einverstanden. Der Tatbestand in der Casablanca-Arv- gelegenheit ist noch strittig. Bezüglich der Orientpolitik ist wohl nicht zu befilrchten, daß wir alle Sympathien in der neuen Türkei durch die neuesten Ereignisse ver­loren haben. Interessant wäre es, zu erfahren, warum der deutsche Botschafter in der kritischen Zeit nicht in Konstantinopel weilte und warum Deutschland über Bos­nien und Bulgarien nicht rechtzeitig informiert war. Bas- .sermann schließt: Der Gedanke einer Konferenz ist mit großer Vorsicht aufzunehmen. Deutschlands Festhalten an der Dreibundpolitik billigen auch wir. In Italien hat man auch jetzt wieder die Richtigkeit dieser Politik anerkannt. Zu bedauern sind die Exzesse in Prag. Zu bedauern ist, daß energische Maßregeln erst so spät er­griffen wurden. Wir können von unseren Bundesge­nossen wirksamen Schutz der Deutschen erwarten. (Sehr richtig aus allen Seiten des Hauses.) England be­unruhigt Deutschland durch seine Sucht nach Bündnissen, die doch eine Spitze gegen Deutschland ha­ben. Frankreich treibt umfangreiche Kvlonialpolitik. Amerika und Japan recken sich wie junge Riesen. In der Türkei und in Persien bricht eine neue 'Zeit an. Die durch alle diese Punkte erschwerte auswärtige Lage erfordert die besten Männer in der Regierung, der Presse und dem Parlament. Wenn es galt, die na­tionale Würde zu wahren, waren eben das Parlament und das Volk in Deutschland stets einig. Wir hoffen, auch diesen Schwierigkeiten gewachsen zu sein.

Abg. Scheidemann (Svz.): Die beste Sparsamkeit wäre eine gute auswärtige Politik. Unsere Politik im fernen und nahen Osten ist gescheitert. DieSchnorrer" undVerschwörer", die jetzt in der Türkei am Ruder sind, die einst die deutsche Reaktion kennen gelernt haben, werden in Konstantinopel gewiß nicht für die deutschen Interessen tätig sein. Die Vermittlerrolle zwischen Oester­reich und der Türkei haben nicht wir, sondern der Erb­feind Frankreich übernommen. Die plötzliche Uebertrag- ung der deutschen Freundschaft von dem rechtmäßigen Sultan auf seinen rebellischen, aber siegreichen Bruder ist ein Bruch des Versprechens von Tanger. Die Casablanca-Angelegenheit ist eine neue Blamage unserer auswärtigen Politik. Der deutsche Konsul hat erwie­senermaßen 6 Legionäre zur Flucht verleitet. Der deutsche Kvnsulatssekretär hat sie in ihrem Versteck ausgesucht. Heraus aus dem fernen und nahen Osten, auch aus Ma­rokko, das ist das Ergebnis unserer auswärtigen Politik, in Zahlen ausgedrückt gleich 0,0. Holland, das Stamm­land der Buren, strebt eine Verbrüderung mit England an, statt sich uns zuzuwenden. Ita lien wendet sich von uns ab. Wie lange wird uns Oesterreich noch treu bleiben angesichts der Behandlung der slavischen Völker, Polen usw. An den bedauerlichen Prager Vor­kommnissen tragen beide Teile die Schuld. . . .

Ein Zwischenfall.

Der am Bundesratstisch anwesende Oberstleutnant Goltz vom Kriegsministerium erlitt plötzlich einen Ner- venchoc und mußte aus dem Saal getragen werden. Abg. Scheidemann unterbrach seine Rede, setzte sie aber wei­ter fort, als der Präsident nach einer eingezogenen Er­kundigung die Erklärung äbgeben konnte, daß ernste Komplikationen für den erkrankten Herrn v. Goltz nicht zu befürchten seien.

Scheidemann (fortfahrend): Auch an Her in­neren Politik ist in vielen Punkten Kritik zu üben. Maßregelungen von Bürgermeistern, Lehrern geben zu denken, wie auch der Unterschied in der Behandlung eines Fürsten Eulenburg und eines Liebknecht.

Präsident Graf Stolberg ruft den Abg. Scheide­mann nachträglich zur Ordnung, weil er eine Aeußerung von Varnhagens von Ense zitierte, in der König Fried­rich Wilhelm IV. als Possenreißer genannt wird.

