ki. Weshalb sind wir keine Sozialdemokraten ?

II.

Das hauptsächlichste ökonomische Gesetz der heutigen Betriebsform ist diekapitalistische Produktionsweise". Diesem Stadium der Entwicklung drückt der Klassenkampf zwischen Kapitalismus und Proletariat sein kennzeichnen­des Merkmal aus; also der Klassenkampf zwischen den kapitalistischen Besitzern der Produktionsmittel und den kapitalistischen Produzenten, den Lohnarbeitern.

Der Klassenkampf wird immer die menschliche Ver­körperung von Gegensätzen sein. So ist der Klassenkampf zwischen Bourgerisie und Proletariat der auf die Menschen übertragene Gegensatz in den heutigen Produktionsver­hältnissen. Also der Gegensatz zwischen dem privaten Charakter der Aneignungsweise und dem gesellschaftlichen Charakter der Produktionsweise. Die moderne Gesell­schaft birgt aber noch einen zweiten Gegensatz, nämlich die in der Fabrik mit Arbeitsteilung erfolgende planvolle Produktionsweise und die planlos hergestellte Menge und die Veräußerung der Produkte, die ohne Rücksicht auf den Bedarf erfolgt.

Der Kapitalismus hat die Lohnarbeit nicht erst geschaffen, denn er fand sie bereits vor. Aber er fand sie vor als Ausnahmezustand, als Durchgangsftadium zur selbständigen Arbeit. Aber der Kapitalismus machte die Lohnarbeit zurRegel und G nndfoem oller Produktion". Je mehr aber nun die Produktionsweise kapitalistisch wird, je mehr die Technik so tschreitend sich entwickelt, um so verhängnisvoller wird dös für den Loh:aibeiter. Denn seine Aussichten, sich selbständig zu machen, schwinden in dem Maße, als durch diesen Fortschritt das für einen rentablen Betrieb notige Kapital immer größer kem muß. Die fortschreitende Technik macht immer mehr Hände, immer mehr Arbeitskräfte überflüssig, scbafft und ver­größert so die industrielle Reservearmee. Aber an dieser Reservearmee hat der Kapitalist das größte Interesse, denn wenn sie vorhanden ist, so ist selbstverständlich die Nachfrage nach Arbeit stärker und der Kapitalist kann so den Preis für die Arbeit drücken. In der Benutzung des Lohnarbeiters für möglichst geringen Lohn liegt nun der größte Vorteil des Kapitalisten. Was der Kapitalist in die Produktion gesteckt hat, also:Rohstoffe, Maschi­nenbenutzung, Heizung und dergleichen ; das alles erscheint im Werte des Produkts wieder und zwar unverändert, hat also durch die Verarbeitung an Wert nicht gewonnen.

