Das Fiasko

der Stuttgarter Wasserversorgung.

Schluß.

Es liegt also, wie von der Staatsregierung mit Recht betont wird, ein Landesinteresse vor, es ist ihre Pflicht, unser Weltbad, die Perle des Schwarzwaldes vor Schaden zu be­wahren, welchem Interesse das der Stadt Stuttgart nach- stehen muß. Es ist daher außerordentlich wahrscheinlich, daß eine Genehmigung des Enztalprojektes niemals erteilt werden kann und wird. Die Stadt Stuttgart, welche jahre­lange Vorarbeiten und große Grunderwerbskäufe bewerk­stelligt hat, steht jetzt in einer ganz verfahrenen und trost­losen Lage und die Frage ihrer Wasserversorgung, welche vom Staat zwar alsLebensfrage" anerkannt ist, steht jetzt auf demselben Fleck wie vor 8 Jahren. Hiezu kommt noch, daß im ganzen Enztal eine an Fanatismus grenzende Auf­regung und großes Mißtrauen gegen Stuttgart wegen der auf dem dortigen Ratbaus beliebten Geheimpolitik herrscht, welche durch die bekannteBeschwichtigungsversammlung" in Neuenbürg nicht vermindert wurde. Nach neuesten Nach­richten aus Vaihingen a. E. haben sich alle Triebwerks­besitzer von Enzberg bis Besigheim zusammengetan, um ihre gefährdeten Interessen nach jeder Richtung hin zu wahren.

Stuttgart ist bis heute von Epidemien verschont geblieben, wer würde nun bei der jetzigen kritischen Sachlage die Ver­antwortung trage», wenn Typhus oder Cholera ausbrechen würde? Die hygienische Lage in Stuttgart ist sehr prekär. Bekanntlich hat Stuttgart ein doppeltes Leitungsnetz, das eine für Nutzwasser, das andere für Trinkwasser. Letzteres entstammt den in der Umgebung gefaßten Quellen, ist von hervorragender Güte und wird an öffentlichen Brunnen ab­gegeben. Das Nutzwasser jedoch, welches in die Häuser ge­leitet wird, ist filtriertes Neckarwasser, das bei Berg ent­nommen und durch ein Pumpwerk in die Stadt gedrückt wird. Durch die Filtration können nur mechanische Bei­mengungen im Wasser und keine aufgelösten Stoffe ausge­schieden werden. Bei geringer Wasserführung des Neckars, wie am Ende des letzten Jahres, wird die biologische Selbst­reinigung des Flusses sehr gehindert und hiedurch macht sich die ungünstige Einwirkung der Einleitung der Abwasser aus den neckaraufwärtö gelegenen Orten und Fabriken auf die Qualität des Nutzwassers sehr bemerkbar, indem es einen äußerst widerlichen an Karbol oder Jodeform erinnernden Beigeschmack aufweist. Die Gefahr der Infizierung durch dieses Wasser steigt natürlich mit der Verschmutzung des Neckars von Jahr zu Jahr trotz sorgfältiger Aufsicht über den Filtrationsbetrieb in Berg Wie die Sachlage jetzt ist.

so ermöglicht nur eine tatkräftige Unterstützung des Staates ein Herauskommen aus dieser Wasserkalamität; bis jetzt hat es in dieser Richtung sehr an Entgegenkommen gefehlt; die jetzt vom Staat anerkannteLebensfrage" ist nur dila­torisch behandelt worden Ganz ebenso die schwebende Frage der Kanalisation und der Abfuhr der Fäkalien. Was fängt man in Stuttgart an, wenn eine größere Epidemie herrscht und die Abfuhr der Fäkalien auf das Land verboten wird? Es fehlt eben am richtigen Zusammenarbeiten des Staates mit der großen Stadtverwaltung, da wie allbekannt der heilige Bureaukratismus eine große Rolle spielt. Wahr­scheinlich würde die allgemeine Entrüstung im Falle einer größeren Epidemie sich gegen die leitenden, städtischen Tech­niker wenden, aber ganz mit Unrecht; daß diese Beamten bei dem jetzigenSekceiärsystem" auf dem Rathaus unselbst­ständig und bevormundet sind und keine Möglichkeit vor­handen ist. für eine vorausschauende freudige Arbeit, mit frischer Initiative gepaart. Die meisten Großstädte haben auch in dieser Richtung Stuttgart schon längst überflügelt.

