mit Erzähler vom Achwarzwcrld.
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Deutscher Reichstag.
Berlin, 3. Dez. Präsident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Min. Am Bundesratstisch sind erschienen: die Staatssekretäre v. Schön, v. Stengel, v. Bethmann-Hollweg, Wernburg, v. Nieberding und Krätke. Zunächst wird das am 18. Juni 1907 in Eettinje Unterzeichnete Handels-undSchiffahrts- übereinkommenzwischendemdeutschenReich und Montenegro beraten. Staatssekretär von Schön empfiehlt die Annahme des Vert»ags. Die Bedeutung desselben liege in der Zukunft und hänge von dem zu erwartenden Aufschwung in dem wirtschaftlichen Leben des Fürstentums ab. (Beifall). Nach kurzer Erörterung der Abg. Storz (südd. Vp.), Ortel (nat.) Md Molkenbuhr (Soz.) wird der Gesetzentwurf in 1. und 2 . Lesung angenommen. Mehrere Rechnungssachen werden debattelos erledigt. Sodann wird die Generaldebatte über den Etat fortgesetzt.
Kreth (kons.) stimmt dem Reichskanzler darin bei, daß die Verschuldung des Deutschen Reichs Deutschland unwürdig sei. Die Einführung direkter Steuern halte feine Partei für ausgeschlossen.- Unverständlich sei ihm die Stellungnahme des Abg. Bassermann zu den Fällen Gädke und Liebknecht. Für meine Fraktionsgenossen ist der frühere Oberst Gädke durch seinen Brief an den Kriegsminister endgültig erledigt. Den Fall Liebknecht fasse ich viel ernster auf. Der Redner kommt dann auf die Stilproben sozialdemokratischer Zeitungen zu sprechen. Die Parteien der Rechten bitten die Regierung, wenn mit den geltenden gesetzlichen Bestimmungen nicht durchzukommen sei, um sich vor derartigen Pöbeleien und Bubenhaftigkeiten zu schützen, eine Gesetzesvorlage vorzulegen, um diesen mit Energie zu begegnen. Der Redner polemisiert weiter gegen die Sozialdemokratie im allgemeinen und speziell gegen David und fährt fort: Die Waffen nieder, heiße es besonders bei der Sozialdemokratie und selbst die russischen Terroristen legten ihre Waffen u«der, ihre Dum-Dumgeschosse und Bomben und zwar bei sozialdemokratischen Abgeordneten. Wir freuen uns, daß der Kriegsminister erklärt hat, er sei bestrebt, den Kern unserer Armee gesund zu erhalten.
Got Hein (frs. Vgg.): Es handelt sich im .Fall Gädke um eine kleinliche politische Verfolgung. Bezüglich des Briefes an den Kriegsminister meine ich, daß die beleidigenden Formen auf beiden Seiten besser unterblie-
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Die andre Hälfte.
Roman von Martin Kiln
(Fortsetzung.)
„Das ist wirklich ärgerlich! Unser schöner Plan!" sprach Arnold, als man sich nach allgemeiner Begrüßung an den Tisch setzte. „Hätte es nicht schneien können? Erstens für die nächste Zeit kein Eis mehr, keine Schlittschuhpartie, aber auch das Ausgehen kaum möglich bei dem Wetter."
Der Wind warf gerade wieder einen Haufen Schnee- regen mit Heftigkeit an die Fensterscheiben.
„Dann macht man sich's eben zu Hause gemütlich," sagte Frau Marie lächelnd. „Ich meinesteils möchte übrigens diesen Vormittag aufs Briefschreiben verwenden, liebste Lina; ich habe eine Menge Dispositionen zu treffen. In der letzten Zeit in Wien, da habe ich aufgeschoben, was sich nur irgend aufschieben ließ."
