Wildbad, den 2. Oktober 1908.

* Besitzwechsel. Die östliche Hälfte des Doppelhauses in der Rennbachstraße, Herrn Maurermeister Robert Krauß gehörig, ging um den Preis von 15 000 Mark an Herrn Holzhauer K. Eitel, Hierselbst, über.

L. Die Hasenjagd ist seit gestern für unfern Bezirk offen. Er ist ein Vielverfolg'er, der arme brave Lampe, dessen schwache Seite aus diesem Grunde bekanntlich im Reißausnehmen besteht. Feinde ringsum in der Tierwelt, besitzt er solche auch l unter den Menschen, die ihm mit Pulver und Blei den Garaus machen und ihn dann zur Herz- und Magenstärkung mit Vorliebe gern verspeisen. Die ersten Opfer dieser alljährlich im Herbst epidemisch auftretenden Hasensucht repräsentieren sich bereits auf den großstädtischen Wochenmärkten und in den Läden und Schaufenstern der Wildhandlungen. Und ist erst ein leichter Herbstfrost über Wald und Fluren gegangen, dann wird die Jagd'aufZder ganzen Linie eröffnet und die Speisenkarte unserer Restaurants wie unserer Familien-Mittagstisch um eine feine Nummer bereichert sein, vorausgesetzt, daß die Familie Lampe ihre Pflichten bezüglich der Schaffung einer lohnenden Nachkommenschaft gewissenhaft erfüllt hat.

U. Vierteljährliche Rechnungen auszuschreiben, sollte sich jeder Geschäftsmann zur Pflicht machen. Er er­weist seinen Kunden damit einen großen Dienst, da er ihnen durch rechtzeitiges Senden der Rechnungen die Zahlungen erleichtert und zugleich verbessert er seine eigene Lage, da

er durch ein früheres Eingehen der Rechnungsbeträge seinen Verpflichtungen den Lieferanten gegenüber prompter Nach­kommen kann und sich bei letzteren den unentbehrlichen Kredit erhält. Allen einsichtigen Kreisen der Bewohnerschaft wird eine vierteljährliche Abrechnung nur willkommen sein, da hierdurch, wie gesagt, nicht nur ihnen, sondern jedem streb­samen, fleißigen Geschäftsmann, der nur über ein bescheidenes Kapital verfügt, das Fortkommen erleichtert wird, das beim langen Borgen bisher leider schon in tausenden von Fällen arg gefährdet oder gar unmöglich gemacht geworden ist. Hat der kleine Geschäftsmann die nötigen Mittel zur Hand, so kann er seine Rohmaterialien billiger einkaufen und dem­nach auch seine Waren billiger Herstellen und abgeben Außer diesem Vorteil kommt noch ein weiterer in Frage: das kaufende Publikum kann seine Ausgaben den regelmäßigen Einnahmen entsprechend besser regeln und auch die Rech­nungen der Lieferanten einer steten Kontrolle unterziehen. Eine solche Besserung der Zahlungssitten ist eine tatkräftige Förderung unseres Mittel- und Handwerkerstandes und des­halb helfe ein jeder nach Kräften in dieser Beziehung mit.

L. Blumenzwiebeln. Mit dem Oktober ist der Zeit­punkt herbeigekc mmen, da man für einen prächtigen Blumen­flor im Winter und Vorfrühling Vorkehrungen treffen kann. Es sind die Zwiebeln von Tulpen, Hyazinthen, Narzissen, Krokus, Scilla usw., die man jetzt in die Gartenbeete pflanzt oder in Töpfe bezw. wasfergefüllte Gläser setzt. Jeder Garten- und Blumenfreund weiß, daß er dann im Dezember und den kommenden Monaten eine herrliche Flora im Zimmer und bereits im März, sobald der Schnee zu schmelzen be­

ginnt, auch im Garten haben wird. Unsere Gärtner offerieren tadellose Blumenzwiebeln und seien deren Angebote deshalb allen Blumenliebhabern bestens empfohlen.

* Obstmost-Bereitung. Der unter dieser Ueberschrift in Nr. 226 enthaltene Artikel hat bei unseren Abonnenten große Sympathien erweckt. Da bei uns bereits von mehreren Seiten Nachfragen nach der von der Kgl. Weinbau-Ver­suchsanstalt Weinsberg zu beziehenden Weinhefe einge­laufen sind, bitten wir alle übrigen Interessenten, sich gefl bei unserer Expedition zu melden, damit die Bestellung gemeinschaftlich ausgeführt werden kann.

Wo find' ich Ruh

Die Enz, sie eilet froh dahin Durchs Tal, so traut, so schön.

Und droben frei die Wolken zieh'n In lichten, sonn'gen Höh'n.

So möchl' ich ziehen immerfort Bis hin, wo ich fänd' Ruh;

Doch sag' mir eins, wo ist der Ort. Gern eilte ich ihm zu.

Geduld, Geduld, Du findest ihn.

Die Erde gibt ihn dir;

Es ist das Grab, wo du kommst hin. Es winket Dir und mir.

Wildbad.

Louis Mühlberger.

LekanutMuetiunK.

Die Gebäudebesitzer werden aufgefordert, Nenbauten und sonstige Aenderungen an Gebäuden sowie Aenderungen, welche sich an Fabriken und sonstigen gewerblichen Anlagen nebst ihren Zubehörden, namentlich Maschinen, seit der letzten Schätzung ergeben haben, behufs Einschätzung zur Braudversicherung^unverweilt zur Anzeige zu bringen.

Wildbad, 2. Oktober 1908.

Stadischultheisienamt. Stellv. Schund.

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Die Mitglieder werden ersucht, zahlreich und pünktlich zu erscheinen.

Der Vorstand.

Zur Feier unserer

Wildbad.

laden wir Verwandte, Freunde und Bekannte auf Sonntag,den 4. Oktober 1S«8 abends ins Hotel Maisch freundlichst ein und bitten, dies als persönliche Einladung annehmen zu wollen.

Otto Nui-A. 86tl«ib6

Sohn de- -j- Schlachthau.'verw. Beck

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nimmt entgegen R. Stirner, Löwen bergstraße.

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Die gesamte Feuerwehr (einschließlich der Re­serve) rückt am nächsten

Sonntag, 4. Oktober, früh Uhr

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KoupL-Webung

aus. Entschuldigungen wegen Krankheit sind mit ärztlichen Zeugnissen zu belegen; alle übrigen Ent­schuldigungen können keine Berücksichtigung finden.

Wildbad, 29. Sept. 1908. Das Kommando.

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teile ich aus Dankbarkeit umsonst mit, was meiner lieben Mutter nach jahrelangen qualvollen Gicht- leiden geholfen hat.

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