Aber den Preis, den der Kapitalist für die Arbeit gezahlt hat, den Arbeitslohn, den läßt er sich beim Verkauf der Produkte weit höher wieder entgelten. So ist also der Ueberschuß des Kapitalisten und nur um dieses Ueber- schusses willen lohnt sich seine Produktion der Unter­schied zwischen dem von ihm für die geleistete Arbeit ausbezahlten Lohn und dem Preise, den er beim Verkauf für den Arbeitswert erzielt, mithin also der Mehrwert der vom Arbeiter geleisteten Arbeit. Also in der Mehr­werts oder Ausbeutungsrate liegt der eigentliche Gewinn des Kapitalisten. Das haben wir gesehen. So ist es begreiflich, daß er alles Interesse daran hat, diese Rate zu steigern. Nun sind aber die Zwangsgesehe der Kon­kurrenz vorhanden. Diese Zwangsgesetze wirken auf ein beständiges Sinken der Provitrate. Dadurch, also durch das verminderte Einkommen wird es den kleinen und mittlerenBetrieben immer schwerer und schließlich unmöglich, sich zu halten. Die kleineren, geringeren Kapitalien werden von größeren ausgesogen, werden expropriert, also enteignet. Die früheren Besitzer sinken ins Proletariat hinab. Aus diese Weise vollzieht sich die Akkumulation (d. h. Anhäufung oder Zusammenballung) der Kapitalien. Die Akkumulation ist um so gefährlicher, als es das un­umstößliche, unerbittliche Gesetz der höchsten Betriebsform verlangt, daß dis Produktionsweise möglichst gesellschaftlich gestaltet werde, bis zum Grostbetriebe mit ausgedachtester Arbeitsteilung- Dies Gesetz der Konzentration der Be­triebe ist ein wirtschaftliches Naturgesetz von solcher Macht, daß es im Stande ist, sich von selbst rn immer stärkerem Maße durchznsetzen. Es wird aber durch die Vereinigung riesiger Kapitalien in wenigen Händen erleichtert, aber dadurch zugleich in seiner verderbenbringenden Wirkung gestärkt. Mit der beständig abnehmenden Zahl der Ka­pitalisten, denen alle Vorteile dieses Umwandlungsprozesses zu gute kommen, wächst zugleich dis Masse des Elends, des Druckes, der Knechtschaft, der Entartung und der Ausbeutung. Aber es wächst auch die Empörung der stets anschwellenden Arbeiterklasse, die durch den Mechanis­mus des Kapitalisten-Produktionsprozesses selbst geschult, vereint und organisiert worden ist. Die Unhaltbarkeit des Gegensatzes in den Produktionsverhältnissen erfährt noch eine-Verstärkung : nämlich durch die bereits erwähnte Anarchie des Gükerabsatzes, die auf der einen Seite Ueberproduklion der Maren, auf der andern Seite aber eine Unterkonsumtion der Massen erzeugt. So entstehen periodische Wirtschaftskrisen, die immer zerstörender, immer verderblicher in die Erscheinung treten; die durch Ver­

nichtung ungezählter kleiner Kapitalisten den Zentralisier- ungs- und Enteignungsprozeß beschleunigen. So wird mit der Zeit der Gegensatz zwischen dem privaten Cha­rakter der Aneignungsweise und dem gesellschaftlichen Charakter der Produktionsweise so scharf, so schroff, so unerträglich, es wird die Unnatur des Privateigentums an den Produktionsmitteln so klar und offensichtlich, daß schließlich die enteignete Volksmasse die Enteigner und Usurpatoren enteignet und das Privateigentum aufhebt. Die Lohuarbeiterklasse ergreift im gegebenen Moment die Staatsmacht und verwandelt die Produktionsmittel zu­nächst in Staatseigentum. Damit hebt das Proletariat sich selbst als Proletariat, damit hebt es alle Klassen­unterschiede und Klassengegensätze auf und damit auch dm Staat als Staat.

Dies sind in Kürze die Hauptgedanken des Marxis- mus. Der Katechismus der Sozialdemokratie ist bekanntlich das Erfurter Programm, das im Jahre 1891 auf dem Parteitage zu Erfurt seine Annahme fand und die programmatische Grundlage der Partei bildet.

(Forts, folgt.)

Briefkasten der Redaktion.

K. K. Wenn aus einem Gebäude keine dringliche Wirtschaftsgerechtigkeit ruht, dann ist die Konzession stets eine persönliche und der Pächter der Inhaber der Konzession. Der Inhaber der Wirtschaft könnte sich nur dadurch schützen, daß er entweder einen Vertrag mit dem Pächter abschließt, wonach verfttbr sich verpflichtet, beim Wegzug aus die Konzession zu Gunsten des Nachfolgers zn verzichten was meistens geschieht oder indem er die Konzession selbst erwirbt und den Pächter lediglich als Wirtschaftsführer ver­pflichtet. Eine dritte Möglichkeit wäre die Erwerbung der dringlichen Konzession, allein diese dürfte kaum verliehen werden. Wir halten die Abschließung eines Vertrags für das beste Mittel.

G. D. Nach tz 1620 des Bürgerlichen Gesetzbuches steht eine Aussteuer nur der Tochter, nicht auch einem Sohne zu. Sie kann verweigert werden, wenn die Tochter ohne elterliche Einwilligung heiratet.

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