I, in Stuttgart statt. Die Tagesordnung umfaßt folgende j> Punkte: Stand aind weitere Ausdehnung der ^christlich-na- tionalen Arbeiterbewegung Ln Württemberg;" die Aufga- t. ben der christlich-nationalen Gewerkschaften im gffmt- ir I lichen und Fialen Leben; etwaige Stellungnahme zu so- ! zialpolitisthen Maßnahmen in Württemberg. x

Marbach a. N., 5. Nov. Bei der heute stattgehab- j len Wahl des Stadtfchultheißen haben von 414 ^ ! Wahlberechtigten 400 abgestimmt und es ging aus der l ! Wahl Polizeikommifsär Forstner von Cannstatt mit - 220 Stimmen als Sieger hervor.

: j Eßlingen, 5. Nov. Im Schoße der bürgerlichen ! Kollegien wird demnächst die Frage der Verlegung des ! Neckars zwischen Bahnhof Obertürkheim und Bahnhof- ! lingen zur Beratung gelangen.

Geislingen, 6. Nov. In der letzten Sitzung der - bürgerlichen Kollegien wurden die Besoldungsverhältnijse

' der städt. Unterbeamten neu geregelt. Es wurden drei Klas-

^ ieii geschaffen und zwar Klasse I mit einem Gehalt von

WO bis 1800 Mark, Klasse II von 1300 bis 1600 Mk., Kasse III von 1000 bis 1200 Mark. Die Steigerung beträgt in Klasse I von 3 zu 3 Jahren 100 Mark, in ' . Kasse II von 2 zu 2 Zähren 50 Mark und in Klasse

III jährlich 25 Mark. Der jährliche Wohnungsgeldzu­schuß beträgt, sofern nicht freie Dienstwohnung zugebil- ^ ligt ist, 100 Mark.

Gerichtssaal.

Wiesbaden, 2. Nov. Die Strafkammer ver­handelte heute gegen die 45 Jahre alte Hausdame Mina Weyla nd Don hier wegen Die bstahl, llnterschla g- II ng und Urkundenfälschung und denSchauspie­ler" Edmmrd Hansen wegen Hehlerei. Wie seinerzeit berichtet, war die Weyland Hausdame bei dem sehr reichen,

> jetzt über 80 Jahre alten Hüttenbesitzer Mönting in Wies- ^ baden. Sie wurde am 31. Mai auf Veranlassung der

Kinder Möntings verhaftet, da sie ihr intimes Verhältnis zu dem alten Manne zu einer Reihe von Unredlichkeiten benutzt hatte. Die Angehörigen nehmen an, daß ihre Veruntreuungen sich auf mehrere Hunderttausend belau­fen. Dadurch, daß die Weyland bei der Essener Kredit­anstalt, wo Mönting einen großen Teil seines Vermögens deponiert hat, Papiere und Bargeld unter Fälschung von Möntings Unterschrift erhob, wurde ihr Treiben entdeckt. Bei Hansen, der imRatskeller" von Biebrich verhaftet wurde, wurden noch 40 000 Mark gefunden. Mit ihm, der wesentlich jünger ist als die Weyland, unterhielt letz- j tere ein Liebesverhältnis. Tie Weyland bestreitet die , Diebstähle, gibt aber zu, zwei Testamente Möntings ge- , ! fälscht zu haben, indem sie in dem einen ein ihr zugedachtes , I Legat von 10 000 auf 60 000 und in dem anderen die . Summe von 5000 auf 50 000 Mark erhöhte. Nachge- . wiefenermaßen hat sie Gelsenkirchener Wasserwerksaktien . von 20 000 Mark, Kurswert 52 000 Mark, und von 80 000

- Mark und 6000 Mark bar entwendet. 'Hansen stellt jede Schuld in Abrede. Mönting kann nicht vernommen wer­den, da er inzwischen auf Betreiben seiner Söhne unter Vormundschaft gestellt wurde. Nach mehrstündiger, bis abends 7 Uhr währenden Verhandlung, wird die Weyland zu drei Jahren Gefängnis und 3600 Mark Geldstrafe verurteilt, Hansen freigesprochen und sofort auf freien miß gefetzt.

