Rundschau.

Kall Eulenburg. _

Tie Vernehmungen kn M ü n ch e n werden sovlgesetzt. U. a. wurde als Zeugin die ehemalige Besitzerin eines Münchener .Hotels vernommen, in dem Fürst Eulenburg seinerzeit m i t M ännern abgestiegen sein soll. Die Zeugin erklärte, daß dies wohl einmal vor-' gekommen sei, ob aber Fürst Eulenburg der Herr gewesen sei, könne sie nicht'behaupten, da sie den Fürsten auch nach der Photographie nicht mehr wiedererkenne. Die wisse nur noch, daß der Gast von damals ein Gras.war, und dieser wegen seines merkwürdigen Benehmens mitten in der Nacht aufdie Straße gesetzt wurde. .Hierauf gaben mehrere Zeugen aus Starnberg und mehrere Herren aus München, darunter auch adelige, ihre Kennt­nis in dieser Sache zu Protokoll. Am Montag wurde noch eine Besichtigung der früheren Enlenbnrgschcn Wohnungen in München vorgenommen, zu der auch der Fischer Ernst, der mit seinem Schwager nach München ge- komnren war, und der Milchhändler Riedel, zugezogen wurden.

Ms Kuriosum teilt das Berl. Tageblatt zu der Angelegenheit Eulenburg mit, daß der Milchhändler R i e- del von einem Unternehmer in Düsseldorf den Antrag erhielt, zu ihm als Geschäftsführer sei­nes S ch a u u n ternehm e n s zu koinmen und auch den Zeugen Ernst mitzubringen, der eine Reprä- s e n t a t i o n s stell e in jenem Unternehmen erhalten solle. Beiden wurde ein monatliches Anfangs ge halt von 5 0 0 Mark zugesichert.

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Präsident Fallivres iu London.

London, 25. Mai. Bei dem Festmahl im Bucking­ham-Palast brachte der König auf den Präsidenten Fallier es folgenden Trinkspruch in französischer Sprache aus:

Seien Sie willkommen. Herr Präsident. Die Königin und ich, wir sind entzückt, daß wir das Vergnügen haben, Sie bei uns zu empfangen, und da es das erste Mal ist, daß Sie nach Eng­land kommen, hoffen wir lebhaft, daß Sie von Ihrem wenn auch nur kurzen Aufenthalte eine angenehme Erinnerung mitnehmen werden. Morgen werden wir, hoffe ich, gemeinsam die französisch­englische Ausstellung besuchen. Die Existenz dieser Ausstellung wird mehr als jemals die «ittsitts ooräisls dartun, die zwischen unfern beiden Ländern besteht. Bon ganzem Herzen wünsche ich, daß diese svtsuts vorckisls auch eine entsuls xsrinanents sein möge, zum Glück und Wohlergehen unserer beiden Nationen und zur Ausrechterhaltung des Friedens, der das Glück der ganzen Welt ausmacht. Ich erhebe mein Glas auf die Gesundheit des Präsidenten der Republik, sowie auf das Wohlergehen und Glück Frankreichs, des Landes, das ich seit so langer Zeit kenne und bewundere.

In seiner Erwiderung sprach Präsident Fallivres zunächst seinen Dank aus für den Glanz und die Freundlichkeit des Empfanges und sagte dann: Frankreich betrachte seines Präsiden­ten Besuch in England und des Königs häufige Besuche in Frank­reich als eine Bestätigung des herzlichen Einvernehmens, das, wie er überzeugt sei, sich in Zukunft immer inniger gestalten werde, zum gemeinsamen Wähle Großbritanniens und Frankreichs und zur Aufrechterhaltung des Friedens in der Well. Zum Schluß trank der Präsident auf die Gesundheit des Königs und der könig­lichen Familie, sowie aus die Entwicklung der die beiden Völker verbindenden Freundschaft.

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Zur.Rutzlandreise König Eduards.

