Monats-Wückblick

(September 1908.)

Der Geburtstag des Deutschen Reiches wurde diesmal mehr denn je im Geiste des Friedens begangen; Kaiser Wilhelm betonte öfters: Deutschland will den Frieden, wie es ihn bisher gewollt, auch fernerhin Zur Sicherung des Friedens wird es aber ein Volk in Waffen sein, und die alljährlichen Manöver, die zu Anfang des verflossenen Monats ihr Ende erreichten, werden die Proben für seine militärische Leistungsfähigkeit bleiben. Auf dem Gebiete der inneren Politik nahmen die Erörterungen über die notwendige Reichsfinanzreform den ersten Platz ein ; in aller Kürze wird man dem deutschen Volke und seinen Vertretern das neue Steuerbukett überreichen und an die> Stelle der Preßerörterungen werden dann lebhafte parla­mentarische Debatten und Kämpfe treten. Von den größeren > Zusammenkünften der letzten Wochen nahmen die inter­parlamentarischen Kongresse der Journalisten und Parla­mentarier. die sich beide zahlreicher Aufmerksamkeiten seitens der deutschen Regierung zu erfreuen hatten, sowie der sozialdemokratische Parteitag, auf dem es wie gewöhnlich recht bunt zuging, das allgemeine Interesse in Anspruch. Die Hastentlusfung des Fürsten Eulenburg, die schreckliche Katastrophe auf der Berliner Hochbahn, die Strandung der bisher erfolgreichen Parseoal'schen und Wright'schen Luft­schiffe und der deutsch-französische Zwischenfall in Casablanca, der zu einer bedenklichen Katastrophe hätte führen können, erfreulicherweise aber von beiden Seiten in aller Güte bei­gelegt werden wird, waren weitere bemerkenswerte Ereignisse des vergangenen September. Auf auswärtigem Gebiete

stand wiederum die Marokkofrage an erster Stelle. Die Mächte sind bemüht, eine allgemein zufriedenstellende Lösung derselben herbeizusühren. Im Staate Dänemark war etwas faul: dort hat bekanntlich der fast unumschränkt herrschende Justizminister Alberti für den notabene Schreiber dieses eine gehörige, recht fällbare Tracht Prügel sehr angebracht hält viele Millionen meist zum Schaden der ländlichen Bevölkerung unterschlagen und wartet nun im Gefängnis der weiteren Dinge, die kommen werden. Inzwischen hat das Kabinett Chrisiensen zurücktreten müssen, weil es infolge seiner Nachlässigkeit die finanzielle Katastrophe mit verschuldet hat. Die internationale Lage ist im großen und ganzen zufriedenstellend, allenthalben tritt das Bestreben hervor, der Welt den Frieden zu erhalten. Und das ist ein Segen. A.

Wildbad, den 5. Oktober 1908.

L. Bei den gestern stattgefundenen Wahlen der hiesig Freiw. Feuerwehr wurden als Kommandant für den 5. Zug Herr Wilhelm Schmid, Steinhauermstr. (einige Stimmen erhielt Herr Robert Krauß, Maurermstc.) und als Unteroffizier desselben Zuges Herr Fritz Hammer, Fabrikarbeiter, mit Stimmenmehrheit gewählt.

hl. Ein seltenes Amüsement steht unserer Bewohner- schüft in kurzer Zeit bevor: Der Besitzer des Schwarzwald- Hotels, Herr Schmid, veranstaltet in Bälde einMilitär Konzert großen Stils. Endlich wieder mal eine Abwechselung in dem ewigen Einerlei.

R. Muff i denn ... Die jetzigen Wochen stehen im Zeichen der Rekruten-Einstellungen. Vollbesetzte, un­endlich lange Eisenbahnzüge führen die angehenden Vater­landsverteidiger den verschiedensten Garnisonen im ganzen Reiche zu: der Garde, der Infanterie und Kavallerie, der Artillerie, den Pionieren und schließlich dem Train, damit die Lücken wieder besetzt werden, welche die Reservisten in den genannten Truppenteilen hinterlasfen. Von den besten Wünschen ihrer Angehörigen und Freunde begleitet, ziehen die jungen Leute des Königs Rock an, um ihn zwei Jahre in Ehren zu tragen und wenn beim Einzug in den Kasernenhos edem Einzelnen auch gemischte Gefühle und eigene Gedanken aufsteigen, so werden diese in wenigen Wochen doch ver­schwunden sein und an ihre Stelle wird das Bestreben treten, in steter Pflichterfüllung ein tüchtiger Soldat zu werden und zu sein.

L. Lehrlings-Anleitung. Nach dem Reichsgesetz vom 30. Mai 1908, betreffend die Abänderung der Gewerbe­ordnung, gingen diejenigen Handwerker, welche die Meister­prüfung nicht abgelegt haben, mit dem 30. September ds. Js. der Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen im Hand­werk verlustig, soweit es sich nicht blos um das Auslernen bereits eingestellter Lehrlinge handelt. Von der zuständigen Verwaltungsbehörde (Oberamt) ist ihnen jedoch die weitere Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen auf Antrag zu verleihen, wenn sie am 1. Oktober ds. Js. mindestens fünf Jahre hindurch mit der Befugnis zur Anleitung von Lehr­lingen m ihrem Gewerbe tätig gewesen sind. Es empfiehlt sich für die Handwerker, ihre etwaigen Anträge auf Ver­leihung der weiteren Befugnis in Bälde durch Vermittlung der Ortspolizeibehörde bei dem Oberamt einzureichen.

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