teur Siebertz des „Bayerischen Kuriers" hat unter Berufung auf das Redaktionsgeheimnis sein Zeugnis verweigert, während der Abg. Dasbach infolge seiner Krankheit, an der er kürzlich verstorben ist, unvernommen bleiben mußte. Er hat aber noch kurz vor seinem Tode zu den Akten mitgeteilt, daß der Abg. Erzberger ihn unmittelbar vor dem Erscheinen der Artikel im „Bayer. Kurier" ersucht habe, eine Notiz über die Wahlagitation des Generals Keim bezw. des Flottenvereins in die ihm nahestehende Presse zu bringen. Da Erzberger ihm aber nicht sagen wollte, auf welche Weise er in den Besitz seiner Mitteilungen gelangt sei und ihm die Quelle derselben bedenklich erschienen wäre, so habe er seine Mitwirkung abgelehnt. — Herr Erzberger aber schweigt!
* * *
Der Verband süddeutscher Industrieller
richtete an mehrere bundesstaatliche Regierungen Eingaben in Sachen Erhebung preußischer Stempel- steuerbeiLieferungsverträgensüddeutsche.r Ind ustriell er mit preußis ch enK estell ern. Die Erhebung der nur in Preußen bekannten Stempelaogabe muß als eine große Ungerechtigkeit erscheinen, insofern als süd- und mitteldeutsche Industrielle, die ihre Waren nach Preußen liefern, bei Abschluß von Verträgen verpflichtet sind, Stempelsteuer dafür zu entrichten, während andererseits z. B. in Baden oder Württemberg von preußischen Industriellen eingeführte Waren bei diesbezüglichen Verträgen von einer gleichen Stempelsteuer nicht getroffen werden. Es wird in der Eingabe darauf hingewiesen, daß die beschränkenden Bestimmungen des preußischen Stempelsteuergesetzes mit den Grundsätzen^ der Reichsverfassung und des Zollvereinigungsvertrages von 1867 kollidieren dürften, da nach letzteren eine den preußischen Betrieben bewilligte Steuervergünstigung den in anderen deutschen Bundesstaaten gelegenen Betrieben nicht versagt werden kann. Die Durchführung des preußischen Stempelsteuergesetzes von 1895 führt insbesondere dazu, daß die meisten Lieserungsverträge, welche von nichtpreußischen Industriellen mit Reichsbehörden abgeschlossen werden, der Stempelsteuer unterliegen, da ja der Sitz fast sämtlicher Reichsbehörden in Preußen ist. Ter Verband ersuchte die genannten Regierung um die Ergreifung geeigneter Maßregeln in dieser Angelegenheit zum Schutze der süddeutschen Industrie.
»Hc *
Für Auslands-Reisende.
Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" weist aus Anlaß der in deutschen Zeitungen wiederholt lautgewordenen Klagen, daß italienische Po st an st alten die Vorlegung von deutschen Auslandspässen nicht als genügenden Ausweis für die Aushändigung von Postsendungen anerkennen, darauf hin, daß nach den italienischen Bestimmungen die vor der Aushändigung von Einschreibe- und Wertsendungen nachzuweisende Identität auch durch einen Paß nachgewiesen werden kann, der am Tage der Auszahlung noch Gültigkeit besitzt und die eigenhändige Unterschrift des Inhabers trägt, daß aber ausländische Pässe außerdem, wenn sie nickst französisch abgefaßt sind, eine französische oder italienische chon der zuständigen Behörde beglaubigte Uebersetzung sowie die konsularische Bescheinigung über ihre Gültigkeit tragen müssen. Die „Nordd. Allg. Ztg." gibt daher den deutschen Reisenden, falls sie in Italien bei Empfangnahme von Geld- und Einschreibsendungen den Paß als Identitätsnachweis benutzen wollen, den Rat, sich mit einem für die Reisedauer gültigen, die Personalbeschreibung und die Unterschrift des Paßinhabers enthaltenden Reisepässe zu versehen und sich die erforderliche Bescheinigung des zuständigen deutschen Konsuls sowie eine beglaubigte Uebersetzung des Paßinhalts zu beschaffen.
* * *
Weltausstellung in Tokio.
