gehoben zn werden. Seit seiner Rückkehr von Rom ist Quidde für die deutsche Volkspartei tätig. Weiteren Krei­sen wurde er bekannt durch die SchriftenTer Militaris­mus im Deutschen Reiche" (1893) undCaligula" (1894). Von 1895» bis 1900 leitete er die von ihm gegründete Münchener Freie Presse". Im Jahr 1896 trat er an die Spitze der demokratischen Partei in Bayern, wurde 1902 in das Gemciirdekollegium und 1907 in die Kammer der Abgeordneten gewählt, nachdem er den Zusammen­schluß der bayerischen Liberalen und Demokraten am 8. Januar 1905 m'itherbeigeführt hatte.

Eng mit seinem zielbewußten Eintreten für die De­mokratie verknüpft ist Quiddes Tätigkeit in der Frie­densbewegung. Schon mit seiner erwähnten Bro­schüre gegen den Militarismus war er in die Bahnen des Pazifismus eingetreten. Er ist Mitglied des Inter­nationalen Bureaus zu Bern und präsidierte dem letzten, glänzend verlaufenen 16. intern. Friedenskongreß, der vom 9. bis 14. September 1907 in der bayerischen Hauptstadt tagte.

Quiddes hervorragendster Charakterzug ist eine ge­radezu bezaubernde Liebenswürdigkeit, die jeden, der mit ihm in Berührung kommt, Gegner und Freund, unbedingt in seinen Bann zieht. Und diese Liebenswürdigkeit ist bei ihm nicht anerzogene Form, sondern das Ergebnis echrester, von Herzen kommender Menschenliebe. Im Ver­ein mit seiner hochgesinnten Lebensgefährtin, einer Toch­ter des berühmten Königsberger Mediziners Jacobson, hat er sein schönes Heini zu einem Mittelpunkte kunst­sinniger Geselligkeit zu machen gewußt. Sein tiefes Em­pfinden für Recht und Gerechtigkeit läßt ihn auch im po­litischen Kampfe nie im Stiche. Dazu kommt eine fast übermenschliche Arbeitskraft, ein umfassendes und doch gründliches Wissen und eine glänzende rednerische Begab­ung. In der bayerischen Kammer ist er vermöge dieser Eigenschaften eine der markantesten Erscheinungen, kon­ziliant in der Form, entschieden in der Sache. Möge er noch lange für seine edlen Ziele begeistert und begeisternd wirken und schaffen, und möge die deutsche Demokratie nie Mangel haben an Männern wie Ludwig Quidde!

Dr. Rheinstrom-München.

Rundschau.

Der Fourrralisterrstreik im Reichstag.

Die Verhandlungen Mischen oem Reichstagspräsi- denren und der Kommission der Reichstagsjournalisten ha­ben am Samstag zu einer Einigung noch nicht geführt. In einer Konferenz, der als Vertreter des Zentrums Frhr. v. Hertling anwohnte, machte dieser den Vorschlag, die Journalisten sollten zunächst Herr Gröber ge­genüber ihr Bedauern über die auf der Tribüne vorgekommcncn Störungen ausdrücken; dann würde Herr Gröber erklären, er ziehe unter dem Llusdruck des Bedauerns seine beleidigende Aeußer- » ng zurück.

In der Nachmittagsverfammlung der Pressever­treter wurde dieser Vorschlag zur Abstimmung ge­stellt. Tic Versammlung, au der sich 86 Herren sämt­liches Parteirichtungcn beteiligten, lehnte den Vor­schlag mir 84 gegen 2 Stimmen ab und beauf­tragte ein Mitglied der Abordnung, diesen Beschluß dem Präsidenten mitzuteilcn. Ties geschah gleichfalls in Ge­genwart der Abgeordneten Freiherrn v. Hertling und v. Normann. Ein weiteres Ergebnis wurde hiebei nicht er­zielt. Nachdem dies der Versammlung mitgeteilt worden war, beschloß diese nach längerer Aussprache, am Mon­tag 11M Uhr wieder znsammenzutreten und bis dahin die Treierkommission permanent zu erklären. Die Kom­mission wurde zu neuen Verhandlungen in der Zwischen­zeit ermächtigt, in der Richtung, daß Herr Gröber zu­nächst seine 'Worte öffentlich unter dem Ausdruck des Bedauerns zurücknehmen soll; darnach würden die Jour­nalisten sich gerne bereit erklären, zu versichern, daß nie­mand sein und seiner Freunde religiöses Empfinden habe verletzen wollen.

