eingesehen hatte, Hatz, trotz allerem' mit den Kons e r- vati v en n i ch t l ibe ra t regiert werden kann. Tie Partei ist sich ihrer Kraft in der Gefahr wieder ganz bewußt geworden. Sie hat sich in ernster Lelbstprüs- ung gesagt, daß sie an ihrem Programm und an ihrer Taktik nichts zu ändern braucht, uni „modern" M sein. Das Volk must wissen, daß die Regierung nicht daran denkt, einem unorganisch zusammengefügten Black zuliebe das einzige wirklich homogene Parteigebilde, auf das ein monarchisches Regiment sich stützen kann, aüfzu- lösen. Dann werden auch die Versuche unterbleiben, preußische Minister und deutsche Staatssekretäre van nicht unbezweiselbar liberaler Gesinnung durch das Parlament und die Presse zu stürzen.
Dazu bemerkt die Fr. Ztg. mit Recht: Wenn das die allgemeine Ansicht der Konservativen ist und wenn demgemäß das Gefühl ihrer Zusammengehörigkeit mit dem Zentrum sie auch weiter bestimmen wird, allen kulturellen ^Bestrebungen des Liberalismus grundsätzlichen Widerstand zn leisten, dann wird es der Regierung sehr schwer fallen, ihre Blockpolitik fortzusetzen, denn ohne Konzessionen an den Liberalismus gerade auch aus diesen Gebieten hat die Linke, kein Interesse an einer Blockpolitik, die lediglich die Fortsetzung eines konservativen Regimes sein würde. Darüber sollte sich die Regierung keinen Illusionen Hingaben. . .
Rundschau.
Die Krisis im Flotteuverein.
Der Vorstand öjes badischen Landesausschusses des Flottenvereins hat, her „Südd. Reichskorresp." zufolge, eine Resolution gefaßt, wonach die vom Präsidium des Hanptvereirrs vollzogene Wahl des Generalmajors Keim zum Geschäftssührenden bedauert und die .Hoffnung ausgesprochen wird, daß das Präsidium mit Rücksicht auf die in weiten Kreisen des Vereins herrschende Stimmung Mittel finden werde, um ernste Folgen der Krisis abzuwenden.
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Kaiser Wilhelm reist »rach Korf».
Kaiser Wilhelm trifft mit großem Gefolge am -15. März in Korfu ein. Aus dem Achill eiou wird ein Kavalierhaus mit 42 Zimmern errichtet. 2 Hamburger Dampfer bringen Mobilien. König Georg findet sich zur Begrüßung ein. Die türkische Regierung wird im Epirns zunr eventuellen Besuch des Kaisers eine 25 Kilometer lange Automobilstraße von Santi Quaranta nach Manina an- legen lassen.
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Kara-Georgewitsch der Jüngere.
Der serbische Thronfolger macht wieder einmal von sich reden. Dieser Tage gab er sein Segelboot in Reparatur bei einem Meister. Er suchte die Werkstatt auf, fand aber den Meister nicht anwesend und ließ sich in ein Gespräch mit den Arbeitern ein, durch deren Antworten er so erzürnt wurde, daß er sie beschimpfte und auf sie lass ch l u g. Bei der heutigen Skupschtina-Sitz- Ung richtete der Deputierte Lapschewitsch eine Anfrage an den Ministerpräsidenten, welche Genugtuung er den Arbeitern zu verschaffen gedenke. Man darf auf die Antwort des Ministerpräsidenten gespannt sein.
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Die amerikanische Flottenschraube.
Der soeben erschienene Jahresbericht des Ma - rsnesekretärs betont, daß die Vereinigten Staaten zur Zeit unter den Seemächten die zweite Stelle einnehmen und zwar hauptsächlich infolge der Fertigstellung einer größeren Anzahl erstklassiger Linienschiffe und Panzerkreuzer in den letzten Jahren. Die Stellung könne aber nur seftgehalten werden, wenn der Kongreß mehr Schisse bewillige; besonders sei von höchster Wichtigkeit, daß die alten und tatsächlich veralteten 'schiffe durch solche neuester Bauart ersetzt würden. Es werden daher für
schmierte Butterbrot, das sie zierlich aus eine Porzellanplatte aufbaute. Arnold stand eine ganze Weile hinter der Teppichportiere des Salons und sah zu. Die Sorgfalt und Pünktlichkeit, mit der sie alles tat, gab ihm eine Empfindung des Wohlseins. Er kam fröhlich auf sie zu und bot ihr den Morgengruß.
