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mit Erzähler vom Schwarzwald.
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ill üerölsülvlörtsIMrl. IS. 1.35 - mvllStl. 45 A. bsi gllen loürit. LostsiistMli llml Voten im Orts- n. kigäibgi>- ortsvorkM viortelj. kl. 1 . 35 , sussLiÄ-itö «lossMon Kl. 1.35, lilorn LestollgM 3V vkg.
lelekon Nr. 4l.
Amtsblatt für die Stadt wildbad.
verkündigungsblatt
der Kgl. Forstämter Wildbad, Meistern, Lnzklösterle rc. während der Saison mit
amtl. Fremdenlists.
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Mittwoch, de r November
Die Simultanschule.
Unter dieser Ueberschrist sind in den letzten Tagen in einer Reihe Non Zeitungen des Landes gleichlautende Artikel gegen die gepruschte Schule („Simulianschule") .erschienen, die auch von denen, die prinzipiell auf dem Boden der Konfessionsschule stehen, als gedankenlose und unehrliche Machwerke charakterisiert und verurteilt werden müssen, Artikel, die nur eine gewissenlose Verhetzung und bewußte Irreführung des Volkes bezwecken.
Der Verfasser jener Artikel bezeichnet es als ein „altes Märchen", daß die Volksschulen in dein Sinne Simnltauschulen werden sollen wie die höheren Schulen, obwohl er sehr genau weiß, daß die von ihm bekämpfte (Eingabe an Regierung und Stände ausdrücklich gar nichts anderes fordert, als daß die Schuleinrichtung und Organisation der höheren Schulen auf die Volksschule übertragen und die Gesetzgebung für beide Arten von Schulen die gleiche sein soll. Wir stellen also fest, daß die simultane Volksschule tatsächlich genau dieselbe Schule ist wie alle höheren Schule n, und es ist absolut nicht einzusehen, weshalb, eine Einrichtung, die auch nach des Artikelschreibers Ansicht für die höhere Bildung der besitzenden Klassen gut und vortrefflich gesunden wird, für das gewöhnliche Volk nicht ebenso nützlich sein soll. Will der Verfasser ernst genommen werden, dann müßte er in erster Linie die Einrichtung der höheren Schulen grundsätzlich bekämpfen und denen, die ihre Kinder solche Schulen besuchen lassen, das Kocht hestreiten, eine dementsprechende Einrichtung der Volksschule zu bekämpfen. Auch der Hinweis auf den angeblich freiwilligen Charakter der höheren Schulen genügt nicht; denn tatsächlich sind die höheren Schulen für alle, welche höhere Berufe ergreifen wollen, in viel stärkerem Maße Zwangsschulen, als es die Volksschule ist.
Ter Verfasser behauptet, bei Einführung der gemischten Volksschule werde es Vorkommen, daß in ein ganz evangelisches Dorf ein nltranlontan-katholischer Lehrer komme. Solch bodenlosen Unsinn wagt jemand zur Aufstachelung der konfessionellen Leidenschaften niederzuschreiben! Kann man denn in einem ganz evangelischen Dorfe eine konfessionell gemischte Schule einrichten? Selbstverständlich können Simultanschulen nur an 'Orten bestehen, in denen mehrere Konfessionen vertreten
AU T ie-i K.K UchDAiKE ch- '--ft
- Leicht ist das Lcbcu nicht; das müssen auch die Ainder schon sehen und wissen, daß es Arbeit, Tapferkeit und Selbstüberwindung verlangt. Aber daß es schön sein kann für die tapferen und braven Leute und für die anderen zweifellos nicht schön wird, das muß rian sie auch früozeitig schon wissen lassen. ft o lt p.
UKWEMMU, AMck ÄMKKMMÄ KHM
Zs Schuldig oder nichtschuldig?
Roman nach C. M. Braeme von E. Felstng.
(Nachdruck verboten,)
(Fortsetzung.)