Karlsruhe, 5. Nov. »Dem Chefredakteur derBa­dischen Presse", Albert Herzog, ist die Anklageschrift wegen Beleidigung, von Fräulein Olga Molitvr zugegangen. Die Beleidigung wird in mehreren Aus- ! führungen erblickt, die in derBadischen Presse" bei Be- ! sprechung des Falles Hau und zu seiner Aufklärung ver-

- öffentlicht worden sind. Die Verteidigung Herzogs liegt

> in den Händen der Rechtsanwälte Vögele-Karlsruhe, Max ! " Oppenheimer-Karlsruhe und Justizrat Dr. Bernstein- j München.

Prozeß Rafi.

Rom, 5. Noo Umeo zahlreicher Beteiligung des Publikums wurde d-ute der Prozeß gegen den ehe­maligen Minister Na st vor dem Senat eiöffnet. Nail ist zur L-st g.legt, 52 213 Lire vermittelst fortgesetzter Fälschung im Amt veruntreut zu haben. Nast bezeichnet 'ich ans Opf-r der Infamie seiner Gegner J-u wenerea Verlaufe der SUbstverteidi^urig sagte Nasi, er habe die dem stundeten Rerstn wirklich uimlich ausgeführt und bet den Einkäufen stets das Betip el des Mlntsterprästvenlen und der anderen Minister befolgt, die unbehelligt geblt.ben waren. Er werde beweisen, daß er alle mit öffentlichen Geldern >rivordEn Gegenstände verteilt habe.

Prozeß Gurko.

Petersburg, 5. Nov H me begann im Senat

- der Prozeß gegen den ehemalige» Gehilfen des Ministers ! des Innern, den Kammerherr» Gurko, der bekannt­lich leichtsinnig mit Staarsgoloerii umglng, indem er enorme

j Getretdelieferungen nach den Notstandsge­bieten einen! vollständig unfähigen Lieferanten übertrug und ihm dabet noch 800 000 Rubel ausbezahlte. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob sich der Ängeklagie der Uelnr- schieituug seiner Dienstpflichten zum Nachteil der StaalS- uneressin schul >ig erkenne, gab dieser eine verneinende Amwort. Er gab aber zu, daß er mit seiner im amtlichen Nachrtchten- tlait abgegeb nen Erklärung in der er bestätigte, daß der ren Getreide! efrrungen für dte Armee betraute Kauf­mann Lidval seinen Vertrag rn loyaler Weise erfüllt habe, wes sich als ganz unrichtig hecausstellir, vollständig im Irrtum gewesen sei.

Vermischtes.

Der adgsblitzte Hofmanu

Kin heiteres Stückchen trug sich, demVorwärts" zufolge, am Dienstag Mittag auf der Freitreppe der Uni­versität Straßb urg zu. Für 121/4 Uhr war die Imma­trikulation des Prinzen Friedrich Wilhelm vorgesehen. Tie Verwaltung der Universität, an der Spitze der Staats­sekretär von Köller, der Kurator der Universität, der sich im allgemeinen wenig um das Institut kümmert, steht ganz auf dem Kopf, weil zwei leibhaftige Prinzen (Waldemar von Preußen und Friedrich Wilhelm von

Preußen) die Universität in diesem Jahre bezogen haben. Und bei der Immatrikulation gab es natürlich großen Klimbim, v. Köller, der bei festlichen Anlässen sonst nie erscheint, war gekommen, spaziert auf der Freitreppe hin und her, um das Erscheinen des Prinzen abzuwarten- Aber auch, einige Gruppen von Studenten stehen wie üb­lich vor dem Eingang. Ties stört Se. Exzellenz und er gibt dem Portier den Auftrag, die Studen­ten von der Treppe herunterzu weisen. Ta geschah etwas, was Herr v. K'öller nicht erwartet hatte. Die Studenten lassen in einer Anwandlung demokratischer Gefühle dem Staatssekretär sagen, daß ihr Platz in dev Universität ist, und daß sie sich nicht fortschicken lassen, v. Köller ist machtlos, er sagt nichts mehr und die Studenten bleiben stehen. Wie man hört, ist dem Prinzen bei feiner Ankunft kein Unglück geschehen, die Sorge Möllers war also wirklich ganz überflüssig.