Nächste Sitzung Montag 1 Uhr. Schluß 5 Uhr. » » »

Der Seniorenkonvent des Reichstags ei­nigte sich gestern dahin, am Mittwoch die 3. Lesung der Gewerbeordnungsnovelle in die 1. Lesung des Äats einzuschieben. Am 10. Dezember gedenkt man in die Weihnacht sserien zu gehen und die Sitzungen am 12. Januar n. I. wieder aufzunehmen.

Rundschau.

Geheimrat Hammann.

Vor einiger Zeit ging durch die Blätter die Nachricht, daß gegen den Chef des offiziellen Preßbureaus, Ge­heimrat Hammann, schwere Beschuldigungen erhoben worden seien, und es hieß damals, daß Geheimrat Ham­mann, der zu den einflußreichsten Ratgebern des Für­sten Bülojw gehört, seinen Abschied werde nehmen müs­sen. Das gegen ihn vorliegende Material ist nunmehr von devLiberalen Korrespondenz" veröffentlicht wor­den. In den Wandelgängen des Reichstags erzählten einige Journalisten, daß Hammann ihnen gegenüber die Richtigkeit jener Beschuldigungen auf- das entschiedenste bestritten jund die ganze Affäre als einen Rache­akt bezeichnet habe. Er habe die Einleitung eines Ver­fahrens wegen Meineides gegen sich selbst beantragt und stehe heute auf dem Standpunkte, daß nach Einstellung dieses Verfahrens für ihn kein Grund vorliege, seine Sus- spendierung vom Amte nachzusuchen.

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Marokko.

Aus Tanger wird gemeldet, daß eine Versöhn­ung zwischen Mulay Hafid und Abdul Aziz be- vorstehe. Ter neue Sultan habe seinem Bruder einen freundlichen Brief geschrieben und man glaubt, daß die Feindseligkeiten zwischen den beiden Brüdern bald ver­schwinden werden.

Nachrichten aus Rabat zufolge hat der Stamm der Zemur die Mahalla Mulay Hafids geschlagen und den von ihm gefangen gehaltenen Mulay M o ham - Med, den! älteren Bruder Mulay Hafids, befreit und zum Sultan ausgeruf en.

richter in der Casablanca-Angelegenheit den Schweden HammerSjoelf.

Würzburg, 6. Dez. Der ordentliche Professor der Medizin, Geh. Rat Georg von Rindfleisch, ist heute, 78 Jahre alt, gestorben.

Aus Württemberg.

Dienstnachrichteu.

In den Ruhestand versetzt: Den Postinspektor Schaible in Bietigheim seinem Ansuchen gemäß unter Aner­kennung seiner langjährigen treuen Dienste, den Pofisekretär Bühl er bei dem Postamt Nr. ! in Heilbronn

Uebertragcn: Eine gehobene uostsckretärstelle in Waib­lingen dem Postsekrelär ttt. Oberpostsekretär Fan sei bei dem Postamt Nr. i in Reutlingen auf Ansuchen unter Verleihung des Titels Oberpostkasster, die Schulstelle in Fürnsal Bez. Horb, dem Unteilehrer Fritz Hayer in Eglosheim, Bez. Ludwigsburg, die Schulstelle in Bavendorf, Bez. Weingarten, dem Unterlehrer Her­mann Reiff in Neckarwestheim, dre 1. Schul, elle in Brettach, dem dortigen zweiten Schullehrer Mayer, die Schulstelle in Breitenstein, Bez. Böblingen, dem dortigen ZchulamtSvenveser Hermann Tomppert, eine Schulstelle in Oberrot, Bez Michel­bach Gaildorf, unter Enthebung des Schullehrers Hübner in Kirchenkirnberg vom Antritt d eser Stelle, dem Un erlehrer Karl Link in Hall

Versetzt: Den Postsekretär Braun in Tuttlingen auf Ansuchen nach Kirchheim u. Teck.