Druck und Verlag der Beruh. Hosmannschen Buchdruckerei in Wildbad. Verantw. Redakteur: E. Reinhardt, daselbst.

Ikskrumlmru

Höherer Anordnung zufolge werden die Tierbesitzer des hiesigen Gemeindebezirks zur Anmeldung von Schweinen zur Schutzimpfung gegen Rotlauf spätestens

bis 31. März d. Js.

mit dem Anfügen aufgefordert, daß

1. das König!. Medizinalkollegium, tierärztliche Abteilung, er­mächtigt ist, für diejenigen Schweine, welche anläßlich der öffentlichen Schutzimpfung im Gefolge kombinierter Serum und Kultureinspritznng oder der 12 bis 15 Tage später zur Aus­führung kommenden zweiten Kulturinjeküon wider Erwarten an Imps-Rotlauf eingehen sollten, eine der Billigkeit ent­sprechende Entschädigung, welche jedoch den Schlachtwert des verendeten Tieres nicht übersteigen darf, zu gewähren, ohne daß übrigens dem Tierbesitzer ein Rechtsanspruch hierauf zukommt;

2. daß auch diejenigen Verluste entschädigt werden, welche durch spätere, während der gewöhnlichen Dauer des Impfschutzes vorkommende Rotlausfälle erwachsen;

3. daß Entschädigungsleistung nur für die öffentliche Impfung vorgesehen ist, nicht auch für die private, und das damit zu dem Vorteil, daß bei einer Anzahl von 20 Impflingen die öffentliche Impfung in der Regel billiger zu stehen kommt, als die private Impfung, ein weiterer Vorteil der öffentlichen Impfung hinzutritt.

Uebrigens wird auf die Bekanntmachung im Enztäler Nr. 36, betr. Belehrung über den Selbstschutz gegen die Rotlauskrankheit der Schweine hingewiesen.

Wildbad, den 5. März 1908.

Stadtschultheistenamt.

Bätzner.

(eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht.)

Die jährliche

Gsünxl-UnstmliiH

findet am

Sonntag den 1Z. März 1908

nachmittags 2 Uhr

iin HOli I ZlrttSQl»

mit nachfolgender Tagesordnung statt:

1. Rechenschaftsbericht pro 1907.

2. Genehmigung der Bilanz pro 31. Dezember 1907 und Er­teilung der Entlastung an den Vorstand um> Aufsichtsrat.

3. Feststellung der Dividende pro 1907.

4. Statutenmäßige Neuwahl in den Vorstand und Aujsichtsrat.

5. Bericht über die im November v. Js. stattgehable Revision unserer Bank durch Herrn Verbands-Revisor Schumacher aus Stuttgart.

Zu dieser Generalversammlung laden wir unsere Mitglieder mit dem Anfügen ein, daß die Bilanz und Gewinn-Berechnung vom Samstag den 7. März bis Sonntag de» IS März d. Js. zur Einsicht­nahme in unserem Geichästslokale aufgelegt si:d und ein Abdruck der­selben den Mitgliedern in der Generalversammlung eiugehäudiqt werden wird.

Wildbad, den 4. März 1908.

Der Vorstand.

Fr. Treiber. C. Bätzner.

W. Ulmer.

Der genehmigte Etat der evang. Kirchenpflege für 1908/09 kann von den evang. Gemeindegliedern vom 8.15. März auf meinem Amtszimmer eingesehen werden.

Wildbad, 6. März 1908. Stadtpfarrer Auch.

II. Generalvertretung der größten Nähmaschinenfabrik des Continents.

L RrtuwLvu, I)ro8ä«u. L. Orüdvl, 81utlAai Vertreter für Wildbad:

H. Uo88«r86kmioä.

:: Zubehör und Ersatzteile. Reparatur-Werkstätte

Mittlirum?.

Erlaube mir auf meine Nieder­lage der Firma Gebr. Hepp, Pforzheim, in

silbernen Bestecken n. Gebranchswaren

aufmerksam zu machen.

