Verkehrs -und Bevbachungszwecke sich als erwünscht herausgestellt haben. Da die für 1907 bewilligten 500000 Mark durch den Ban der Halle und die bisherigen Versuche vollständig verbraucht sind, must noch für das lausende Rechnungsjahr für Fertigstellung 5es zweiten Luftschiffes und znr Fortführung des Betriebes bis Ende Mai dem Grafen Zeppelin ein Betrag in der angeführten Höhe von 400 000 Mark zur Verfilzung gestellt werden.
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Die deutschen Bischöfe und die Enzyklika.
Die in Köln abgehaltene Konferenz deutscher Bischöfe hat ihre Beratungen beendet. Bei der Verhandlung über die Enzyklika gegen den Modernismus kam es zu Differenzen. Wie die Köln. Ztg. wissen will, wurde von der großen Mehrheit unser Führung des Kardinals Kopp-Breslau die Ansicht vertreten, der Vatikan sei zn verständigen, daß es angebracht sei, sich erst in Deutschland zu unterrichten, bevor wieder plötzliche Erlasse herausgegeben werden, die auch für Deutschland Bedeutung hätten. Hierbei machte sich eine Opposition bemerkbar; dieser gehörten an: Kardinal Fischer-Köln, Bischof Keppler-Rottenburg und Bi-, schof K o r u m--Trier, und es kam zu keiner Verständigung. Es wurde beschlossen, im nächsten Jahr eine zweite Konferenz in Fulda abzuhalten.
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Begnadigungen in Baden.
Die „Karlsruher Zeitung" meldet: Der Grosther- zog hat aus Anlast seines Regierungsantritts 67 zu Freiheitsstrafen verurteilten Personen teils durch völligen oder teilweisen Nachlaß, teils durch Anordnung der vorzeitigen, vorläufigen Entlassung oder der vorläufigen Beurlaubung auf Wohlverhalteu nach Verbüßung eines Teiles ihrer Strafen Gnade erwiesen. Unter den Begnadigten befindet sich auch eine seinerzeit wegen Mordes zum Tode verurteilte, sodann zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigte Person, die nunmehr auf Wohlverhalten in Freiheit entlassen wird. Außerdem hat das Justizministerium in 127 Fällen Gnadeuakte verfügt.
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Der Reichstagsabgeordnete Gothein
hatte sich bei der Abstimmung über den konservativ-liberalen Vertagungsantrag im Reichstage am 4. d. M, der Abstimmung enthalten. Von gegnerischen Blättern war daraufhin behauptet worden, Abgeordneter Gothein habe sich dabei demonstrativ vom Block getrennt. Abgeordneter Gothein erläßt jetzt in der „Lib. Korr." eine Erklärung, in der er u. a. sagt:
Die Annahme dieser Plätter ist irrtümli ch. Ich betrat den Sitzungssaal, als dem Kriegsminister das Wort erteilt wurde. Erregt wurde mir zugeraunt: „Bü- lowkrise; es wird vertagt." Während der die volle Aufmerksamkeit beanspruchenden Rede des Ministers konnte ich keine Aufklärung erlangen; auf leise Anfragen hieß es: „Sie werden ja gleich alles erfahren. Also ich wartete. Aber die Geschäftsordnungsdebatte' über den Vertagungsantrag brachte mir nicht die geringste Aufklärung. Mit vielen nahm ich an, daß die Vertagung bis nach Neujahr geplant sei. Weder der Präsident noch einer der Redner verrieten mit einem Wort, daß nur bis zum nächsten Tage vertagt werden sollte. Handelte es sich um eine solche Lappalie, so waren der Widerstand und die Entrüstung her Minderheit wahrhaft nicht verständlich. Wollte man aber auf einen Monat vertagen, so hielt ich deren Forderung, die Sache im Seniorenkonvent zu beraten, für durchaus gerechtfertigt, und ich bin zu lange selbst in der Minderheit gewesen, um nicht deren Rechte zu achten. Meinem Fraktionsvorsitzenden erklärte ich leise: „Ich verstehe die Sache sticht, ich möchte mich der Abstimmung enthalten." Die Antwort lautete: „Sie können tun, was Sie wollen." Hätte ich gewußt, daß die Vertagung nur bis zum folgenden Tage ausgespro
chen werden sollte, so hätte ich mit der Mehrheit gestimmt."
