In Tuttlingen wurde das Fuhrwerk des Trau­benwirts beim Bahnübergang an der Stuttgarter Straße vom Triebwagen, erfaßt. Zwei Pferde blieben tot am Platze. Menschen wurden nicht verletzt. Auch der Trieb­wagen ist beschädigt.

Aus Pforzheim wird gemeldet: Da sich immer noch Feine Spur des ruchlosen Kindermörders fand, hat das Arvßherzogl. Justizministerium die Belohnung für seine Ermittlung /ruf 1000 Mark erhöht. Diese und andere Maßregeln kommen freilich etwas spät. In der Stadt laufen unsinnige Gerüchte um, die zum Teil auf Aberglauben «beruhen und hier nicht näher bezeichnet sein sollen. ,

Aus Paris wird geschrieben: Ter 30jährige Mau­rer Duprat tötete seinen greisen Vater, verwundete Mutter und Schwester tödlich und brachte einer Cousine und zwei anderen Personen lebensgefährliche Verletzungen bei. Die Verhaftung des Massenmörders, der Alkoholiker ist, gestaltete sich ungemein schwierig.

Der nach «Alexandrien bestimmte DampferSar- dinia" ist «eine Seemeile vom Hafen von Malta ent­fernt in Brand geraten. Die Passagiere, 200 an der Zahl, und -ie Besatzung sprangen infolge der ausgebro­chenen Panik jüber Bord. Da starker Wind die Rett­ung erschwerte, so sind viele Personen umgekom­men. Nach einer neueren Meldung sind gerettet wor­den: 0 Europäer, 140 Araber und 21 Mann der Be- ätzung. Vermißt werden »wch: 18 Mann der Be- atzung, sowie A europäische und 100 arabi- che Pasfa giere.

Gerichtssaal.

Hoffnungsvolle Jugend.

Zwei jugendliche Sadisten standen in Plauen (Vogtland) vor Gericht, die 16jährigen Schüler der Oels- nitzer Realschule Bechler und Voigt. Sie waren bei ^inem Oberlehrer in Pension und machten sich das Ver­gnügen, ihren 13jährigen Mitpensionär Stöhr scheußlich! zu mißhandeln. Ohrfeigen, Stockschläge auf den unbekleideten Körper, Fußtritte, enge Fesselungen der Hände mit Kupferdraht, schmerzhafte Quetschungen mit einem Kleiderspanner und der Schlipszwinge, Schläge mit einem Hammerstiel und Verletzungen mit der Spitze ei­nes Winkelmaßes gab es täglich. Der arme Knabe Stöhr durste nicht schreien und nichts melden, mußte den Stock selbst holen und sich freiwillig Mer das Bett legen, um seine Strafe entgegenzunehmen. Die beiden Burschen waren unermüdlich in der Erfindung neuer Quälereien. Mit aufgehobener Hand mußte Stöhr vor ihnen stehen; er wurde mit Stecknadeln bearbeitet, mußte längere Zeit und in bestimmter Weise und im bestimmtem Schritt vor seinen Peinigern auf und abmarschieren, wurde an den Stuhl gefesselt, aus dem Bett herausgezogen und in dem Zimmer umh^rgestoßen. Für den Fall, daß Stöhr nichts von seinen Quälereien zu Hause meldete, wurde ihm eineSchonzeit" von 14 Tagen zugesichert. Ein­mal wurden Stöhr achtzig Hiebe angedroht, man ging aber auf vier Hiebe herab. Die kaum glaubhaften Quä­lereien hielt der Knabe vom Oktober 1907 bis nach Ostern aus, bis schließlich seine Mutter das Martyrium entdeckte, denn der arme Knabe, der oft bis zu dreißig Schlägen mit den Händen und mit dem Stock aushalten mußte, hatte Schwielen und Striemen schmerzhafter Art. Durch das Quetschen mit dem Kleiderspanner war auch ein Fingernagel Abgestorben. Das Landgericht .Plauen verurteilte den Schüler Bechler zu 3 Monaten und den Schüler Voigt tzu 4 Wochen Gefängnis.

Die Simulanten.

Von Eugen Jllss.