Zum Wiederversilbern werden Bestecke und Silberwaren aller Art von Hotels und Private jederzeit angenommen bei

6. kbsrls 8sn..° Ink. k klumvnlksl. Einen guten

Ukikkkllkl

hat sofort oder später auf das

ganze Jahr

zu vermieten.

Näheres im Verlag dieses Blattes. Empfehle meine vorzüglichen

H^eiss- nnä Koteine

(über die Straße) in verschiedenen Preislagen.

Weinhandlnng. Frische bayerische_

Iriiik-Litzr

täglich frische

Tafelbutter

garantiert rein, sowie schöne

/ivöt86liStt?r um!

beste Qualität, empfiehlt

Chr. Batt.

kleeklvll

vLss»v4s «r4 trooksns Svdvpxovllsvkts skroxk. LLrvw», 3sniüilssollüsS)

oKsns I'üsss

ösmsvdkäsn. Lomxssokvüro, ^äsrdvinv, dvss fioxer, »Its IssmräsL siaä ott s^»r kartuLodix;

wer bisbsrvsi'Lsbli'ob boflts

SoiwM ra vyräsv, «rurks Look oinsv Vorsuod wit 4»r bsstsns b-vÄlrts»

k>no-S»Ihv

krst von Oikt rurä SLurs. Ooss Lllurk 1..

OLvksoKrsibsL xsds» tLxliok s».

Avr sobt iv Orixinslpsokuox veiss-xriia-kvt u. k'irma K. Lokabsrt L Oo., Vsinbökls.

Prima

KchMirr

aus feuerfestem Alpenton empfiehlt

üvrmnml Luim

Zugleich bringe ich mein gut fort. Lager in Glas- und Porzellan­waren in empfehlende Erinnerung.

Der Obige.

Im Wiederversilbern von

8ot«I -

verkupfern, vernickeln sowie das Alnsbeilen «. Wiederverzinnen von Kupfergeschirreu (Bleifrei) empfiehlt sich

L. Bierman», Pforzheim Leopoldstraße 6.

Ausverkauf

m

Resten Halbfl-n-a. Schnrzzeuge,

waschechte Kleider- u. Blousenstosfe,

Lamastoffe zu Kleidern und Blousen bei bedeutend herab­gesetzten Preisen.

r ich: ^°ne «LLn'm»

Baumwolle, Englisch - Lederhosen und Zwirn, Herren- und Knabenkleider, Unterhosen, Herreu­westen in jeder Größe. Halbflanellhemden, Frauen­hofen n. Untertaillen, Unterröcke, Reformschürze in schwarz und farbig, schwarze, weiße und farbige Hausschürze in jeder Preislage.

Zu recht zahlreichem Besuch ladet freundlichst ein

IK-itz.-Woiz, Wilöbad

König-Karlstratze 114,

N

Für Hotels und Pensionen

empfehle erstklassige, süddeutsche und westfälische Fabrikate in

Tafeltücher, Servietten,

Das Einweben von Namen und Wappen bei

einem Mindestquantum von 10 Dutzend Servietten oder Handtücher kostenlos.

Ferner empfehle Calmne für Tischunterlagen in 80, 90, 100, 110, 115, und 120 cm. breit, stets am Lager.

PH. B-sch. Willümj».

kW. Muster, auch persönlicher Besuch stehen auf Wunsch gerne zu Diensten,

Robert Hammer, LliMzcks

Kcrrrptstrcr'ie 126 !! Stock

empfiehlt sich einer titl. Einwohnerschaft von Wtldbad im Unfer­tigen von

8eLiu!inv3l'6n ngeti Msss

sowie

im Men,. fiM lilii! üepsMli

bei schneller, guter und billiger Lieferung.

Werders

Most-Konserven

ist vom natürlichen Obstmost kaum zu unterscheiden. Das Liter nur 8 Pfennig, das Packet, SO Liter 1,60 Mk., 100 Liter » Mk., ISO Liter 4.S0 Mk

Lrumm.

K«»ßl>i»>odk»Mkil

sind zu haben im Verlag dieses Blattes