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mit Erzähler vom Schwarzwald.

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. ^Lleion lir. 41.

Amtsblatt für die Ltadt Wildbad.

Verkündigungsblatt

der Kgl. Forstämter Wildbad, Meistern, Lnzklösterle rc. während der Saison mit

amtl. Fremdenliste.

tnserste eer 8 Kg. Lusiosrtigs lv Kg., äie klsln- spsilige Ssrmoecirsile.

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Lei Merierkiollliigeii evtspr. kobstt. Lbonnsinönts nsL llebereirikeM.

lelegremm-iKresse: 5Älogr2!o8lkl6? Mävsä.

N-. 224.

Donnerstag, de« 24. September

1S08.

Staatssekretär Sydow zur Reichsfinanzresorm.

Die Novdd. Mg. Zeitung veröffentlicht einen Artikel aus der Feder des Staatssekretärs Sydow, der in der nächsten Nummer derDeutschen Rundschau" erscheinen wird. In dem Artikel, der sichAufgaben und Wege der Reichsfinanzreform" betitelt, erör­tert der Staatssekretär zunächst; die tatsächliche Finanz­lage. Die fundierte Reichsfchuld, die 1877 erst; 72,2 Millionen Mark betrug, istj gegenwärtig auf Ichs Mil­liarde augewachsen, wozu noch eine hohe schwebende Schuld hinzutritt. Die alljährlich wiederkehrende starke Beanspruchung des Geldmarktes ist von einer Erhöhung des Zinsfußes der Emissionen begleitet gewesen, für die der Staatssekretär einige charakteristische Zahlen gibt, ebenso wie für den niedrigen Stand der deutschen Renten. Diese Verschlechterung der Finanzen aber habe sich in einer Zeit stark zunehmenden Wohlstandes vollzogen. Er sagt daher:S o kann es und darf es nicht fort­geh e n. Diese Ueberzeugung hat sich! nachgerade in allen politischen Parteien ohne Ausnahme durch g esetz t, sie ist im Begriff, durch! die in diesem Punkte übereinstimmen­den Erörterungen der gesamten Presse zum Gemeiü- gnt des deutschen Volkes zu werden."

Die Aufgabe der Reform ist eine vierfache: Einnahmen und Ausgaben sind Einklang zu bringen, mit der bisherigen 'Anleihewirtschaft ist zu brechen, der Kapitalmarkt muß von den großen Betraget: kurzfristi­ger Schatzanweisungen entlastet und das finanzielle Ver­hältnis von Reich! und Bundesstaaten neu geregelt wer­ben. Hierzu bedarf es neuer Grundsätze für die Tilgung, einer Verstärkung des Betriebsfonds der Reichskasse durch Eröffnung des Postscheck-Verkehrs, durch Beseitigung der Vorschüsse an die Unfallberufsgenossenschasten und des Systems der gestundeten Matrikularbeiträge. Der Mi­nister erörtert die möglichen Ersparnisse Und den so­dann noch verbleibenden Mehrbedarf, den er in ein­gehender B egründung aus "2 bis 21/4 Milli ändert Mark für die nächsten 5 'Jahre berechnet. Die­ser setzt sich! zusammen aus den vorhandenen Fehlbe­trägen, aus den Neuanforderungen, der Sozialpolitik, Witwen- und Waisenversicherung, der 'Erhöhung der Be­amtengehälter, den notwendig werdenden Zuschüssen für den Reichsinvalidenfonds, den erhöhten Summen für die Schuldentilgung und für -die Ablösung der gestundeten

Alle Moral musi aas der Hülle des Herzens kommen, von der der Nuud übergeht; man muß ebenso wenig lange darauf zu denken als damit zu prahlen scheinen. Lessing.

Rosa-Marina.

Roma« von Melati von Zava.

Drutsch von Leo van Heemstede.

(Nachdruck verboten.)