Et dachte, daß Gesellschaftair und Vergnügungen sie mit ihrem Schicksal anssöhnen würden, und er hielt ein offenes Hans in Eolde-Fell, er gab Bälle und große Gesellschaften oder Diners und veranstaltete Partieen, aber das .kindliche Herz schlug dvch nie wärmer für ihn.
Tie Gesellschaft war höchst erstaunt über die beiden. Jeder bewunderte das schöne, so ganz Kind gebliebene Weib, aber jeder fand es seltsam, daß Mr. Blair stch eine solch junge Frau genommen hatte. Auch wunderten seine Bekannten sich, warum er sie geheiralct hatte, da doch jeder klar sah, daß Liebe --- wenigstens auf ihrer Seite . sie nicht zusammcngesührt hatte. Er nahm sie nut in Gesellschaften, deren Königin sie bald wurde. Ihre fusche jugendliche Schönheit und ihre mädchenhafte Ansaat gewann ihr aller Herzen. Kein Ball, keine Gesellschaft wurde für voll airgesehen, wenn Mrs. Blair "icht zugegen war.
Nichts aber konnte sie umstunmen. Doch obgleich Nc ihren Gatten nicht liebte, gab sie ihm dennoch niemals ^nind zur Eifersucht. Sie war die gefeiertste Frau in dtt Ges.ssschufr, fte chch-i die Bedeutung des Wortes "Flirt" gar nicht zu kennen. Kein Mann konnte sich ums Wortes, eines Blickes, des Vorzuges von ihr rüh- Nicht d.w schwächste .Hauch eines Skandals konnte Mü r.ünen Namen beflecken. Ihres Gatten Ehre war
hciftg.
Aber die W-.-ft spricht über jeden, sie sprach auch
sind, und auch dann wird man, genau wie an den höheren Schulen, ,bei der Besetzung der Lehrstellen aus die Konfession der Einwohner im weitesten Maße Rücksicht nehmen." So halb man es in Württemberg und in allen übrigen Ländern, wo die Bevölkerung in dem Maße mit der Simultanschulc zufrieden ist, daß auch die größten Reaktionäre ihre Beseitigung nicht mehr zu fordern wagen, wie in Baden und Hessen. Und wir behaupten, wenn in der Erziehungsarbeit der höheren Schulen „eine solche Harmonie, ein solch einheitliches Ganzes" hergestellt werden kann, daß diese Schulen für das Beste zur Ausbildung unserer Pfarrer und unserer höchsten Staatsbeamten gelten, dann muß dies an den Volksschulen mindestens ebenso gut möglich und ebenso vorteilhaft sein.
Zum Schluß hat der Verfasser den traurigen Mut, die verleumderische Behauptung aistzustellen, inan wolle in Württemberg einen Zwang in religiösen Angelegenheiten ausüben und nicht mehr jeden nach seiner Fasson selig werden lassen. Er muß wissen, daß genau das Gegenteil davon wahr ist. Wird vielleicht an den höheren Schulen ein solcher Zwang ausgeübt; oder hat man eüvas derartiges einmal von den hessischen und badischen Schulen gehört? Hat nicht gerade Friedrich der Große, auf den sich heuchlerischerweise der Verfasser beruft, in seinem Reiche die Simultanschule entstehen und sich entwickeln lassen? Und was den Religionsunterricht anlangt, so sind die Simultanschulen bekanntlich solche Schulen, an denen von den Geistlichen und den Lehrern für die Kinder ihrer Konfession der Religionsunterricht abgesondert erteilt wird; und es ist geradezu eine Per- fidie, wenn der Verfasser beständig den Anschein zu erwecken sucht, als ob die Limultanschulen religionslos oder gar religionsfeindlich wären, während sie in Wahrheit dvppe.lt-rünfessiönelle Schulen sind.
Es wird dann behauptet, in der Simultanschule hörten evang. Kinder nichts mehr von dem grandiosen Heroen Martin Luther". Wer hat denn jemals irgendwie und irgendwann in einer Simultanschule auch nur das Mindeste in den Weg gelegt, im kirchengeschichtlichen Unterricht Luther bis in den Himmel zu erheben? Hat der Verfasser schon einmal simultane Lehrbücher, simultane Realienbücher in Händen gehabt? Wenn ja, wie kommt er dann zu. allen seinen falschen Behauptungen, üher den Unterricht an gemischten Schulen?
