Luzern, 28. Sepk. Die inkevüakioüalc' Verein i g u n g f ü r gesetzlichen Arb e it er s ch u tz ist im hiesigen Rathaus zu der 5. Generalversammlung jzusammengetreten. Die wachsende Ausdehnung und innere Kräftigung der Vereinigung zeigen die in großer Zahl vertretenen Regierungen und Sektionen. Sämtliche europäischen Staaten außer Portugal und den Balkanländern entsandten amtliche Delegierte, Sektivnsvertreter und Gäste, ebenso die Ber. Staaten, Japan und der Papst. !Aus Deutschland sind Delegierte der Reichsregierung sowie Preußens, Badens, Sachsens und 16 Vertreter der Gesellschaft für soziale Reform erschienen. Nach den Begrüßungsansprachen wurden fünf Kommissionen gebildet zur Vorberatung folgender ttzegenstände: Finanzen und Verwaltung, Bekämpfung gewerblicher Gifte, Kinder- und Heimarbeit, Maximalarbeitstag, Vollzug des Arbeiterschutzes, internationale Unfallversicherung.
Petersburg, 28. Sept. Die Cholerastatistik der letzten 24 Stunden weist 263 neue Erkrankungen und 102 Todesfälle auf. Die Zahl der Erkrankten beträgt 1846.
Washington, 28. Sept. Der internationale Tuberkulosekongreß ist heute hier eröffnet worden. Zu einen! der 3 Ehrenpräsidenten wurde Prof. Robert Koch gewählt. Ter Kongreß bereitete ihm große Ovationen.
Vom ArbeiLsmarkt.
Tuttlingen, 29. Sept. Tie Lohnstreitigkeiten in der hiesigen Schuhindustrie drohen in der Tat zu einer großen Aussperrung zu führen. Die Arbeiter sowohl wie die Fabrikanten, zeigen sich bis jetzt Verhandlungen abgeneigt. Am Sonntag wurde eine von 700 Arbeitern und Arbeiterinnen besuchte Versammlung abgehalten, in der die Redner darlegten, daß es sich nicht um Lohnforderungen, sondern in den meisten Fällen um die Abwehr von Lohnkürzungen handle, die durch die Einführung von Zwickmafchineu entstanden seien. Im Laufe dieser Woche muß eine Verständigung erfolgen, -venu es nicht zur Aussperrung von nahezu 2000 Arbeitern konnneu soll.
Zeppelin.
F ried rich sHafen, 28. Sept. Graf Zeppelin ist heute morgen über Konstanz wieder in Friedrichshafen eingetroffen.
Berlin, 28. Sept. Der Kaiser wird, wie dem Berl. Tageblatt aus Friedrichshafen berichtet wird, dort in her nächsten Zeit zum Besuch des Grafen Zeppelin erwartet. Das Schloß des Königs von Württemberg in Friedrichshafen werde bereits jetzt für den Aufenthalt des Kaisers hergerichtet.
Aus Württemberg.
Dienstnachrichten.
I» den Ruhestand v e r > eyl: Den Fstauzrat tzuzcnlaub. Vorstand dis iüaue«ko»i!ouedu><an- d r äj.neri IdNituon de. L.nais- «hendahll'n, unter A>r!eihunc! dek Ritteik'cuzeZ d-r Orden« der V-ürttembugischcn «ro.-ie. Lchullehre- «roßmann in Herdrrnngrn OA. S- I/-an
Brrievr: Ten Sü-zlks.skr Lanq vsa Dür.-meu, au' eine Serirk»»,:o stete bei l Le, rkünonrial Oj-ereirunqen dem Kezukö roter H«: m -«n >n iij. Be,irkrvow^elle in Och »'ge»,
den Best rsooier Popp I Ewcmg'-i' anr oie B:p krnoiarnklte in Ra ,o!d ' und der- ^enii ksu-ri-n »'er.st ck«- u, v,ui.,r,o n an, e ne LeAuli-aela-C'Le bei dein t c.i kn o.-iual Ur-.-ch.
Ernann:: Dt» H> f.--ciic:, e'arei»-r klein bei dem Land- p rickt He:!bro:-n ^rnn Amir^e»L"!>l>ctär in Raoers!>urg
Vom Güterhandel in Württemberg.