Die Arbeite» des Landtags. Von den dem Land' tag vorliegenden in Aussicht stehenden landständischen Ar' beiten heben wir kurz folgende hervor: Die wichtigste ist die Volksschulnovelle. Vorbereitet ist auch der Ent­wurf betr. Errichtung einer Landwirtschaftskammer. Das Finanzgesetz nebst dem Hauptfinanzetat wird in Bälde eingebracht werden und eine Fülle von Anträgen, Resolutionen und Petitionen im Gefolge haben. An Ge­setzentwürfen liegt sonst noch vor der Jnitiativgesetzentwurf betr. Regelung deS Wahlprüfungsrechts. In Aussicht stehen Gesetze betr. die Schularztfrage, die Wert­zuwachssteuer, die Ergänzung des Beamtengesetzes. Eine Reihe wichtiger Anträge schneiden schwerwiegende volks­wirtschaftliche Fragen an (elektrischer Betrieb der Eisen­bahnen, Motorwagenlinien u. s. w.) Ein Teil der An­träge, z. B. derjenige betr. Arbeitskammern, darf als er- ledigt betrachtet werden. Zahlreiche Petitionen sind wieder eingegangen, insbesondere auch solche, welche Bahnwünsche enthalten. Auch die Revision der Geschäftsordnung ist noch vorzunehmen. Die Erste Kammer wird sich zunächst mit der Bauordnung beschäftigen müssen. An Arbeitsstoff fehlt es also beiden Häusern des Landtags nicht, und man darf sich wieder auf eine lange Session gefaßt machen.

Aus der Landwirtschaftskammer-Kommisfiorr.

Die Kommission setzte die Beratung des Artikels 6 des Entwurfs fort, der Bestimmungen über das aktive Wahlrecht enthält. Nach Ablehnung verschiedener An­träge, tu. a. auch eines Antrages Keßler (Ztr.), der auch den landwirtschaftlichen Arbeitern das WalLrecht eingeräumt wissen wollte, wurde der Regierungsentwurf mit 11 gegen 3 Stimmen angenommen; dabei wurde jedoch einem An­trag Ströbel gemäß mit 9 gegen 5 Stimmen beschlossen, das Steuerkapital von 300 Mark, das in der Regierungs­vorlage als Wahlrechtsbedingung für diejenigen Personen vorgesehen ist, welche die Landwirtschaft nur im Neben­beruf betreiben, auf 200 Mark zu ermäßigen. Ein Antrag ans weitere Herabsetzung dieses Steuerkapitals auf 150 Mark war zuvor mit 7 gegen 6 Stimmen abgelehnt wor­den. Art. 7, der von der Ausübung des Wahlrechts han­delt, wurde unverändert angenommen, ebenso auch Art. 8, cher das Passive Wahlrecht umschreibt, mit unwesentlichen Aenderungen. Bei Art. 13, welcher die Wahl der bei­zuwählenden Mitglieder regelt, kam auch die Frage zur Erörterung, ob diese beizuwählenden Mitglieder die­selben Rechte haben sollen, wie die übrigen Mitglieder. Mit Rücksicht darauf, daß die beigewählten Mitglieder! der Handels- und Handwerkskammern und der Land­wirtschaftskammer an der Wahl der Vertreter dieser Kör­perschaften zur Ersten Kammer nicht teilnehmen dürfen, stimmte man diesen Bestimmungen zu. Ter Art. 15 han­delt von dem Ausschluß von Mitgliedern. Ter Ent- wurs enthält hierüber nähere Bestimmungen und auch aus der Mitte der Kommission wurden verschiedene An­träge gestellt, welche Anhaltspunkte für die Voraussetz­ung der Ausschließung geben wollten. Der Abg. Keil (Soz.) stellte den Antrag auf Streichung aller dieser Bestimmungen, weil ein Bedürfnis für dieselben nicht be­stehe, da ein Mitglied, das sich öffentlich unmöglich mache, ohne weiteres ans der Kammer verschwinden werde. Dieser Antrag fand Annahme mit 11 gegen 3 Stimmen und einer Enthaltung.