Im englischen Unterhaus beantwortete As­si u i t h die Frage, ob angesichts der gegenwärtigen Be­ziehungen zwischen der russischen Regierung und den Mit­gliedern der ersten Duma die englische Regierung Schritte unternehmen wolle, damit die geplante Zu­sammenkunft zwischen den beiden Herrschern unter­bleibe, mit dem Hinweich daß der König den Be­such des Zaren Nikolaus seil der Thronbesteigung noch nicht erwidert habe und daß der König dem russischenHofe seinen schuldigen Regierungs- «ntritLsbesuch iroch nicht gemacht habe. Wquith schloß seine Rede mit der Bemerkung, daß die auswärtigen Beziehungen der beiden Länder durch diesen Besuch nur gewinnen können und daß die innerett in keiner Weise davon berührt werden. O'Grady fragte alsdann, ob dem Minister bekannt sei, daß hundert Mitglieder der ersten Duma und fünfzig der ztve'iten wie gemeine Verbrecher behandelt werden, ob es ferner bekannt sei, daß in Rußland noch immer Morde ungesühnt bleiben, daß die Urheber solcher Taten vom Zaren dekoriert worden seien, und daß Personen, die man tm Verdacht habe, der Regierung unfreundlich gegenüber zu stehen, auf geheimnisvolle Weise verschwinden? O'Grady schloß die Anfrage mit der Aufforderung, oaß die Volksvertreter dem König nahelegen mö­gen, den Besuch in Reval seines offiziellen und repräsentativen Charakters zu entkleiden. Premierminister Asquith gab seinem Bedauern darüber Ausdruck, daß in der Form von Fragestellungen dieinue - cken Angelegenheiten eines fremden Staates zur Sprache gebracht worden seien, gleichgültig, um wel­chen Staat es"fich dabei handle. Er glaube, die Gründe genugsam dargelegt zu haben, die allein dieser Reise zu Grunde liegen. W a r d (Arbeiterpartei) fragt an, ob As- siuith die Gefahren bedacht habe, die dem Staatsober­haupt aus dem gegenwärtigen Verhältnis in Rußland erwachsen könnten. Eine Antwort hierauf wurde nicht gegeben. O'Grady kündigte einen Bertagungsantrag an, um die Aufmerksamkeit auf die Haltung der Regier- ungzu lenken, die den König in der Absicht bestärke, dem Kaiser von Rußland einen offiziellen Besuch aozn- statten. Der Sprecher ließ jedoch diesen Antrag nicht zu. In der nachfolgenden Debatte, in der O'Grady erklärte, gegen einen privaten Besuch des Königs sei nichts ein- zuwenden, wurde der Gegenstand verlassen.

Diese freimütige Aussprache zeigt, daß die parlamen-- H 'An Verhältnisse England« hoch über denen von Demjchland stehen.

Marokko.

Berl r n 26. Mar. ^er französische,«or,a) Gambon hat gestern Abend rm Aufträge seiner Regie dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes v. S> die neuen Instruktionen mitgeteilt, welche französische Regierung dem General d'An

gegeben Hai. Nach diesen Instruktionen sind weidle mi­litärische Streifzüge nicht,beabsichtigt und ein allmäh­liches Zurückgehen der französischen Truppen in Aussicht genommen, wobei die von ihnen errichteten Etap­pen den Marokkanern übergeben werden sollen. Wel­chen marokkanischen Truppen, ob denen des Abdul Asis oder des Muley Hafid, scheint in der Instruktion nicht gegeben, sondern offengelassen zu sein.

Nach den letzten Nachrichten scheint es mit der Herr­lichkeit Abdul Asis zu Ende zu sein. Die Unternehm­ungen Muley Haftds sind überall von Erfolg begleitet, so daß den Franzosen schließlich nichts anderes übrig bleiben wird als Muley Hafid anzuerkennen.

Tages-Chroml.

Berlin, 26. Mai. Die Nachricht eines Berliner Blattes, daß die Absicht bestehe, dem Kaiser im Herbst eine Reichsdotation in Höhe von 10-12 Millionen Mark zuzuwenden, wird von der Nordd. Mg. Ztg. mit aller Bestimmtheit für unwahr erklärt.

Mn--ckre» 26. Mai. In Bayern sollen den M. N. N. zufolge Jugendgerichtshöfe nicht nur bei den Schöf­fengerichten, sondern auch bei den Strafkammern eingeführt werden.