„Es ist hübsch von Ihnen, Margret, daß Sie dageblieben sind und mir diese Stunde schenken. Wer weiß, wann wir uns im Leben wieder begegnen, und ich möchte so viel von Ihnen erfahren. Wie Sie leben, was Sie tun, und was Sie denken. Sie haben gestern manches von meinen Freuden und Sorgen angehört, nun müssen Sie mir Ihrerseits alles mögliche erzählen. Ich weiß so wenig von Ihnen! Wenn meine Mutter uns besucht, so geht sie in der Fürsorge für Else ganz auf, so daß keine Zeit zu anderen Gesprächen bleibt ..." — dieses letzte kam nicht so ganz frei heraus — „und deshalb . . . Nein!" unterbrach er sich, als er ihren verwunderten Blick bemerkte, „warum sollte zwischen uns nicht die Wahrheit gesagt werden. Ich weiß nichts von Ihnen, weil ich jeder Erinnerung an Sie ausgewichen bin, solange sie mir noch sehr weh tat, und das war lange, lange Zeit. Ich hoffe, Margret, Sie verzeihen mir diese Offenheit."
Margret neigte zustimmend den Kopf. „Die Wahrheit ist immer das Beste, ich will Ihnen gern von mir erzählen, so gut das in der kurzen Zeit geht. Es sind i freilich nur die äußeren Umrisse des Lebens, von denen i man sprechen kann. Sie können sich vorstellen, daß auch I ich zuerst sehr gelitten habe; es hat Jahre gebraucht, Z ehe ich wieder ein normal fühlender und denkender Mensch S wurde. Onkel und Tante hatten ihre Hochzeit so sehr als möglich beschleunigt, wir waren nach Stockholm gezogen: andere Verhältnisse, andere Menschen, das war mir eine Wohltat. Unterdessen hatte ich ein kleines Malertaleut an mir entdeckt; ich begann eifrig zu lernen, das beruhigte mich fürs erste."
„Waren Sie lange in Stockholm? Wie kam es, daß Sie nach Eisenach zogen? Herr von Sternenfeld schien so zufrieden in seinem Beruf und war sehr geschätzt."
,Onkel wurde leider bei dem bekannten Eisenbahn-
1908 nicht weniger als '28 neue Schiff?, die einen Gesamtkostenauswand von 292 Millionen Näarr erfordern, beantragt mW zwar vier Linienschiffe, vier.Aufklärungskreuzer, zehn. Torpedobootszerstörer, viex Unterseeboote, ein Muuitionsschisf, ein Werkstattschiff, und vier Geschwaderkohleudantpser. Ferner sollen zwei bereits vorhandene Kreuzer zu Minenleger umgebaut werden. Die Baukosten für die einzelnen Schiffsklassen betrageil für die Linienschiffe je 39,9 Mill. Mark, d. h. ohne 'Ausrüstung, nur für Schiffskörper, Maschinenanlage und Armierung, für Aufklärungsschiffe je 10,5 Mill. Mark, für Zerstörer je 3,4 Mill. Mark, für Unterseeboote je 1,6 Millionen Mark, für Muuitions- und Kihlendampscr je 7,35 Mill. 'Mark und für das Werkstattschiff 8,4 .Mill. Mk.
Tages-Chromk.