Bon der Eisenbahn. Bei dem reisenden Publi­kum war es bisher, nach Einführung der 4. Wagenklasse, vielfach üblich, daß man mit Fahrkarten 4. Klasse kur­zerhand in der 3. Wagenklasse Platz nahm. In der ersten Zeit nach Einführung der 4. Klasse hat die Eisen­bahnverwaltung vielfach ein Auge zugedrückt und bei der Kontrolle wurde nur darauf gesehen, daß die betr. Fahr­gäste in der nächsten Station in ihre Wagenklasse Um­stiegen. Alsdann beschränkte man sich darauf, die Fahr­gäste, die mit Fahrkarten der 4. Klasse in der 3. Klasse Platz nahmen, an der Endstation vorzuführen zur Nach­zahlung des höheren Fahrgelds. Neuerdings geht , aber die Verwaltung gegen diejenigen Fahrgäste, die unbe­rechtigter Weise in einer höheren Wagenklasse Platz neh­men, mit großer Strenge vor. Es wird nunmehr regel­mäßig die in der Eisenbahnfahrordnung vorgesehene Strafe von § Mark verhängt, wenn Fahrgäste mit Fahrkarten 4. Klasse in der 3. Klasse angetroffen werden.

Stuttgart, Dejz. Der Vorstand der Hand­werkskammer hat sich gegen die Steuer auf Gas - undElektrizität ausgesprochen. Er sieht darin eine ungeheure Belastung des Handwerkers und eine unge­meine Verteuerung des Produktionsprozesses. Der trotz Verwendung von Gas- und Elektrizität in seinem Be­triebe gegenüber den großen Betrieben in Bezug auf die Konkurrenz sehr schwache Handwerker verliert durch diese Steuer geradezu den Boden unter den Füßen. Auch als Beleuchtungsfaktoren sollten Gas und Elektrizität nicht besteuert werden.

Tages-Chronik.

5. Dez. Einer Blättermeldung zufolge wähl nd Deutschland al» gemeinsamen Schied«

Stuttgart, 5. Dez. Professor Max Schillings tritt vom 1. Januar 1909 ab als Generalmusikdirektor; dauerrrd in den Verband des Hoftheaters ein.

Stuttgart, 5. Dez. Graf Zeppelin hat an die Ausgabestelle für die Zeppelin-Sammelwerke der Mo- torluftschiff-Studiengesellschaft in Berlin ein Schreiben ge­richtet, in dem er für die Absicht, den Verkauf der Marken nochmals zu beleben, dankt, nachdem die übrigen Samm­lungen bereits dem Abschluß nahe seien. Dagegen würde es ihm eine Herzensfreude sein, wenn sich die großen, noch unverkauften Vorräte der Sammelmarken jeweils' dazu verwenden ließen, vielen armen Kindern im deut­schen Reiche eine kleine Weihnachtsfreude zu bereiten.

Freudenstadt, 5. Dez. Gut schwäbisch geht es auf dem hiesigen Rathaus zu. Standen da vorgestern einige Schlachthausfrageu zur Debatte. Dem Oberamtstieraczt war das Gehalt um 450 M erhöht worden, was einigen Leuten nicht recht behagte und so erhob sich denn der Ge­meinderat Zeeb, um die Erklärung abzugeben, er wisse nicht, warum für den Oberamtstierarzt 450 M nrehv ausgeworfen worden seien. Die Einwohnerschaft wisse auch, was notwendig sei. Darauf rief der GR. Lieb:Es gibt nicht lauter Privatiers, es gibt auch noch Leute, die etwas schaffen wollen," worauf GR. Zeeb erwiderte: Es geht Dich einen Dr . . an, was ich schasse." Lieb:So, ist mir noch keiner gekommen, nach mir darf man fragen, so gut wie nach Dir. Dich kennt man." Zeeb:Mir hat noch keiner das WortPrivatier" derart entgegenge­worfen. Dich kennt man auch schon lange." GR. Nest- len will anscheinend vermitteln, doch unterbricht ihn Lieb: Sei nur Du zufrieden, von Dir will ich gar nichts mehr wissen." .... Endlich mahnt der Vorsitzende zur Ruhe. GR. Zeeb beklagt sich nochl darüber, daß. man kein Wort mehr aus dem Rathaus sprechen dürfe, ohne daß es au die Oeffentlichkeit komme. Und so etwas passiert im schc-, neu Freudenstadt, an dessen Rathaus man seine Freude hat.

> Ulm, 5. Dez. Der Gemeinderat hat den Bau ei­nes Absonderungshauses beim neuenKrankenhauf genehmigt. , Der Bau soll für 22 Betten eingerichtet wer­den und 36 700 Mark kosten.

