fragen wir ihn.Wie ein Tiger."Wegen dieser Verurteilung ?"Nein, im Gegenteil."Warum denn sonst?"Weil ich die 10 000 Francs zu­rückgewiesen habe."Was für 10000 Francs?" Na, Sie wissen ja, die, die mir ein großmütiger und freigebiger Anonymus bot, wenn ich mich in Deutsch­land niederlassen wollte. "Sie haben wohl gar Sehnsucht nach Martyrium?"Halten Sie mich für solch ein Rindvieh?"Ich würde mir das nicht er­lauben. . . Ich begreife nur nicht ..."Und es ist doch so einfach. Sehen Sie mich mal an!"Ist ge­schehen!"So wie Sie mich hier sehen, knalle ich schon seit zehn Jahren mit der Pistole, lasse ich schon seit zehn Jahren Raketen steigen, sage ich schon seit zehn Jahre die haarsträubendsten Dinge, schlage ich schon seit zehn Jahren die große Pauke."Das ist allerdings wahr!"Nun! was bin ich geworden? . . . Nichts! Weniger als nichts! Vorstandsmitglied der sozia­listischen Partei. Darauf pfeife ich; das ist höchstens gut genug, um die Radikalen zu ärgern. . . Glauben Sie vielleicht, daß ich das, was ich getan habe, nur tat, um die Radikalen zu ärgern?"Kann man's wis­sen?!"Machen Sie keine Witze! Nicht einmal Ab­geordneter bin ich! Ich, Gustav Herve! Wie finden Sie das? ..."Lieber Gott ... ."Es gibt keinen Gott! Eine Schande ist es, sage ich Ihnen. Und wissen Sie, warum sch nicht Abgeordneter bin? Weil ich tun kann, was ich will, und doch niemals eine anständige Verurteilung erziele. Man hat mich freigesprochen oder aber höchstens nur so ein klein bißchen verurteilt, daß mich kein Mensch für ein Opfer halten konnte."Die Sache ist die . . . ."Sehen Sie sich dagegen diesen Liebknecht an, der mich nur kopiert hat! Mit seinen 18 Monaten Festung wird er morgen sein können, was er nur werden will.

. . . Ach, wenn es noch einmal zu machen wäre. Wenn man mir noch einmal die zehntausend Dinger böte . . . Haben Sie sie vielleicht zufällig bei sich?"Sie kön­nen mir glauben, daß ich sehr bedaure, daß es nicht der Fall ist", antwortete ich.

Eine Satire, die für Deutschland lehrreich ge­nug ist.

* * »

Marokko.

Ter französische Botschafter unterbreitete gestern dem Auswärtigen Amt in Berlin den Vorschlag, der die Ei nsetz ung einer internationalen Kom­mission in Casablanca empfiehlt; diese soll die Entschädigungsansprüche der verschiedenen Staatsangehöri­gen prüfen und festsetzen.

Auch.in Berlin sind die Gesandten Muley Hafids abgeblitzt. Die Nord-. Allg. Ztg. schreibt: Im Auswär­tigen Amt erschien gestern vormittag der Dolmetscher der Abgesandten Muley Hafids, um sich zu erkundigen, ob und wann die Gesandtschaft empfangen werden könnte. Im Auftrag des Staatssekretärs wurde ihm durch einen Beamten des Auswärtigen Amtes erwidert, die kaiser­liche Regierung seinichtinderLage, den gewünschten Empfang zu gewähren.

Tages-Chronik.

Berlin, 16. Okt. Ter dem Bundesrat zugegangene Entwurf ves Vereins- und Versammlungs- recht es bestimmt bezüglich der Verhandlungssprache kurz und bündig, daß in öffentlichen Versammlungen die Ver­handlungen in deutscher Sprache zu führen seien, und daß Ausnahmen davon der Genehmigung der Landes­regierung bedürfen.

Dresden, 16. Okt. Heute mittag wurde die erste Präliminarsitzung der Ersten Kammer er­öffnet. In seiner Eröffnungsansprache sagte der Prä­sident, Graf Vizt hum von Eckstädt: Unter den be­reits eingegangenen Vorlagen nehme der Wahlgesetz­en t w u r f das größte Interesse in Anspruch. Die Ge­duld des Volkes würde auf eine harte Probe gestellt werden, wenn es wiederum nicht gelänge, eine volkstümliche Wahlreform zu schaffen, die die Bevölkerung in ihrem überwiegenden Teile befriedige.