Damit zerfallen auch die sehr durchsichtigen Bemerkungen in sich selbst, die einige Blätter an die obige Tatsache geknüpft hatten.
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England und Deutschland.
Der deutsche Kaiser ist Mittwoch abend in Port Viktoria eingetroffen und hat sich an Bord der „Hohen- zollern" begeben. Die Meldungen französischer Blätter über den Gesundheitszustand des Kaisers werden von führenden englischen Blättern als unrichtig bezeichnet.
lieber den Besuch des Kaisers schreibt „Daily Graphic": „Der Besuch des Kaisers in England bewies mehr als alles andere, wie falsch die Nachrichten über die englisch-deutsche Entfremdung waren, die mißgünstige Leute in beiden Ländern so lange verbreiteten. Die freimütigen, freundschaftlichen Reden des Kaisers in Windsor und London öffneten dem englischen Volke die Augen über die wahren Empfindungen der deutschen Vettern. Die englische Bevölkerung zeigte ihrerseits den Deutschen, daß der Deutschenhaß Englands nur in der Phantasie der gelben Presse existiert. Wir vertrauen darauf, daß diese Wandlung in den Anschauungen dauernd sein wird. Auf jeden Fall ist jetzt das Eis gebrochen und die beiden Völker brauchen nur in diesem Kurse zu beharren, der ihnen durch ihre Herrscher eröffnet worden ist, um die alten freundschaftlichen Beziehungen vollständig wiederhergestellt zu sehen. Wir hoffen, daß uns der Kaiser öfter besuchen wird und daß den Berlinern eine ähnliche Gelegenheit geboten werden möge, unseren König zu bewillkommnen."
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Kolonialwirtschaftliche Konferenz.
Wie has Berliner Tagblatt hört, wird bald nach Weihnachten im Kolonialamt unter dem Vorsitz des Staatssekretärs Dernburg eine Konferenz zusammentreten, die sich mit den Gesundheitsverhältnissen der Eingeborenen in den Kolonien befassen wird. Einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Eingeborenem muß nach Ansicht des Reichskolonialamts eine Verbesserung der Gesundheitsverhältnisse vorangehen. Vertreter der medizinischen Wissenschaft, der Handelswelt und der Missionsgesellschaften sind zur Teilnahme an der Konferenz aufgefordert worden.
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Die Annahme des bürgerlichen Gesetzbuches der Schweiz.
Der Nationalrat genehmigte den bereinigten Text des schweizerischen Zivilgesetzbuches und nahm hierauf unter Namensaufruf die Endabstimmung über das Gesetz vor. Von 153 abstimmenden Mitgliedern, erklärten sich alle für Annahme. Der Präsident Speiser fügte an die Mitteilung des Ergebnisses Worte der Anerkennung für die verhältnismäßig rasche Durchführung der Beratung durch beide Räte und sprach die Hoffnung aus, daß das Volk, das im Jahre 1898 dem Gedanken der Rechtseinheit mit großer Mehrheit zustimmte, durch die Prüfung des vorliegenden Werkes in dem Wunsche bestärkt werde, auf der betretenen Bahn weiterzuschreiten. Durch Schaffung dieses gemeinsamen Rechtes werde auch die Kräftigung und Mehrung des Rechtes erreicht, denn dem Ziele voller Rechtseinheit werden wir Hamit so nahe gebracht, wie das bei den Schwierigkeiten, die in den besonderen Verhältnissen unseres Landes liegen, überhaupt möglich sei. Der Präsident schließt mit dem Wunsche: Das Werk möge die Einheit, Kraft und Ehre des Vaterlandes mehren.
Tages-Chronik.
