Wllbääer ünreigei » Isgeklstt

mit Erzähler vom Lchwarzwald.

vrrtch»««» HerSHMeirrtrW»»«

«4 I«t,> i« »M- ». L»<v- tMeMverketzs Mt. »a,r<W»I» 4 t«e»b«i> iS- t. kiirv S«IeNs«^ Z» «,

teleton kLr. 4i.

Amtsblatt für die Ttadt Mldbad.

v«rkündigungsbi«n

V« Lßi. Sorftärnter Witddad, MeifterA, Lnzklösteri» »c.

m"

amtlicher ^remdenlifte.

ssl

)»»«,«« »« r p«>

HV«»S«titzr w 81 t«.

S»r«sn4i«t->

iklita»«» k§ Pt«. O»

tkn ««»»»

8,1»»«. Hb»»n»mei»r»

^»«d ktrv«mn»un«

j t«t»G»»«W-ttark»»»: i>

8^S«arr»Ä rr Wiiä'vsck ^

>!-»Lrsr!

Yc 124

AreiLag, den 2 '^. Mai

lv«8

Württ. Landtag.

Kammer der Abgeordneten. ^

94. Sitzung.

Stuttgart, 26. Mai.

> Präsident n. P a y e c eröffnet die Sitzung um 4 Uhr ! Minuten.

Am Ministeriisch: Minister des Innern Dr. v.Pischek. ! Der Einlauf enthält den Gesetzesentwurf betreffend dis iGewährnng von T -rlehen an die Gemeinde Darmsheim.

Die Beratung der

. Bauordnung 'wird bei Art. 3 fortgesetzt.

! Es find hiezu eine Reihe von neuen Anträgen singe» taufen.

Dr. Lindemann (Soz.): Die Fra^e, ob Vollzieh. ArMserklärung oder Genehmigungsrecht, sei schon bei der »Gemeindeordnung eingehend beraten oder beschlossen wor- jden. Damals Habs auch di- Volkspartei keinen Unterschied Mehr gefunden zwischen Vollziehbarkeit und Genehmigungs- recht. (Haußmann: Das war etwas ganz anderes.) Ts handle sich hier nicht um Prinzipien-, sondern um Zweck- Mäßigkeitssragen. Der Antrag der Sozialdemokratie, der Gemeinde die volle Autonomie zu wahren, sei in der Kc.u- Mission abgelehnt worden. Es sei richtiger, den Schein zu ersetzen durch das Wesen und an die Stelle der scheinbaren Vollziehbarkeitscrtlärung das tatsächliche Genehmigungsrecht zu setzen. Der H-nwtgrnnd, der gegen den Bezirksrat spreche, sei die Gesilr. daß er nicht über den lokalen In- Kressen stehe, daß er nicht frei sei von den Beeinflussungen, die aus den Gemeinden an ihn herantreten. Da biete das Ministerium des Innern dech eine bessere Garantie.

Kübel (d. P.): Dt) Bekanntmachung von Aenderun- !W der Ortsbansatzungenan die Beteiligten" scheine ihm irrationell; besser sei die öffentliche Bekanntmachung, so baß es jedermann, dem Künstler, dem Hygieniker u. s. w., nicht bloß dem Beteiligten, frei stehe, sich zu äußern. Eine Eonderbeknnntmachung halte er nur für berechtigt, wenn be- sond.rs kleine Baugebiete für die- Sonderbestimmungen in Betracht kommen. Die deutsche Partei sei für den Bezirks­rat besonders deshalb, um die Hochbauabteilung des Mini- sicrimns zu entlasten.

Dr. Lindemann (Soz.) beantragt: In Abs. 4 ^ah 3 die Worteerhebliche Interessen dritter ohne genü- <Mdm Grund beeinträchtigt" zu ersetzen durch die Worte: -Die Rechte dritter verlebt".

Das Zeichen der Vier.

^ Von Conan Doyle

(Nachdinck Veristen.)

^ (Fortsetzung.)

Drittes Kapitel.

Wohin gehtdieFahrt?

Erst um halb sechs Uhr kam Holmes zurück. Er war Mer, lebhaft, überhaupt in vortrefflicher Stimmung.