München, 26. Mai. In der heutigen Sitzung des Finanzausschusses der Abgeordnetenkammer wurden die Vorschläge des Finanzministers betreffend die künftigen Mi n i st er g e h ä l t e r bekannt gegeben. Danach soll jeder Minister 24,000 Mark Gehalt und 5000 Mark Re­präsentationszulage, der Ministerpräsident wie bisher 16,000 Mark Repräsentationszulage bekommen.

Mannheim, 26. Mai. Zum ersten Bürger­meister von Mannheim wurde in der gestrigen Sitz­ung des Bürgerausschusses' der bisherige zweite Bürger­meister Robert Ritter mit 86 von 90 abgegebenen Stimmen gewühlt.

Aus Thorn meldet dieVoss. Ztg.": Auf einem Marsche von Königsberg nach dem Thorner Truppen­übungsplätze wurden von dem ersten ostpreußischen Feld­artillerieregiment in der Gegend von Dirschau 2 0 Mann vom Hitzschlag betroffen, davon sieben so schwer, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Von diesen sieben sind nach wenigen Stunden ein Oberge - sreiter und ein Kanonier gestorben. Auch vom 61. Infanterieregiment in Thorn erkrankte ein Ser­geant an Hitzschlag und verstarb im Lazarett.

Wie aus Trier gemeldet wird, schreitet das Rut­schen der Weinberge im mittleren Moselgebiet un­aufhörlich fort. Jetzt sind annähernd 10 000 Kubikmeter Gelände in Bewegung. Bei Erden rutschte ein 20 000 Stück umfassender Weinberg. Unter heftigem Getöse stürz­ten Mauern, Geröll und Reben in die hochgehende Mosel. Die Straßen längs der Weinberge sind hoch mit Trüm­mern und Geröll bedeckt.

In Es chwege brannte die Laupertsche Korkfabrik vollständig ab. Große Warenvorräte wurden vernichtet.

Aus Mendel bei B-zen Wird berschtet: Montag früh entfernte sich, um Blumen zu suchen^ die Ba­ronesse Il ka I r s a y de Irs a vom Hotel. Soeben wurde sie abgestürzt aufgefunden. Sie war eine absolut un­geübte Touristin.

"TerWiek Nowy" meldet aus Czernichow bei Tarnopol: Einige Bauern wollten hier widerrecht­lich im Teiche fischen. Als ihnen dies von Gendarmen verwehrt wurde, rotteten sie sich mit anderen Bauern zu­sammen und bewarfen die Gendarmen mit Steinen. Die Gendarmen gaben eine Salve ab, durch welche sechs Bauern getötet und- zwölf verwundet wurden.

Wie aus Newyork gemeldet wird, ist in Philadelphia Montag nacht ein Straßenbahnwagen ins Rollen geraten und einen steilen Abhang hinunter mit voller Kraft auf fünf andere Straßenbahnwagen ausgefahren, die mit Passagieren dicht besetzt waren. Viele Insassen wurden auf die Straße geschleudert, manche unter den Wagentrümmern begraben und schwer verletzt hervorgezogen. Vier Per­sonen wurden bei dem Unglück getötet und 70 schwer verletzt.

Aus Württemberg.

D>cn6»achrichte». V er tetz f : Werkmeister Ma'kch beider Lakometi-Naüon Aa'sn stimm Ansuchen xemöff cnif eine Werkmeisler- sielle bei der rre fsntteriinfveköon Eßlingen

In den Rnhestard versetz!: Dm Postbipekter Neicker M Eiuilpar! unter Verleihung des Ritterkreuzes 2 Klaffe des Friedrichs­ordensferner den Sta'ion»verwalter Hong in Mochenwangeu und die Vostgehüfin Irion beim Telegrafenamt Stuttgart.