Berlin, 11. Dez. Ter Kaiser verlieh, wie der Reichsanzeiger meldet, dem württembergischen General der Kavallerie Guaf Zeppelin das Gvoßkreuz des Roten Adlerordens.
Ein unbeschreibliches Gebrüll und Geheul folgte diesem Ausbruche, das die Mutter und Arzt wieder ins Zimmer zurückrief. Es war auch eben Zeit, denn Frau Klimpfel hatte nach einer halben Minute das Kind im Arm, und Doktor Unterleitnerr läutete nach dem Badewasser, das in der Küche schon vorbereitet war.
Lisi lag wie tot in den Kissen. Der Doktor waltete ganz ruhig seines Amtes, untersuchte das Kind und die Wöchnerin, versicherte Arnold, der ganz betäubt dastand, daß alles ausgezeichnet stehe, und daß er sich auf Frau Klimpfel vollständig verlassen könne. Dann wusch er sich mit der gewohnten peinlichen Umständlichkeit der Aerzte die Hände, drückte Arnold mit einem bedauernden Blick und mit einem Glückwunsch auf den Lippen, die Hand und verließ das Haus.
Die Wehmutter kam mit dem offiziellen süßen Lächeln, um Arnold das nunmehr gebadete und in spitzenbesetzte Kissen gewickelte Kind in die Arme zu legen.
„Ein sehr ein schönes Töchterl!" sagte sie mit beglückender Miene.
Arnold hielt das Kind ini Arm: sein Kind! Das kleine Köpfchen lag alt und krebsrot in den Kissen, die letzten Tagesstrahlen beleuchteten das runzliche Gesicht- chen. Es hatte die eigentümlich flächigen Wangen, das feste gerade Kinn, wie sie ihm täglich aus dem Spiegel entgegenschauten, nur frischer, bewußter, als hier, im Ält- weibergesichtel seiner Neugeborenen.
„Der ganze Vatter," bestätigte Frau Klimpfel und lächelte. „Das Kindel könnten S' nit abstreiten."
Aber das klingende Lachen, das sie meistens für diesen, schon hundertmal gemachten Witz, von den verschiedenen glücklichen Vätern belohnte, blieb aus. Der wehmütige Zug, mit dem er das kleine Leben in seinen Armen betrachtete, vertiefte sich. Die streng niedergehaltene Frage, was dieses Kind ihm sein könnte, wenn Margret es ihm geboren hätte, gewann einen Augenblick Macht über ihn.
„Nein," dachte er und beugte sich liebevoll über das zarte Geschöpfchen, „du wenigstens sollst es nie empfinden, daß du einer andern Kind bist": und mit einer zärtlichen Bewegung legte er seine bärtigen Lippen auf
die zarte Stirne und fühlte die schlaffe, runzliche Haut des Kindes an seiner Wange.
Frau Klimpfel beobachtete ihn.
„No, endlich küßt er's doch," dachte sie. „Kuriose Leut', das übereinander; sie spuckt nach ihm, und er macht a G'sicht, wie sieben Täg' Rcgenwetter, und's Kindel is ihm doch wie aus'n Augen g'schuitten. No, Gott sei Lob und Dank, mich geht die G'schicht nix an!"
Lisi war wieder wohl und erblühte schöner als jemals. Sie freute sich ihrer neugewonnenen Frische und Jugendlichkeit und war fast immer in strahlender Laune, trotzdem Arnold sein Erziehungswerk begonnen hatte und sie auf manche Unart, auf manche Nachlässigkeit aufmerksam machte. Sie nahm seine Worte meistens freundlich auf und schien sich zu bemühen, es ihm recht zu machen. Mama Brand hatte ihr nicht umsonst gepredigt: „Weißt, Liserl, wenn dein Herr Gemahl zankt, dann sei nur geduldig und laß ihn reden und tu, als ob du mitallem einverstanden wärst. Nachher kannst viel eher machen, l was d' willst; denn dann is er gerührt über deine Nach- ! giebigkeit und gibt dir alles zu, oder wenigstens s' meiste."
