Hinblick auf das Wohl unseres geliebten bayerischen Hei­matlandes. Wenn sich die Herren zu den Sitzungen einfinden, so schenken Sie uns auch Ihre Gegenwart von Anfang der Sitzung bis zum Ende. Denn wel­chen Eindruck muß es aus die Berichterstatter machen, die ihr Referat mit Fleiß und Mühe ausgearbeitet ha­ben und im Augenblick, wo ihr Vortrag beginnt, sehen müssen, daß ein großer Teil der Herren mit größerer oder geringerer Eile der Saaltür zustrebt. Nicht im Vor­zimmer erledigt sich die legislatorische Arbeit, sie er­ledigt sich im Sitzungssaale, und nur eine wohlbesetzte Versammlung entspricht der Würde des Hauses. Durch seine Anwesenheit trägt jeder zur Hebung des Ansehens des Hauses bei."

Die Rede wäre auch in jedem anderen Parlament am Platze. Ob sie aber helfen wird?

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Ein Reserveleutnantskapitel.

Daß ein preußischer Beamter, und wenn er noch so ehrenhaft und dienstlich wie militärisch tüchtig ist, den­noch nicht Wenigstens in dem vielgenannten Saarabicn nicht für würdig befunden werden, kann,Reserve­offizier" zu werden, nur weil ersubaltern" ist, beweist folgender, von derFranks. Ztg." erzählter Fall:

Ein 'Knappschaftssekretär stellte sich im Herbst 1900 im Einverständnis mit dem Knappschaftsdirektor Bergrat Münscher und hem stellvertretenden Vorsitzenden der kö­niglichen Bergwerksdirektion, Geheimrat Prietze eim Be­zirkskommando St. Johann-Saar zur Wahl als Reservs­offizier. Der damalige Bezirkskommandeur Oberstleutnant Reinhard machte ihm die besten Aussichten, und die Stim­mung der meisten Reserveoffiziere war günstig für ihn. Da erschien der gerade an die Saarbrückener Bergwerks­direktion berufene Geheimrat Hilger, warf ein, daß es den höheren Bergbeamten peinlich sein werde, bei militärischen Gelegenheiten einen Subaltern­beamten als Kameraden begrüßen zu müssen, und die Folge war, daß der Bezirkskommandeur die Wahl zurückzog.

Im letzten Frühjahr nun erhielt der Sekretär vom jetzigen Bezirkskommandeur Oberstleutnant Fischer, der mit der Vorgeschichte nicht vertraut gewesen sein muß, eine An­frage, weshalb er sich nicht zur Wahl gestellt habe. Er teilte >dsem Bezirkskommandeur mündlich mit, was dessen Vorgänger seinerzeit veranlaßt hatte, die Wahl zurückzu­ziehen, und legte ihm bei dieser Gelegenheit seinen Dienst­vertrag vor, aus dem zu ersehen ist, daß ein Knappschafts­sekretär in unkündbarer Stellung und den Bergwerks­direktionssekretären gleichgestellt ist. Da die Knappschafts­sekretäre dem Knappschaftsvorstand unterstellt sind und diesem auch drei Arbeitervertreter angehö- tzören, äußerte der Bezirkskommandeur die Befürchtung, die Wahl könne daran scheitern. Hierzu sei erwähnt, daß auch der Knappschaftsoirektor, der ein höherer Berg­beamter ist, und die Knappschaftsärzte dem Vorstande un­terstellt sind!

Bald darauf erhielt der Sekretär denn auch vom Be- zirkskommando den schriftlichen Bescheid, daß gegen seine Person nicht das geringste vorliege, daß aber seine so­zialen Verhältnisse nicht genügend Gewähr bö­ten, seine Wahl durchzubringen. Auf die Anfrage, inwie­fern das der Fall sei,, erhielt er den Bescheid, daß die in der mündlichen Unterredung geäußerten Gründe die Wahl aussichtslos machten.

Die Reserveoffiziere aus dem mittleren Beamtenstande sind ziemlich zahlreich in der deutschen Armee. Daß gerade bei den höheren Bergbeamten eine so merkwürdige Abneigung gegen die Ausdehnung der Kameradschaft auf diese Beamtenklasse gerechtfertigt sein sollte, ist nicht recht verständlich.

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Die passive Resistenz.