Fortsetzung___

Am MgenrhMtn waren die Abende: dann wurde gelesen, »Grochen und übersetzt. Der Doktor hatte alles Systematische derbannt. und doch kam alles an die Reibe. Es lag ihm Haupt» sachlich daran, ihren Geist zu bilden. Aus diesem Grunde las ^,mit ihr die Meisterwerke aller Völker oder wenigstens Bruch­ei daraus. Durch ihn aufmerksam gemacht, lernte sie die Schönheiten und Vorzüge der betreffenden Dichter und Schrift- »eller verstehen und würdigen: ihr seines Gefühl führte sie da- meistens auf die richtige Spur. Sie weinte und lackte oft über ein einziges Wort. Bisweilen faltete sie die Hände und entzückt: »O, wie herrlich! O, wie schön!"

Besonders lag dem Doktor daran, sie zum Verständnis der «unst zu bringen. Sie mußte die Namen und die Richtung der .Wütendsten Maler kennen lernen: er zeigte ibr ihre Werke. M ihr aus. was die jüngeren zu erreichen suchten und was ü^ren erstrebt batten. Sie lauschte aufmerksam und über- uichte ihn oft durch ihr rasches Verständnis und ihre zutreffenden «einerkungen.

.. Oester knüpften sich daran Gespräche über die höchsten und 'Missten Güter des Menschen. Rose-Marie erzählte offenherzig ^ Innern vorgegangen war und folgte ohne

ichwerde ihrem Lehrmeister in dem hoben Fluge seiner Ge- " Ev; die Stunden flogen herum, und es schlug sehr oft Mitter» ehe sie wieder zur Erde zurückkehrten.

»Wie Sie mich alles recht erkennen lehren!" rief sie be-

Matrikularbeiträge, den Ausfällen bei der Absetzung der Zucker- und Beseitigung der Fahrkartensteuer. Da chie in Aussicht genommenen Einnahmen nicht alsbald voll zur Wirksamkeit gelangen, ergibt sich ein Jahr es be­trag von annähernd 500 Millionen Mark.

Der Staatssekretär zweifelt nicht, daß, wenn auch über has Programm selbst eine Einigkeit der Parteien vorhanden wäre, doch über die Mittel zur Durchführ­ung heftigerStreit entbrennen würde. Die Schla g- tvvrteHie direkte, hie indirekte Steuer" hält er für wenig geeignet, zum Schiboleth zu werden, solche formale Unterscheidung treffe nicht den Kern der Sach^. Um den Streit auf den richtigen Boden zu stel­len,'muß man -den Steuern, die Vermögen und Be­sitz (die Einnahmen) treffen, diejenigen gegenüberstellen, die auf dem Verbrauch (den Ausgaben) liegen." Hier muß nun das Reich in Friedenszeiten den historischen Verhältnissen und den Interessen der Bun­desstaaten Rechnung tragen. Reich und Staat sind ein unteilbares Ganzes. Die Kulturarbeiten ^ind zwischen beiden geteilt; nur wenn beide prosperieren, kön­nen sie gedeihlich erfüllt werden. Dazu gehört auch, daß die verfassungsmäßige Selbständigkeit der Bn ndes staaten vom Reiche nicht angelastet wird. Diese hat aber die sinänzielle Selbständigkeit zur Voraussetzung. Einem Bundesstaat, der mit seinen Finanzen zusammenbräche, bliebe nur übrig, sich durch, einen Akzessionsantrag einem kräftigeren Bundes­staat anzuschließen. Geschähe dieses in größerem Maße, so müßten die Grundlagen der Reichsverfassnng ins Wan­ken geraten.