Karlsruhe, 14. Okt. In Uer letzten Bürger- ausschußfitzung ist auf ein nachahmenswertes Beispiel der Stadt Straßurg hingewiesen worden, wo das Elek­trizitätswerk 5000 elektrische Bügeleisen auf ei­nen Monat unentgeltlich zur Probe abgegeben und jauch noch einen Monat lang den Strom dazu unentgeltlich ge­liefert habe. Das habe zum Verkauf von 4000 solcher! Bü­geleisen geführt.

Mannheim, 14. Okt. Seit Wochen wird in der Presse das Schicksal des Geländes der gegenwärtigen Gar­tenbauausstellung nach deren Schluß erörtert. Der Stadtrat ist nun den Wünschen der zahlreichen Freunde der schönen Anlagen entgegengekommen und hat beschlossen, die Sondergärten und die Schwarzwaldland­schaft bestehen zu lassen. Ta verschiedene Gebäulich­keiten zu erwerben sind, so wird dem Bürgerausschuh demnächst eine Vorlage zugehen. Das eine der beiden schönen Schwarzwaldhäuser hat die Erbäuerin, die Fir­ma F. A. Ludwig, der Stadt zum Geschenk gemacht.

Singen, 16. Okt. Bei Jmmendingen versinkt, wie bekannt, periodisch ein Teil des D o na uw as s ers und fließt nachgewiesenermaßen trotz der trennenden Gebirgs- wasserscheide unterirdisch in die Ach, also mittelbar in den Rhein. Wie dieSingener Nachrichten" melden, sollen zur Ermittlung des großen uxterirdischen Sees, den man an der Stelle vermutet, nächstens Bohrungen vorge­nommen werden. Der Kommission gehören unter anderem Geh. Rat Bittmann-Karlsruhe und Prof. Endriß-Stutt­gart an.

Wien, 16. Okt. Der Kaiser war heute früh fie­berfrei. Der Husten war nachts stark, jedoch der Kräf­tezustand und die Herztätigkeit befriedigend.

Budapest, 16. Okt. Der Justizminister erließ eine Verordnung, nach welcher die polizeiliche Beschlag­nahmung von Zeitungen, wie es bis jetzt üblich war, vor ihrer Beförderung durch die Post nicht mehr statt­finden darf, da dies mit der Preßfreiheit unvereinbar sei.

Belgrad, 16. Okt. Zwischen dem Kronprinzen

Georg und dem Kommandanten der königlichen Leibgarde, Major Dunjitsch, soll es gestern Abend um 11 Uhr zu einem Konflikt gekommen sein, tvie die fortschrittlichePrawda", die sich oft und eingehend mit Hofgeschichten befaßt, berichtet. Näheres über diesen Kon­flikt verlautet jedoch nicht. Der Kronprinz, welcher bisher eine eigene Privatwohnung hatte, siedelt nächstens ins kö­nigliche Palais über, wo für ihn Appartements in stand gesetzt werden. Wie verlautet, stehen auch im Hofpersonal Aenderungen bevor. Der Vorstand der Kabinettskanzlei, Jowitza Christitsch> und der Verwalter der Zivilliste, Du­schen Wuitsch, sollen aus dem Amte scheiden und der Hof­marschall Boschko Tscholakantitsch soll zum diplomatischen Agenten in Kairo ernannt werden.

Salonik, 16. Okt. Eine türkische Bande griff bei Poptschewo (Kasa Strumitza) bulgarische Landleute an und tötete vier Bauern. Hinzueilendes Militär wurde von der türkischen Bande, die durch Dorfbewohner verstärkt wurde, zurückgetrieben. Eine bulgarisch« Bande brachte bei Radovischte zwei Kutzowalachen und zwei Frauen Um.

In Langenargen ist die erst vor einigen Jahren neuerbaute Parkettfabrik am Bahnhof vermutlich infolge Selbstentzündung in einem Trockenraum zur Hälfte nie­dergebrannt.

In Heidelberg hat sich der Student Wilhelm Schwer aus Wollersum in seiner Wohnung mit einem Revolver erschossen. Als Ursache wird Furcht vor dem Examen angegÄen.