Zur Frage der Weltausstellung in Tokio erfährt die Vossische Zeitung, daß die Nachricht, Deutschland habe als erster Staat seine Bereitwilligkeit zur Beteiligung zugesagt, unzutreffend ist. Die offizielle Einladung der japanischen Regierung zur Beteiligung an einer Weltausstellung im Jahre 1912 ist allerdings eingegangen, jedoch ist noch keine Entschließung darüber gefaßt, da zunächst die ständige Kommission für Ausstellungswesen zur Prüfung und Begutachtung der Frage aufgefordert worden ist. Man muß damit rechnen, daß in den Kreisen der deutschen Industrie wenig Neigung zu einer Beteiligung an der Ausstellung besteht, zumal, da in der Zwischenzeit in Italien und Belgien internationale Ausstellungen geplant sind. Hingegen darf mair annehmen, daß aus politischen Erwägungen das Deutsche Reich durch eine würdige repräsentative Ausstellung in Tokio vertreten sein wird, in der Unterricht, Kunst, Wissenschaft, Heer und Marinewesen zur Darstellung gelangen.
4 * * *
Hungersnot in Rußland.
Tie deutsche „Petersb. Ztg." schreibt: Immer trüber werden die Meldungen aus verschiedenen Gegenden des Reichs, die vom Mißwachs betroffen worden find. So wird ausIelez geschrieben: Tie Getreidepreise gehen enorm rasch in die Höhe. In Sibirien kostet Roggen 60 bis 80 Kop., in Pensa 1 Rbl., bis 1 Rbl. 05 Kop., in Zarizyn 1 Rbl. bis 1 Rbl. 10 Kop., Jelez 115 bis 120 Kop.; in den Gouvernements Smolensk, Tschernigow und Witebsk bis 160 Kop. pro Pud. Das Volk ist erregt über die Teuerung und über den Getreidemangel, man wird güt tun, schleunige Abhilfe zu "schaffen, denn sonst sind, wie man der „Now. Wr." schreibt, Komplikationen zu erwarten. Der Korrespondent meint, die Landschaften begingen eine schwere Sünde, indem sie nicht auf Hilfe dringen. Es sei keine Zeit zu verlieren, da die Lage ernst sei. Aus dem Kreise Slonim (Grodno) wird gemeldet, daß die Lage Per Bauern eine , verzweifelte sei. Die Getreidepreise haben eine unerhörte Höhe erreicht, man zahlt füh Roggen bis zu 2 Rbl. pro Pud. Die Bevölkerung sieht dem größten Elend entgegen. Das schlimmste ist, daß die Händler die Notlage wucherisch ausnutzen und die Preise immer höher Hinauftreiben, ohne daß hiergegen irgend etwas getan wird. Während so von verschiedenen Seiten Klagen über Teuer
ung und bittere Not kommen, lagern auf den Eisenbahnen 40 000 Waggonladungen Getreide und man hofft in Petersburg die Hilfsaktion mit sieben Millionen erledigen zu können.
Tages-Chronik.
Berlin, 5. Nov. Die Braut des Prinzen August Wilhelm, Prinzessin Alexandra von Schleswig-Holstein, ist im hiesigen Stadtschloß an Windpocken erkrankt. Die Aerzte befürchten, daß die Krankheit weitere Verbreitung finden könnte. Unter diesen Umständen hat dieKaiserindieMitreisenach England zu ihrem Bedauern aufgeben müssen. Der Kaiser wird die Reise programmäßig ausführen und im Anschluß daran auf ärztlichen Rat zur Behebung des immer noch andauernden Katarrhs ein paar Wochen im Inkognito auf der Insel Wight verweilen.
Berlin, 5. Nov. Die Nordd. Mg. Ztg. schreibt: Die Einberufung des preußischen Landtags ist, soviel bisher feststeht, für einen Tag der letzten Novemberwoche zu erwarten.
Berlin, 6. Nov. ' König Eduard hat telegraphisch sein und des englischen Volkes Bedauern über die Aufgabe dks Besuches der Kaiserin ausgesprochen.