Noch nie habe ich soviele kerngesunde Menschen auf einem Hausen gesehen, wie im Militärlazarett jener un­garischen Stadt, wo ich als Einjährig-Freiwilliger diente. Die Lösung des Rätsels ist darin zu finden, daß der Oberarzt dieser Vergnügungsstätte ^Dr. Psihal war, der außer Bronchialkatarrh keine Diagnose stellen konnte; der Kranke mußte das selbst für ihn tun. Und aus der großen Pharmakopoe war ihm nur das Salicylpulver bekannt. Das verordnete er gegen alles.

Aus diesem Grunde blühte das Lazarett, daß es eine Freude war. In Militärkreisen vom Feldwebel ab­wärts galt das Lazarett als ein Elysium, wo man sorg­los, in guter Pflege, bequem und lustig leben konnte. Man fand stets eine bunte Gesellschaft. Amtsmüde In­fanteristen, denen die Regtmentsübungen nicht schmeck­ten, Husaren, die das Faulenzen im Gras des Lazarett- Parkes dem Reiten vorzogen, Artilleristen, die lieber in den schön federnden Betten lagen, als sich vom Protz­kasten totschütteln ließen. So waren alle Truppenkör­per vertreten. Ich habe beinahe vergessen, daß manch­mal auch wirkliche Kranke ins Lazarett kamen. Aber sie wurden nach dem Gutachten des Herrn Oberarztes als Simulanten sofort entlassen.

Die Vorsaison war im Sommer, wenn die Regi­mentsübungen stattfandgn. Später, zur Zeit des Ma­növers, war das ganze Lazarett ausverkauft. Der In­fanterist Maki war die in Krankheitsangelegenheiten maß­gebende Persönlichkeit. Er stammte aus einer hochbe­rühmten Simulantenfamilie, deren sämtliche Mitglieder nach mchrmonatlicher Dienstzeit durch das Lazarett ins Zivilleben zurückkehrten. Sein Bruder war ein ange­sehener Epileptiker. Junge Militärärzte haben an ihm die Epilepsie studiert, Herr Dr. Psihal auch. Dieser wackere Vaterlandsverteidiger verstand alle Phasen die­ser Krankheit, und niemand konnte so stöhnen, ächzen, sich konvulsivisch herumwälzen und mit den Zähnen 'klap­pern wie er. Dr. Psihal hat sich viel Mühe gegeben, dem Unheilbaren (wie er sagte) das Leben zu retten. Er ließ ihn ausmustern und gab ihm noch eine kleine Summe, damit er sich kurieren lassen könne. Anderen Erzählte er, er habe ihm das Geld für einen Sarg ge­geben. Der Mann sei in vier Tagen maustot. Bis setzt habe nur er, Dr. Psihal, die Seele in ihm fest­gehalten. Der Mann jedoch, so unglaublich es klingen

mag, hat sich zwei Tage nach seiner Entlassung ver­lobt, und heute hat er vier kleine Epileptiker, die viel essen und gut schlafen.

Der jüngere Maki war schon seit einem Monat im Lazarett. Er litt an chronischem Gelenkrheumatismus, einer verwickelten Krankheit, deren Symptome er jeden Tag aus einem medizinischen Buche fleißig lernte, da­mit er beim Frührapport immer melden könne, wo es. ihn heute heftig schmerze. Maki war ein Philantrop. Er hielt jeden Tag mit den Kameraden Schule und teilte die Krankheiten aus. Jeder bekam die Krankheit, die seiner Intelligenz angemessen war. Und wehe dem, der seine Belehrungen nicht fleißig ausnahm. Von die­sem zog ex, seine väterlich sorgende Hand zurück, und die Folge war, daß der betreffende dem visitierenden Dr. Psihal so primitive Antworten gab, daß der Arzt vor Wut schrie:Halunke! Simulant! Hinaus mit ihm!" Der mußte dann weinend zu seinem Regiment zurück­kehren und dachte mit blutendem Herzen an die schönen Tage von Aranjuez zurück.