„Ganz wie es dir angenehm ist; dann bestelle ich meinen Wagen für elf Uhr zu einem Krankenbesuch. Die Stiftsdamen haben mir gestern die Nachricht gebracht, daß unsere gemeinsame alte Freundin, Baronin Sturm, Mieder Zrit ihrer Gicht recht elend sein soll, da möchte ich zu ihr, um jhr ein bißchen die Zeit zu vertreiben." Sie klingelte und gab Josef den Auftrag. „Margret sieht sich unterdessen vielleicht unsere Bildwerke an."
„Danke, Tantchen; ich sehe sehr gern schöne Bilder, aber ich verstehe leider wenig davon. Papa wollte mich immer in unsere Galerien einführen, aber als ich alt genug dazu war, wurde er kränklich. Jetzt in Wien, wo Tante Marie die herrlichen Sammlungen so recht genossen hat, bin ich davor gestanden wie als Kind vor dein Struwelpeter. Manches hat mir gefallen, und wenn ich das aussprach, bin ich lächelnden Blicken begegnet, die den Gedanken: „aber du Gänschen" höflich verschleierte»."
„Was waren denn das für Bilder?" fragte Frau bon Rosner.
„Ach, verschiedenes; an eines erinnere ich mich genau, es war ein Faustbild von Schnorr von Carolsfeld. Es hatte mir Eindruck gemacht, aber Mister Howard, der uns begleitete, sagte nur: Das gefällt Ihnen, Miß Küst-
ben wären. Seine Partei sei prinzipiell für sofortige Aufhebung der Liebesgabe. Warum sollen wir nicht eine Reichseinkommensteuer auf die Ueberschüsse der Eisenbahnen legen. Das politische Ansehen, das Deutschland sich mit Mühe wieder erobert hat, sind wir auf dem besten Wege, wieder zu verlieren, und zwar durch die Einmischung Oesterreichs in unsere Polenpolitik. Mag man über diese denken wie man will, mit Entschiedenheit und Schroffheit muß man solchen Einmischungsversuchen entgegentreten. (Sehr richtig!) Der Paragraph 7 des neuen Vereinsgesetzes bringt die Stimmung des österreichischen Volkes gegen uns auf. Was sollen die Deutschen in Ungarn sagen, wenn sie im Kampf um 5as Deutschtum Vergleiche anstellen zwischen ihrer Lage und der der deutschen Polen? Eine derartige Politik machen wir nicht mit. «-
Paasche (natl.): Wir sollten die einigenden Gedanken nähren und die trennenden hintanstellen. Positive Arbeit tut not und Opfermut von rechts und links. An der Verschuldung des Reichs sind die Finanzminister und die Regierung schuld. Die Wehrsteuer wäre die populärste und würde auch nicht in die Finanzhoheit der Einzelstaaten eingreifen. Ueber die Form ließe sich reden. Wir haben immer den Grundsatz vertreten, die leistungsfähigen Schultern zu belasten. Kann das durch indirekte Steuern geschehen? Branntwein- und Tabaksteuer träfen die armen Bevölkerungsschichten. Eine Reichsvermögenssteuer wäre sehr leicht durchführbar. Einer Weinsteuer stimmen wir nicht zu. Die Vermehrung der Silbermünzen wünscht unsere Fraktion. Nun der Prozeß Moltke-H ar den. Wir erkennen die groHe Vornehmheit und den geraden Sinn des Kriegsministers an, uns befriedigen aber die von ihm gemachten Aeußerungen im einzelnen nicht. Dazu gehört die ungesetzliche Wiederaufnahme des Verfahrens durch die Staatsgewalt. Bedauerlich ist es, daß der Kriegsminister nicht schon über die in Potsdam vorgenommene Voruntersuchung gegen Lynar und Hohenau unterrichtet war. Bollhart hat BriefevonLynarausdemSchlosseWilhelms- höhe erhalten und Hohenau hat diesem Mann sein Bild in der Uniform des Regiments Garde du Corps verehrt. Mört, hört! Große Bewegung). Ich habe diese Briefe hier und könnte sie auf den Tisch des Hauses legen. fGroße Bewegung). Wären dem Kriegsminister diese bekannt gewesen, so hätte er nicht mit Sicherheit gesagt: erwiesen ist noch nichts. Dazu kommen die Aussagen des Platzmajors v. Hülsen.
ner? Wer Schnorr hat weder zeichnen noch malen können.