Berlin, 5. Nov. In der Ostmarkenvorlage, die zur Förderung deutscher Ansiedelungen der Staatsregierung wiederum einen Fonds zur Verfügung stellen soll, ist nach der „Voss. Ztg." auch zum Ankauf von Domänen und Forstgrundstücken ein besonderer Fonds von 50 Millionen vorgesehen. Für den gleichen Zweck hatte schon das Gesetz vom 1. Juli 1902 hundert Millionen bereit gestellt.
Berlin, 6. Nov. Das B. T. teilt mit, daß die von rheinischen Blättern verbreitete Nachricht (die auch in die j Heilbronner Zeitung überging) der Stationsvorsteher von Ke mpenich sei im Zusammenhang mit dem Eisenbahnunglück bei Ahrweiler verhaftet wor- j den, unrichtig ist.
Berlin, 4. Nov. Tie „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Das österreichische Handelsgesetzbuch kennt Handlungs- j agenten im Sinne des deutschen Handelsgesetzbuches nicht, sondern nur Handlungsbevollmächtigte und Handlungsreisende, welche auch befugt sind, Zahlungen für den § Geschäftsherrn anzunehmen. Daher kann den am Export nach Oesterreich interessierten Geschäftstreibenden nur empfohlen werden, bei Annahme solcher Agenten in Oesterreich genau Me Befugnisse kontraktlich festzusetzen und, falls sie zur Annahme von Zahlungen nicht bevollmächtigt find, dijes bei der Uebersendung der Ware den Käufern auch fduxch einen entsprechenden Vermerk in den Fakturen mitzuteilen.
Karlsruhe, 4. Nov. Txr Vorschlag des ^tadtrats, die Gemeinde Grünwinkel mit der Stadt Karlsruhe zu ni 1. Januar 1908 zu vereinigen, wurde in - der heute Nachmittag abgehaltenen Bürgerausschußsitzring ohne Debatte einstimmig angenommen. j
Köln, 6. Nov. Auf dem Südbahnhof wurde ein Streckenwärter von jungen Burschen überfallen und schwer s verletzt. Infolgedessen trat eine Betriebsstörung ein, l die die Ablassung eines Hilfszugs mit Personal nach dem Südbahnhof zur Folge hatte. Zwei der Burschen sind verhaftet.
Haag, 5. Nov. Die hiesige Regierung erhielt die Nachricht, daß Kaiser Wilhelm seinen Bes u'ch i n , Holland aufgeschoben hat. Der Aufschub ist darauf zurückzuführen, daß der Kaiser nach Beendigung sei- z nes Besuchs am englischen Hof noch einen Erholungs- ) aufenthalt auf der Insel Wight nehmen wird. , Der Besuch in Holland findet nach Abschluß des Aufenthalts auf Wight statt.
Namslau, 5. Nov. Heute, am 150. Jahrestag der Schlacht von Roßbach fand am Grabe des Reiter-Generals v. Seydlitz im Park zu Minkowsky (Kreis Namslau) eine Gedenkfeier statt.
Wien, 5. Nov. (Abg.-Haus). Das Haus nahm den Dringlichkeitsantrag Steiner an, der die Regierung auffordert, mit dem Kriegsministerium wegen Erhöhung der Offiziersgagen und Aufbesserung der Manns.chaftslöhnung um 5 Heller in Fühlung zu treten und binnen 4 Wochen dem Haus über das Ergebnis der Verhandlungen Bericht zu erstatten.
Minneapolis, 6. Nov. Infolge der mißlichen Finanzlage haben viele Getreidemühlen ihren Betrieb eingestellt.
Der 20 Iah e alte Bahnarbeiter Gntte in Leipzig kam seiner Mutter zu Hilfe, als die Ebern in Tätlichkeiten geraten waren. Ec schoß mit einem Revolver zweimal auf seinen Vaier und v rtctzce diesen an Brust und Rucken. Der Vei letzte wurde nach dem Krankenhaus gebracht. Der junge (Suite stellte sich der Behörde.
In Marburg har der Schreiner Klauß, der vor 6 Jahren seiner ersten Frau den Hals ab schnitt, dafür zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt nnd v»r Ablauf der Strafe begnadigt wurde, heute Nicht seiner zweiten Frau den Hals abgeschnitten und sich dann selbst erhängt.
