5i. Freiwillige Sanitäts-Kolonne? Wildbad, unsere weltberühmte internationale Badestadt, schreitet rüstig in der modernen Entwicklung vorwärts. Seit kurzer Zeit wird an der Erstehung moderner Hotels auf dem Sommer­berg gebaut etc.; aber manches und so äußerst notwendiges und wichtiges fehlt noch: außer der brennniden Frage des Krankenhauses sowie des Kurhauses ist noch eine besonders wichtige, sehr leicht zu lösende: die sofortige Errichtung einer Freiwillige» Sanitäts-Kolonne! die gleichbedeutend der Freiwilligen Feuerwehr ist. Die schon hier und da aufgeworfene Frage hat überall die größte Zustimmung erweckt. Wir richten daher an alle Bewohner unserer Stadt in ihrem eigenen Interesse sowohl wie im Interesse der jährlich über 16 000 hier Heilung suchenden Kurgäste, vornehmlich aber an die maßgebenden Kreise den eindringlichen und warmen Appell: Steht aus wie ein Maun und bildet eine Freiwillige Sani­täts-Kolonne, die bei allen vorkommsnden Unglückssällen sofort hilfreich zur Hand ist. Die letzten Fälle haben uns mit erschreckender Deutlichkeit gelehrt, wie unentbehrlich dieselbe ist; wie viel ja, wir können es mit gutem Ge­wissen behaupten Todesfälle konnten durch rasches Ein­greifen vermieden werden! Wir sind hier gegen größere

Nnglttcksfälle durch fast nichts geschützt ! Gesetzt nur den Fall: der Führer eines Gesellschastsautvmobils als Insassen hier weilende Kurgäste verliert durch irgend etwas die Herrschaft über dasselbe. Das Auto saust nehmen wir au, auf der Chaussee Wildbad-Windhof von unserer Stadt aus rechts den Abhang hinunter, über­schlägt sich und begrübt seine Insassen unter sich. Auf die Hilferufe eilen haufenweise Menschen herbei, die, weil sie nicht wissen, w i e sie helfen können, nutzlos dastehen; Aerzte sind auch nicht gleich zur Stelle. Was ergibt sich hieraus von selbst: daß eine Sanitäts Kolonne unbedingt er­forderlich ist, daß es die Pflicht eines jeden erwachsenen Mitbürgers ist, derselben beizutreten. Vorerst aber an alle maßgebenden Stellen die Aufforderung, eine Versam m- lung zur Gründung einzuberufen. Es haben sich einige fachkundige Herren von auswärts in liebenswürdigster Weise bereit erklärt, evtl. Unterricht zu erteilen. Wir glauben aber bestimmt, daß sich unsere Herren Aerzte bereit finden werde», in den Wintermonalen (denn nur diese kämen zur Uebung in Betracht) Unterricht zur ersten Hilfe­leistung usw. zu geben. Die Anschaffung von Tragbahren u. v. a. ist natürlicherweise ebenfalls erforderlich, aber mit unerhebliches Kosten verknüpft

In Anbetracht der großen Bedeutung 'dieser Frage des edlen Samariterwerkes bitten wir die maßgebenden Stellen,

insbesondere die Herren Aerzte, sich hierzu gefl. äußern zu wollen; wir stellen die Spalten unserer Zeitung zur Dis­kussion bereitwilligst zur Verfügung.

* Aus der Bezirksratssitzung vom 9. Nvv 1908 in Neuenbürg: Genehmigt wurden die Wirtschasiz- konzessionsgesuche von Karl Eitel zum Adler in Calmback . Sofie Mutterer Wwe. in Grünhütte, Ode. Wildbad' Gottlob Lindenberger, Konditor in Wildbad, erhielt das Recht zum Ausschank von Wein während des ganzen Jahres Das Gesuch des Privatiers Gottlob Rom'etsch in Wildbad um die Erlaubnis zum Ausschank von Wein Bier und Branntwein an die in seinem Neubau wohnenden Kurgäste und deren Besuche mit Beschränkung auf die Zeit

vom 15. April bis 15. Oktober alljährlich, wurde genehmigt.

L. Totenschau. Von bekannteren PersönlichkeitenU In- und Auslandes sind im Monat Oktober u a. folgende verstorben: Hosrat Prof. Dr. I. Bezvtd, München, 'einer der bekanntesten Taubstummenärzte. Wirkt. Geh.-Rat Erz D. Richter, früherer Feldprodst der Armee, Prof, von Jean- Straßburg, hochverdienter Geschichts- und Kultur forscher. Frau Herzogin-Mutter von Anhalt. Preuß. Laudtagsabg^ ordueter Dr. Licht, Bernkastel. Maischall Graf Mischiznra Nodzu, Tokio. Ministerial-Direktvr a. D., Wirkt. Geh.-Rat Althoff-Beriin. Gottlieb Biermaun, bekannter Berliner Maler. Max Wundlke-Dresden, bekannter Novellist.

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H in das Gasthaus z. alten Linde sreundlichst ein und bitten, dies als persönliche Einladung annehmen zu wollen.

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im Gaflhof zur Sonne statt. Die aktiven und passiven Mitglieder werden hierzu sreundlichst eingeladen

Tages-Ordnnng.

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2. Kassenbericht des Kassiers. 4. Verschiedenes.

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