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irzLhler vom Schwarzwald.
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in äerStgütvIsrteljgkirl. LI. 1.35 llionstl. 4S A.
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LMoil »r. 41.
Amtsblatt für die Stadt wildbad.
Verkündigungsblatt
der Ugl. Forstämter wildbad, Meistern, Lnzklösterle re. während der Saison mit
amtl. Fremdenliste.
Rgöstt. WolmsmZliis ligM UelisreinLulikt.
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Nr. 2KV.
Dienstag, den l7. November
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ttöau.
Zur Lage.
Vertagung der Aussprache zwischen Kaiser und Kanzler.
Heute sollte an Bord der „Deutschland" im Kieler- Hasen die entscheidende Aussprache zwischen dem Kaiser und dem Reichskanzler erfolgen. Der am Samstag abend in Donaueschingen erfolgte plötzliche Tod des Grafen v. H ü lf e n - H a e s e l er, des Chefs des Militärkabinets, hat eine Aenderung der Reisedispositionen des Kaisers geboten. Der Kaiser wird nicht nach Kiel gehen, sondern ist nach einem Besuch der Groß,Herzogin Luise in Baden-Baden gestern nach Donaueschingen zurückgekehrt und wird von dort aus direkt nach Berlin fahren, wo er dann endlich den Vortrag des Fürsten Bülow wird entgegennehmen können.
Wenn in den letzten Tagen allgemein angenommen wurde, der Reichskanzler werde über die Konservativen stolpern, die es ihm verübelt haben, daß; er am zweiten Dag der Reichstagsdsbatte den Kaiser nicht in Schutz genommen hat, so ist es allerdings richtig, daß die schlimmsten Feinde die Konservativen sind, denn ihre Fäden reichen bis hinauf zum Thron. Aber gerade von dieser Stelle aus scheint der konservative Ansturm abgeschwächt werden zu sein. Es wird offen gesagt, daß der Umschwung bei den Konservativen zu Gunsten Bülows durch Depeschen aus Donaueschingen herbeigc- führt worden sei. Nun protestieren die Konservativen plötzlich gegen den Borwurf, daß sie den Fürsten Bülow zu stürzen suchten. Die „Krenzzeitung" erklärt, man habe den Artikel der „Konservativen Korrespondenz", der gegen den Fürsten Bülow gerichtet schien, mißverstanden. Es sei nicht beabsichtigt gewesen, „dem Fürsten Bülow das Vertrauen zu entziehen oder ihm in ernster Stunde gar Schwierigkeiten zu machen." Auch die agrarische „Deutsche Tageszeitung" ist überzeugt, daß die Konservativen „den Rücktritt des Kanzlers nicht wünschen, sondern aus vaterländischen und politischen Gründen lebhaft bedauern und gerade jetzt für eine Gefahr erachten würden". Dagegen bedauert die na- tionalliberale „M agdebur gische Z eitun g", daß der Reichstag geglaubt habe, „den verantwortlichen Minister sch oncn und die schärfsten Pfeile des nationalen Un-
tvcmi deine Schrift dem Renner nicht gefällt,
- So ist cs schon ein böses Zeichen;
Doch wenn sie gar des Narren Lob erhält.
So ist es Zeit, sie auszusircichen.
Lhr. Z. Geliert.
9m Schuldig oder nichtschuldig?
Roman noch C. M. Braeme von E. Felsing.
(Nachdruck vertsten.)
Gsrtsetzung.)
Viertes Kapitel.
Mr. Roß sprach wahr, als er sagte, daß das Geheimnis von „Colde-Fell" die Aufmerksamkeit ganz Englands und SckMtland's erregt und größeren Aufruhr hervorgerufen hätte als irgend ein Fall seit langer, langer Zeit.