Im „St.-Auz." wird- eine längere Abhandlung über' den Güterhandel und . Güterzertrümmerungen in Württeniberg .im Jahre 1907 veröffentlicht. Derselben ist folgendes zu entnehmen:
Die in den letzten Jahren laut gewordenen Klagen über eine Zunahme der Güterzerlrümmerungen und über häufige Umgehungen des üus dem Gesetz vom 23. Juni 1853 in Vas iwürtt. Ausführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuch vom 28. Juli 1899 übernommenen Verbots der stückweisen Wied-erveränßerung größerer Grundstücke ver- anlaßten das Miuisterium des Innern, der Frage näher zu treten, ob nicht die einschlägigen Vorschriften des Ausführungsgesetzes eine Verschärfung erfahren sollten. Das Ministerium hat zunächst für 1907 durch die Kveisregierungeu und die Oberämter Erhebungen über den Güterhandel üud die Güterzertrümmerungen anstellen lassen. Aus den Erhebungen ist folgendes anzuführen: Am Schluffe des Jahres 1907 belief sich die Zahl der in Württemberg wohnenden gewerbsmäßigen Güterhändler auf 210, die .der gewerbsmäßigen Vermitllungsagenten auf 387. Neben den in Württemberg wohnenden Gü- terhändlern und Vermitllungsagenten waren 1907 im Lande noch 44 Güterhändler und 12 Vermittlungsagenten, die ihren .Wohnsitz außerhalb Württembergs hatten, tätig; andererseits machten verschiedene in Württemberg wohnende Güterhändler und Vermittlungsagenten ausschließlich außerhalb Württembergs (in Bayern) Geschäfte. Manche Güterschlächter scheinen in neuerer Zeit der Vermittlung von Grundstücksverciußerungen gegen hohe Provision den Vorzug vor dem auf eigene Rechnung erfolgenden Ankauf .eines Guts und seiner Zertrümmerung zu geben. Bedeutendere Geschäfte werden vielfach nicht von einem Güterhändler allein, sondern -von einer je für den einzelnen Fall sich bildenden Gesellschaft, deren Mitglieder .wechseln, übernommen. Strafen wurden 1907 über Güterhändler und Vermitt- lungsagenten in 7 Fällen verhängt. In 2 Fällen wurde auf Untersagung des Geschäftsbetriebs erkannt. Im Neckar- und Schwarzwaldkreis ist der Güterhandel im allgemeinen von untergeordneter Bedeutung, wogegen er im Jagst- und Donaukreis eine erhebliche Rolle spielt. — Im Jahre 1907 -wurden in 185 Gemeinden 234 Anwesen (im Jagstkreis 112, Donaukreis 72, Schwarzwaldkreis 28, Neckarkreis 22) mit einer Gesamtfläche von 1737,29 Hektar zertrümmert; -die durchschnittliche Größe eines zertrümmerten Anwesens beträgt hienach 7,42
Hektar. Die Zertrümmerung erfolgte bei 113 Anwesen (48,3 Proz.) mit einer Fläche von 929,9 Hektar (53,53 Proz.) und einer durchschnittlichen Größe von 8,23 Hektar gewerbsmäßig (durch. Güterhändler bez-w. Vermitt- luugsagenteu), dagegen bei 121 Anwesen (51,7 Proz.) mit -einer Fläche von 807,39 Hektar (46,47 Proz.) und einer durchschnittlichen Größe von 6,67 Hektar nicht gewerbsmäßig. Von den 234 zertrümmerten Anwesen hatten 153 vor der Zertrümmerung einen Flächeugehall von 3 Hektar und darüber; die Gesamtfläche dieser 153 Anwesen betrug 1577,28 Hektar, die durchschnittliche Größe eines Anwesens daher 10,3 Hektar. Bei 76 dieser Anwesen erfolgte die Zertrümmerung gewerbsmäßig, und zwar in 41 Fällen durch gewerbsmäßige Güterhändler auf eigene Rechnung und in 35 Fällen durch Vermittlungsagenten; nur in einem von jenen 41 Fällen wurde zur Zertrümmerung