„Ganz recht", fiel Arnold ein. „Schnorr war wirklich aus der Zeit der trockenen, harten Farbe und verzeichnet oft. Und dennoch wirken diese Bilder, und dennoch haben Sie, Margret, ganz recht gehabt mit Ihrem natürlichen Urteil."
Frau Lina lächelte über des Sohnes Eifer. „Du kannst Margret die Mappen zeigen, Arnold, und ein bißchen erklären; das wird für sie auch kurzweiliger sein, als sie allein anzusehen."
„Sehr gern," ries er, „kommen Sie, Margret; die Bilderbücher sind im Salonkasten."
Die jungen Leute begaben sich in das eigenartige Zimmer. Heute erst sah Margret, daß es nur Oberlicht und und keine Fenster hatte. Bei der strahlenden Beleuchtung der Christbescherung war es ihr nicht ausgefallen, und gestern hatte Tante Lina ihre Besuche im Wohnzimmer empfangen. Die antikblauen Wände, einfarbig gestrichen, mit den bräunlichen Friesen, waren von guten Oelbildern in matten Goldrahmen unterbrochen. Einen Teil der Seitenwind und den Boden bedeckten türkische Teppiche, das Sofa von goldbraunem Seidenplüsch, und kleine, bequeme Armsessel standen um einen Tisch in der Mitte, der aufzuklappen war und einen guten Stützpunkt für die Mappen bot.
Die Villa war von einem Maler erbaut worden; Frau von Rosner hatte das ehemalige Atelier zum Besuchszimmer umgeschaffen. Der breite Wandteppich verhängte eine Doppeltür, die auf eine loggiaähnliche Veranda führte und schloß in dieser Jahreszeit die Winterkälte und Pen Zug aus. Im Sommer wie im Winter 'war der Raum ebenso schön als traulich, und Margret geriet in eine Art von Entzücken darüber.
„Wie eigenartig und behaglich, wie stimmungsvoll! So etwas habe ich noch gar nicht gesehen. Wie in einer Galerie und dabei so ganz Tante Lina. Ist das hübsch!" Sie klatschte vor Vergnügen in die Hände.
Arnold amüsierte sich über ihre lebhafte Art. „Margret", sagte er fast väterlich und stellte die Albums und Nippes vom Tisch auf einen Kasten, um eine der großen Mappen aufzulegen, „Sie sind ein herziger Schneck."
Die jüngeren Offiziere sangen allgemein anspielende Lieder, wenn Kuno Moltke zum Liebesmüh! erschien usw. (Große Bewegung). Dem geraden Sinn des Kriegsministers muten wir zu, daß er nicht den Verdacht auf- kommen lassen wird, als ob er und die Gerechtigkeit vor höheren Offizieren und Adjutanten halt machen. Wir wollen gleiches Recht für alle. (Lebhafter Beifall). Herrn Harden darf man nicht steinigen, weil er Schäden aufdeckte, die nur beseitigt werden können, wenn sie erkannt werden. (Stürmischer Beifall). Die höchste Tugend ist Gerechtigkeit; darüber darf kein Zweifel bleiben. (Andauernder Beifall).
Staatssekretär v. Stengel bleibt bei der herrschenden Unruhe fast unverständlich. Der Redner wendet sich gegen die Ausführungen des Abg. Dr. Paasche bezügl. der Steuerpläne und verwahrt sich dem Abg. Bebel gegenüber gegen den Vorwurf, er habe Mangel an Takt dem Reichstag gegenüber bewiesen. Die übrigen Ausführungen gehen verloren.