Deshalb wurde Makis Anordnungen immer Folge geleistet. Kluge Artilleristen und Pioniere hat er be­sonders bevorzugt. Diese bekamen sogar lateinische Ausdrücke, die die Kerls die ganze Nacht hindurch sich einochsten. Er verstand auch den Geschmack des Dr. Psihal und wußte, daß er nur die 'Knochenbildung des Kopses kannte. Deshalb führte er die Symptome immer kühn auf den Kopf zurück.Druck im vs lacrrmale", Blutstockung am vs occipitale",Nervöse Zuckungen der maxilla inferior",heftiges Klopfen am os parie­tale", dies waren die Schlagworte, die er seine Schü­ler lernen llgß. Wenn man ihm Extrahonorar gab, so stellte er dem Reflektanten auch« dieStörungen an der Pia mater" undKrämpfe im Flexor radialis" zur Verfügung, während er die Unregelmäßigkeiten derar- teria pulmonalis" nur in den äußersten Fällen freigab, da er wußte, daß dies eine heikle Sache sei, denn wenn ein dummer Husar mit der arteria pulmonalis komme, so werde selbst der biedere Psihal Verdacht schöpfen.

Dr. Psihal hörte jeden Morgen mit strenger Miene die Meldungen der Patienten und Maki fühlte sich wie ein Lehrer, dessen Eleven der Schulinspektor prüft. Er selbst kam nie in Verlegenheit und konnte von seiner Krank­heit derart erzählen, daß Dr. Psihal sich! unendlich freute, einen so charakteristischen Fall von Gelenkrheumatis­mus behandeln zu können. Fieber anzuzeigen war Makis ' Spezialität. Er konnte den Thermometer mit zwei Strichen über die Decke auf 39 Grad stellen. Nur ein­mal übereilte er sich, rieb zu stark und das Quecksilber stieg auf 4L Grad. Herr Dr. Psihal wunderte sich sehr über die Zähigkeit mancher Leute. Nachher verordnete er ihm wie immer Salicylpulver. Die anderen beka­men auch immer Salicyl, das sie aufhoben, und jeder verließ das Lazarett mit heißen Tränen in den Augen und einem halben Sack Salicyl.

Nun war dort ein Husar, der Arterienverkalkung hatte". Der Kerl war einer der fleißigsten Schüler Makis und trug die Symptome seiner Krankheit so ma­lerisch vor, daß eines Tages ihm Dr. Psihal sagte:

Sie werden morgen operiert."

Nach Psihals Evtfernung gab es in der Akademie der bildenden Krankheiten eine förmliche Revolution. Der Husar fluchte; es fehle ihm nichts; er sei nie gesünder gewesen als jetzt, und nun soll er einen Teil seines Kör­pers preisgeben? Nie!Eher werde ich einen tobenden Löwen in seinem Käfig rasieren, als mich von Tr. Psi­hal operieren lassen," sagte er wütend.

Du muß Dich operieren lassen," sagte Maki.Denke an das Wohl der ganzen Gesellschaft hier! Wir werden Dir schon eine ungefährliche Stelle zeigen, wo Du Dich ein bischen schneiden lassen kannst."

Nicht zu machen!" brüllte der Husar entsetzt, da er den Bistouri schon an seiner Haut fühlte.Von mir soll niemand etwas abschneiden. Lieber melde ich mich gesund und kehre zu meiner Eskadron zurück."

Maki erklärte ihm heftig, daß es unmöglich sei, von Arterienvjerkalkung so mir nichts Dir nicht zu ge- genesen. Psihal müsse Verdacht schöpfen, wenn ein so tüchtiger Kranker wie er nur simuliere, wie müßten die anderen simulieren, die viel weniger diagnosenfähig seien als der Husar. Das ganze Lazarett gehe Pleite. Das dürfe nicht geschehen. Sie müßten auch, für ihre Söhne sorgen und so fort.

Es half alles nichts. Der Husar schwor, er lasse nicht einmal seine Nägel von Psihal abschneiden. Lieber reite er Tag und Nacht. Er sei nicht ins Lazarett ge­kommen, seine Gesundheit zu schädigen; man lasse ihn zufrieden.

Der Tag brach an, und die schlimmsten Befürcht­ungen Makis wurden übertroffen. Um seine Haut zu reiten, verriet der Husar die ganze Gesellschaft, ent­hüllte die medizinischen Seancen Makis und erklärte, er sei ganz gesund. Er bitte um Verzeihung, und der Herr Oberarzt solle ihn als geheilt entlassen.

Dr. Psihal wechselte die Farbe wie ein Chamäleon. Er geriet derart in Wut, daß er das ganze Lazarett ab- ohrseigte. Ein neuer Lehrling Makis kam verspätet zum Rapport. Der vor Wut bebende Psihal fragte ihn, was er wolle, was ihm fehle.