Die Eisenbahndirektion in Breslau teilt mit: In­folge der Ueberfüllung der Station Prag der Staalseffenbahngesellschaft mit Güterzügen und infolge der eingetretenen Stauung anläßlich der passiven Resi­stenz ist der Güterverkehr auf der Strecke Pardu­bitz- Hmisch-Trü bau und über diese Station hi­naus eingestellt, ausgenommen sind Eilgüter. Güter über Halbst« dt, aber nur bis Chotzen, sind anzuneh­men. Die Güter für die Strecke Chotzen-Wien der Staats­eisenbahngesellschaft, sowie für die Strecke Chotzen-Pardubitz und die Station Prag der Staatseisenbahngesellschaft looo sind anzuhalten und zur Verfügung zu stellen. Heber Halbstadt instradierende Sendungen nach Wien auf der Staatseisenbahngesellschaft sind, falls ihre Verzollung in Halbstadt nicht vorgeschrieben ist, über Liebau auf der österreichischen Nordwest-Bahn ihrer Bestimmungsstation zuzusühren. Bei der Zollvorschrift Halbstadt sind diese Sendungen zur Verfügung zu stellen. Güter für Ungarn, die über Halbstadt lausen, sind falls ihre Verzollung in Halbstadt nicht vorgeschrieben ist, über Oderberg-Lunden- berg-Marchegg umzuleiten, andernfalls zur Verfügung zu stellen.

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Französische Lenkballon-Flottille.

Lebaudys Ingenieur Julliot erklärte bei einem Interview, daß die französische Regierung durch die Berliner und Londoner Erfolge sich nicht abhalten lasse, eine ganze Flottille von Lenkballons nach dem für Kundschafterzwecke als definitiv betrachteten Patrie"-Modell zu schaffen. Die zum nächsten Früh­jahr fertig zu stellenden sechs Lenkballons erhalten fol­gende Bestimmung: Democratiza nach Belfort, Liberte nach Epinal, Berite nach Besancon, Justice nach Lyon, Repu- blique nach Toul, die vergrößerte Patrie nach Verdun. Der ersten Serie soll 1909 eine zweite folgen.

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Aus Marokko.

Tie Meinungsverschiedenheiten zwischen dem spani­schen Oberbefehlshaber Santa Olalla und den französi­schen Behörden in Casablanca dauern fort. Nach dem Pariser Journal fühlen sich die Europäer durch die Maß­nahmen des spanischen Oberbefehlshabers belästigt. Man verlangt die Abberufung Olallas.

Der französische Gesandte Regnault, der in Ra­bat eingetroffen ist, wurde vom Sultan Abdul Aziz em­pfangen. Regnault drückte dem Sultan die freundschaft­

lichen Gefühle Frankreichs aus und gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß der Sultan Ordnung und Frieden wieder Herstellen werde. Der Sultan dankte für die Rede Regnaults und erklärte, er habe den Willen, die Ordnung in seinem Reiche wiederherzustellen und die in Algeciras vorgesehenen Reformen durchzuführen.

Muley Hafids Abgesandte sind in Begleit­ung eines Dolmetschers an Bord des Dampfers Jndia nach England abgereist. Sie wollen beim König eine Audienz nachsuchen und auch bei dem deutschen und dem italienischen Botschafter in London vorsprechen. Zweck ihrer Mission ist, die Anerkennung Muley Hafids zu er­langen.

In einem Telegramm der Köln. Ztg. aus Rabat wird gemeldet, daß drei deutsche Fremdenlegio- re, die aus Casablanca desertiert waren und von dort auf einem Boot nach Rabat gelangten, festgenommen und dem Sultan ausgeliefert worden sind. Die drei woll­ten nach Deutschland zurückkehren. Der französische Kon­sularvertreter verlangte die Auslieferung der Deserteure an die französischen Behörden, während der deutsche Kön- sularvertreter gegen die Auslieferung Einsprache erhob. Die Angelegenheit wurde den Gesandtschaften in Tanger mitgeteilt. Der Sultan ließ sich die drei Flüchtlinge an­stellen und ordnete ihre einstweilige Unterbringung im deutschen Konsulat an.

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Roosevelt über Wasserstraßen.