Colde-Fell selbst war eins der schönsten Güter int ganzen, sonnigen, herrlichen Schottland. Es lag ungefähr drei Meilen von der Stadt Athole entfernt und war von der schönsten und malerischten Szenerie umgeben. Das Gebäude selbst, ein ausgedehnter, grauer Ban, war in altem Stil erbaut und voller Ueberrafch- ungen für den Eintretenden; grüner Efeu rankte sich an den schlanken Türmen in die Höhe; die Außenseite wirkte höchst malerisch, und das Innere war nicht minder schön. Tie Zintmer waren groß und luftig, hell nnd behaglich; sie waren immer mit frischer Luft und Sonnenschein angefüllt. Ein altertümliches, echt schottisches Haus mit Fenstern, die beinahe ebenso groß waren wie die Zimmer, mit langen Korridoren und breitem Treppenhaus; ein Haus, in dem die Musik der Kinder- stimmen, der Laut sorglosen, fröhlichen Gelächters hätte erklingen müssen; ein Haus, wo die Fußtritte der Kleinen in den weiten Korridoren hätten widerhallen sol- lcn. Stattdefsen lebten zwei Menschen darin, die, so- daid sie allein waren, immer still und unglücklich Karen. Man h..t!e es das „Haus der grauen Schatten" Wmneu können, denn der Schatten, der darüber lag, war der zweier unglücklicher Leben.
Willens, gegen die Person des Monarchen lenken zu könueu." Viel beachtet worden ist ein Artikel der freikonservativen „P o st", in dem gegen die Person des Monarchen die allerschärfsten „Pfeile des nationalen Un- wßllens" gerichtet werden. In dem Artikel wurde gefordert, daß das S ta a t s m i ni ste r i u m in seiner Gesamtheit mit dem Reichskanzler demissionieren solle.
Die Stimmung im B uu d esr a t s a u s s ch u ß.
Von der vierstündigen Sitzung des Bundesratsausschusses für auswärtige Angelegenheiten erfährt das „Berliner Tageblatt" noch, daß die Vertreter der Bundesstaaten . Ei nsp ra ch e erhoben haben gegen die Rund- reif eg)v l iti k, die feit einigen Jahren bei uns üblich ist. Sie haben den entschiedenen Wunsch geäußert, der Kaiser und die Leiter der auswärtigen Politik möchten nicht andauernd aus verschiedenen Weltgegenden regieren. Sie haben auch über das vielfache Festefeiern einige Bemerkungen gemacht und den Fürsten Bülow ersucht, dem Kaiser diese Wünsche der Bundesstaaten Zu übermitteln. Es sollen ferner in dieser Sitzung, wie der'Berliner Vertreter der „Neuen Freien Presse" erfährt, über das Kaiser-Interview Ausdrücke der schärfsten Art gebraucht worden sein. Derselbe Journalist meldet seinem Blatte, eine dem Hof nahestehende Persönlichkeit habe ihm erklärt, daß der Kaiser in größten Zorn versetzt worden fei sowohl durch den Ton, den die Redner im Reichstag gegen ihn angeschlagen haben, als auch dadurch, daß Fürst Bülow ihn gegen die Angriffe nicht verteidigt hat.
Ein Dementi.
Wie das Reutersche Bureau aus Amsterdam meldet, ist weder beim Ausbruch des russisch-japanischen Krieges, noch sonst im Laufe des Jahres 1904 ein Pries des deutschen Kaisers Gegenstand einer Unterhaltung zwischen der Königin von Holland und Dr. Kuyper gewesen. Alle daran geknüpften Kommentare, und ganz besonders soweit sie diese Angelegenheit mit dem N o r ds e e a b k o m m e n in Zusammenhang bringen, an welchen Zusammenhang in diplomatischen Kreisen übrigens niemand geglaubt hat, sind demnach ohne Wert.