Berlin, 17. Dez. In der Aula der Technischen Hochschule in Eharlvttenburg fand in Anwesenheit des Kaisers eine Festsitzung des Aussch usses des Deutschen Museums in Münchemstatt. Der Vorsitzende, Prinz Ludwig von,P,ach ern, begrüßte den Kaiser und sagte, man sei stolz darauf, daß die bedeutsame nationale Anstalt gerade in München ihren Sitz habe. Sodann berichteten Vorstandsmitglieder über die Fortschritte und die finanzielle Lage des Museums und forderten die deutsche Industrie zur regen Beteiligung aus, was sofortige Erklärungen namhafter Zuwendungen hervorrief. Der Münchener Bürgermeister v. Borscht stiftete namens der Stadt München ein Ehrendenkmal zum Andenken an die Grundsteinlegung durch den Kaiser. Schließlich verkündigten Staatssekretär v. Bethmann- Hollweg und der bayerische Minister des Innern die vom Kaiser und dem Prinzregenten verliehenen Auszeichnungen. — Nachmittags fand auf Einladung des Ministers der öffentlichen Arbeiten aus Anlaß der Sitzung des Deutschen Museums eine Besichtigung des Bau- und Berkehrsmuseums statt, an welcher u. a. Prinz Ludwig von Bayern mit Gefolge, Minister Brettreich und der bayerische Gesandte Graf Lerchenfeld teilnahmen.
Berlin, 17. Dez. Das „Bett. Tgbl." meldet aus Petersburg: Aus Zarskoje Sselo verlautet, daß der Zustand der Zarin Alexandra gestern besonders ungünstig war. lieber die Ursache der Erkrankung der Zarin lausen in Hoskreisen zwei Versionen um. Nach der einen hat tzste .Zarin eine Entfettungskur gebraucht, die sie derart schwächte, daß die Influenza günstigen Boden fand. Nach der anderen Versiow soll die Zarin mehrere nicht ganz frische Austern gegessen haben, die den Fieberzustand hervorriefen. Es steht fest, daß die Zarin ttn dein Namenstag des Zaren (Donnerstag) weder zur Parade noch zur Kür erscheinen wird.
Karlsruhe, 17. Dezember. Ter Hosbericht der „Karlsr. Ztg." meldet, daß heute mittag um 12 Uhr die Königin von Württemberg zum Besuch des Großherzogspaares in Karlsruhe eingetroffen und am Bahnhof vom Großherzog und der Großhcrzogin empfan- gen und ins großh'crzogliche Palais geleitet worden ist. Nachmittags machte die Königin der Großherzogin-Witwe einen Besuch, den diese bald darauf im Palais erwiderte.
Karlsruhe, 17. Dez. Die badische Oberstaatsanwaltschaft hat, wie die „Südd. Reichskorresp." erfährt, alsbald nach dem Eintreffen des Rundschreibens des Reichskanzlers über Milderung des Z eug ni s Zwangsverfahrens den Staatsanwaltschaften im Großherzocp tum entsprechende Weisungen erteilt.
München, 17. Dez. Auf den: großen Eisenwerk MaxHütte in der Ob er,Pfalz ist cs durch streikende Arbeiter zu schweren Ausschreitungen gekommen. Die Ausständigen bewarfen ihre Kollegen mit Steinen und schossen nach ihnen. Militärische Hilfe mußte requiriert werden. 100 Mann Infanterie vom 11. Regiment in Regensburg sind nach Maxhütte abgegaugen. Neue Erregung wurde dadurch verursacht, daß die Bezahlung aus
der Streikkasse für Verheiratete um täglich 50 Psg. gekürzt ' s und für die Ledigen überhaupt ganz eingestellt wurde. ! Die letzteren erlptltcn nur noch Geld zur Abreise..
Paris, 17. Dez. General Liautev telegraphiert: j Tie Beni Mengusch haben Delegierte entsandt, die über ' die Bedingungen zur Unterwerfung verhandeln sollen. Die Kolonne Brandlieres hat ihr Hauptlager bei der Quelle Sidi Mohanred Bu Beckam, 10 Kilometer von SckMraa, aufgeschlagen.
N ewy v r k, 17. Dez. 1000 D r o schke u ku tscher ! sind in den A n s st andget r e t e n und verlangen Erhöh- ^ ung der Löhne, sowie kürzere Arbeitszeit. ,
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Das große -sanlentzaus der Blumenweltsirma Schmidt in Erfurt brannte Montag Nacht vollständig nieder. Der Schaden betrügt Mk. 200 000. Der Lstandstifler, ein gewisser Werther, gab Revolverschüsse auf den ihn verfolgenden Schutzmann ab und entkam, durch die Flucht.