. ist kein großes Geheimnis bei der Angelegen-

M-' tagte er, während ich ihm eine Tasse Tee egngoß. scheint, die Tatsachen lassen nur eine mögliche Er-

Was! Sie haben schon die Lösung gesunden?" Nicht doch, das wäre zu viel gesagt. Ich habe Faktum entdeckt, das mich auf eine Vermutung Mhrt, welche viel für sich hat. Alle Einzelheiten fehlen ?och> Ich habe nämlich eben die Register der Ti- »n« ^"'-Ngesehen und dabei gefunden, daß Major Scholto - ^^Eorwood, ehemals im 34. Regiment der Bom- M->Msanterie, am 28. April 1882 gestorben ist."

INOS wohl sehr schwer von Begriffen sein, Hol-

, denn ich sehe durchaus nicht, wie das mit dem Fall Zusammenhängen kann."

Das wundert mich. Betrachten Sie es skan Gesichtspuilkt: Hauptmann Mor

er Die einzige Person in London, die

Mai»/ s haben könnte, ist Major Scholto, aber der don etwas von seiner Anwesenheit in Lon-

Ein-haben. Vier Jahre später stirbt Scholto. staus 3 - seinem Tode erhält Hauptmann Mor-

^ wertvolles Geschenk. Die Sendung wie- I-»- J-»r und jcht kommt ' ^-lch-s ausspricht, datz ihr Uurriht grschihrr

ihr ben t kann damrt gemeint sein, als daß man schenke lleraubt hat? Warum sollten die M--

uicht "uch Schvltos Tode anfangen, wenn

pnd di- <z- ,7^ ^k>e Schvltos das Geheimnis kennt zu entschädige« wünscht?. Wisse« Sir

.irgend eine andere Art und Weise, wie sich die Tatsachen heuten lassen?"

Aber was für eine sonderbare Entschädigung! Und wie wunderlich ausgeführt! Warum hat er den Brief erst jetzt geschrieben und Echt schon vor sechs Jahren? Zudem sagt er, daß sie Kr ihrem Recht kommen werde. Soll das etwa heißen, daß ihr Vater noch lebt? Schwer­lich, Von einer anderen Ungerechtigkeit wissen wir aber in ihrem Fall nichts."

Natürlich ist noch vieles unaufgeklärt," sagte Hol­mes nachdenklich;aber die Zusammenkunft heute Abend jvird alle Schwierigkeiten beseitigen. Ah! da fährt eine Mische vor und Fräulein Morstan ist darin. Sind Sie ganz fertig? Gut, dann kommen Sie hinunter; wir ha­ben keine Zeit zu versäumen."

- Ich ergriff meinen Hut und meinen schwersten Stock, bemerkte aber zugleich, daß Holmes seinen Revolver aus dem Schubfach nahm und in die Tasche gleiten ließ. Of­fenbar erwartete er, daß es bei unserem Abendgeschäft ernsthaft zugehen werde.

" Fräulein Morstan hatte sich in einen dunklen Mantel gehüllt, ihr ausdrucksvolles Gesicht war gefaßt, aber bleich. Sie hätte kein Weib sein müssen, wenn sie frei von sin- ,ruhe geblieben wäre bei dem sonderbaren Abenteuer, auf Welches wir vuszogen; aber ihre Selbstbeherrschung war vollkommen, und sie beantwortete alle Fragen, die Sher- lock Holmes noch an sic richtete, ohne Zögern.

Major Scholto war ein sehr vertrauter Freund meines Vaters. Er erwähnte ihn häufig in seinen Brie­fen. Der Major und Papa befehligten die Truppen auf den Andamayen, das brachte sie natürlich in die engste Berührung miteinander. Oh da fällt mir ein, es fand sich in Papas Pult ein seltsames Papier vor, welches niemand verstehen konnte. Ich glaube zwar nicht, daß cs irgend welche Wichtigkeit haben kann, aber für den Fall, daß Sie es zu sehen wünschen, habe ich es mit­gebracht. Da ist es."