Abgesehen vom Religions- und kirchengeschichtlichen Unterricht sitzen allerdings, die Kinder friedlich beisam-
men und genießen denselben Unterricht, den auch jede kon fessionelle Schule gibt, in der Angehörige anderer Konfession sitzen müssen, denselben Unterricht, der nach den seit mehreren Menschenaltern geltenden Vorschriften in allen württembergischen Volksschulen schon jetzt erteilt werden soll. Nach diesen Vorschriften ist nämlich in sämtlichen Volksschulen der Unterricht so zu erteilen, daß an demselben jederzeit auch Angehörige anderer Konfessionen ohne Gefährdung ihrer Gewissensfreiheit teil nehme »können, d. h. nach den bestehenden Vorschriften ist bei uns der Unterricht simultan zu erteilen. Nur finden Religionsunterricht soll besonders gesorgt werden.
Wir heben ausdrücklich hervor, daß das württ. Volks- schulgesctz die Errichtung konfessioneller Schulen nicht verlangt, sondern nur gestattet, wenn die Eltern der Minderheit dies verlangen. Nur besteht bis jetzt die Lücke im Gesetz, daß bei stärkerer Mischuirg der Bevölkerung in gemeinsamen Schulen auf das Bekenntnis der Lehrer bei der Anstellung reicht entsprechend Rücksicht genommen werden muß. Bei der ganzen Simultanschnlsrage Handel: es sich nun um gar nichts anders als darum, diese Möglichkeit zu schaffen, so daß der Religionsunterricht für jede Konfession gesondert erteilt und der schon jetzt vorgeschriebene gemeinsame Unterricht ohne vermehrte Kosten eingerichtet werden kann. Die ganze Frage i st d a - hum ga r keine Frage der Religionsfreiheit, sondern der Zweckmäßigkeit. Sie wird von Jahr zu Jahr brennender, weil die Mischung der Konfessionen fortgesetzt stärker wird, rein evang. und rein kctthol. Orte immer seltener werden und es finanziell ganz unmöglich jst, a,n fast allen Orten für jede Konfession eine besondere Schule zu unterhalten. Und wenn es auch finanziell möglich wäre, so wäre dies eine nutzlose Geldverschwendung, die niemand mit gutem G w ssen v.r- antwortcn kann.
Man betrachte sich doch einmal ganz nüchtern die Sache. In eine Gemeinde — sagen wir mit 7 evang. Volksschnlklnssen zieht eine Anzahl katholischer Familien. Deren Kinder besuchen die evang. Schule und müssen diese gesetzlich besuchen — wenn es dem Verfasser mit seiner Behauptung vom religiösen Zwang ernst wäre, dann müßte er diesen Zwang bekämpfen und verlangen, daß auch für einige wenige Kinder anderer Konfession auf GcriwindAvst.-.r eigene Schul.n errichtet werden. — Wächst die Zahl der' kathol. Familien auf
über sie. Tie Aussagen der Dienerschaft blieben der Oesfentlichkeit nicht lange verborgen, der Mangel an; Liebe und Zärtlichkeit, der kühle Ton, der zwischen beiden herrschte, bildeten bald den allgemeinen Gesprächsgegenstand. Einige meinten, der Altersunterschied wäre zu groß; andere wieder behaupteten, sie passe nicht zu ihm; aber reinem schien der Gedanke zu kommen, daß die eigentliche Ursache zu diesem unglücklichen Bunde die Heirat ohne Liebe wäre.