Am Samstag ereignete sich in der Benzschen Moto­renfabrik, Mannheim, ein schwerer Unglücksfall. Beim Abstellen eines in schneller (Üangart befindlichen Auto­mobilmotors sprang das Schwungrad in vier? Stücke, wovon eines im Gewicht von drei Kilogramm dem 24 Jahre alten Weitgenannt aus Sandhofen an die rechte Brustseite sprang. Er erlitt hierdurch schwere in­nere Verletzungen, denen er kurz nach seiner Einliefer­ung in das Allgemeine Krankenhaus erlag

Me Witwe Babette Kühnert, genannt Sachsen­bärbel, in Kitzingen, begeht am 26. Oktober ds. Js. ihren 10 6. Geburtstag. Geistig ist die Greisin noch recht frisch.

Der Küssend ote der Aktiengesellschaft Hallesche Röhrenwerke in Halle a. S., Berg Haus, wurde nach Unterschlagung von 5000 Mk. flüchtig. JU seiner Be­gleitung befindet sich wahrscheinlich ein junges Mädchen, mit Hem er, obwohl verheiratet, seit einiger Zeit unter der Vorspiegelung, er sei Bankbeamter, chn Liebesverhältnis angeknüpft hatte. Seine Familie hat der Betrüger hier in Not zurückgelassen.

In Mährisch-Altstadt (Schlesien) sind 32 Häu­ser und 12 Scheuern abgebrannt.

Aus Stockholm wird berichtet: Me schwedische BarkKapella" ist im Alandsmeer Montag nacht mit dem Gotenburger DampferLandsen" zusam men­ge stoßen. DieKapella" sank binnen weniger Minu­ten. Bei der herrschenden Dunkelheit und Verwirrung war es unmöglich, Boote auszufetzen. Der Steuermann sowie 6 Mann der Besatzung sind gerettet, der Kapitän k und 3 Mann sind ertrunken. j

Aus Paris wird gemeldet: Seit September sind ^ wiederholt verbrecherische Versuche gegen Pul- z verkümmern u. Wachtposten der Kasernements von j Vincennes unternommen worden. Man hat die Ue- i beltäter jedoch nicht erwischt. Ein ähnlicher Angriff ist nun auch in V e r d u n unternommen worden, wo ein In­dividuum versuchte, an eine Pulverkammer zu gelangen. ! Auch diesen Leuten gelang es zu entkommen. z

Arbeiterbewegung.

Bochum, 15. Okt. DieBergarbeiterztg." ver­öffentlicht einen Aufruf an die Kameraden, in dem ge­sagt wird, aus mehreren Bezirken seien Nachrichten über vorgekommene Lohnverschlechterungen eingelau­fen. Um die Wiederkehr der. Lohndrückerei von 1900 zu verhindern, müsse sofort die Oeffentlichkeit auf die Vor­gänge im Bergbau aufmerksam gemacht werden. Ueber- all seien öffentliche Bergarbeiterversammlungen einzube­rufen und besonders den noch unorganisierten Kameraden sei klar zu machen, -was auf dem Spiele stehe.

Hamburg, 15. Okt. Auf der Internationa­len Reederkonferenz in London zum Lchutz und gegenseitiger Unterstützung bei Hafenstreiks waren sämtliche Hamburger Reedereien durch ihre Direktoren ver­treten. Alle Beschlüsse der Konferenz werden geheim ge­halten.

Antwerpen, 16. Okt. Die Dockarbeiter be­schlossen, sich mit dem Beschluß dep Vereinigung zürn Schutz e der Hafenarbeiter zufrieden zu geben, so daß nunmehr die Gefahr eines Wiederausbruches des Streiks beseitigt ist,

Mailand, 16. Okt. Me von den Turiner Indu­striellen durchgeführte Aussperrung scheint vollen Er­folg zu haben und sich als Mittel gegen die Wiederholung des Generalstreiks zu bewähren. Zunächst hatte die Ar­beitskammer den Generalstreik auf drei Tage nach Schluß der Aussperrung beschlossen, sie trat aber den Rückzug an und fordert nun die Arbeiter auf, sofort die Arbeit wieder aufzunehmen, nachdem die Industriellen mit einer wei­teren achttägigen Aussperrung gedroht hatten. Auch der Antrag, in ganz Jtlaien 48 Stunden zu streiken, ist vom Arbeiterverband abgelehnt worden.