Den Reichstagsjournalisten sind Sympathiekundgeb- ungen von vielen Tageszeitungen des In- und Auslandes, von den Journalistenvereinigungen aus Baden, Württem­berg, Hessen, Bayern, Wien, Budapest u. a. zugegangen. Mm Montag wird der Etat des Auswärtigen Amts im Reichstag verhandelt werden. Die Londo­ner Blätter gaben telegraphisch bekannt, daß sie, falls die Angelegenheit nicht erledigt werde, über diese Ver­handlung des Reichstags keine Zeile ver­öffentlichen würden. Die gleiche Versicherung wurde auch von einer Reihe Berliner Vertreter anderer aus- ländischerBlätter abgegeben. Ter Vereindeut- scher Zeitungsverleger, dessen Ausschuß zur Zeit in Berlin tagt, erklärte sich gleichfalls mit der .Journa­listentribüne vollkommen solidarisch.

Nun können die Herren im Reichstag reden, es küm­mert sich kein Mensch darum. Beschämend ist es, daß es ein württembergischer Parteiführer war, der diesen Skandal provoziert hat. Das kommt auch in einer Korrespon­denz der Frankk. Ztg. aus Stuttgart zum Ausdruck, die lautet:

Die Gröber-Affär e erregt in Württernberg das peinlichste Aufsehen. Man bedauert, daß ein füh­render schwäbischer Parlamentarier und Strafrichter das Beispiel schwerer Beleidigungen gibt, die er gegen die parlamentarische Journalistentribüne richtet und an­statt die Entgleisung zuzugeben, erklärt, er wünsche so­gar, daß die Beschimpfung öffentlich bekannt werde. Das rohe WortSaukerl" oderSaubengel" das ist die allgemeine Meinung darf von einem Mann von Lebensart in einer nationalen Versammlung nicht benützt werden. Ein kirchlich gesinnter Mann, der ver­pflichtet ist, selbst seine Feinde zu lieben, sollte es noch weniger gebrauchen. An dem Abg. Gröber ist man üb­rigens auch aus den württembergischen Landtagsver­handlungen unschickliche Verbalinjurien ge­wohnt.

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Der Parteitag der Freisinnigen Bereinigung

findet am 21., 22. und 23. April in Frankfurt a. M. statt.

Als Referenten sind bestellt: ü.ber das Börsengesetz

und die Reichsfinanzreform Geh. Justizrat Dove, M. d. R., und Bankdirektor Mommsen, M. d. R., über das Reichsvereinsgesetz Dr. Struve, M. d. R., über Libe­ralismus und Arbeiterfrage Dr. Fr. Naumann, M. d. R., und Arbeitersekretär Fischer-Reutlingen, über Liberalismus und Frauenfrage Frl. Else LüderS-Ber- lin und Stadtpfarrer Dr. Lehmann-Hornberg i. B.

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Deutscher Handclstag.