Jubiläum bei Nägeles. Am letzten Sonntag feierten inMurrhardt in aller Stille die Kinder, Enkel und andere Familienangehörige des bekannten Volksmanns Ferdinand Nägele, des Schlossermeisters im Frankfurter Parlament,. des vieljährigen Vertreters des heimischen Oberamts im Landtag, des schlichten Handwerkers, der durch autodidaktische Studien in seinen Feierstunden sich so bedeutende Kenntnisse auf allen Gebieten des öffent­lichen Lebens erworbm hatte, h u n de r t ste n Geb n r t s- t a g. Alle Murrhardter, die sich der Person Nägeles, sei­nes Rodens, Ratens und Wirkens noch erinnern, nähmen daran innigen Anteil. Ein Artikel der'Murrhardter Zeit­ung gab unter seinem Bild einen Ueberblick über sein Le­ben und einige Beispiele seines klaren und..herzwarmen Redens und Schreibens und der Gemeinderat sandte der versammelten Familie eine Adresse, in welcher dankbar der Verdienste gedacht wird, die sich Nägele in 44 Jahren als Mckglied der bürgerlichen Kollegien, als Kirchenge­meinderat und Stiftungspfleger erworben hat.. Unvergeß­lich bleibt der Stadt und dem Bezirk das umsichtige, be­harrliche und eifrige Eintreten Nägeles für die Murrtal- bahn.

Der Gesamtausschr ^es Verbunds württ. G-ewerbevereine ist in n : zu eine« Sitzung zu­sammengetreten, dieSchindler - Göppingen leitete. Es wurde zunächst beschlossen, auf die Tagesordnung des vom 5. bis 7. September in Heidenheim stattfindenden Ver- bandstages Vas Thema: SKeckgesetz und Postschech»es»n>

Zn s.tz'ü. dlls Referent würde Bankbeamter Kraus-Stutt- gart gewonnen. Die bevorstehende Neuregelung des gx-. werblichen Fortbildungsschulwesens gab Veranlassung, die Frage der Verlängerung der Lehrzeit, etwa auf 31/, Jahre, in denjenigen Gewerben, welche unter das neue Gesetz fallen, eingehend zu erörtern. Diese Lehrzeit- Verlängerung soll die Nachteile ausgleichen, die durch die Einführung des Tagesunterrichts in den gewerb­lichen Fortbildungsschulen für die Lehrlingshaltung ent­stehen tuenden. Zu einem endgültigen Beschluß kam der Ausschuß noch nicht; es sollen zunächst die Gauver­bände Stellung zu dieser Frage nehmen. Zur Er­leichterung des Besuchs der Münchener Ausstellung 1908 sollen im Lause des Sommers drei Sonderzüge für Mit­glieder der Verbandsvereine ausgeführt werden. Die von Gmünd aus angeregte Protestkundgebung gegen eine wei­tere Einschränkung der sonntäglichen Verkaufszeit, die vom Verband württembergischer Gewerbevereine unter­stützt wird, findet im ganzen Lande lebhafte Zustimm­ung; bisher sind bereits gegen 100 Protestlisten mit zahl­reichen Unterschriften eingegangen, die der Zentralstelle für Gewerbe und Handel, bezw. dem Reichsamt des Jn- itern übermittelt werden sollen. Klage wurde auch ge­führt über das Hausierunwesen, namentlich aber über das aufdringliche Betragen mancher Hausierer. Es wurde beschlossen, das Ministerium des Innern zu ersuchen, es möge die Polizeiorgane zu einer schärferen Beaufsichtig­ung der Hausierer veranlassen. Befremden erregte das Vorgehen des Reichsamts des Innern in Sachen der Denkschrift über die Wirkungen des Handwerkergesetzes vom Jahre 1877; es seien darin fast nur die Innungen berücksichtigt worden, während die Gewerbevereine, die ge­rade auf diesem Gebiete außerordentlich viel geleistet haben, nahezu ganz außer Betracht geblieben sind. Dem langjährigen Vorstand des Gewerbevereins in Kirchheim u. T, Fabrikant W. Dannecker, wurde vom Vorsitzenden eine Ehrenurkunde in Anerkennung seiner langjährigen erfolgreichen Tätigkeit als Gewerbevereinsvorstand über­reicht. Gleiche Urkunden sollen künftig allen denjenigen Gewerbevereinsvorständen überreicht werden, die 25 Jahre und länger als Vorstand eines Gewerbeverejns mit Er­folg tätig gewesen sind.