Auch ei« Jubiläum.

Eine ebenso seltene wie eigenartige Jubelfeier konnte nach derKöln. Ztg." am 31. Oktober ein Elberfelde» Bürger feiern. Bor 50 Jahren hat er als 23jähriger Jüngling von seinem Vater ein Viertel des Loses Nr. 60883 übernommen, das sein Vater damals schon 27 Jahre gespielt hatte. Das Los befindet sich also 77 Jahre in der Familie. Allzuviel Glück hat es feinen Besitzern nicht gebracht, denn der Bater konnte während der 27 Jahre- nur den ihm Anstehenden Anteil eines Gewinnes von 100 Talern im Betrage von 21 Talern sowie einige Frei­lose einheimsen. Sein Sohn war noch weniger glücklich. Ihm fiel während der 50 Jahre nur der gleiche Gewinn sowie einige Male ein Freilos zu. Für einen Rechen­meister wäre es eine dankbare Aufgabe, auszurechnen, welchen Betrag die Famitie jetzt ihr eigen nennen könnt«, wenn sie das Geld für das Los die 77 Jahre hindurch zinsbar angelegt hätte. Mit Zins und Zinseszins dürfte sich ein nettes Sümmchen ergeben.

Vün döukbarer Patieul.

Aus Paris wird. der Allgemeinen Zeitung ge­schrieben: Hier eine Geschichte, die, so unwahrscheinlich sie klingen mag, doch wahr ist. Ort der Handlung ist natürlich Paris, wo alle solche unwahrscheinlichen, aber meistens doch authentischen Geschichtchen passieren. Vor einigen Monaten kaue in die Sprechstunde eines sehr bekannten Spezialisten für Neuralgie ein Herr, der sich alsbald, so­wohl durch den unverfälschten Ätzens, als auch durch sein ganzes Auftreten als Amerikaner entpuppte, Er klagte, daß ihn che Neuralgie gar arg am Gängelband hatte, daß er schon die ganze Welt nach dem Arzte durchsucht hätte, der ihm den bösen Teufel, Neuralgie genannt, aus- ^ treiben könnte. Und dergleichen mehr. Unser Pariser Arzt, nennen wir ihn Dr. G., entgegnete, daß er versuchen wolle, dem Leidenden Linderung zu verschaffen, ohne üb­rigens, wie so viele seiner Kollegen, die vollständige Heil­ung zu versprechen, und das Honorar im voraus zu bestim­men. Er fing an, den Amerikaner mit Elektrizität zu behandeln, und siehe, nach vierzehntägiger Behandlung hatte die böse Neuralgie das Weite gesucht. Einige Tage darauf bekommt Dr. G. einen eingeschrieenen Brief mit einem Scheck über 100 000 Francs! Dabei lag eine Visitenkarte des Amerikaners, des vielbekannten Milliar­därs V.! Der Arzt dachte in seinem grenzenlosen Er­staunen, daß da eine Null zu viel sich auf den Scheck gesetzt hätte. Er fuhr zu Herrn V. und bat Km Aufklärung. Doch alles stimmte. Aus Dankbarkeit für die glückliche Heilung seines schmerzhaften Leidens hatte der Milliar­där ihm wirklich die 100000 Francs zugedacht, und au­ßerdem noch einkleines" Geschenk. Einige Tage später empfing der Herr Doktor den Besuch -eines Notars, der ihm mitteilte, daß der Milliardär ihm ein prachtvolles" Palais in der Avenue des Champs-Elysees geschenkt hätte. Dies war daskleine" Geschenk! Man dürfte nicht zu weit gehen, wenn inan den Wert dieseskleinen" Ge­schenks auf eine Million fchätzt! Wer diese Geschichte nicht glaubt, der nehme sich die Mühe, die Presse Medicale zu lesen, dort steht diese kleine Geschichte des Langen und Breiten erzählt. Und wer sie dann noch- für ein Mär­chen hält, dem sei mitgeteilt, daß die Presse Medicole von einer Gruppe der bekanntesten Professoren der medi­zinischen Fakultät in Paris redigiert wird. Und wer sie dann noch nicht glaubt, dem ist leider nicht mehr zu helfen.