In Berlin fand am Freitag die 34. Vollversamm­lung des deutschen Handelstags unter zahlreicher Betei­ligung statt. Im Namen des Reichskanzlers begrüßte Staatssekretär v. B e t hm an n - Ho l lw c g die Versamm­lung. In seiner Rede sagte der Staatssekretär, er könne den Herren die Versicherung geben, daß den Beschlüssen des Deutschen Handelstags wie früher, so auch von ihm das Gewicht beigelegt werden würde, das dem Zentral­organ von Deutschlands Handel und Industrie zukomme. Alle seien sich klar, daß die Zeit angespanntester Tätigkeit im Abnehmen begriffen sei, und daß die Industrie ei­ner ruhigeren Zeit entgegen gehe. Die Ver­änderung werde am deutlichsten in unserem Außenhandel in Erscheinung treten, doch warne er,, davor, diesen zum alleinigen Maßstab zu machen. Neben der rastlosen Energie unserer Exportpreise verdanken wir den glänzenden Auf­schwung der handeltreibenden Bevölkerung. Unsere Haupt­aufgabe sei die Vermehrung der Kaufkraft der heimischen Bevölkerung. Das könne nicht allein dem Staat über­lassen werden; auch die Produzenten selbst müssen daran Mitarbeiten. Sein Wunsch sei, daß sich alle Interessen­vertretungen in Zeitläuften wie den gegenwärtigen die Bedeutung der Kaufkraft der Werktätigen Bevölkerung bei ihren Maßnahmen vor Augen halten. Gerqde beim Han­delstag hoffe er ein besonderes Verständnis für diese Anschauung zu finden und er sei sicher, daß auch die diesjährigen Verhandlungen von diesem Geist getragen werden.

Dann nahm der Handelstag eine Resolution an, in der er sich entschieden gegendiegeplanteNeuer- ung hinsichtlich der Fernsprechgebühren und für Beibehaltung der Pauschalgebührcn aus­spricht.

Darauf folgte das Referat iiber das Börse nge- setz durch den Vizepräsidenten der Berliner Handelskam­mer, v. Mendelssohn, der ausführte, daß der Re- gierungsentwurf ein ernsthafter Versuch zur Hebung der schlimmsten Mißstände sei und als Grundlage für eine Reform bezeichnet werden könne. Dagegen sei die BLo­sen gesetzkommission des Reichstages zu Be­schlüssen gekommen, die die bestehenden Verhältnisse noch wesentlich verschlechtern würden. Eine diesbezügliche Re­solution wurde einstimmig angenommen.

Es folgte der Bericht des Präsidenten des Deutschen Handelstages, Kämpf, über die Frage des Scheck- und Ueberwe i sun g s v er ke h r s. Dann wurde eine Er­klärung angenommen, in der die Mitglieder des Deutschen Handelstages aufgefordert werden, die Bestrebungen auf Einbürgerung des Scheckverkehrs in Deutschland wirksam zu unterstützen, und das Vertrauen ausgesprochen wird, daß auch die Behörden sich diesen Bestrebungen anschlie­ßen und durch die Ersparung barer Zirkulationsmittel im Zahlungsverkehr dauernd zur Erleichterung des deutschen Geldmarktes beitragen werden.

lieber Detailistenkammern berichtete sodann der Generalsekretär des Deutschen Handelstages, Dr. SSt­il, eer-Berlin. Die Handelskammern würden nicht nur die Großbetriebe, sondern auch die Kleinbetriebe vertreten; diese seien also nicht vernachlässigt. Die von den einzelnen Diskussionsrednern eingebrachten Anträge wurden sämt­lich abgelehnt und der A u s s ch u ß a n tr a g in der Fassung angenommen, daß der Handelstag die Errichtung be­sonderer Körperschaften zur Vertretung des Kleinhandels oder der Kleinhändler ablehnt. Die Handelskammern seien in der Lage, die Interessen des gesamten Handels und der Industrie wahrzunehmcn.

Der deutsche Handelstag beschäftigte, sich arü Sams­tag mit dem Gesetzentwurf über die Arbeitskammern und nahm nach längerer Erörterung einen Antrag an, worin es heißt, der Handelstag teile nicht die Ansicht, daß der Entwurf den sozialen Frieden fördern und wirt­schaftlichen Nutzen stiften werde und müsse sich daher mit Entschiedenheit gegen die Einführung von Ar- beitska innrer n aussprechen. Nachdem noch ein An­trag angenommen war, der die Festlegung des Oster- festes auf den ersten Sonntag nach dem 4. April be­fürwortet, wurde die Versammlung des Handelstages ' ge-

Professor Schnitzer widerruft nicht.

Aus München wird gemeldet, die Professor Schnitzer gestellte Frist auf Widerruf seiner Lehren ist abgelaufen. Schnitzer erklärt, ohne seinem Gewissen Zwang anzutun, nicht widerrufen zu können. Er glaube, das reine Wort gelehrt und geschrieben zu haben. Zwei­fellos wird über Schnitzer der große Kirchenbann verhängt werden.