Holmes entfaltete das Papier sorgfältig, glättete es guf dem Knie und untersuchte es gründlich von allen Seiten unter seiner Lupe,

Vizepräsident Kraut (B.K.) tritt für das Genehmi« gungSrecht der Regierung ein und erinnert an die früheren landständischen Verhandlungen über die Gemeindeordnung, aus denen er die Berechtigung seines Standpunkts heiler- tet. Er polemisiert sodann gegen eine frühere Bemerkung des Ministers des Innern, die /r (Redner) allerdings viel­leicht falsch verstanden habe, was bei der Neigung des Mi­nisters, nach links zu sprechen, nicht weiter verwunderlich wäre. (Große Heiterkeit.) Man solle der Regierung das Genehmigungsrecht geben und die Versagung der Genehmi­gung an diejenigen Gründe binden, die jetzt für die Ver­sagung der Vollziehbarkeitserklärung vorgesehen seien.

Vizepräsident Dr. v. Kiene (Zentr.) begründet einige vom Zentrum gestellte Anträge. Seine Partei lege den Kommissionsantrag zu Grund und baue auf ihm auf. Für die kleinen Gemeinden sei der Bezirksrat die geeignetste zu­ständige Behörde. Das sei der Gemeindeautonomie dien­licher und förderlicher als der Standpunkt Krauts und Lin- demanns-

May er-Ulm (Volksp.): Die Sozialdemokratie habe eine Aenderung prinzipieller Art vorgenommen, über die man sich wundern müsse. Die Sozialdemokratie solle doch froh sein, daß das, was sie bei der Gemeindeordnung ver- geblich zu erreichen versucht habe, jetzt bei der Bauordnung Wenigstens teilweise erfüllt werde.

Minister des Innern Dr. v. P i s ch e k; Er halte das Genehmigungsrecht noch immer für viel besser als die bloße Vollziehbarkeitserklärung. Er sei ein Freund des Bezirks­rats und sehe es gerne, wenn ihm neue Ausgaben zugewie­sen werden. Anderseits rede er einer neuen Belastung des Ministeriums das Wort nicht. Aber er müsse- doch immer­hin sagen, daß manchmal dem Bezirksrat die technischen, künstlerischen, hygienischen Kenntnisse fehlen werden. Der Minister geht dann auf die einzelnen Anträge sowie auf einige juristische Streitfragen ein.

R e m b 0 l d - Aalen (Zentr.): Gegen das öffentliche WM werde verstoßen, wenn auf einem Rathaus parteiisch ge. nudelt werde. Es freue ihn, daß dieser Se tz jetzt her- eirmokommen sei.

Haußmann (Volksp.): Seine und Lieschings Hal­tung stehe in keinem Widerspruch zu ihrer Haltung bei der Gemeindeordnung. Es sei erfreulich, daß der Minister den Anschluß an die Anhänger der Selbstverwaltung gefunden habe und nur noch Zweckmäßigkeitseinwände, keine prinzi­piellen Einwände mehr erhebe. Haußmann geht dann aus eine Reihe von Einzelheiten ein. Dis Demokratie erkämpfe die Selbstverwaltungskörper. Hier, wo diese Aufgabe gegen­

über der staatlichen Bureankratie gestellt sei, versage die So­zialdemokratie.

Remb 0 ld - Aalen (Zentr.) ändert einige von ihm gestellten Anträge ab.

Häffner (d. P.): Die deutsche Partei stehe auf dem Boden der Vollziehbarkeitserklärung durch den Bezirksrat bezw. das Ministerium. Gegen etwaige Parteilichkeiten, die in kleineren Gemeindekollegien Vorkommen können, sei der Bezirksrat das richtige Korrektiv.

Mattutat (Soz.): Die sozialdemokratischen Anträge seien zum Teil völlig mißverstanden worden. Der Vorwurf, daß die Sozialdemokraten der Regierung das Gcnehmi- gungsrecht anSliescrn wollen, treffe nicht zu. Die Sozial­demokratie habe Haußmann? Belehrungen nicht nötig; dieser solle nur dafür sorgen, daß seiner eigenen Fraktion die Prin­zipien nicht verloren gehen.