Ulm, 5. Dez. Das Elektromobil, das Ideal für den Stadt- und Nahverkehr, das bei uns in Württemberg wegen Her starken Steigungen, zu geringer Leistung mit einer Ladung und auch! wegen her hohen Anschaffungskosteu bisher kaum Abnehmer fand, soll demnächst in veränderter neuer Form bei uns zur Einführung kommen. Nun sollen aber komplette zweisitzige Wagen für Fahrleistungeu bis zu 150 Kilom.' pro Ladung und für Steigungen bis zu 20 Proz. gebaut werden, bei Preisen von 5000 Mi au aufwärts. Tie Konstruktion ist seit längerer Zeit erprobt und besonders Aerzte ohne Chauffeure haben sich sehr lobend über den sicheren, billigen und einfachen Be­trieb geäußert.

Ebingen, 6. Dez. Bei der Bürgerausschuß­wahl haben von 1337 Wahlberechtigten 6S9---53°'o abge­stimmt. Der von der Volkspartei, Deutschen Partei und dem freien Arbeiterverein ausgestellte Zettel erzielte einen fast vollständigen Erfolg und drang bis auf einen Namen durch. Ein Gewählter, der früher zur Sozialdemokratie zählte, stand auf dem Zettel des Bürzervereins und des Sozialdemokr.- Vereins. Zwei der Gewählten sind Volks- und Deutsch- parteiler, einer gehört zum Freien (evangl.) Arbeiterverein und einer (der frühe Genosse) ist parteilos.

Nah und Fern.

Der Mühlbauer Johann Fritz von Fautspach OA. Backnang ist auf dem Wege von Klein- nach Groß­bottwar von seinem Wagen herabgesallen, wobei die Rä­der über ihn weggingen. Nach Großbottwar befördert, wo er bei idem Müller Lorenz im Dienste stand, starb er bald darauf.

In Metzingen belustigte sich ein Knabe auf dem Dache eines Hauses, indem er seinen Kameraden Kunst­stücke im Balancieren vorführte. Plötzlich glitt der Wage- Hals aus, stürzte zwei Stock hoch herab und blieb bewußt­los liegen. Innere Schäden hat sich der Junge durch den Sturz nicht zugezogen. ^

JnNeuweilerOA. Böblingen ist der ledige Bauer Gottlob Messing beim Herunterwerfen von Garben zwecks Dreschens durchs Garbenloch auf die Tenne abgestürzt, erlitt einen Schädelbruch und rchißch in hoffnungslosem Zustand ins Bezirkskrankenhaus Böblingen überführt werden.

In Donzdorf OA. Geislingen ist während eines Frühgvttesdienstes eine Frau vom.Schlag getroffen wor­den und war sofort tot.

Auf dem Münsterplatz in Ulm fand vor einigen Tagen ein Biberacher Friseur ein Buch, in dem 19 Eiw- huUdertmarkscheine, fünf Zwanzigmarkscheine und ein Zehnmarkschein sich befanden. Wie sich später heraus­stellte, hatte eine Frau von Untermarchtal die Geldscheine? verloren. Ter redliche Finder gab jedoch das Geld zu­rück und erhielt einen Finderlohn von 120 Mark.

Aus Scheer wird geschrieben: Dem Aalfischfang ist in letzter Zeit ein schwerer Schaden zugefügt worden. Nach dem Hochwasser der letzten Tage wurden große Mengen prachtvoller Aale in zerstückeltem und entwer­tetem Zustande in der Donau vorgefunden. Wahrschein­lich hat ein Wasserwerkbesitzer den Schutzrechen von den Turbinen in verbotener "Weise entfernt.

Im Dachstuhl eines Hauses der Wilhelmstraße in Osterode brach Freitag abend Feuer aus. Mi den Löscharbeiten stürzte eine hsohe Giebelleiter der Feuer­wehr um. Bon 4 auf der Leiter stehenden .Feuerwehr­leuten wurden 2 schwer und 2 leicht verletzt. Spater wurde ins einer Wohnung des brennenden Hauses der Glaser Pup gisch tot aufgefuuden, der bei dem Ver­such, ein angeblich Uojchs in der Wohnung befindlich Kind zu retten, erstickt war.

Nach einer Meldung aus Messina kamen rn Ga­lati di Tvrtvrici am Freitag und Samstag Ms Erdstöße vor, durch die die Arche und eine Anzahl Hau ser beschädigt worden sind.