Genehmigung,Lemäß Art. 173 Ziff. 5 des Ausführungsgesetzes zum BGB. erteilt. Umgangen wird das Verbot der stückweiseu Veräußerung von Grundstücken auf verschiedene Art. Zum Teil verpachten die Güterhändler die erworbenen Grundstücke, soweit sie nicht sofort wi-edcrveräußert werden dürfen, zunächst parzeillenweise, vereinbaren aber zugleich mit den Pächtern, daß das Eigentum an den gepachteten Grundstücken um einen bestimmten Preis nach Ablauf von drei Jahren auf die Pächter übergehen und der Kaufvertrag nach Umsluß dieser Zeit zur Beurkundung und Auflass- üng vorgelegt werden soll; der Kaufpreis ist von den Pächtern entweder sogleich zu bezahlen oder aber einstweilen (in der Regel mit 5 Proz.) zu verzinsen als Entgelt für die Benützung der Grundstücke. Zum Teil nehmen die Händler das Zertrümmerungsgeschäft in Wirklichkeit auf eine Rechnung vor, lassen aber den bisherigen Eigentümer als Verkäufer der Grundstücke auf- treten und die Kaufverträge abschließen. Die von der Zertrümmerung betroffenen Anwesen wurden entweder ganz aufgeteilt oder nur verkleinert. Ganz aufgeteilt wurden von den 234 zertrümmerten Anwesen 150 (64 Proz.) mit einer Fläche von 1071,4 Hektar, und zwar 82 gewerbsmäßig zertrümmerte und 68 nicht gewerbsmäßig zertrümmerte Anwesen. Nicht ganz aufgeteilt wurden 84 Anwesen (36 Proz.) mit einer Fläche von 665,89 Hektar, und zwar 31 gewerbsmäßig zertrümmerte und 53 nicht gewerbsmäßig zertrümmerte Anwesen. Die verbliebene Restfläche betrug bei jenen 31 Anwesen 66,25 Hektar und bei diesen 53 Anwesen 169,78 Hektar. Der von den Güterhändleru erzielte Gewinn läßt sich nicht immer mit Sicherheit feststellen; die'Erhebungen haben aber immerhin ergeben, -daß die Güterschlächter in einzelnen Fällen außerordentlich große Summen aus der Zertrümmerung gewonnen haben; so kaufte ein Güterhändler ein "34 Hektar großes Anwesen im Bezirk Backnang um 52100 Mark, setzte es in 25 Teilen -mit einem Gesamtevlös von 93 755 Mark und sonach mit einem Gewinn von 41 655 Mark wieder ab. Darlehenskassenvereine haben teils (in 9 Fällen) in der Weise, daß sie ein feil gewordenes Anwesen auf eine Rechnung kauften und- stückweise veräußerten, teils als Vermittler bei der Zertrümmerung eingegriffen. In keinem Falle ist einem Verein ein Schaden entstanden. Als Ursachen der Zertrümmerungen sind ermittelt worden: Ueberschuldung in 60 Fällen, Wegzug aus der Gemeinde 36, Ableben des Besitzers 28, hohes Alter vder Kränklichkeit des Besitzers 52, Mangel an Arbeitskräften 6, sonstige Ursachen 52. Aus die in den Erhebungsformularen gestellte Frage, ob im Vergleich zu den früheren Jahren eine Zu- oder Abnahme der Güterzertrümmeirungen zu beobachten sei, ist nur von 2 Oberüinteru (Neresheim und- Laupheim) eine Zunahme festgestellt worden; von 22 Oberämteru (5 des Neckarkreises, 2 des Schwarzwaldkreises, 8 des Jagst- kreises und 7 des Dvnaukreises) wurde eine Abnahme berichtet, während- nach- den Angaben der übrigen Oberämter erste wesentliche Aenderung in den einschlägigen Verhältnissen nicht eingetreten ist. Ein zuverlässiger Aufschluß über die Bewegung der Güterzertrümmerungen läßt sich indessen nur durch, weitere Erhebungen erlangen. Es ist deshalb beabsichtigt, die Erhebungen zunächst einmal für das Jahr 1908 fortzusetzeu.