Münchener'Blättern zufolge ist der Direktor Sin- ! ger des Hotels z. Bayerischen Hof in München mit Hin- ! terlassnng von Schulden flüchtig gegangen.
Nach einem der „Weserztg." aus London zage gangenen Telegramm ist der Br e m e r „Arg o " - D am - pser „Worms", mit Ballast von Hamburg kommend, , bei Crasta gestrandet. Das Schiss ist schwer leck. Zs Nach einer späteren Meldung des Kapitäns ist der Dampfer 1 wahrscheinlich vollständig verloren. . ^
Aus Württemberg.
Stuttgart, 17. Dez. Die WeihnaclM messe nahm heute ihren Anfang. Tie städtischen Verkaufsbuden sind wieder in der Torvtheenstraße aufgestellt. 'Auch die Aufstellung für 'Lpielwareu und für Korb-, Glas- und Por- zellamvareu ist die gleiche, wie in den letzten Jahren: Währeird früher auf Pein Marktplatze eine größere Anzahl städtischer Verkaufsbuden aufgestellt waren, befindet! sich dort nur noch wenige Verk-anfsstände. Ter Haupt- verkanfsplatz für Ehristbäume ist die Hanptstätterstraße, ganze Tannenwälder harren hier der Käufer.
Stuttgart, 17. Dez. Gestern nachmittag fand im Stadlgarten eine Konferenz für die Bildung eines Süddeut sch e n Arbeitgeberschutzverbandes für das Tapezier-, Dekorateur-, Sattler- und Möbelgewerbe statt, zu welcher an sämtliche Handwerkskammern des Latches Einladungen ergangen waren. Die Handwerkskammer Ulm sehnte pnter Hinweis auf Z 103 der.Gewerbeordnung die-Einladung ab; auch die Handwerkskammer Stuttgart ließ sich nicht vertreten, ebenso die Zentralstelle für Gewerbe und Handel. Es wurde beschlossen, einen würt- tembergffchen Landesverband für die genannten Gewerbe zum Schutze der berechtigten Interessen zu errichten, gegenüber dem Arbeitnehmerverband, wobei auch der Plan in Aussicht genommen wurde, auch die Handwerkskammern in Bayern, Hessen und Baden mit dem württembergischen Verbände Zusammenzugliedern. Ten Verhandlungen wohnte auch der Landtagsabgeordnete Hiller bei.
Stuttgart, 18. D^. Wie der Schw. Merkur hört, haben der Konservative Verein und das Zentrum ihre Wahlvorschläge für die Stuttgarter Ge- meiicheratswahl verbunden.
Stuttgart, l 7. Der. Ter Bund für Handel und Gewerbe hör i-, einer gist'rn gehaltenen Versammlung zur Gemeindcraiswabl als Kandidaten ausgestellt den Vorsitzenden Kaufmann Katt F obinius und Bäckerobermeister W. Kälterer
Stuttgart, 17. Dez. Im lsiesigen Malerge- werbe tritt am 1. Januar 1908 ein neuer Tarifv e rtrag in Knast. Tie Arbeitszeit ist auf 9hd Stunden festgesetzt. Der Mindestlohn beträgt für jugendliche Arbeiter 44 Psg., für Gehilfen über 20 Jahren 50 Psg. pro Stunde. Ter Vertrag hat bis 31. März 1910 Gültigkeit.
Unglück in der Nähe von Gotenburg am Rückgrat verletzt. Wir waren damals erst anderthalb Jahre in Schweden. Er lag ein halbes Jahr zwischen Leben und Sterben, eine böse, böse Zeit für ihn und uns, aber für mich war es eilt Heilnngsprozeß, 'ohne daß es mir zum Bewußtsein kam. Tante widmete sich ganz dem Kranken und ich übernahm alle anderen Pflichten. Ich hatte noch nie einen Haushalt geführt, Und mußte dazu meine ganze Zeit und meinen guten Willen zusammennehmen. Es war nicht leicht im fremden Land und mit fremden Leuten; ich sprach nur mangelhaft Schwedisch, und Onkel und Tante sollte es doch an nichts fehlen. Ich hatte keine Zeit, an mich zu denken, und das war gut. Nach einigen Monaten war Onkel Sternenfeld zu Schiff transportabel; wir fuhren nach Nizza, wo er noch wochenlang' liegen mußte. Endlich konnten wir nach Deutschland zurück, wohin er sich fehnte.