Berichterstatter v. Gauß (Volksp.) wehrt sich gegen den Vorwurf Lindemanns, als ob er ad ii-sto am letzten Samstag gesprochen habe. Er habe nur lebhaft und ent­schieden gesprochen und verbitte sich jede Zurechtweisung.

Remb 0 ld - Aalen (Zentr.) ändert c.uen von ihm gestellten Antrag nochmals ab: ebenso bringt der Berichter- statter v. Gauß (Volksp.) noch einen Abänderungsantrag ein.

Nach einigen polemischen Bemerkungen des Vizepräsi­denten Kraut (B.K.) gegen Haußmann und von Gauß widerspricht Dr. Lindemann (Soz.) der Auf­fassung des Berichterstatters, als ob es sich bei der Haltung der Sozialdemokratie nur eine Rückzugskanvnade handle. Haußmann habe hier Fcchterkünste gezeigt, wie man sie ja schon öfters an ihm zu bewundern Gelegenheit gehabt habe. (Zuruf Mayers: Und zu spüren! Heiterkeit.) Die Hal­tung der Volkspartei sei inkonsequent.

Damit ist die Beratung über Art. 3 erschöpft; die Ab­stimmung wird auf morgen vormittag 9 Uhr verschoben.

* » »

Stuttgart, 26. Mai. Mit Schreiben des K. Staats- Ministeriums vom 25. Mai 1908 ist dem Präsidium der Zweiten Kammer der Entwurf eines Gesetzes betr. die Ge­währung von Darlehen an die Gemeinde Darmsheim, die, wie erinnerlich, im vorigen Sommer von einem großen Brandunglück heimgesucht worden ist, zugegangen.

Das ist ein echt jndsiches Favrcrac ,

Das Papier muß früher einmal mit Nadeln auf

»r.

ein

Brett gesteckt worden sein. Es zeigt den Grundriß eines, großen Gebäudes mit vielen Hallen und Gängen. An einer Stelle ist ein kleines Kreuz mit roter Tinte ge­zogen, darüber steht3. 37 von links", in verwischter Bleistiftschrift. Hier in Her linken Ecke sieht man eine: kuriose Hieroglyphe: vier Kreuze in einer Reihe, deren Arme zusamrtrenstoßen. Daneben steht in sehr roher, un­gelenker Schrift:Das Zeichen der Vier Jonathan Small, Mahomet Singh, AMmttah Khan, Dost Mbar.'" Tcun, welche Beziehung dsts au'f unsere Angelegenheit haben könnte, weiß ich nicht. Doch ist es augenscheinlich ein Dokument von Wichtigkeit. Es muß sorgfältig in ei- jnem Taschentuch aufbewahrt worden sein; denn die eine Seite ist so rein wie die andere."

Wir fanden es in seiner Brusttasche."

Bewahren Sie es wohl, Fräulein Morstan; wer .weiß, wann es uns noch nützen kann! Ich fange an zu vermuten, daß es sich Hier doch um eine weit verwickelter« Sache handelt, als ich zuerst glaubte. Ich muß meine Schlüsse von neuem ziehen."

, Er lehnte sich im Wagen zurück. Daß er scharf uachdachte, sah ich an seinen zusammengezogenen Brauen «nd seinem abwesenden Blick. Auch bewahrte er ecu un­verbrüchliches Schweigen 'bis an das Ende der Fahrt, während Fräulein Morstan und rch in gedänipftem 'To« miteinander über die möglichen Ergebnisse unseres Unter­nehmens plauderten.

Es war ein trüber Septemberabend; dichter, feuchter Nebel hing über der großen Stadt und lagerte sich in schmutzig-farbenen Wolken auf den schlammigen Straßen. Die Lampen längs demStrand" tauchten aus dem Dunkel nur als matt« Lichtflecken auf, die ihren schwa­chen, kreisrunden Schimmer auf das nasse Pflaster war­fen. Durch die dunstige Luft schoß der gelbe Schein au? den Ladenfenstern einen bald helleren, bald dunkleren Strahl quer über die menschenbelcbte Hauptstraße.

. (Korijchtuig folgt.)

. l . i

-i'

Mi

y!

>!-

!i>'