, EO Mark. Sodann wurden die Wahleü vorgenorn- ^ Der gesamte Ausschuß wurde wiedergewählt. Wein- 5^'nltMor Mährl en-Weinsberg hielt daraus einen ^traa Mer Verbesserungen aus dem Gebiet der Wein- 'Mereitung. Schließlich wurden die Berichte über den ^'d der Weinberge entgegengenvmmen, die fast ^ircliweg sehr erfreulich lauteten. Mit großem Be- nahm dieVersammlung dieNachricht aus demKocher-

auf worin die Mitteilung enthalten ist, daß dort

Blattfallkrankheit festgestellt wurde. Von an-

Seite wurde die Nachricht widerrufen. Den Ber- liMunaen wohnten als Vertreter der Kgl. Zentralstelle »r die Landwirtschaft an: Reg.-Rat Bvier und Landes- Mnomierat Ganger. An die Beratung schloß sich ein gemeinsames Mittags mahl an.

Ludwigsburg 23. Mat. Der König hat der Witwe des Kommerzienrats Walker heute noch einen prächtigen «orbeerkranz mit Schleife in den Landesfarben zugehen las­sen Walckers Nachfolger im Gemeinderat wird Hofwerk- «eister Christian Haußer.

Stuttgart, 23. Mai. Der Kampf gegen die Schund­literatur wird hier energisch ausgenommen. Die Oberschul- dehörden erlassen in hiesigen Schulen gegenwärtig ein Rund­schreiben, das die Aufforderung enthält, die Lehrer sollen sich über Mttel und Wege äußern, die geeignet sind, Schul­kinder uud insbesondere die fortbildungsschulpflichtige Jugend m der so schädlichen Schundliteratur zu warnen und zu schützen.

Stuttgart, 23. Mai. Der sechste Verbandstag des Landesverbands der Friseure Württembergs findet- am 29. und 30. Juni in Heidenheim statt. Es «erden Referate gehalten über die Neugestaltung der Fach- und Fortbildungsschulen, sowie über die Errichtung einer permanenten Ausstellung von Friseurarttkeln mit Verkaufs­stelle in Stuttgart. Zur Beratung steht ferner ein Antrag der Innung Heilbronn betreffend Errichtung einer Pen- fionskasse für die Friseure des Landesverbands. Mit dem Berbandstag ist eine fachgewerbliche Ausstellung verbunden.

WildvaS, 23. Mai. Heute Nachmittag wurde die erste Drahtseilbahn in Württemberg, die Bergbahn auf dem Sommerberg, eröffnet. Die Bahn, die mit elektrischer Kraft betrieben wird, steigt von 430 auf 730 Meter mit einer Steigung bis zu 52 Prozent. Auf der llnterstation beim Kurplatz übergab Oberbaurat v. Leib- Lrand die Bahn mit einer Eröffnungsansprache an den Vorsitzenden der Bergbahn Wildbad-A.-G., Fabrikoirektor Schnitzer, der die Hoffnung aussprach, der Ruf Wild­bads, dessen Thermalquellen einen Weltruf haben, werde auch als Luftkurort sich befestigen, wenn erst auf den An­höhen des Sommerbergs ein neues Wildbad entstanden sei. Im Aufträge des Ministeriums des Innern sprach Ministe­rialrat Dr. v. Köhle r. Hierauf fuhren die Teilnehmer auf die tannenbewaldeten Anhöhen, wo die Bahnanlage besichtigt wurde. Wegen des schlechten Wetters erfolgte bald die Rückfahrt nach Wildbad. Im königlichen Bade­hotel hielt Herr Baetzner eine Ansprache, in der er die Geschichte des Unternehmens schilderte und allen Mitar­beitern dankte Präsident v. Schwärz, Vorstand der königlichen Domänendirektion, gab dem Dank der Gäste Ausdruck und wünschte, daß auch das, was Wildbad an Einrichtungen noch fehlt, bald geschaffen werde, wie auch der Staat das Bedürfnis eines neuen Kurhauses nicht »erkenne.

Waldsee, 2s. Mai. Me bürgerlichen Kollegien ha­ben die Zulassung der Mädchen zur Realschule nahezu einstimmig beschlossen.