Der Grund und Boden um Colde-Fell war mit außerordentlichem Geschmack angelegt. Da war ein Ziergarten mit schönem, großem Springbrunnen, ein altmodischer Garten voll lieblicher Blumen, die Hefter Mair so sehr liebte; ein ausgedehnter Küchengarten, wo alle heimischen Früchte zu finden waren. Ferner gab es ein Gewächshaus, ein kühles und schattiges Plätzchen, das Hefter Blair's Lieblingsaufenthalt war, und endlich den schönen Wintergarten, wo der Herr dieser prächtigen Besitzung von der Krankheit befallen wurde, die mit seinem Tode endigte. Keiner wußte, warum diese schöne, herrliche Besitzung den Namen „Colde-Fell" trug; Hunderte von Jahren führte dieselbe bereits diesen Namen, während ein dazugehöriger schöner Wasserarm die Benennung das „Weiße Moor" führte.
Tie Blairs waren viele Generationen hindurch im Besitz von Colde-Fell gewesen. Sie waren eine alte, reiche Familie. Während sie aber ihren Reichtum vermehrten, verringerte sich ihre Zahl zunehmend; die große Familie starb aus bis auf einen: — Angus Graham Blair, dessen plötzlicher und tragischer Tod jetzt als das „Geheimnis von Colde-Fell" in jedermanns Munde allseitig bekannt war. Mr. Blair war immer sehr beliebt gewesen. Er war ein schöner, stattlicher Mann, stets liebenswürdig und gastfrei. Von Müttern mit heiratsfähigen Töchtern war er viel umschwärmt worden, aber er hatte nie an Liebe und Heirat gedacht, bis er das bezaubernde, kindlich süße Gesicht von Hefter Carol sah und sich rasend in sie verliebte. Firmanse gehörte zu seinem Besitztum, und er hatte, als die Zeiten noch gut waren, auch regelmäßig die Pacht für die Farm erhalten. Als er sie dann nicht mehr erhielt, ging er selbst nach Mrmanse, nicht aber in böser Absicht. Er hatte aber einmal selbst Nachsehen wollen, wie die Sachen mit dem alten Arzt ständen, und da hatte er sichj noch ehe er sich darüber klar geworden war, was er tat, wahnsinnig in dessen schönes Kind, Hefter Carol, verliebt.
Angus Graham Blair war ein Mann von durchschnittlichen Talenten, durchschnittlichen Kenntnissen und Fähigkeiten; er war weder gut, noch geradezu schlecht; die schlimmste Tat seines Lebens war seine Heirat mit Hefter Carol, da er doch wußre, daß das sch-'ne Kind ihn haßte und vor ihm zurückscheute. Das war die grausamste Tat seines Lebens. Wohl fühlte er das heraus,
Berlin, Ni. Nov. In einem anscheinend offiziösen Artikel des Lokal-Anzeigers ist gesagt, der Kaiser wisse, daß der B u n d e s r a t s a u s s ch u ß der Meinung ist, ein Rücktritt Fürst Bülows würde m diesen schweren Zeiten, eine schwere Schädigung der deutschen Politik bedeuten. ^
Die sozialdemokratische Fraktion des Reichstags
hat ihren Antrag auf Ausgestaltung der Verant- wortlichkeitdes Reichskanzlers wieder eingc- bracht. Darnach soll hinter Artikel 17 der Verfassung eine Reihe von Artikeln über die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers für seine Amtsführung eingeschaltet werden. Nach einem Artikel 17 g. soll die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers sich auf alle politischen Handlungen und U nt erla s s u n g e n des Kaisers erstrecken. Der Reichskanzler sei zu entlassen, wenn der Reichstag es fordert. Die folgenden Artikel 17 d vis 17 i sollen das Verfahren gegen den Reichskanzler im Falle einer Verletzung seiner Amtspflicht regeln. Der Reichstag soll gegen den Reichskanzler Anklage erheben, wenn er ihn für schuldig hält, durch eine von ihm zu verantwortende Handlung oder Unterlassung vorsätzlich oder grob fahrlässig seine Amtspflichten verletzt, namentlich verfassungswidrig gehandelt oder sonst das Wohl des Reiches geschädigt zu haben. Danrit soll die Anklage wegen solcher Handlungen des Reichskanzlers verbunden werden, die unter das allgemeine Strafgesetz fallen. Es soll ein Staats gerichts Hof für das Deutsche Reich eingerichtet werden, der aus 24 bei Beginn jeder Legislaturperiode vom Reichstag zu ernennenden Mitgliedern bestehen soll. Beim Verfahren vor dem Staatsgerichtshof sollen die Bestimmungen des Gerichtsverfassungsgesetzcs sinngemäß Anwendung finden. Im Falle einer Verurteilung ist der Reichskanzler seines Amtes stets verlustig zu erklären. Das Recht der Begnadigung oder Strafmilderung gu Gunsten des' Verurteilten darf nur ans Antrag des Reichstags ausgeübt werden; außerdem kann der Reichskanzler vor den ordentlichen Gerichten aus Schadenersatz belangt werden, falls er dem Reiche durch Anweisung einer vom Reichstag nicht genehmigten Ausgabe oder durch eine strafbare Handlung Schaden zugcfüat hat.