Aus der Jungen Volkspartei. In einer Versammlung der Jungen Vvlkspartei in Kirchheim u. T. sprach Studiosus Köhler über die gegenwärtige politische Lage. In seinen Ausführungen beschäftigte er -sich mit Reichsfinanzresorm, Strasprozeßreform und- Blockpolitik und empfahl starre Festhaltung der Parteiprinzipien. Auf seinen Antrag fand folgende Resolution einstimmige Annahme: Die heute versammelten Mitglieder der Jungen Vvlkspartei sind der Ueberzeugung, daß nach allen bisher gemachten Erfahrungen die Blockpolitik für die Demokratie nicht von Nutzen sein kann und fordert deshalb ihre Delegierten zum 18. ordentlichen Parteitag auf, gegen die Fortsetzung derselben zu stimmen. Sie sind der Ansicht, -daß die derzeitige Reichsreg-ierungi die der reaktionären, preußischen wesensgleich 'ist, nicht das Vertrauen eines entschiedenen Liberalismus verdient. Zugleich protestieren sie gegen die neuesten empörenden Maß-- regelungen, die alle das Werk der preußischen Reaktion sind. .
Handwerkerprotest gegen die Elektrizitätsund Gasstener. Am Sonntag tagte der Landesausschnß der Württ. Wagnermeiste r in Stuttgart. In der zahlreich besuchten Versammlung wuroe der württem- bergischen Regierung bezüglich ihrer Haltung in der Frage der Gas- und Elektrizitätssteuer lebhaftes Mißtrauen ausgesprochen. - Ferner wurde beschlossen, au sämtliche Stuttgarter Handwerkerorganisationen heranzutreten zum Zweck einer öffentlichen Protestver- .sammlung. Weiterhin wird sich der Verband au sämtliche Reichstagsabgeordnete wenden, mit der Bitte, um Ablehnung des Gesetzentwurfs, welches Ersuchen eingehender begründet werden wird.
Kleingartach, 28. Sept. Das Ministerium des Innern hat die Beschwerde in der hiesigen Stadtschult- heißenangelegenheit ebenfalls abgelehnt und ist demnach die Bestätigung des gewählten Schultheißen Faber in den nächsten Tagen zu erwarten.
Caltv, 28. Sepk. Eine Lehrersfamilie im eigenh. lichen Sinne des Wortes ist die des Schullehrers Reiff m Mthengstett. Bon den Söhnen stehen schon sechs im aktiven Schuldienst, und der siebente Sohn wird in nächster Zeit ebenfalls in ein Schullehrerseminar eintreten Cannstatt, 28. Sept. Vom Volksfest. Eine Neuheit für das Volksfest war der vom Württb. Automobilklub mit Unterstützung der Stadtverwaltung arrangierte A u t o m o b il - B l u m e n - Ko r s o, der heute nachmittag im Rennkreis stattfand. Zu dem eigenartigen Schauspiel hatte sich eine große Zuschauermenge einge- fuuden. Der Korso, an dem sich 25 Automvbilbesiher beteiligten, bot ein farbenprächtiges Bild, sowohl in der Ausschmückung als auch in den Stilarten. Es erfolgte eine dreimalige Umfahrt, unter den Klängen der Tra- gonerkapelle. Nach dem lebhaften Beifall zu schließen den das Publikum der neuartigen Veranstaltung spendete, ist zu hoffen, daß der Nutomobil-Blumen-Korso in der Zukunft eine ständige Einrichtung des Cannstatter Volksfestes bildet. Zur Verteilung gelaugten 12 Preise. Den ersten Preis erhielt Fabrikant Schmierer-Feuerbrch. Zweite Preise erhielten Kommerzienrat Banzhaf-Neckar- sulm und Fabrikant Siegle-Kornwestheim, dritte Preise Fabrikant Bosch-Stuttgart und Fabrikant Hirth-Cann- statt, vierte Preise Paul W ächtler-Stuttgart und Kommerzienrat Otto-Stuttgart, fünfte Preise Dr. Vögele-Stutr- gart, Fabrikant Friedr. Fuchs-Cannstatt und Gartenarchitekt Grotz-Stuttgart. Die Stadtverwaltung ließ außerdem sämtlichen Teilnehmern zur Erinnerung hübsch ausgeführte Standarten überreichen.
Nah und Fern.
Tie Hochbahn-Katastrophe in Berlin.
Tie Zeugenvernehmungen wurden den ganzen Montag fortgesetzt. Einer der Zeugen hat ausführliche Mitteilungen über das Verhalten des verhafteten Motorführers Schreiber gemacht. Schreiber schlug danach nach dem Unfall die Hände vor dem Gesicht zusammen und rief, ohne daß von der Schuldfrage die Rede war, jammernd und weinend, fortwährend: „Ich bin unschuldig!" Er versuchte, sich von dem Viadukt herabzu stürzen. Wie geistesabwesend stierte er vor sich hin, bis er zusammenbrach und von Berufskollegen fortgebracht wurde.