In Botenheim OA. Brackenheim hat bei dem letzten starken Gewitter der Bli tz die Scheuer zweier Bauern getroffen, die in kurzer Zeit bis auf den Grund niederbrannte.

Am Samstag nachmittag wurde in Echterdingen eine Frau von Anem Automobil überfahren. Sie erlitt einen schweren Schadelbruch und befindet sich in Lebens­gefahr.

In der Stuttgarterstraße in Ca lw wurde der Eisen Händler Kubier von Pforzheim durch den Radfahrer Stickel von Althengstett angerempelt und hiebei so schwer ver­letzt, daß er seinen Verletzungen erlag.

. Der Bauer I. G. Maier in Schlath bei Göp hingen wurde von einer Kuh niedergerannt und mit den Hörnern und Klauen entsetzlich zugerichtet. Mit Mühe gelang es den herbeieilenden Nachbarn, den schwer ver­letzten Mann zu befreien.

Wegen zahlreicher, jaus eine Reihe von Jahren zu­ruckführender Verbrechen im Sinne des § 176 Ziff. 3 des Reichsstrasgesetzbuches, begangen an noch schulpflich- ssllen Mädchen, wurde der 45 Jahre alte verheiratete Schullehrer Karl Olpp in Kirchheim T. verhaftet uns ms Landgerichtsgefängnis in Mm eingeliefert.

In Iselshausen Oberamt Nagold stürzte Sams- >ag vormittag jam Neubau der Deckenfabrik ein Giebel ein und riß vier Maurer mit in die Tiefe. Einer o^Ens Gutekunst aus Schirtingen ist schwer verletzt. «u dem Unfall ist weiter zu melden: Der Einsturz der Mauer erfolgte vormittags halb 9 Uhr. Der von den

kögeßärzten Maurern am schwersten Verletzte, Maurer Mtekunst aus Schirtingen, ist seinen Verletzungen im Kran .^hause erlegen. Die Bauleitung soll keine Schuld regen; vielmehr soll die Ursache des Unglücks in dem Mammentreffen verschiedener ungünstiger Momente zu kuchensein. Die Untersuchung ist im Gange.

. . DreMaiersche Mahl- und Sägmühle in Unlingen der Rredlmgm ist abgebrannt.

Gerichtssaal.

23. Mai. (Strafkammer). In nicht- >! Verhandlung wurde ein Fräulein von hier

d M versuchten Verbrechens gegen das keimende Leben ^ Gefängnis verurteilt. Eine Masseuse erhie" wegen Beihilfe hierzu zwei Monate e ,^'iängnis. Dieser Fall hängt mit der ück .Schertel von Burtenbach zusammen, Per

^bi ^EElch im hiesigen Untersuchungsgefängnis ent-

Der Herr Assessor vor Gericht.