Ans der Statistik der Einkommensteuer in den Ein­zelstaaten und Kommunen ergibt sich für den Staats­sekretär die Notwendigkeit einer Verbraü-chsbesteuerung durch das Reich. Ohne Besteuerung des Mas­senkonsums, die in Deutschland bis jetzt weit we­niger entwickelt ist als in anderen großen Staaten, läßt sich der Fehlbetrag nicht decken. Brannt­wein, Bier und Tabak sindschvü um deswillen besonders geeignete Steuerobjekte, weil sie reine Ge­nu ßmiktel sind und daher die Unterwerfung unter die Steuern seitens der Konsumenten in gewisser Weise den Charakter der Freiwilligkeit trägt. . . Es müß nur dafür gesorgt werden, daß die Steuer auch wirklich ans die Massen übergehen kanü uüd nicht im wesentlich en auf dem Gewerbe häü-

geistert. »Wie so ganz anders betrachte ich jetzt die Menschen ^ und die Welt als trüber!"

Er Uetz sie auch Aufsätze machen und hierin hatte ihre Ein­bildungskraft freies Spiel: dabei konnte er gleichsam Zoll für Zoll die Fortschritte messen, welche die Entwicklung i»res Geistes machte. Die Worte und die Gedanken flössen ihr aus der Feder; sie fand wie von selbst zierliche Wendungen, schöne Bilder, geist­reiche Einfälle; ein guter Geschmack und ein richtiges Urteil waren ihr angeboren. Besonders überraschte ihn die Reinheit ihres Empfindens, die hohe, adlige Selbstschätzung, die aus jedem ihrer Sätze heroorleuchtete. Ihre so lange verschlosiene Seele, die mit den niedrigsten und alltäglichsten Sorgen sich batte be­schäftigen müssen, öffnete sich nun plötzlich allem, was schön und edel war und kam unerwartet zur schönsten Blüte.

Diese Entwicklung teilte sich auch ihrem Aenßeren mit, Rose- Marie war immer ein hübsches, nettes Mädchen gewesen, aber jetzt wurde sie fast mit einem Male zur schönen Frau. Ihre Augen schienen noch mehr wie früher das Vermögen zu besitzen, alle Empfindungen ihrer Seele auszusprechen, aber es war jetzt etwas darin von einer edleren Flamme, von einem höheren Leben, daH, sie erfüllte und beseelte.

Der Doktor sab mit lebhafter Freude und Genugtuung die Veränderung, die mit seinem Mündel vorging. Es wird nicht mehr lange dauern, so wird sie, wenn Frank sie in die Welt ein- führt. dort Furore machen, dachte er: sollte die Zeit noch nicht gekommen sein, ihn zu rufen? Was könnte ich ihr noch bei- bringen? Was sie noch nicht weiß, das wird ihr eigener Antrieb sie schon lehren.

Aber doch zauderte er. Aus Selbstsucht vielleicht denn wenn sie sortging, dann wurde es wieder tot und düster in ihm und um ihn; dann war es, als wenn er sein großes Secfensier schloß und alles Licht und allen Glanz aus seinem Zimmer ver­bannte.

Im Dorfe wurde Rose-Marie auch bald bekannt. Der Doktor hatte leine Freude daran, zu sehen, wie sie mit den Familienangelegenheiten und sonstigen Verhältnissen der Fischev sich vertraut zu machen verstand; sic wußte imnier, welch: Kutter, Zollen und Mitten auf den Fischfang aus waren und welche

gen bleibt, damit nicht blühende Industrien ruiniert werden." Ob noch, Steuern ans andere Gegenstände deI allgemeinen Gebrauchs zur Aufbringung der erforder­lichen Mitteil herangezogen werden sollen, bleibt mit Rücksicht ans die noch nicht abgeschlossenen Vorarbeiten und schwebenden Verhandlungen unerörtert. Daß sich darunter eine Steuer aus Schaum- und stille Weine in Waschen befindet, wird angedeutet.