Herr Oberarzt, ich melde gehorsamst", sagte der Nichtsahnende,in der Nacht Drücken im Foramen major."

Darauf bekam er eine solche Riesenohrfeige, daß die Fensterscheiben zitterten.

Verfluchte Simulantenbagage! Hinaus! Alle hin­aus! Feldwebel! Strafanzeige zum Regiment . . ."

Dr. Psihal war außer sich. Er ging hastig aus und ab und blieb stehen, als ihm der Feldwebel die An­kunft eines neuen Kranken meldete. Er eilte im Sturm­schritt zum Neuangekommenen und brüllte ihn an, was er hier wolle.

Herr Oberarzt, ich melde gehorsamst-ich

bin krank," stotterter der Unglückliche.

Simulant! Hallunke! Betrüger! Hinaus mit ihm," schrie Dr. Psihal, blau vor Wut.Oder nein! Feldwebel, den Mann hier sofort in Arrest absühren. Abtreten!"

Alle Merten. Der ganze Diagnosenschwindel wurde aufgehoben. Maki und Genossen mußten ihren Abgang melden.

Am anderen Tage kam Psihal mit finsterer Miene, musterte das ganze Bataillon mit mörderischen Blicken und teilte einige Rippenstöße aus. Plötzlich wandte er sich zum Feldwebel.Wo ist dieser verfluchte Simulant von gestern?

Der Feldwebel antwortete stramm:

,H>err Oberarzt, ich melde gehorsamst, der Simulant ist in der Nacht gestorben."

Heiteres.

(Aus denFliegenden Blatte r n".)

Verfehltes Experiment. Der kleine Fritz verfällt in die Gewohnheit, stets, wenn ihm etwas nicht paßt, zu schimpfen. Sein Papa untersagt ihm dies, mit dem guten Rat, stets, wenn er vor hätte, zu schimpfen, erst bis sechs zu zählen in der Annahme, daß er dann das Schiimpfen unterlassen würde. Kürzlich paßte ihm! die Suppe nicht, und er rief laut zählend:eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs die Supp is eck Saufresfen!"

Zeitgemäße Ausrede.Aber das ist ja ein Skandal jede Minute glaubt man, der Wagen fällt um! . . . Warum läßt denn die Gemeinde die Straße nicht ausbessern?"Der Bürgermeister sagt allaweil: jetzt kimmt eh bald's Luftschiff!"

Ia so!. . . Das junge Paar hier scheint sich gut zu vertragen! . . . Ob sie auch verheiratet sind?" Höchst wahrscheinlich aber nicht miteinander!"

Gemütlich.Ob Sie machen, daß Sie raus- kvmmen! Hier ist das Baden verboten!"Was fällt Ihnen ein! Ich bade doch nicht. . ich habe das Leben gründlich satt. . . ertränken will ich mich!"Ach so ... das ist was anderes! . . . Entschuldigen Sie!"

C ine kleine Moderne.Nicht wahr, Ma­ma, diesen Winter darf ich auch schon mit auf die Bälle und in die Sensationsprvzesse?"

Resolut. Schuldner:Was soll ich mit den Briefen?" Gläubiger:Ja, die ewigen Versprechungen nützen mir nichts, Herr Baron. Dies sind die Offerten aus eine Heiratsannonce, die ich gestern für Sie habe einrücken lassen!"

Gewissenhaft. Herr:So, hier haben Sie eine Kleinigkeit trinken Sie ein Glas Bier auf meine Gesundheit!" Bettler:Helles oder dunkles?"

Doppelsinnig.Hat sich Ihr Gatte schon der Antialkohvlbewegung angeschlossen?"Nein er schwankt noch!"

Dame 'was Liebes sage und se schlägt errötend die Augen zu Boden, da guckt se mich trotzdem noch an."

Aus Kalau. Welches ist das beste Mittel gegen Würm er? Sich nie verheiraten.

Unter Freundinnen. Junge Frau:Ach, Margott, du glaubst gar nicht, wie schwer es ist, ein Kind zu bekommen. Junges Mädchen: Ach Irmgards du glaubst nicht, wie viel schwerer es ist, kein Kind zu be­kommen !