Die „Schlesische Zeitung" meldet aus Kattowitz: In Rosdztn wurden zwei dorr ansässige Pferdehändler unter dem Verdacht verh.'stet, mit drei österreichischen Bankräubern, von denen einer hier fesigenommen wurde, Verbindungen unterhalten zu haben, da sie Münzen in Umlauf gesetzt hatten, die von dem Bankoi-bstahle her- rühren. Die Pferdehändler wurden hteher gebracht und dem verhafteten Bankdied Sobolcwrki gegenübergestellt, den sie als denjenigen wiedererkannten, von de« sie die Münze» erhaben hatten.
-c Im Toulouser Militärgesängnis brach eine Meuterei aus, weil die Wächter einen Gefangenen an der Flucht verhindern wollten; die Gefangenen, etwa 50 an der Zahl, überwältigtcu die Wächter. Cs mußte Gendarmerie aufgeboten werden, um die Ordnung wiederherzustellen.
Aus Brest wird gemeldet, daß die Tochter der Ex- marschulls Bazainc, die in Gesellschaft ihres Bruders an . Bord des Pvstdampsers „Kronprinz Caclic" aus Verccruz! ' nach Europa zurückkehrte, in der Nacht vom 28. auf den !
29. Oktober in ihrer Kabine von einem Steward überfalle« und erheb! ch verletzt wurde, doch konnte Frl. Bazrine sich schließlich aus ihrer Kabine retten. Der Angreifer ,st verschwunden; man glaubt, daß er sich ins Meer gestürzt har. Die Geschwister Bazatne, die in Madrid wohne», sind i« Santander an Land gegangen.
Schiffs-Unglück.
Flensburg, 6. Nov. Heute morgen nach 9 Uhr ist auf dem Schulschiff „Bl.üch e r" ein Da mpfkessel explodiert. Bisher wurden 8 Tote und 22 Verwundete gezählt. Alle verfügbaren Aerzte sind auf die die Unglücksstelle geeilt.
Aus Württemberg.
22. Deutsche Landwirtschaftsausstellung. J«
Festsaal des Rathauses in Stuttgart fand am Dienstag die erste Versammlung zur Vorbereitung für die 22. Wanderausstellung statt, ivelche die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft vom 25.—30. Juni n.'J. auf dem Cann- statter Wasen veranstalten wird. Unter den Teilnehmern der Versammlung befanden sich Graf Rechberg, Staatsrat Frhr. v. Ow, Präs. v. Geßler, der komm. General v. Fallois, der Gouverneur von Stuttgart, Generalmajor v. Scharpf, Stadtdirektor Nickel, Leg.-Rat Frhr. von Güttlingen, Präs. Payer, Vizepräs. Dr. v. Kiene u. a. Die Verhandlungen wurden mit einer Begrüßungsrede des OBM. v. Gauß eingeleitet, worauf Landesökonomierat Wölbling-Berlin das Wort zu einem Vortrag über die kommende Wanderausstellung ergriff. Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft verzichte in ihren Bestrebungen auf eine gerechte Staatsunterstützung, sie habe aber einen Reservefonds von über 2 Mill. Mark angesammelt und sei dadurch in der Lage, auch an sich unrentable Unternehmungen wie Ausstellungen zu veranstalten. Durch den Ausschluß jeder politischen Tätigkeit sei die Mitarbeit von Angehörigen aller Parteien ermöglicht. Die Gesellschaft habe einen Mitgliederstand von über 16500, wovon 48 Proz. in Ostelbien, 34 Proz. in Westelbien und 14 Proz. in Süddeutschland wohnen. Außerdem 4 Proz. im Ausland. 'Bei der Gesellschaft sei Württemberg mit 314 Mitgliedern beteiligt. Der Redner verbreite« sich sodann in eingehender Weise über die Fortschritte des Ackerbaus in den letzten Jahrzehnten und über die Erfolge, welche die Gesellschaft auf den verschiedensten Gebieten der Landwirtschaft erzielt habe. Der Cannstatter Wasen sei als Ausstellungsplatz wegen der Möglichkeit einer Ueberschwemmung zwar nicht unbedenklich, doch habe man hier durch Schaffung eines Garantiefonds die Bedenken zurücktreten lassen. Im Anschluß an eine zahlenmäßige Darstellung