Nur manchmal, oft ganz unmotiviert, sprang ihm aus Lisis Munde ein recht böses Wort entgegen oder aus! ihren Augen ein giftiger Blick; aber er tröstete sich damit, daß sie eben ein noch unerzogenes Kind sei, und hoffte, diese Ausbrüche, denen er wie einem Rätsel gegenüberstand, Mit der Zeit bekämpfen zu können.
Auch in der Sache, die ihm sehr am Herzen lag, hatte ihr gegenüber seinen Willen nicht durchsetzen können. Lisi war nicht zu bewegen, länger als die vom Arzt strenge geforderten acht Wochen selbst zu nähren.
,,Schau, Arnolderl", bettelte sie, „das derfst nicht von mir verlangen; ich hab's Kindel ja gern, aber wenn ich jetzt den ganzen Winter nix vom.Leben haben sollt', so jung wie ich noch bin, das haltet' ich nicht aus."
Mama Brand aber sprach energisch.
„Wenn sie schon so a schön's G'sichtel mit'kriegt hat - auf die Welt, so hat sie auch die Verpflichtung, daß sie fich's erhalt'. Das Aufstehn in der Nacht und die Unruh', das is gar nix für sie. Sie können's ja machen, Arnold, also nehmen S' ihr halt eineÄmm'. Sio a Schön-
Berliu, 13. Dez. Wie die Voss. Zig. hört, beredet die Reichs,eglerurig den Entwurf eines neuen Preß- gesetz es vor, der enisch leben liberalen Anschauungen enisprechen soll.
Berlin, I I Dez. Die Generalkonierz der deutschen Eisenbahnen findkt um näckst-n Freitag im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten statt. Dem Vernehmen nach werden auf der diesjährigen Konferenz auch die Wdkungen der Pnsonentarrsreform u d der Fah k^it.nsteuer zur Sprache gebracht wecdtN.
Berlin, II. Dez. Die dem Lundesrat zugegangene N o v e l l e zu m G e s e tze ge g e n den unlauteren Wettbewerb soll nach der Deutschen Tagesz.tkung unter ankerrm die B-stimwuug enttzalrcn, daß bei Ausrwlkäafen jeder Noctschub von Waren uniersagi ist.
Karlsruhe, 10. Dez. Nach hiesigen Blättern verlautet, die Regierung beabsichtige, im jetzigen Landtag einen Entwurf zur Gemeindewahlreform einzu- bringen, der auf der Grundlage der Neuntelung der drei Wählerklassen statt der bisherigen Zwölftelung aufgebaut sein werde. Der sozialdemokratische „Volksfreun-d" knüpft daran die Vermutung, daß in der Frage zwischen den Nationalliberalen und der Regierung bereits „Fühlung" genommen sei «nd daß demnach die auf dem national- liberalen Parteitag verlangte weitergehende Sechsteluug nur ein Manöver sei.
Straßburg, 9. Dez. Gestern fand auf Einladung ' der liberalen Landespartei zu Ehren des ehemaligen Vorsitzenden Götz ein Abschiedsdiner statt, zu dem sich Vertreter aus allen Teilen des Landes eingesunden hatten. Namens der Liberalen sprach der Abg. Wolf, für die liberal-demokratische Fraktion des Landes ausschusses Mg. Riff an Stelle des in letzter Stunde verhinderten Abg. Blnmenthal. Im Aufträge des demokratischen Vereins Straßburg sprach Rechtsanwalt Fritz Mayer das Bedauern seiner politischen Freunde darüber aus, daß der ehemalige Führer der Liberalen, der sich um die freiheitliche Sache im Lande unbestrittene Verdienste erworben habe, aus der Parteipolitik nunmehr ausscheide. Herr Götz erwiderte auf die Ansprache mit der Versicherung, daß er auch künftig die Sache der Freiheit und des Liberalismus als die seine betrachten werde.
Wien, 11. Dez. Die P o st bedi e n steten beschlossen in einer Versammlung, morgen mit der passiven Resistenz einzusetzen.