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Die Kameruner Expedition.

lieber die Expedition nach Kamerun, bei welcher Hauptmann Glauning getötet wurde, wird nunmehr amtlich gemeldet: Um die bevorstehenden Arbeiten der Grenzkommission an der deutsch-englischen Westgrenze von Kamerun zu ermöglichen, mußten die dort wohnenden krie­gerischen Stämme zu der Anerkennung der Oberhoheit des deutschen Reiches gebracht werden. Infolgedessen war Major Puder, Kommandeur der Schutztruppe für Kamerun, auf Befehl des Gouverneurs am 28. Oktober 1907 mit der sechsten Kompanie von der Küste aufgebrochen, um im Verein mit der zweiten und der vierten Kompanie (Ba- mendo und Banjo), das Gebiet längs der deutsch-eng­lischen Grenze zu durchqueren und zu befrieden. Das Häuptlingsdorf Alkasim wurde am 19. Dezember kampf­los besetzt. Dann erhielt die vierte Kompanie, welche aus dem Verband der Expedition ausschied, den Auftrag, das Alkasimgebiet und das nördlich und nordwestlich davon im Banjobezirk liegende Gebiet unter Verwaltung zu neh­men. Die sechste und die zweite Kompanie setzten die Ex­

pedition in den: westlichen Gebiet am Katsena, fort. Hch, bei ist am 5. März nach einem siegreichen Gefecht gegen die Munschis, Hauptmann Glauning, der Führer der zwei- ten Kompagnie und Chef des Bezirks Bamenda, qx. fallen. >

Tages-Chronik.

Berlin, 21. März. Zwischen Kaiser Wilhelm und König Eduard hat, wie die Birmingham PH meldet, im Laufe des verflossenen Monats ein sehr herz­licher Briefwechsel stattgefunden, worin nicht allem die Beziehungen zwischen Deutschland und England, son- dern die gesamte europäische Lage besprochen- wurde.

Karlsruhe, 21. März. Ans der gestrigen Sitzung der Ersten Kammer ist hervorzuheben, daß sich Ober­bürgermeister Winterer-Freiburg im Interesse der Schiffbarmachung des Oberrheins für Schiffahrts- ab gaben aussprach, während Minister v. Bodmann den bekannten ablehnenden Standpunkt der Regierung von neuem vertrat. Weiter teilte der Minister mit, daß die Oberdirektion des Wasser- und Straßenbaues angewiesen worden sei, die Schiffbarmachung des Oberrheins zu stu­dieren.

'OSnabruck, 23. März. Exminister Podbielski hat die ihm vom Bund der Landwirte angetragene Kandidatur für den Landtags-Wahlkreis Melle-Diepholz gegen die Nationalliberalen angenommen.

Paris, 21. März. Auf Veranlassung des Ilnter- staatssekrctärs der schönen Künste du Jardin Beamneh ordnete die Polizeipräfektur an, daß mehrere von einem polnischen Maler in dem gestern eröffneten Sa­lon der Unabhängige n ausgestellte Zerrbilder des Kaisers Wilhelm und des Zaren Nikolaus entfernt werden. Dieser Anordnung wurde gestern abend Folge gegeben.

London, 21. März. Der Handelsminister führte heute den Vorsitz bei einer behufs Gründung eines internationalen Verbandes von der Verei­nigung von H a nd l un g s r e i sc n d e n einberufemn Versammlung, in welcher Delegierte Deutschlands, Frank­reichs und anderer Länder zugegen waren. Der Handels­minister betonte die Wichtigkeit des Planes vom Stand­punkt des Handels, sowie der Förderung des Friedens unter den Nationen aus. Aus Deutschland und anderen Ländern waren zustimmerwe Erklärungen eingegangen. Eine Resolution zu Gunsten der Gründung des Verbandes l fand einstimmig Annahme.

