dem Schulgebiet nicht zu Ende geht? Ist es nicht die Geistlichkeit selber, welche aus dieser reinen Berwaltungs- frage, welche mit dem Glauben und den dogmatischen Sätzen der katholischen Religion nichts zu tun hat, eine Machtfrage macht und eigensinnig sich darauf versteift, obwohl man sie nicht mehr will, in der nun einmal bis­her innegehabten Stellung hartnäckig zu verbleiben? Die modernen Zeiiströmungen sind so gewaltig, daß sie die geistliche Schulaufsicht mit fortnehmen, es mag sich die

Nebel ruhet noch die Welt,

Noch träumen Wald und wiesen;

Bald stehst du, wenu der Schleier fällt.

Den blauen Himmel unverstellt,

Herbftkräftig die gedämpfte Welt

Zn warmem Golde stießen. <L. Nkörike.

Zwei Geschichten von Robert Mayers

Robert Mayer hat als Naturforscher Großes geleistet. Eine sichtbare Anerkennung seiner Verdienste ist das sinnige Denkmal auf dem Marktplatz zu Heilbronn. Aber auch als angenehmer und witziger Gesellschafter ist Mayer in feiner Vaterstadt noch nicht vergessen. Gerne verkehrte er mit den Weingärtnern, die in Heilbrvnn auch unter dem NamenHeine" bekannt sind. Einmal hatte sich Mayer in einer Besenwirtschaft wenn die Weingärtner ihren »igenen Wein ausfchenken, so zeigen sie dies durch einen am Haufe angebrachten Besen an wieder vortrefflich unterhalten. Ter starke Wein löste die Zunge und ent­lockte Mayev 'die Behauptung, daß er bis zum nächsten Abend drei lebendige Tübinger Weingärtner in einem Zündholzschächtelchen herbeischaffen wolle.Wann Se des fertig bringe bäte", meinte ein Weingärtner,no bäte drei Flasche Wei zahle."Und ich", versicherte Mayer, halte das doppelte Quantum zur Verfügung, wenn ich mein Versprechen nicht halte." Ein kräftiger Händedruck be­siegelte die Wette. Dabei entschlüpften dem Weingärtner

') Aus dem 4. Band der Württ. Volksbücher: .Lustige Ge­schichten aus Schwaben", Verlag von Holland und Josenhans- Stuttgart

die Worte:Moriche Owed könne mr aa amol umsunst trinke, Herr Tokter."

Am andern Tag machte Mayer feinen gewohnten Spaziergang über den Wartberg. Unterwegs fand er leicht Gelegenheit, drei schöne Raupen des Wolfsmilchschwär­mers ,in einem Schächtelchen mitzunehmen. Mit diesen «rßchien er abends in der Besenwirtschaft. Schon bei feinem Eintreten riefen ihm mehr als zehn Stimmen zu: Herr Tokter, Se Herrn d'Wett' verlöre, vunn Ihre- winger Wengerter sieht mr nix."Nur langsam*", Seruhigte sie Mayer und suchte sich noch ein bescheidenes Plätzchen an dem dichtbesetzten Tische aus.Die Tübinger Weingärtner habe ich bei mir; sie sind hier !" Dabei öffnete er die Schachtel und ließ die drei Raupen auf den Tisch spazieren.O, des senn norr Rauwe!" rief alles durch- »inander.Eben deshalb habe ich die Wette gewonnen", lachte Mayer.Wie m!an in Heilbrvnn d'Wengerter ,Heine' nennt, so heißen sic in TübingenRaupen." So, ft," summten die Anwesenden,des sich gewiß e Mer Studentewitz."After drei Flasche Wei isch'r wert", bestätigte der Weingärtner, der am Abend vorher gewettet hatte.