(Aus derJugend".)

Wahres Geschichtchen. Zirka 20 Reisende kamen von einer Seitenstrecke mit ziemlicher Verspätung am Bahnhof der kleinen Stadt an, so daß der Anschlußzug nach dem Norden bereits abgefahren war. Da dies der letzte Zug an jenem Tage war, so begehrten die Fahr­gäste fürchterlich auf, bis ihnen der diensttuende Beamte zornig erklärte:Ich kann den Zug nicht so lange war­ten lassen, für 130 M können Sie sich ja einen Extrazug fahren lassen." Tatsächlich sammelten die Herren un­ter sich 130 Mk.; vier gingen dann hoffnungsvoll zu dem Beamten mit der Bitte, den Extrazug Vorfahren zu lassen. Aber siehe da, der Beamte erklärte:Ja, was glauben S' denn, der Extrazug muß 24 Stunden voraus bestellt werden."

Der Chemiker Dr. Joseph Tröcklich besucht mit seiner Frau einen Kunstsalon. Das Ehepaar betrachtet auch eine Marmorstatue, welch« das Entzücken der Gat­tin hervorrief:Sieh, nur, Joseph, welch eine entzük- kende Mädchenfigur! Diese schwellenden Formen, diese wunderbaren Linien, die Leichtigkeit und Grazie der ganzen Erscheinung! Ist sie nicht die verkörperte Schön­heit und Anmjut selbst?" Darauf Joseph:Ach was, nichts als kohlensaurer Kall!"

Handel und Volkswirtschaft.

Stuttgart, S5. Nov Der Stand der Herbstsaaten in Würt­temberg war, wenn 1 .sehr gut, S. gut, 3. mittel 4 gering 5. sehr gering bedeutet, um die Mitte des Monats Nov. für Winterweizen 2,2, Winterspelz 3 0, und Winterroggen 2,6, Winterweizen stand im Neckarkreis 3S, kchwarzwaldkreis 3,3, Jagitkreis «,3 und Do­naukreis 29; Winterspelz stand im Neckarkreis 3.1 Schwarzwald und Jagstkreis 3,t und im Donaukreis 2,8; Winterrogen stand im Schwarzwaldkreis 3,0, im übrigen 2 6.

Bonn a. Rh., 23 Nov Die Bonner Bank, Handel und Industrie hm ihre Zahlungen eingestellt. Nach Priva:» Meldungen de 7 Zeitungen Handel eS sich bei der Zahlungseinstellung um S Mill. Mk- Depositeugläubiger find hauptsächlich der Bonner Bürgerßand und eine Reihe von Stiftungen.

Saatenstand im Deutsche» Reich.

Dem .Reichsanzeiger" zufolge war der Saatenstaud i« Deutschen Reiche um Mille November (wenn 2 gut, 3 mittel. 4 gering bedeutet sür Wtoterweizen 3.3, lür Winterspelz (auch mit Bci> Mischung von Roggen oder Weizen) 2 7. für Wlmerroggen 3 . 2 . In den Bemerkungen z> m Saatenstandbericht heißt ek: Die Witterung der letzten Verich'SmonatS von Mitte Oktober bis Mitte November wa sstr di Herbstbeftelung, da« Wachtztum der Winter­saaten und dt« Ernte der letzten Hacks . chte im allgemei «« wenig günstig. Nennen« werte Regenmengen st d während der gan^n Zeit nirgend» »fallen, dt« vorzeiit, aufiretenden Fröste habe» den Kar-of- fe!n und Futterrüben erheblichen Schadei zugefüst und die Aussaat der Winterfrüchte unliebsam gestört. Die Winte saaten finde« zur Zeit eine wesentlich ungünstigere Beur eilung al» lm Okole«. Emen einige, maß n befriedigenden S 1 a»d w isea nur die Roggensaa- tcn au>; doch haben auch sie durch die Dürre und die Fröste vielfach n'cht wenig rel tten. Spät gesäter Roggen, sowie W-izen und Spel, haben meist wochenlang in der Erde gelegen, »hne ,, keimen, und zei­gen einen lüekev halten, schwachen Stand. In einzelnen Berichten wird befürchtet, daß ein erdeblicher Leit dieser Saaten, besonders de» Weizens, wieder uwgepflügt w rden muß.