Ulm, 23. Mai. (Strafkammer). Ein etwas gar zu leicht sitzendes Portemonnaie hat den 1866 zu Stuttgart geborenen Regierungsassessor Franz v. Bour­don, dessen Mutter, die Kameralverwalterswitwe Jo­sephine von Bourdon, und drei weitere Personen unter der Anklage des vollendeten und versuchten Betrugs vor Ge­richt geführt. Me dreitägige Verhandlung ergab, daß Franz v. Bourdon von Weinsberg aus durch seine Mutter, die damals in Stuttgart wohnte, der Kommissio- narin Wilhelmine Rauscher in Stuttgart vnd den Agenten Ludwig Walter von Kirchheim u. T. sowie dessen Frau den Auftrag gegeben hatte, bis Weihnachten 1905 ein Darleihen von 5000 Mark zu besorgen. Auf ein dieses Verlangen ausdrückendes Inserat im Teckboten meldete sich der Flaschnermeister Zänker von Weilheim, mit dem die drei angeklagten Frauen unterhandelten. In­zwischen waren die Frauen Rauscher und Walter von Frau v. Bourdon veranlaßt worden, für den Angeklag­ten v. Bourdon eine reiche Braut zu suchen und es wurde von diesen die Adlerwirtstocher von Justingcn in Vor­schlag gebracht. ' Obwohl der Angeklagte v. Bourdon von der Heirat nichts wissen wollte, wurde bei den Versuchen um Gewinnung von Darlehen von den ängeklagten Frauen doch eine nahe Heirat des Angeklagten v. Bourdon mit einer reichen Braut in Aussicht gestellt uud so Zänker, der auch einen Brief vom Angeklagten v. 'Bourdon selbst erhalten hatte, bewogen, ein Darlehen von 5000 Mart gegen Schuldschein und Dürgschaftsübernahme seitens der Frau v. Bourbon und ihres zweiten Sohnes, der öben- salls als sehr reich geschildert wurde, hinzugeben. Um Zänker ganz sicher zu machen, wurde betont, daß jedes Risiko ausgeschlossen sei, daß Frau v. Bourdon ein Ver­mögen von 30 000 Mark habe, obwohl dies vollständig unwahr war, daß der Bruder des HerrnAmtmann" sehr reich sei usw. Die gleichen erlogenen Angaben wurden dem Agenten Heckel in Kirchheim gegenüber gemacht, der ebenfalls ein Darlehen von 5000 Mark gab, ein wei­teres von gleicher Höhe aber verweigerte, da er trotz per­sönlichen Vorsprechens des Angeklagten v. Bourdon miß­trauisch geworden war. Auch der Kirchenpfleger Ehuinger war nicht zur Herausgabe von 5000 Mark zu de wegen, gab aber 1000 Mark auf Wechsel. So wurde noch mehrere Male unter Vorbringung der Heiratsgeschichte und der übrigen erlogenen Angaben versucht, Geld oder Unter­schriften für Wechsel oder Bürgschaften zu erhalten, je­desmal aber ohne Erfolg. Die hingegebenen Darlehen dürsten für die Gläubiger verloren sein, da die Angeklag­ten v. Bourdon ohne jedes Vermögen sind und der bür­gende Bruder des Herrn v. Bourdon sicher lange nicht in der Lage sein dürfte, seiner Pflicht als Bürge nach­zukommen. Das Gericht sprach die Angeklagten Rau­scher, M. L. Walter frei, weil es annahm, daß diese die unwahren Aussagen in gutem Glauben vorgebracht hät­ten und durch die Beamteneigenschast, das forsche Auf­treten und den adeligen Namen des Herrn v. Bourdon Heblendet worden seien. Krauv. Bourdon erhielt we­gen 2 vollendeter und 3 versuchter Betrugsvergehen 5 Monate Gefängnis, ihr wurde zu Gute gehalten, daß sie aus falsch verstandener Mutterliebe sich zu den Verfehlungen hat Hinreißen lassen. Der Angeklagte Frz. v. Bourdon wurde vom Gericht als der Hauptschuldige angesehen, der den meisten Nutzen aus den Schwindeleien und sich nicht gescheut hatte, andere 'Leute die Kastanien aus dem Feuer holen zu lassen. Ganz besonders wurde als erschwerend angerechnet, daß er in unverantwortlicher Weise seine Mutter in die Sache hineingezogen hat. Er wurde wegen vollendeten und versuchten Betrugsvergehens zu zehn Monaten Gesang nis verurteilt und we­gen Fluchtverdachts sofort verhaftet.

München» 23. Mai. Der 36 Jahre alte Taglöhner Josef W ein mann von Weißensulz, welcher am 21. Sept. 1906 die ledige 32 Jahre alte Agnes Lindenberger aus Oberösterreich im Walde bei Schmatzhausen ermorde und sie ihrer Barschaft beraubt hatte, wurde Hierwegen vom Schwurgericht Straubing zum Tode verurteilt. Er wurde heute früh 6', Uhr hingerichtet.

Berlin» 23. Mai. Wegen fortgesetzter Mißhandlung ihrer 14jährigen Stieftochter wurde heute Frau Dr. Berg­mann von der 6. Strafkammer des Landgerichts zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt, von denen 3 Wochen als durch die Untersuchungshaft verbüßt gelten.

Berlin 23. Mai. Die 1. Strafkammer des Land­gerichts II hat den Redakteur Dr. Heinrich Jlgenstein, der in der von ihm herausgegebenen WochenschriftDas Blaubuch" das Bücherverbot der Liegnitzer Regierung scharf kritisiert und den Kultusminister und die orthodox-kirchliche Richtung scharf angegriffen hatte und deswegen auf Grund des ß 166 wegen Beschimpfung der christlichen Kirche angellagt worden war, freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte l Woche Gefängnis beantragt.