Dle Hraue« vou ikZlldav.

Aus Madrid, Ende Oktober wird derKleiüen Presse" geschrieben: Die blutjunge Iesusa Pujana fand bestätigt, was böse Zungen ihr längst zuzischelten. Sie traf nächtens ihren Verlobten an heimlichem Orte mit einer anderen. Jesusa sagte kein Wort zog den Re­volver und erschoß den Untreuen. Die Richter der Stadt Bilbao ,wo die Tat sich ereignet hatte, waren streng mit der Sünderin. Sie zeigten wenig Mitleid mit der Ver­zweifelten, die in der Untersuchungshaft Mutter eines Knäbleins geworden. Das Urteil lautete wegen Totschlags auf acht Jahre schweren Kerkers. Die Frauenwelt von Bilbao geriet über solch harten Spruch in Helle Empör­ung, schnell bildete sich ein Komite und der 'beliebteste Jour­nalist der Stadt wurde zur Abfassung eines Protestes ge­wonnen. Der Mann der Feder ging mit glühender Be­geisterung an seine Aufgabe. Er schilderte Jesusa als die Krone aller Weiblichkeit, als Märtyrerin der Liebe, als Rächerin ihrer Ehre und des Namens ihres Kindes. Richter, die Jesusa verdammen konnten, sind schlimmer als herzlose Wilde, sind wüste Henkersknechte und ent­menschte Wüteriche." Es war Feuer und Slhwnng in den Worten dieses offenen Schreibens. Sie fanden auch rasch ihren Weg zu den Frauenherzen, und Tausende von Franennamen füllten bald als zuslimmende Unterschriften die Bogen der Kundgebung. Nur dem Staatsanwalt hat weder Stil noch Inhalt desflammenden Entrüstungs- schreis" gefallen. Er hat den temperamentvollen Ver­fasser und alle, alle Protestlerinnen, die unter­schrieben haben, wegen Beleidigung der richterlichen Be­hörden in den Anklagezustand versetzt. Zehnta u- send Frauen und ein Mann! Einen größeren Prozeß hat w ohl die Welt noch nicht gesehen.

E»» spanischer Hauptmau« vou Köpeuick.

Ein dreister Schwindler, der sich in der Rolle desbe- , rühmten" Hauptmanns von Köpenick produzierte, ist die- ' ser Tage inMadrid verhaftet worden. Emili 0 San