Madrid, 11. Dez. Wie der „Jmpaicnl" meloel, sind infolge ein HmSfi-chung im Bureau einer hiesigen Zeitung uns in der Wohnung lur Direktors der Zeilunz dieser und mehrere Unteroffiziere verhaktet worden. Es soll sich um ein? Verschwörung von R publlkaner handln, an der eine groß? Zrkl von Unteroffizieren beteiligt sein soll.
Neivyork, 11. Dez. In Alabama fanden Rassen- kämpse statt. 20 Neger sind tot, fünf Weiße verletzt. Die Weißen entdeckten,cungeblich eine geheime Negerverschwörung und konfiszierten ein Waffenlager. In Picken» County verbrannten Gebäude samt 15 Negern. Tie Kämpfe dauern fori.
Aus F- rankenthal wird berichtet: In der hiesigen Kreis-Kranken- und Pflegeanstalt der Pfalz gab der dahier beschäftigte 25 Jahre alte Bäckergehilfe August Garecht aus Gödelingen bei Landau auf seine Drant, die in der genannten Anstalt als Wärterin angestellte 22 Jahre alte Elisabetha Massinger aus Haardt, drei Revolverschüsse ab und schoß sich dann selbst in den Kops. Sowohl das Mädchen als der Täter wurden lebensgefährlich verletzt und liegen hoffnungslos darnieder. Garecht beging die Tat, weil die Massinger das Verlöbnis gelöst und erklärt hatte, nichts mehr von ihm wissen zn wollen.
Durch Oberkontrolleur Weißer ans Speyer wurde bei einem Weingutsbesitzer und Weinhändler in Lwuban (Pfalz), eine K esl e r k o n trolle vorgenommen, bei der,
heit is wirklich eine Gnad' von Gott, die derf ma' doch nicht mutwillig umbringen."
Arnold mußte allerdings lächeln über diese sonderbare Art von Pflichtgefühl; aber er wollte Lisi nicht zwingen und gab nach.
XXIII.
„Also da bin i," rief Lisi mit einer Art Triumphmiene ins Zimmer hinein und gab der Mutter, die sie allein traf, die Hand. Hinter ihr zeigte sich die Amme mit dem Kind.
„Endlich hat's der Arnolderl doch zu'geben, daß i den ganzen Nachmittag bei euch bleiben derf, i Hab' aber auch betteln müssen, wie a richtiger Bettelmann. Aber das is alles eins, jetzt' bin i halt doch da."
Sie erwischte Mali, die gerade aus der Küche kam, bei den Armen und drehte sie im Zimmer herum.
„Jessus, bist du aber heut' anfg'legt," rief die Schwester.
„Ja, das glaub' i, schaut's mi' nur an." Sie stellte sich in Positur, um ihren neuen Anzug ins rechte Licht zu setzen.
Mama Brand hatte unterdessen das Kind aus seinen Hüllen geschält, und der Amme einen Stuhl ans Fenster hingesetzt. Klein Else, die kaum zehn Wochen alt war, schlief ruhig weiter, trotzdem wurde das Kind bewundert Und gehätschelt. Wer Baruschka wehrte ab.
„Lassen Sie schlafen, bitte, war lange Fahren für kleine Kind über pflasterte Straßen. Bitte, könnt' ich nicht gehn mit Kind in ruhige Zimmer?"
Mama Brand stimmte zu und führte Baruschka in Vaters Kabinett, wo sie ganz ungestört blieb. Herr Brand, der nur bis etwa drei Uhr im Jnstizpalast beschäftigt war, hatte für die Nachmittagsstunde Arbeiten in einer Annonzenexpedition übernommen, die ihm seiner, durch langjährige Praxis erworbenen Gesetzeskenntnis halber, fast besser bezahlt wurden als seine Känzleiarheit.
Mali hatte unterdessen der Schwester geholfen, ihr elegantes Jäckckstw abzulegen und ihr den Hut abgenommen.
(Fortsetzung folgt.)