Mit der Gesundheit war es bei Mayer nicht immer am besten bestellt. Oesters bereiteten ihm die überreizten Nerven trübe Tage. An gewissen Vorboten erkannte er bas Nahen der Krankheit, und er suchte dann aus eigenem Antrieb eine Nervenheilanstalt auf. So hatte sich Mayer einst wieder nach Winnenden zurückgezogen. Gerne fügte er sich der Hausordnung und nahm auch an den gemein­schaftlichen Ausflügen der Kranken teil. Nur eines wollte ihm nicht gefallen. Wnn bei größeren Spaziergängen «ne Erfrischung im Wirtshause gereicht wurde, ft er­hielt er gleich den andern ein Was Most, während der

Geistlichkeit noch ft sehr dagegen stemmen. Was will denn eigentlich die neue Schulnovelle? Sie läßt das, was das bischöfliche Ordinariat auch will, die konfessronelle- Schule, bestehen. Die Schulnovelle, wenn, sie einmal durchgeführt ist, will blvs den Beweis liefern, daß die konfessionelle Schule weiterbestehen kann, wenn die Geist­lichkeit nicht mehr an der Spitze steht, ja daß es vielleicht noch besser geht, wenn sie nicht mehr darein sprechen kann und darf; denn man darf sich nicht verhehlen, daß manche Zwistigkeiten, die es bisher gegeben hat, eben auf Ver­anlassung, sei es nun durch den Eigensinn oder durch die Ungeschicklichkeit der Geistlichen entstanden sind. Wenn in .anderen Ländern die konfessionelle Schule, ohne die Geistlichkeit an der Spitze zu haben, auskommt, warum sollte es nicht in Württemberg gehen?

In Bopsingen fand am Montag eine politische Ver­sammlung statt, in welcher Landtagsabg. Löchner über den Entwurf einer Novelle zum Volksschulgesetz referierte. Im Anschluß an seine Darlegungen wurde folgende Er­klärung fast einstimmig angenommen:Die heutige stark besuchte Versammlung wünscht dringend, daß der vor­liegende Schulgesetzentwurf in mehrfacher Hinsicht ver­bessert wird, insbesondere bezüglich der Dauer der Schul­pflicht, der Veringerung der Schülerzahl, der Erhebung von Schulgeld, der Zulassung von Simultanschulen, der örtlichen Schulaufsicht und der kirchlichen Ueberivachung deH Religionsunterrichts."

Ständisches. Der Bericht der Volksschulgesetzkom- mission der Abgeordnetenkammer liegt nun vollständig vor. Die Berichte, die außerordentlich rasch fertiggestellt worden sind, haben einen Umfang von 209 Seiten er­reicht. Die Gegenüberstellung der Kommissionsbeschlüsse mit den Bestimmungen der Regierungsvorlage liegt eben­falls gedruckt vor. Mit der Beratung im Plenum kann nun alsbald begonnen werden.

Bund technisch-industrieller Beamten. Der Ausschuß «des Gaues Süddeutschland des Bundes der tech­nisch-industriellen .Beamten hat in Heidenheim eins Sitzung gehalten, wobei folgende Resolution zum Be­schluß erhoben wurde:Der Ausschuß hat von dem neuesten Beschluß des Verbandes bayerischer Metallindu­strieller Kenntnis genommen. So freudig der Beschluß, die Angriffe auf das Koalitionsrecht der Angestellten in Zukunft einzustellen, an sich zu begrüßen wäre, ft hat doch der Gauausschuß aus der Begründung des Be­schlusses mit Bedauern ersehen müssen, daß trotz der formellen Aushebung des früheren Beschlusses der Vor­stand des Verbandes bayerischer Metallindustrieller nach wie vor in völliger Verkennung der Bestrebungen des Bundes seine Mitglieder nachdrücklichst vor unserem Bunde warnt und somit die Aufhebung des früheren Be­schlusses wieder illusorisch macht. Mit aller Entschie­denheit verwahrt sich der Gauausschuß gegen die un­begründete Verdächtigung sozialdemokratischer Tenden­zen, die uns nachzuweisen dem Verbände bayerischer Metallindustrieller auch in seinem letzten Beschluß durchaus mißlungen ist.