doch entschuldigte er sich stets damit vor sich leicht, daß seine Liebe zu ihr das stärkste in seinem Leben wäre. Während seiner höchst traurigen Werbung kam ihm oft ein guter Impuls, das schöne Kind nicht gegen seinen Willen zur Heirat zu zwingen, aber seine Liebe war selbstsüchtig und grausam. Er sagte sich dann immer vor, daß sie nur ein Kind wäre, daß er kein Unrecht an ihr beginge, daß, wenn sie erst verheiratet wären, sie schon lernen würde, ihn zu lieben, und daß er doch alles für sie getan hätte, was nur immer in seiner Macht stand, daß er ihren Vater rettete und sie versorgte, daß er ihre Tante beglückte; daß er ihre liebe Heimat vor gänzlicher Zerstörung bewahrte. Sicherlich könnte sie ihn doch nach alledem lieben! Er achtete gar nicht auf all ihre Bitten, ihr Flehen nnd ihre Warnung. Was konnte solch Kind denn auch wissen? Ihre Tante hatte diese Verbindung ja förmlich herbeigefehnt, und ihr Vater war über die Heirat mehr als erfreut. Ihre schwache, echt mädchenhafte Weigerung lockte ihm nur ein Lächeln ab; er liebte sie im Gegenteil nur noch mehr wegen ihres Widerstands. Er, der von allen so eifrig umschwärmt wurde, ward aufgestachelt durch ihren Trotz.
Doch, obwohl selbstsüchtig und grausam in seiner Liebe, war er keineswegs schlecht, und wenn er geahnt hätte, wie unglücklich diese Heirat das schöne Kind machen würde, so würde er nicht länger darauf bestanden haben. Er dachte gewiß nie, daß lebenslanges Elend daraus entstehen würde.
„Sie wird mit der Zeit lernen, mich zu lieben", sagte er sich. Und er heiratete sie und nahm sie mir sich nach Italien, Doch vergebens wartete er auf die Liebe, die nie kann Er war in den ersten Monaten sehr geduldig, auch als sein schönes junges Weib nicht aufhörte, zu weinen und sich nach der alten Heimat zu schneit. Er war auch noch geduldig, als er sie nach Colde-Fell brachte. Er wollte es sich nicht zugestehen, daß er einen Fehler begangen habe, oder daß ihr Leben zerstört sei. Er tat alles Mögliche, sich ihre Liebe zu gewinnen. Er känrpfte gegen die sich ihm aufdrängende Ueberzeugung an, daß sie die Wahrheit sprach, als sic ihm damals sagte, daß ihre Abneigung gegen ihn nie aufhören, nie verschwinden werde. Er überhäufte sie mit Geschenken, aber das schöne Gesicht zeigte keine Freude darüber, kein Lächeln.
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