Berlin» 22. Mai. Wegen Beleidigung des griechi­schen Hofes, insbesondere des Königs der Hellenen, wurde der Schriftsteller und Ingenieur Brünn er von der 2. Strafkammer des Landgerichts 2 zu einem Monat Ge­fängnis verurteilt. Brünner richtete im November 1907 an etwa 30 deutsche Handelshäuser Briefe, in denen er sich erbot, den Titel eines kgl. griechischen Hoflieferanten und Kommerzienrates gegen ein Entgelt zu verschaffen. Dies würde sich, wenn der Reflektant sich binnen einer oder zwei Wochen entscheiden würde, billiger als sonst stellen, da der, griechische Hof angesichts der Festlichkeiten her Vermählung des Prinzen Georg seinen Finanzen etwas aufhelfen wolle. Me Firma Breitkopf und Härtel in Leipzig schickte das Schreiben an das griechische General­konsulat, das die Einleitung eines Strafverfahrens veran- laßte. Brünner räumte ein, daß die Angaben des Briefs aus der Lust gegriffen sind.

Aer Prozeß Moltke-Hardcn.

Die zweite Verhandlung des Prozesses Mvltke-Har- 'den ist nun also kassiert, obwohl das Reichsgericht den wichtigsten Ansechtungsgrund, der die ganze Grundlage des zweiten Verfahrens in Frage stellte, nicht anerkannt hat. Entgegen der Meinung des weitaus größten Teils der juristischen Wissenschaft und zahlreicher Praktiker hat das Reichsgericht ftch auf den Standpunkt gestellt, daß

die Einstellung des ersten und die Eröffnung eines völlig jerbständigen neuen Prozesses gegen Harden zu stacht er­folgt sei. Ebenso wie in diesem Punkt hat der Reichs- gerichtSsenat auch im übrigen die Rechtsausführungen des landgerichtlichen Urteils unbeanstandet gelassen. Unter diesen Umständen hätte das Revisionsbegehren Hardens vollständig zurückgewiesen werden müssen und -das Ur­teil der Berliner Strafkammer wäre rechtskräftig gewor­ben, wenn nicht ein verhältnismäßig weniger bedeutender strafprozessualer Verstoß die Handhabe zur 'Aufhebung des Urteils geboten hätte. Ein Diener des Fürsten Eulenburg, der zugleich mit anderen Zeugen be­reits definitiv aus der Verhandlung entlassen worden war, wurde weiterhin nochmals vernommen und ist dabei nicht, wie es hätte geschehen müssen, nochmals vereidigt worden. An diesem einen Punkte ist das landgerichtliche Urteil zu­sammengebrochen; der ganze Prozeß wird nunmehr von neuem u. z. zum dritten Male zur Verhandlung kommen. Noch weiß man nicht, ob die neue Verhand­lung vor der gleichen oder einer anderen Kammer des Berliner Landgerichts vor sich gehen wird eine Frage, die dem Ungesagten vermutlich nicht gleichgültig ist.

MsHardenden Reichsgerichtspalast verließ, brachte ihm eine vieltausendköpfige Menge stürmische Ova­tionen dar

Kunst und Wissenschaft.

Paris, 23. Mai. Der französische Dichter Francois Coppöe ist heute Nacht im Alter von 66 Jahren ge­storben. Coppse war ein liebenswürdiger und einfa­cher, wehmütige Wirkungen erzielender Dichter der Wirk­lichkeit. Mehrere seiner Dramen wurden auch ins Deutsche übersetzt.

Spiel und Sport.

Berlin, 23. Mai. Die Jury für das Ausscheidungs­rennen zum Gordon-Bennett-Wettfliegen entschied henke nach zweitägigen Sitzungen, daß der jüngst als Preisträger genannte BallonAbercron" wegen Verstößen gegen die internattonalen Reglements nachträglich disqualifizier werden müßte. Dadurch wird anstatt Dr. Niemeyer (Ballon Abercron) Dr. HHdenburg (Ballon Segler) der Gewinner des neulichen Ausscheidungsrennens, der somit auch im Herbst den dritten deutschen Ballon im Gordon-Bennett- Wettfliegen führen wird.