Generalleutnant Sixt v. Armin erklärt, der Kriegsminister werde bei nächster Gelegenheit die von Dr. Paasche angeschnittene Sache wieder aufnehmen.
Abg. Lattmann (wirtsch. Vgg.): Wenn Dr. Paasche so einschneidendes Material in der Tasche hatte, so hätte er es, bevor er es hier vortrug, dem Kriegsminister zur sofortigen Rechtfertigung vorlegen müssen. (Beifall rechts. Lärm links.) So scheint cs, als ob der Kriegsminister doch etwas gewußt hätte. (Lebhaftes „Sehr richtig! rechts. Lärm links.) Auch wir verlangen Klarheit, möge die Schuld oben oder unten liegen. (Sehr gut Hechts.) Der Redner polemisiert darauf gegen die Sozialdemokratie und das Zentrum. Zum Schluß begrüßt der Redner die Fortschritte der christlich-nationalen Arbeiterbewegung. Hierauf tritt Vertagung ein.
Es folgt eine Reihe persönlicher Bemerkungen, bei denen die Abg. Lattmann und Dr. Paasche unter großem Lärm des Hauses hart aneinandergeraten. Nächste Sitzung Mittwoch nachmittag 1 Uhr mit der Tagesordnung: Fortsetzung dsr Etatsberatung und Rechnungssachen. Schluß gegen 6 S /4 Uhr.
Rundschau.
Das Geheimlager russischer Terroristen in Berlin.
Ueber den Waffenfund in der Pankstraße in Berlin wird von amtlicher Seite folgende Mitteilung gemacht:
^ „Aber Arnold!" sie schaute ihn sehr erstaunt an.
„Abgelehnt?" fragte er mit Humor. „Ist Ihnen das zu brüderlich?"
„O brüderlich!" rief sie, „Sie haben nie eine Schwester gehabt, das klingt anders. Famoses Haus! das ist ungefähr das Zärtlichste, was man erwarten kann; sonst zeichnen sich Brüder nicht durch Schmeicheleien aus, weder durch feine, noch durch grobe."
„War das herziger Schneck so grob?" fragte er im Armstuhl sitzend mit einem warmen Aufblick sie, die noch stand und in der Mappe blätterte.
„Grob nicht, aber auch nicht brüderlich. Ich . . . weiß nicht!" sagte sie mit heißem Erröten, „aber wenn ich Vertrauen zu Ihnen haben soll, so dürfen Sie solche Sachen nicht sagen."
„Wie Sie befehlen, gnädiges Fräulein!" Er war auch aufgestanden und machte ihr eine tiefe Verbeugung.
„Sind Sie gekränkt?" fragte sie unsicher und ihre Stimme schwankte ein wenig. „Das wollte ich wirklich nicht."
„Gekränkt wohl nicht; aber nur wäre es mir lieber,, wenn Sie dennoch Vertrauen zu mir haben wollten, selbst wenn ich herziger Schneck sage."
„Liegt Ihnen denn so viel daran?"
„An was? An Ihrem Vertrauen alles und daran. Ihnen ein kleines Kosewort sagen zu dürfen, sehr viel."
„Arnold!"
„Margret?"
„Wir wollten doch Bilder besehen!"
„Freilich; hier Ramberg, Hermann und Dorothea."
Mühsam trachteten die Beiden voreinander zu verbergen ,was sie bewegte. Mechanisch wendeten sie die Blätter, eins ums andere, nahmen ein Buch, eine Mappe nach der anderen und betrachteten den Inhalt, ohne ihn zu sehen. Sie sagten ihr wohlerzogenes „Sehr schön" oder „wunderbar" und „bitte, sehen Sie hier" mit vor Herzklopfen zitternden Lippen. So standen sie, den Blick nach innen gekehrt, gebannt in ihrem Gefühl.
„Grete" sagte Arnold, vor Erregung halb erstickt.
Sie wandte ihm den Kopf zu und sah in sein bewegtes Gesicht, in sein feuersprühendes Auge.
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