Aus Württemberg.

Dteustuachrichte». Befördert: Den rit. Obersteuercat Dr. Eichmaim dei dem Sieuerkollegium Abteilnnq für Zölle und indirekte Steuern zum Obersteuerrat dei dieser Behörde und den Oberfinanzamlmaun Renner bei der Domänendirektion zum Fiananz- rat bei dieser Behörde.

Uebertragen: Den Revisoren des SteuerkollegiumS Abteil­ung für direkte Steuern Graze da« Kameralamt Backnang, Miller das Kameralamt Güglingen und Schnell das Kameralamt Großbott­war, das Forstamt Mönchsberg dem Forstamtmann Remmlinger in Liebenzell und eine Revisorstelle bet der Oberrechnungskammer dem Finainamtmann Möhler. Kanzleihilssarbeiter bei dieser Behörde.

Versetzt: Den Obeikontrolleur Gschwender dn dem Kameral­amt Ktrchhcim seinem Ansuchen gemäß unter Verleihung des Titels Zollvetwalter aus das Zollamt Tübingen.

Verliehen: Dem Revisor Größler bei der Oberrechlmnoz, kammer den Titel und Rang eines Rechnungsrat, dem R visor ser bei dem Bergral den Titel eines Oberrevisors und dem Oberinn,' krolleur Grosse sowie dem Kalkulator Raich bet' dem Stanüischeu La«, besamt den Titel und Rang eines Revisors.

Die liberalen Vereine Württembergs halten am kommenden Sonntag den 20. ds. im Bürgermustnm in Stuttgart ihre Landesversamnrlung, die g. a. sich mit folgenden Anträge« beschäftigen wird: Antrag Heilbronn- Es sollen energische Schritte zur Weiterverfolgung der liberalen Einigung durch Einsetzung eines gemeinschaft­lichen Ausschusses zwischen den alten liberalen Parteien (Volkspartei und Deutsche Partei) und ihren Jugendorga­nisationen und dem liberalen Landesverband zwecks ge­meinsamen Vorgehens versucht werden, und ein Antrag Stuttgart:Die Landesversammlung spricht die Erwart­ung aus, daß im künftigen Landtag Volkspartei, Deut­sche Partei und Sozialdemokratie zusammen gehen mö­gen, um eine wirklich liberale Gesetzgebung zu er­möglichen."

Die bedingte Begnadigung. Das Justizmini­sterium hat eine Verfügung erlassen, betreffend die Er­teilung von Strafaufschub mit der Aussicht auf Begnadig­ung nach Wlauf einer Probezeit. Darin heißt es: Die von dem Reichskanzler alljährlich dem Reichstag vor gelegten statistischen Uebersichten über die Anwendung des bedingten Strafaufschubs in den einzelnen deutschen Bun­desstaaten weisen für Württemberg eine verhältnismäßig niedere Zahl der Fälle auf, in denen ein Strafaufschub mit der Aussicht auf künftige Begnadigung gewährt wor­den ist. Diese Erscheinung, gab dem Justizministerium zu der Vermutung Anlaß, daß die Strafvollstreckungs­behörden der Einrichtung der bedingten Begnadigung nicht durchweg diejenige Beachtung und Förderung zu­teil werden lassen, die ihr nach den bestehenden Vor­schriften und nach den mit ihrer Anwendung gemachten günstigen Erfahrungen gebührt. Durch die von dem Ju­stizministerium für die Jahre 1904 bis 1906 angestellten Erhebungen über die Zahl einerseits der Verurteilungen denen sich nach den bestehenden Vorschriften regelmäßig eine Prüfung der Frage des bedingten Strafaufschubs anzuschließen hatte, andererseits der Fälle, in denen vor den Strafvollstreckungsbehörden die Akten dem Justiz­ministerium zur Entscheidung dieser Frage vorgelegt wur­den, ist die erwähnte Vermutung bestätigt worden. Wäh­rend bei einzelnen Strafvollstreckungsbehörden die Zahl der Aktenvovlegungen bis zu 3 Vierteilen der Zahl der sprechenden Verurteilungen betrug, sind dagegen von an­deren die Akten nur in einem kleinen Prozentsatz der Fälle, von einzelnen überhaupt nicht vorgelegt worden. Das Justizministerium sieht sich nun veranlaßt, auf die bestehende Vorschrift, wonach in allen hierzu geeigneten Fällen von amtswegen der Antrag auf Erteilung be­dingten Strafaufschubs zu stellen ist, behufs einseitiger Beachtung erneust hinzuweisen.