Sonueberg, 22. Mai. Als erste Stadt in Deutsch­land führt Sonneberg den obligatorischen Turn unter­richt für Fortbildungsschüler aus Kosten der Stadt ein.

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Vermischtes

Winke für Waldwanderer. Den freien deut­schen Wald gibt es heute nicht mehr. Es steht jedem Wald­besitzer frei, Waldteile oder Wege zu sperren. Das Recht hierzu ist von den höchsten richterlichen Instanzen festge­stellt. Das Verbieten von Wegen kann jagd-, kultur- oder besitzrechtliche Gründe haben. Das Publikum hat gegen den Wald Pflick len und muß ihn schonen. Durch Abreißen von Zweigen und Blättern bei jungen Bäumen und Sträuchern wird zehnfach größerer Schaden angerichtet, als Lei alten Bäumen. Unbedingt ist das Rauchen wegen et­waiger fahrlässiger Waldbrandstiftung zu unterlassen. Das Zertreten der Beerensträucher und Blumen soll man ver­meiden. Man erkennt aus den Spuren stets, ob das zarte Geschlecht oder der robuste Herr der Schöpfung z. B. Erd­beeren gepflückt hat; allerdings nicht zum Vorteil der Damen. Denn der Mann sieht sich vor, aber die Damen achten mehr auf ihre Kleider, als auf die Blumen. Solche zu pflücken, da sie doch rasch verwelken, ist eine Unsitte, durch die schon manche Pflanze ausge.ottet ist. Wenn Wild von Ferne gesehen wird, soll man stehen bleiben, sich ruhig verhalten und die Wandergefährten nur durch die Hand­bewegung verständigen; war man aber in lebhafter Unter­haltung und äugt das Wild schon, dann soll man weiter-- sprechen, weil das plötzliche Verstummen das Wild ebenfalls stutzig macht. Ein gutes Erfrischungsmittel ist es, mit der flachen Hand auf einen Ameisenhaufen leicht zu klopfen und dann die aufgefangene Ameisensäure zu riechen. Im Heidekraut sollte man nicht lagern, da, wenn überhaupt Schlangen vorhanden sind, diese gerade hier ihre Schlupf­winkel haben. Beim Verirren im Walde beachte man, daß die Längsseiten der Jagen, d. h. der Waldvierecke, nach Norden, die Schmalseiten nach Ost und West führen. Die Richtung erkennt man am Stand der Sonne und auch an den Bäumen, besonders Laubbäumen, seren Südwestseite stets dunkler, rissig und bemoost ist. Gerät man auf einen sogenannten Holzweg, s« beachte man die Spuren der Pferdehufe, die des Morgens in den Wald und abends zur Ortschaft führen. Bei Gewitter gehe man in der Mitte des Weges, und falls Telephondraht vorhanden, möglichst von diesem fort. Auch vermeide man altes Holz. Am sichersten befindet man sich im jungen Holz, wenn alte Stämme in der Nähe sind. Auch bei heftigem Sturm ver­meide man altes Holz. Manfinde" kein junges oder krankes Wild. Ein solches Mitleid ist unangebracht; höch­stens benachrichtige man den Förster.

Gemeinnütziges.

Gewöhnen der Tauben an den Schlag. Me

Hauptsache bei der Angewöhnung der Tauben in den neuen Schlag ist die, daß der Schlag so eingerichtet ist, daß sich die Tauben behaglich fühlen, daß man also die Wohnung sorgfältig rein hält, gehörig Sand streut, gut füttert, frisches Wasser zum Trinken uud Baden reicht, zerstoßenen Mörtel und Lehm, dann und wann etwas Kalz, auch Strohhälmchen zum Nestbau bietet. Jeden­falls läßt man neu erworbene Tauben so lange eiu- gesperrt, bis sie Eier haben. Gut ist auch, wenn die Tauben, so lange sie eingesperrt sind, die Gegend von ihrem Taubenschlag aus übersehen können und sie also schon kennen, wenn sie ausfliegen, ferner daß man.'sie recht satt füttert, bevor sie das erstemal den Schlag ver­lassen dürfen. Manche Taubenzüchter wenden auch etwas Anisöl an, weil die Tauben diesen Geruch lieben.