des Umfangs der bisherigen Ausstellungen der Gesellschaft gab der Redner an der Hand eines großen Lageplans der Ausstellung ein Bild von der Einrichtung und Verlauf. Es werden hiebei gegen 300 Sachverständige an der Arbeit sein. Am Abend des ersten Tages findet eine zwanglose Begrüßung der eingetrofse- nen Mitglieder der Gesellschaft durch die Stadt statt. Die bedeutendste Abteilung der Ausstellung werde die der Rinder sein. Mit besonderem Interesse könne man auch wieder der Ausstellung der Militärverwaltung entgegensehen, wo Remonten, Reitpferde und Pferde am Geschitz gezeigt werden. In der Abteilung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse sei eine. Ausstellung von Samen, Hopsen, Gerste, frischem Obst und Gemüse, Butter, Käse und Milch in Aussicht zu nehmen. Auch für die Vorführung von. Trauben und Obstwein sei gesorgt; zum erstenmal gelange eine Kosthalle für alkoholfreie Getränke zur Errichtung. An landwirtschaftlichen Maschinen seien etwa 5000 Stück zu erwarten. Für Geldpreise und andere Ehrengaben werden über 100 000 Mark ausgegeben. Wichtig sei, daß die Ausstellung von möglichst vielen Landwirten besucht werde. Zum Schlüsse gab der Redner dem Wunsch Ausstellung seine volle Sympathie zuwenden möge. — Es sprach hierauf der Präs, der Zentralstelle für die Landwirtschaft Staatsrat v. Ow. Was die Gesellschaft in verhältnismäßig kurzer Zeit geleistet habe, sei großartig. An der Unterstützung der Ausstellung seitens des Staates und der Stadt werde es gewiß nicht fehlen. OBM. v. Gauß gab dem Redner der Sympathie zu seinen Ausführungen Ausdruck und schloß alsdann die Versammlung. Die Teilnehmer der Versammlung besichtigten sodann die aufgelegten Pläne, woraus hervorgeht, daß der Platz, der für die Ausstellung bestimmt ist, 25 Hektar umfaßt. Zur Vermittlung des Verkehrs auf dem langgestreckten Ausstellungsplatz ist die Anlage einer Straßenbahn in der Längenrichtung geplant. Die Anmeldungen für die Tiere und für die Erzeugnisse, die ausgestellt werden, müssen bis zum 29. Februar 1908, diejenigen für die Maschinenhauptprüfungen bis zum 31. Januar 1908 an die Adresse der Landwirtschaftsgesellschaft Berlin eingesandt werden.
Der Platz des neuen Hoftheaters. Zur Entscheidung über die Frage des Platzes für das neue Hoftheater teilt nunmehr d,er „Staatsanzeiger" niit: DeM Vernehmen nach hat sich der König nach Anhörung dev Hofdomänenkammer und des Finanzministers dahin entschieden, 'daß für die fernere Behandlung der Hoftheater- frage der sog. botanische Garten nebst der Hofgärtnerei unh der Generaladjudantur als Bauplatz der künftigen Hos- theater zu Grunde gelegt werden soll. Tie Entscheidung steht im Einklang mit dem Gutachten der in der Sache gehörten Kommission sür die Aufstellung eines Programms für die Stadteiitwicklung anläßlich des Bahnhofumbaues in Stuttgart. Diese Kommission hat, indem sie andere Plätze, wie den Waisenhausplatz und den alten Theater- Platz, teils als ungeeignet, teils gls ungenügend ausschied, mit überwiegender Mehrheit in erster Linie den Platz des botanischen Gartens in Vorschlag gebracht. Dem Wunsch der bürgert. Kollegien von Stuttgart, es möge dem von der genannten Kommission empfohlene Platz an verlängerten Schillerstraße der Vorzug gegeben werden, konnte eine Berücksichtigung nicht zuteil werden, vor allem wegen des mit der Wahl dieses Platzes verbundenen tiefen Eingriffs in die K. Anlagen.
Die 1. christlich-nationale Gewerkschaftskonferenz in Württemberg findet am Sonntag den 8. Dez.