Stolgebühren und Leichengesang. Der ge­schäftsführende Vorstand des Württ. Volksschullehrerver­eins hat in feiner letzten Sitzung beschlossen, in einer Ein­gabe an das Kultministerinm um Ablösung der Stolgebüh­ren und um Abschaffung des Leichensingens zu bitten.

Stuttgart, 16. Okt. Im Alter von 80 Jahren ist Generalmajor a. D. von Reinhardt gestern gestor­ben. Reinhardt machte als Hauptmann den Krieg von 1870/71 mit und erwarb sich das eiserne Kreuz erster Klasse. Seit 1885 ist er im Ruhestand und hat in dieser Zeit an der Organisation des Württ. Kriegerbundes sich hervoragenrd beteiligt.

Ulm, 16. Okt. Das Königliche Ministerium des Innern hat in Anregung gebracht, den Termin der Ge- meinderatswahlen an das Ende des Monats Dezember zu verlegen, damit die Personen, die das Bürgerrecht zu dem vom 1. Dezember ab geltenden Satz von zwei Mark erwerben wollen, noch wahlberechtigt werden. Die bür­gerlichen Kollegien wollen dem angegebenen Grunde volle Rechnung tragen, haben aber starke Bedenken für die Durchführbarkeit der Maßnahme und wollen auch dev Wahlkampf aus der Christwoche ferngehalten wissen. Die Polizeikommission soll nach dem Beschluß der Kolle­gien einen Weg finden, wie sich am besten ein Ausgleich erzielen läßt.

Ulm, 16. Okt. Nach dem Durchschnitt der Ergeb­nisse der beiden letzten Volkszählungen erreicht die Ein­wohnerzahl Ulms nicht 50000 und es wird gemäß Art. 7 der neuen Gemeindeordnung deshalb die Stadt vor­aussichtlich in die Zahl dermittelgroßen Städte" /in- gereiht werden. Da aber wegen des Fortfalls der Spor­telerhebung bei Grnndstücksveränßerungen ingroßen Städten" die Stadt mit ihrem ausgebreiteten Bodenbesitz ein erhebliches, materielles Interesse daran hat, alsgroße Stadt" zu gelten und weil bei Zuffenhausen schon ein ähnlicher Vorgang vorliegt, will die Stadt Ulm es durch­setzen, daß sie alsgroße Stadt" anerkannt wird. Die bürgerlichen Kollegien beschlossen darum heute schon gegen eine eventuell gegenteilige Entscheidung der Kreisregier­ung und des Ministeriums den Weg der Rechtsbeschwerde zu betreten.

Das Bauunglück in Stuttgart hat ein vier­tes Opfer gefordert. Einer der schwer verletzten Ar­beiter ist di uf dem Wege zum Krankenhaus gestorben. Die Gesamtzahl der Verunglückten beläuft sich aus sieben: vier Tote, zwei Schwerverletzte und ein leicht Verletzter. Tot sind: Morganti Leo, 46 Jahre alh La- soli Giovani, 37 Jahre alt, Ferini Andreas 24 Jahre alt, Marzionetto Luigi 26 Jahve alt. Verwundet iin Spital: Fabric Sebastian 40 Jahre alt, Banasini Fried­rich 24 Jahre alt, Guhielmi Girolano 19 Jahre alt. lieber die Ursache des Einsturzes hat Näheres noch nicht festge- stellt werden können.

Auf dem Bahnhof in Weikersheim stürzte Mitt­woch Abend ein mit Hämmeln beladener Wagen beim Rangieren um. Trotzdem die Türe sofort ge­öffnet wurde, so daß. die Tiere ins Freie gelangen konn­ten, mußte doch eine große Anzahl sofort geschlach­tet werden. Das Hauptgeleis war infolge des Unfalls bis Donnerstag Früh' gesperrt. Die Nachtzüge erlitten große Verspätungen.