Zur Schaffung eines Ausgleichs erklärt es der Mi­nister für unbedingt geboten, die Verbrauchssteuern durch Abgaben zu ergänzen, die den Besitz treffen. Nach- be­gründeter Ablehnung gewisser Vorschläge, wie Dividenden-, Umsatzsteuer usw., befürwortet er die Besteuerung der Erbfälle durch Einführung einer allgemeinen Nach- laßsteuer, die den Nachlaß als solchen trifft. Der Minister ist der festen Ueberzeugung,daß eine Fi­nanzreform ledig lichanf Gebrauchsabgaben ein Ding der Unmöglichkeit ist und daß die Hinzufügung der allgemeinen Nachlaß­steuer eine oonäitio »ins guu non für das Zustandekommen der Reichsfinanzresorm bildet." Auch der Vorschlag, bei testamentslvsen .Verlassenschaften den Fiskus an Stelle ent­fernter Seitenverwandten zu setzen, wird ange­nommen.

Endlich sollen die Matrikularbeiträge über den gegenwärtigen Satz von 40 Pfg. hinaus erhöht, der Mehrbetrag aber durch Vereinbarung von Bnndesrat und Reichstag für eine Reihe von Jahren festi­ge! egt werden.

Endlich werden die der Lösung der Aufgabe entgegen­stehenden Hindernisse besprochen. Einmal die Agita­tion der Interessenten, insbesondere vom Ta- bakverein, sodann die verschiedenartige Stellung der politischen Parteien. Den Verbündeten Re­gierungen müsse daran gelegen sein,daß. ein Werk, das so kies in das gesamte wirtschaftliche Leben eingreift, von einer möglichst großen Mehrheit angenommen wird, damit auch nach seiner Verabschiedung in die Be­völkerung das Verständnis von der politischen Notwendig­keit der getroffenen Maßregeln möglichst weit eindringt." Der Aufsatz schließt:Die Ordnung der Reichsfinanzen ist eine Lebensfrage für das Deutsche Reich und seine Gliedstaaten. Sie muß gelöst werden und zwar jetzt, da jede Hinausschiebung die Lösung nur noch erschweren kann. Ich vertraue darauf, daß. diese Erkenntnis sich im Reichstage wie im deutschen Volke

^ zurückkehren mußten; sie kochte für die kranken Frauen und backte Kuchen für die Kinder; sie brachte den Mädchen das Häkeln und Stricken, bei und zeigte den Knaben neue Kunstgriffe beim Knoten "ihrer Netze. Des Abends, wenn der Doktor nach Haufe kam. hatte sie allerhand-Neuigkeiten ausznkramen; dieser hatte das gesagt und..an mar dies und das überkommen. Sie war hier und dort gewesen und überall hatte sie irgend etwas aufgefangen.

Ueber Frank und ihr künftiges Leben an seiner Seite sprach sie wie über etwas, das noch in sebr weiter Ferne lag. Un­befangen und natürlich sagte sie: »Später werde ich es Frank wohl einmal zeigen", oder:Nun weiß ich, was Frank meint, und ich werde ihm zu antworten wissen. Er wird es ja an­genehm finden, nicht wahr, Oittelchen, wenn ich mit ihm über alle möglichen Dinge mich unterhalten kann?"

Zwölftes Kapitel.

Der Winter verging und der Lenz erschien; eine Wonnehauch ging durch die Luft.

. »Wie köstlich! Wie herrlich!" rief Rose aus. »Einen solchen Frühling habe ich noch nie erlebt!"

Sie ging mit den Kindern aus, um Maiblumen in einem tief zwischen Dünen versteckten Wäldchen zu pflücken, und lachte und spielte dabei mit ihnen, als wenn sie selber noch ein Kind wäre. Sie fühlte sich so jung, so froh, so glücklich, es war ihr. als wenn sie jetzt erst wisse, was es Heike, glücklich zu sein und zu leben.

Des Abends kam ste zurück, beladen mit Maidornzweigen und Feldblumensträußen, und sie sah dann so frisch, so duftig, so rosig aus, als wäre sie selber der Lenz, der seinen Einzug hielt über die Düne hin an den Strand des Meeres.

(Fortsetzung folgt.)

Ein Brief sch ln ß.Entschuldigen Sie den schlechten Stil und die mangelhafte Orthographie, aber I ich habe (gerade keine neue'Feder zur Hand."

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