Dann erbte Mr. Blair eine große Summe Selbes und wurde nun noch freigebiger und aufmerksamer gegen sein junges Weib, aber es gelang ihm auch jetzt nicht, ein freundliches Lächeln oder ein Zeichen der Liebe von ihr zu erlangen. Da verwandelte sich denn seine Liebe in Haß, und so kam es, daß die Welt von Zwistigkeiten zwischen den beiden Ehegatten sprach, sowie von der großen Kälte und Mißstimmung, die im schönen Colde-Fell herrschten. In der Regel spricht die Welt mit Vorliebe von einer unglücklich verlaufenen Heirat und von Streitigkeiten zwischen Mann und Frau. Ter Gegenstand ist zu pikant und prickelnd und eben deshalb so beliebt. Diese Ehe hier wurde mit all ihren Einzelheiten durchgesprochen. Einige prophezeiten, daß sie mit Trennung endigen würde. Niemand aber ahnte das schreckliche Ende, das sie finden sollte, voraus.
Als Mrs. Blair's Liebe für die Frau, die ihn niemals geliebt hatte, in Haß Umschlag, da hatte die Welt mehr zu sprechen denn je. Es war nun kein Geheimnis mehr, daß ihre Heimat eine höchst unglückliche war und daß es schon wicht 'Mehr allein bloße Abneigung war, die zwischen beiden Gatten herrschte. Man war neugierig ans . den Ausgang und nur einige Sair- guiniker sprachen ihre Meinung dahin aus, daß es mit der Zeit besser werden könne.
Mann kann sich denken, daß die Kunde von Mr. Blair's plötzlichem und schrecklichem Tode die größte Aufregung hervorrief. Die Leute waren wie vom Donner gerührt, und als sich dann noch das Gerücht von Mrs. Blair's Gefangennahme, aus die Anklage Überfahrten Mordes hin, verbreitete, kannte die öffentliche Erregung und Spannung keine Grenzen mehr.
Zuerst wollte keiner daran glauben. .Mrs. Blair
mit dem schönen, kindlichen Gesicht unv oen ttaren, süßen Augen sollte ihren Gatten vergiftet haben! Das war ja unmöglich! Keiner konnte und wollte daran glauben! Aber als alle die Beweise'gegen sie bekannt wurden, da legte sich alle Welt die Frage vor: „War sie ein schuldiges Weib, oder war sie das unschuldige, reine Wesen, das sic zu sein schien?" Und keiner vermochte Antwort ans die Frage zu geben.
Fünftes Kapitel.
Nie hatte in jenem ruhigen Landstrich solche Aufregung geherrscht. Tie ganze Nachbarschaft war stolz auf Mrs. Blair gewesen, auf ihre Schönheit und Anmut, ja, selbst ans ihre Tugend; jeder war, stolz gewesen auf eine Einladung von ihr. Das erste, wenn: ein Bekannter oder ein Fremder in der Nachbarschaf: von A.chole zu Besuch kan:, war stets der Wunsch, die schöne, vielbesprochene Mrs. Blair zu sehen. MrS. Blair's Name stand oft in den Zeitungen; ihre Schönheit und chrc Toiletten wurden bewundert, und man nannie sie die junge Königin der Schönheit und des Geschmacks. Die vornehmsten und distinguiertesten .Häuser standen ihr offen; sie verkehrte in den besten Kreisen. Als die ersten Nachrichten von dem tragischen Fall bekannt wurden, konnte jeder vor Verwunderung, Schreck und Bestürzung gar keine Worte finden. Diese schöne, junge Frau des wohldurchdachten Mordes an ihrem Gat ten angeklagi! Das erste Gefühl war das eines zornigen Unglaubens. War es doch ganz uninvglich, daß diese sanfte, anmutige junge Frau sich einer solche,: Tat schuldig gemacht haben konnte. Ta mußte ein Irrtum vorliegen.
Tann kam die gerichtliche Untersuchung, und die Beweise gegen sie lauteten sehr belastend. Nun erinnerte man sich auch wieder, wie schlecht sie mit ihren: Gatten gelebt hatte; aber den unzweifelhaftesten Beweis gegen sie hatte doch eben ihr Mann selbst gegen sie ausgesprochen. Seine Werke schienen durch das ganze Land zu klingen: „Du tatest es! Ich sterbe wie eine Ratte, die in ihrem Loch vergiftet wird, — und du tatest cs!"
Fortsetzung folgt. ,
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