Pedro so heißt der Mann führte sich überall als Hauptmann ein und bestellte sich unter anderem bei einem Schneider eine Hanptmannsuniform. Als sie fertig war, ersuchte er den Schneider, ihm die Uniform ins Haus zu schicken; er wolle sie noch einmal anprobieren und dann dem Boten das Geld für die Kleidungsstücke geben. Ein Gehilfe des Schneiders nahm die Uniform und begleitete den vornehmen Kunden. Unterwegs aber schien der Herr Hauptmann sich eines Besseren zu besinnen: er rief einen Soldaten, der zufällig vorüberging, heran und befahl ihm, die Uniform zu nehmen u. ihn u. den Schneidersgej eilen ins Kriegsministerium zu begleiten. Dort bat der Gauner im kameradschaftlichen Tone den Adjutanten des Ministers, für ihn, da er kein Geld bei sich habe, die Schneiderrechnung zn bezahlen; er werde das ansgelegte Geld sofort wieder­geben. Der Offizier war aber so vorsichtig, in der Rang­niste nach dem Namen des angeblichen Hauptmannes zu suchen; da er ihn nicht fand, lieh er den Schwindler verhaften. Die Hanptmannsspielerei war aber noch lange nicht die schönste der Taten des Emilio San Pedro. Nach seiner Verhaftung entdeckte man, daß er derselbe Hoch­stapler war, der sich kurz vor der Vermählung des Königs Alfonso für einen Bruder der künftigen Königin Vik­toria ausgegeben und dadurch zahlreiche Spanier der vor­nehmsten Gesellschaftskreise getäuscht hatte. Von zwei an­deren Individuen, die er überall als seine Sekretär« vor­stellte, begleitet, war er aus London abgereist, nachdem er in geschickter Weise das Gerücht verbreitet hatte, daß der Bruder der Königin nach Madrid zur Hochzeit komme. Dieses Gerücht war auch in die französische Presse ge­drungen, und die Folge war, daß in Paris einige Freunde der Familie der Braut auf dem Bahnhof erschienen, um den durchreisenden Prinzen zu begrüßen. Dem ingeniösen Schwindler war das narürlich nicht sehr angenehm, denn er war in Gefahr, schon hier entlarvt zu werden; des­halb zog er es vor, in seinem Waggon zu bleiben, und einer seinerSekretäre" mußte der ehrfurchtsvoll har­renden Menge erklären, daß dieKönigliche Hoheit" in­folge der anstrengenden Fahrt ermüdet sei und sich zur Ruhe begeben habe. In Spanien begab sich Emil» San Pedro, der sehr gut englisch-, französisch und spanisch spricht, zuerst nach Valencia, wo er mit hohen Ehren em­pfangen und von den Behörden und dem Erzbischof glän­zend bewirtet wurde. Der Schwindel wurde aber bald entdeckt, und der Gauner mußte seinen kühnen Streich mit einem längeren Aufenthalt im Gefängnis büßen. Vor einiges Wochen erst wurde er aus der Haft entlassen und er hat, wie man sieht, seine Schwindeleien sofort wieder ausgenommen. San Pedro-gab an, daß er aus Gibraltar! komme; er soll dort die Frau eines hohen englischen Beam­ten entführt haben.

Verfehlte Wirkung. Gutsbesitzer:.... Wenn ich jetzt sagte, ich hätte Arbeit für Sie, würden Sie wahrscheinlich grob werden?" Landstreicher:Aber na, gnä' Herr i' versteh 'sch, an Spaß!"

Kasernenhofblüte. Unteroffizier (im Jnstruk- tionsbuch vorlesend): Dieser Punkt befindet sich 100 Meter über der Adria.... Streicht mal das Wort aus, und schreibt adriatisches Meer dafür sonst meint wieder Einer, das wär' eine Herrschaftsköchin!"

Handel und Volkswirtschaft.

Tuttlingen, 5. Nos. lieber die Trikolwareniabrik Stoiz und Manz i«i, w e bereit» gemeldet, dar Kon'uiSverfahien e öffnet woiden Es fall sich dabei wie uns witgeteilt wiro um eine U Ver­schuldung von ciwa M 8 OOeU handeln. Von den Inhabern cer Firma ist der eine, Gustav Manz flüchtig, der andere Inhaber Her­mann Manz wurde verhaftet Die finarz.cllen Unternien der Firma «areu schon in den letzten Jahren e.war uusichci. Im Voijahr Hai dann d e Fitma eine bedeuten!« bauliche Erweiterung ih.eS Betriebs vvig nommen, ,in neues'Maschinenbaus errichier etc, sodaß er den Anschein Hane, alü jcl man finanziell wieder voll aus der Höhe. Gleichzeitig wurde eine Anzahl von Maschinen modernster Konstruktion anoeschaffl d e zum Teil eist in l.tzler Zeit erugelroffen sind, uno noch nicht einmal ausgestellt werden konuren. Dt« Lteferuns-n der Fitma gingen zum größten Teck nach England; d.r Betrieb umsakr gegen UW Arb.üci- und Aibetieunucn. letztere e.wa 80 sind vedeutenö iu der Dehtzavl. Durch de» Konkurs ia Mitleidenschaft gezogen wurden fast durchweg auswä-ttgi Firmen von den einzelne Guthaben im Benag bis zu 9 000 Mk zu jordern haben. Die Unsre dcS Zu sammendruchs konnte noch nicht mit Bestimmtheit e mitlelt werden. ES scheint daß gerade die größeren Bauunternehmungen. durch welche tie Firma durch w.lche die Firma einen Aufschwung ihres Gesamtbe- rriebs herbeizuführen gedachte schließlich zum Zusammenbruch in ent- schtidender Weise brigetragcn haben.