Ich wurde vorausgeschickt, um eine Villa in Eisenach — Onkel Georg hat für Thüringen immer eine Vorliebe gehabt — anzusehen und einzurichten, die er zuerst gemietet und dann später gekauft hat. Er war noch jahrelang von schwankender Gesmchheit, doch ist er nach und nach doch wieder zu voller Kraft gekommen, nur ganz weiß ist er geworden. Tante und er passen jetzt prächtig zusammen."
„Sie haben früher von einem Malertaleut gesprochen, Margret, haben Sie das nicht weiter ausgebildet?"
„Ach natürlich! Ich konnte in Weimar an der Akademie studieren und habe sehr fleißig gemalt. Ich habe auch schon ausgestellt und verkauft, bitte Respekt!"
„Und es gab keinen, der Sie der Kunst hätte untreu machen wollen?"
„Sie betonen die Kunst so eigentümlich, als ob Sie an meinen Willen zum ernsthaften Künstlertum nicht glaubten?"
„Darum keine Feindschaft," sagte Arnold neckend, „ich werde mich hoffentlich bald einmal von ihrer Größe überzeugen können."
„So war's wieder nicht gemeint," gab sie nun auch in lustigem Ton zurück. „Ich habe nur das Streben,
über den Dilettantismus hinauszugehen; das Vollbringen? Ach, da Hab' ich noch sehr weit!"
„Und wer weiß, wenn es noch so weit ist, ob Sie nicht doch noch einen bequemeren Lebensweg einschlagen, als die dornenvolle Künstlerlaufbahn?"
Sie schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht; ich hätte ja nicht Tantchens Adoptivtochter sein müssen, um nicht — trotz des stillen Lebens — manche Gelegenheit dazu zu haben, und vielleicht war eine oder die andere darunter, die nicht den äußeren Rahmen, sondern meine Person selbst anging. Aber es war mir nicht möglich, selbst wenn es sogenannte Rosenlauben waren, die mir verheißen wurden. Ich fürchtete mich vor dm Aufregungen einer Neigung wie vor einer Gefahr und ging ihnen ans dem ZLege. Das Gleichnis vom Frost, der die Blüten trifft, ist sehr bannal, aber ich weiß kein bezeichnenderes. So ist es eben gekommen!"
Arnolds Gesicht war ernst, er empfand ihre letzten Worte als Vorwurf. „So ist es gekommen," erwiederte er mit Bitterkeit.
Margret lächelte ihm freundlich zu. „Sie brauchen Z mich nicht zu beklagen, ich bin sehr zufrieden mit meinem Geschick. Ich habe so viel Schönes im Leben, daß jedes „mehr" schon ein „zu viel" wäre. Ich werde verwöhnt wie eine Prinzessin, Onkel und Tante erfüllen mir jeden Wunsch, und ich kann mich ungehindert meiner Kunst widmen. . . Sehen Sie, Arnold, wie leicht hätte es kommen können, daß ich mir mein Brot in hartem Dienst verdienen müßte, ein armes Waisenkind, das ich bin. Dieser Gedanke erhält mich demütig. Ich kann sagen, ich > wäre vollkommen glücklich, wenn nicht ..."
! „Wenn nicht?" fragte Arnold gespannt.
! Margrets Augen verschleierten sich ein wenig. Es ! war ihr wie dem Schwimmer, der, um ein kostbares Gut ! zu retten, den Sprung ins bewegte Meer macht. „Wenn nicht," fuhr sie, die Worte wägend, langsamer fort, „mich manchmal eine quäleyde Frage verfolgen würde bis tief in schlaflose Nächte hinein."
„Eine Frage?" warf Arnold erregt ein.
(Fortsetzung folgt.) ;