An die Adresse der biirrdlerischen Reichspoft,

die die Eingabe des Volksschullehrervereins als ein Mach­werk einiger radikaler Wortführer bezeichnet hatte, richtet sich die Resolution, die am 23. Mai eine in Marbach a. N. abgehaltene Versammlung von Mitgliedern des Württ. Volksschullehrervereins, welcher gegen 200 Lehrer anwohnten beschlossen hat. Diese hat folgenden Wortlaut:

Die von 7 Bezirken (Backnang, Besigheim, Heil­bronn, Ludwigsburg, Marbach, Vaihingen, Waiblingen) stark besuchte Generalversammlung in Marbach erklärt einmütig, daß der Gesamtvorstand in der Eingabe an Regierung und Stände nur das zum Ausdruck brachte, was das Ziel des Württ^, Volks schullehr er - Vereins s eit Jahrzehnten i st, und weist energisch die in einem Teil der Presse erhobenen Anschuldigungen zurück, als ob diese Eingabe rur die Ansichteiniger ra­dikaler Wortführer" wäre."

Stuttgart, 27. Mai. Die Landwirtschafts­ausstellung auf dem Wasen wird am Donnerstag 25. Juni mittags 12 Uhr von dem Präsidenten, Herzog Al- brecht von Württemberg, eröffnet. Der König wird der Eröffnungsfeier anwohnen. Die Ausstellung wird am Dienstag 30. Juni, abends 6 Uhr geschlossen.

Kirchheim u. T., 26. Mai. Die Parteien haben nunmehr zur Wahl des Stadtvorstands Stellung ge­nommen. Der Vauernbund tritt für den Verwalter Schönleber ein, die Sozialdemokratie, die Volkspartei, die Deutsche Partei und der Gewerbeverein haben den Re­gierungsassessor Marx auf den Schild gehoben. Bei die­sen beiden Kandidaten wird es voraussichtlich sein Bewenden haben.

Gmürrd, 26. Mai. Hier soll eine vierte Apotheke errichtet werden. Die Ellwanger Kreisregierung hat ein Ausschreiben für die persönlich zu verleihende Berechtigung erlassen. Ferner hat die Kreisregierung die Errichtung eines selbständigen Polizeiamtes hier genehmigt, dem der langjährige Polizeikommissär Stadelmann als Polizeiamt- ! mann vorstehen wird.

Altdorf. O.-A. Böblingen, 26. Mai. Bei der heute hier stattgefundenen O r t s v o r st e h er w a h l erhielt Steueraktuar Nuthardt in Stuttgart 164 von 169 ab­gegebenen Stimmen und ist somit gewühlt.

T o t ausgefunden wurde Dienstag früh auf der Straße nach Honau Schultheiß Bader von Oberhaufen bei Reutlingen. Er scheint einem Schlaganfall erlegen zn sein. Der Verstorbene war eine auch in weiteren, haupt­sächlich landwirtschaftlichen Kreisen bekannte Persönlichkeit. Er hat das Amt des Ortsvorstehers nahezu vier Jahr­zehnte verwaltet.

Gerichtssaal.

Ei» Jagd-Beleidigungsprozetz.

Oehr in gen, 27. Mai. Vor dem hiesigen Schöf­fengericht fand gestern ein merkwürdiger Beleidigungspro­zeß statt. Auf einer Jagd, die im vorigen Winter , Gutspächter Schmidt-Platzhof veranstaltet hatte u an der Rittmeister Rover und Domänedrre - tor Stefan, beide in Oehringen, teilnahmen, war l Treiber namens Schmierer von Zweiflingen derart a geschossen worden, daß er an den erhaltenen Verletzung nach einiger Zeit starb. Der Jagdbesitzer -schnn Platzhos, der Vorsitzende des Bundes der Landwi ' hält sich für den unglücklichen Schützen und fuh , Sen Hinterbliebenen eine Entschädigung von lOOO F. Nach einiger Zeit ging das, angeblich von Rcktvi n Rover ausgehende Gerede durch die Stadt, den verhangm vollen Schuß habe nicht Schmidt-Platzhof, sondern der mänedirektor abgegeben; Schmidt habe die oache nommen, tveil er durch die H a ftpflrchtverfra) ung gedeckt war. Jpjsolge dieses Geredes strengte ^ mänedirektor Stefan gegen Rittmeister Rover eine