Die Aktien der Hochbahn wurden an der Berliner Börse nur etwas (zirka 1 Proz.) niedriger notiert. — Das rollende Material der. Gesellschaft ist seit dem 1. Januar bei der Allianz versichert. Gegen Haftpflicht ist die Gesellschaft bei der Züricher Unfall-Ver- s i cher u n gs - Ge s e l l s ch af t versichert.
Von mehreren Angestellten der Berliner elektrischen Hoch- und Untergrundbahn wird dem Berl. Tageblatt über angebliche Mißstände bei der Hochbahn u. a. geschrieben: Tie Einrichtungen für die Sicherheit der Passagiere seien durchaus ungenügend. Tie Begleiter der Züge haben keinerlei Aussicht auf die freie Strecke. Ihnen sei nach der Tienstinstruktioii verboten, den Motorführ er standwährendder Fahrt zu betreten. Vor kurzem habe ein Platzwärter beim Betriebsmeister eruiert, daß einige Block st ationen, die die Signale geben, nicht funktionieren.. Der Blockwärter sei entlassen worden. Klagen werden auch wegen der außerordentlich langen Dienstzeit laut. Täglich 14 Stunden Dienst seien nichts Seltenes. Ein großer Teil des Wagenpersonalsj sei überarbeitet. Auch die im Wagen befindlichen Bremsvorrichtungen f ür das Publikum seien nicht ausreichend. Das Beamtenpersonal beschwert sich auch darüber, daß keine polizeilichen Vorschriften existieren, die angeben, wieviel Personen in einem Wagen befördert werdendürfen. In einem Wagen in dem 30 Personen Platz haben, würden oft über 100 Personen befördert.
Von den, Schwerverletzten sind 4 gestorben, so daß die Zahl der Opfer ans 21 gestiegen ist.
Eine aufregende Ballonfahrt.
Montag nachmittag unternahmen die bekanntenLuft- schiffer Hauptmann Abercron und Leutnant Stach Vvn Goltzheim im Ballon Düsseldorf II von Düsseldorf aus eine Auffahrt. Gegen 5 Uhr bemerkten Stra- ßenpassanten, daß der B allo n ho ch o b en i n der L uft auseinanderplatzte und zu sinken begann. Der Zuschauer bemächtigte sich eine ungeheure Aufregung, als der Ballon immer größer wurde, und sie deutlich sahen, wie die Insassen ins Netzwerk klüterten. Die Luftschisser hatten über noch Glück in ihrem Unglück. Der in der Höhe von etwa 2000 Meter auseinandergerissene Ballon dehnte sich beim Fallen immer mehr in die Breite und wirkte so wie ein Fallschirm. Gegen halb 6 Uhr ging der Ballon in der Nähe der Gräfenbcrger Irrenanstalt langsam nieder, ohne daß die Insassen nennenswerte Verletzungen erlitten hatten. Der Ballon war geplatzt, weil das beim steigen sich ausdehnende Gas nicht entweichen konnte.
Auf offener Straße ermordet.
In dem luxemburgischen Grenzort Wasserbillig wurde Montag der Schreinergeselle Hildgen von einem Fabrikarbeiter aus Büdelingen auf offener 'Straße ermordet. Der Mörder wurde verhaftet.
Kleine Nachrichten.
In seiner Wohnung in Stuttgart erschoß st^h ein verheirateter, 42 Jahre alter Zimmermann. Das .m - tiv zur Tat sollen eheliche Zwistigkeiten sein. — wreiwiag früh 6f/Z Uhr fiel ein verheirateter, in der Weißenburg- straßc wohnhafter Schlosser in der Neckarstraße von ei wem in der Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen u wurde schwer verletzt. Der Verunglückte wurde l Kathrinenhospital gebracht. . . ^
Montag vormittag kurz nach 10 Uhr wurde w Neckarstraße in Stuttgart ein in der Forststr. wo > Hafter Privatier, der mitten -auf dem Straßenbahnge l stand, von einem die Neckarstraße abwärtsfahrenden s