Stuttgart, 9. Dez. Hier findet vom 9. bis einschließ­lich! 13. Dezember a. c. ein Schaufensterwettbe­werb statt. Es beteiligen sich hieran Firmen aller Bran­chen. Tie zweckmäßige Hervorhebung der verschiedensten Waren und die Ausstattung der Schaufenster wird in in­teressantester Weise zur Geltung kommen. Diejenigen Ge­schäftsleute, die so wie so vor den Feiertagen nach Stuttgart kommen, seien besonders hierauf aufmerksam gemacht, da bekanntermaßen auf dem Gebiet der Schaufensterreklame jeder in seinem eigensten Interesse etwas lernen kann. Die an dem Wettbewerb beteiligten Firmen sind durch Plakate bekanntlich gemacht, außerdem aber auch bei der Ge­schäftsstelle des Rabattsparvereins Stuttgart zu ersehen.

Stuttgart, 9. Dez. Aus der Stuttgarter St adtverwaltung. Stuttgart zählt mit den einge­meindeten Vororten zurzeit rund 270 000 Einwohner, d. i. mehr als ein Zehntel der Bevölkerung des ganzen Lan­des. Die Grundfläche Groß-Stuttgarts umfaßt 6520 Hektar und zwar Stuttgart mit Gaisburg 3234, Cannstatt 1740, Untertürkheim 518, Wangen 309 und Degerloch 719. Von dem gesamten Markungsgebiet befinden 1638 Hektar also 35 Proz. im Besitz der Stadt, nach Abzug der Straßen, öffentl. Plätze 28 Proz. In den setzten 15 Jahren sind von der Stadtverwaltung große Bau- gÄiete käuflich erworben worden und zwar nicht nur auf Stuttgarter Markung. Die Stadt Stuttgart ist nun-

Wärtcr mit Wohlbehagen Wein schlürfte. Seine Bitte, wenigstens dem Wärter gleichgestellt zu werden, erfüllte dieser nicht. Bei einem der nächsten! Gänge ins Frei« fand Mayer Gelegenheit, sich hiefür zu rächen. Zufällig hatte er erfahren, welcher Weg für diesen Tag in Betracht kam. Statt nun die ganze Wanderung mitzumachen, ver­zichtete er auf einen Teil derselben und traf etwas früher! in der bestimmten Wirtschaft ein. Der Wirtin stellte er sich als Wörter vor, der für seine Pfleglinge Quartier zu Machen habe. Die Frau nahm den Auftrag! mit Freuden entgegen und schickte sich an, mit einem großen Krug in den Keller zu gehen. Mayer hielt sie aber noch einen Augenblick zurück und sagte:Mit den Kranken wich auch einer kommen, der sich zuweilen für den Wärter! ausgibt und ein Glas Wein verlangt. Für seine Gesund­heit äst aber nur Most zuträglich. Mir können Sie einst­weilen einen Schoppen Win bringen." Schon nach kurzer Zeit war der Wein da. Inzwischen trafen die angentelde- ten Gäste ein. Der Wärter verwunderte sich njcht wenig, daß Mayer, den er als folgsamen Kranken kannte, heute gegen die Vorschrift handelte. Ohne ihm aber Borwürfe zu machen, erteilte er seine Aufträge wie sonst:Den Kranken bringen Sie ein Glas Most und mir dann einen Wein." 'Ich weiß schon", schmünzelte die Wirtin und gab jedem Most.Sie verstanden mich wohl falsch", meinte der Wärter in ruhigem Tone,ich habe für mich ein Glas Wein bestellt."Ich weiß schon", erwidert« die Frau ebenso freundlich wie vorhin und ließ de« Wunsch unerfüllt.Tie Wirtin zählt mich zu den Kratt- k»n", beachte der Wirker,daher ist ein weiterer Versuch nutzfts. Wer mir aber diese Suppe eingebrockt hat, daS ist aus dem stillvergnügten Gesicht Robert Mayers M lesen." >