In R e m Shart bei Neu-Ulm spielte der 14 Jahre alle Wagnerssohn Bernhard Mahler mit einem Revol­ver. Plötzlich entlud sich die. Waffe und das 5jährige. Brü­derchen des Genannten stürzte von der Kugel in die Brust getroffen, lebensgefährlich verletzt zu Boden.

Auf den Militärposten am Landesgefüngnis in Frei­burg (Breisgau), wurden nachts, wahrscheinlich von frühe­ren Gefangenen sechs Schüsse abgegeben.

Beim Ausgeben falscher 5 Mark-Stücke wurde in einem Laden in Mannheim die Ehefrau eines Schnei­dermeisters von Neckarau ertappt. Man brachte sie zur Polizeiwache, wo sich bei ihrer Visitation ergab, daß sie im Korsett noch ein kleines Depot falscher'5 Mark- Stücke hatte. Bei einer Durchsuchung der Wohnung der Schneiderseheleute in Neckarau fand man eine komplett« Falschmünzerwerkstätte und noch einen Vorrat geprägter 5 Mark-Stücke. Schon seit längerer Zeit sollen solche falsche Geldstücke im "Umlauf sein.

Aus Mannhe i m wird vom 21. März berichtet: Von einem aus der Station Friedrichsfeld gestern Abend aus­fahrenden Güterzuge riß sich der Schluß los. W s der Zugführer den Zug darauf zum stehen brachte, ^rann­ten die noch im Rollen befindlichen abgerissenen Wagen von hinten auf und wurden teilweise zertrüm­mert. Ein Bremser wurde schwer verletzt und ins Aka­demische Krankenhaus nach Heidelberg überführt.

Aus Fürth wirb gemeldet: Der 21 Jahre alte Schreiner M. Willner hat seine Geliebte, die 23jährige Arbeiterin Agnes Willner, aus Eifersucht durch mehrere Messerstiche getötet. Beide Leute waren ledig; ihrem Verhältnis Maren vier Kinder entsprossen. Willner wäre bei seiner Verhaftung von der Volksmenge beinahe ge­lyncht morden.

In einem Hotel in Dresden hat sich das Ehe­paar Lehmann aus Bischofswerda vergiftet. Der Ehe­mann, ein Staatsbeamter, war schwermütig.

In Berlin wurde am Sonntag, nachmittags um 2 Uhr, auf den Kaufmann Sigmund Bern st ein in seiner Wohnung, Strahlauerstraße 44, ein Raubmordver­such verübt. Der Täter hat dem an dem Schreibtisch sitzenden Bernstein 3 Kopfverletzungen beigebracht. Der Täter ist entkommen. Das Polizeipräsidium hat auf di« Ergreifung des Täters eine Belohnung von 1000 Mark ausgefetzt. ,

Dem LA. zufolge vermeldet ein Gerücht, daß der gefährliche Raubmörder Sternikel in Glinde bei Barby (Altmark) verhaftet worden sei. Eine Bestätig­ung dieses Gerüchts liegt noch nicht vor.

In Dülkem hat ein 9jähriger Sch ulk nabe ein vierjähriges Mädchen bestialisch miß­handelt und es dann an einem Baum aufgehängt. Das Verbrechen wurde noch rechtzeitig entdeckt und das s ch w er- verletzte Kind konnte in ärztliche Behandlung .ge­geben werden. Der jugendliche Täter ist verschwunden.

Unter Herr russischen Arbeitern, die auf dern Gute der Zuckerfabrik Bennigsen (Hannover) beschäftigt sind, ßud die schwarzen Pocken ansgebrochen; ein jugendlicher Arbeiter ist der Krankheit erlegen und ein zweiter schwer krank. Durch den Kreisphyfilin Springe wurde di« Sperre.über das Gehöft verhängt.

Aus Budapest wird gemeldet: Der Chef der Kom­manditgesellschaft Weisels und Compagnie Hofrat Saimch Meisels wurde verhaftet, weil er unter betrügerft scheu Vorwänden Waldungen des Grafen Julius Csaky im Araber Komitat im Werte von IV 2 Millu^ neu auf die Namen von Zigeunern umschreiben ließ um große Hypotheken-Belastungen darauf vornahm.