Stuttgart, ö. Noo. Die Konvention der Brauereien von Stuttgart und Umgebung, die am l. Oktober abgelaufen war, ist auf einige Jahre verlängert woiden.

Born Oberhoheuberg, 5. Nov. Verkauf des Rittergut» Hohenberg. Das seil >824 im B sitze von Frhrn. v. Ow b.findtichc Riit.rnit Hohenberg (nach welchem die s>übe e nlcdeiöstexr. Grafschaft Hohenberg geteilt in Oberhohenberg und Niederhohenberg-Rotleaburg o- N benannt war» kommt zum Verkauf, weil ein Teil der jetzigen Besitzer Zwangrperkauf beantragt hat. Da nun die Bürgerschaft von Drängen und Delkhoien ein deso -deieS In-e esse an dksem Verkaufe da, fand gestern im Gafthos zur Krone, eine Versammlung statt. Die Anwesenden erklärt.n einstimmig sich bereit, zu der sch ifilichen Ver­einbarung die parz lli.rten hohenoergischen Grundstücke von niemand anderem al» mir von der Gemeinde zu kaufen oder zu pachten unicr Festsetzung einer Konventionalstrafe von 300 Mk. für jeden einzelnen UebeitretangSsall. Hiedurch dürfte eine Preistreiberei durch etwaige GülcrschiSchle- und dergl verhindert werden und es steht zu hoffen, daß die Gemeinde dieses Rittergut um einen seinem Wert entsprechenden Preis wird erwerben können.

Southeim a. R.» ü Nov. 1907. Herdst-Ergebni». Von den k» (LiS Morgen) im Ertrag stehenden Weinbergen hics. Markung wurden erzielt: tii49 geschätzt'O dl und zwar: Rotweine 84L lrl, Weißweine SSS KI, Echillerwnne 79 KI. Ertrag von l kn: lb ,7 KI. (.908 pr. ks, L8,l dl». Preise: Rotwein, höchster KV'/» M., mittlerer 60',, M., niederster 58' » M ; Weißwein, höchster 65», M, mittlerer 65'/, M. niederster 88'/, M ; Schiller- Wein: höchster 63'/, M., mittlerer v2'/» M., niederster bv'.» M. per Hektol. Der Durchschnittspreis der einzelnrn Sorten be­rechnet sich: Rotwein 181 M. 85 Pf, Weißwein 180 M- 90 Ps.. WeißtieSling 1S6 M., und Schillerwc n I8v M. 90Wf. pro Eimer. Gesamtwert der Erzeugnisse» 35,297 M. 1905: 95.876 M. Ver- kaust während de» Herbste« unter der Selter >038 KI mit einem Er­lös von 66336 M-, eingekellert wurden hauptsächlich von den hiesigen Wirtin 3ll KI im Wert vou I8S71 M.

Pari», 5. Nov DerMoniteur Viticole" beziffert den Er­trag der Weinernte auf 58 Millionen Hektoliter für Frankreich, 7,b>0l»0 Hektoliter für Algerien, 300,000 Hektoliter sür Korsika und 350,000 Hektoliter für Tunesten.

Obst.

Stuttgart Nordbf.: 4 bl» 5.20 M., Göpptngin: 5.80 bi» 680 M, Eßlingen: S.30 bi» 6. M., Tübingen: Aepfel 6. bis 6.30 M-, Birne» 5.40 bi« 6. M.