Ein Riesenprojekt, den Ausbau des gewaltigen Mis­sissippi, erörterte der Präsident Roosevelt. In einer An­sprache vor der Deepwaterway-Konvention betonte Prä­sident Roosevelt die Notwendigkeit des Ausbaues der Wasserstraßen und die Hebung der Binnenschiffahrt. Der Präsident befürwortete die Erweiterung des Mis­siss i p p i zu einer Wasserstraße von den großenSeen nach dem Golf von Mexiko und erklärte, wo immer ein schiffbarer Fluß neben der Eisenbahn herfließe, da werde das Problem der Ratenregulierung erleichtert. Die Flußregulierung bedeute eine Regulierung der Bahn­raten. Der Panama-Kanal mache den Ausbau des Mississippi besonders notwendig. Roosevelt erklärte, die Erdarbeiten zum Kanalbau würden bereits in sechs Jahren beendet sein, der Bau der Schleusen und Dämme würde allerdings länger dauern. Die Vereinigten Staa­ten von Amerika hätten auch den Schutz des Panama­kanals übernommen: das bedeute, daß sie, wenn sie sich nicht dem aussetzen wollten, von irgend einer starken Na­tion als schwacher, eitler Prahler angesehen zu werden, die Marine ausbauen und sie in der höchsten Schlag­fertigkeit erhalten müßten.

Tages-Chronik.

Berlin, 9. Okt. Das B. T. meldet aus Peters­burg: Einen tollen Verlauf nahm ein Pogrom, der gestern in einigen Straßen stattfand. Etwa 300 Tumul­tuanten verübten ein großes Geschrei, hielten jeden Stra­ßenbahnwagen an, zwangen dieJuden auszusteigen Und prügelten sie durch. Wenn es an Juden mangelte, dann wurden Christen durchgeprügelt. Dreißig Juden sind verletzt.

Köln, 8. Okt. Nachdem die Kölner Pegelhöhe auf 3/4 Meter zurückgegangen, hat die Köln-DüfseldorferDampf- fchiffahrts-Gesellschaft ihre Fahrten vollständig ein­gestellt. Tie Mosel-Dampsschiffahrts-Gesellschaft ver­wendet ihre SchiffeMosel" undPrinz Heinrich" auf dem Rhein als Schlepper, da auch dort schon seit einiger Zeit die Personenbeförderung eingestellt ist.

Karlsruhe, 8. Okt. Der Kaiser ernannte den Großherzog von Baden zum Generalinspekteur der 5. Armeeinspektion.

Karlsruhe, 8. Okt. An dem Leichenzug des Großherzogs Haben auch die sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Rechtsanwalt Frank- Mannheim und Redakteur Kolb- Karlsruhe teilgenommen.

München, 8. Okt. Der Bi er krieg in Bayern dauert fort. Die Pasinger Brauerei gibt das Bier zum bisherigen Preis, dagegen ist in Weilheim der Bierpreis erhöht worden. Bamberg hat von einer Erhöhung abge­sehen, da schon verschiedene Großbrauer vor Regelung dieser Frage empfindliche Verluste durch Abgang von Kun­den erlitten haben.

Stratzburg, 8. Okt. Der sozialdemokratische Re­dakteur Schneider ist, derFreien Presse" zufolge, aus seine Beschwerde hin aus der Zeugnis zwangshaft entlassen worden.

Meh, 6. Okt. Heute wurde hier in Gegenwart der Regierungsvertreter der Grundstein zu dem neuen Ge­werbehaus gelegt. Die Stadt hat das Grundstück un­entgeltlich hergegeben und die Regierung zu Herr Baukosten erheblich beigesteuert. Das Gebäude enthält große Räume zu Schulzwecken, Vortrags- und Versammlungsfäle sowie einen geräumigen Lesesaal nebst Bibliothekszimmer. Die Pläne sind nach einem Preisentwurs von Oberthür in Straßburg, der von 45 Bewerbern den ersten Preis erhielt, hergestellt worden. In dem Gebäude sollen auch dauernde und zeitweilige Ausstellungen von Lehrlings-, Gesellen- und Meisterarbeiten abgehalten werden.

Wien, 8. Okt. Die Staatseisenbahngesellschaft kün­digt die Entlassung der streikenden 700 Arbeiter der Wiener Werkstätte an. Der Verkehr vollzieht sich jetzt etwas pünktlicher, da die Güterzusuhr aufge­hört hat, doch ist der Frachtverkehr auf der Strecke Bodenbach-Prag noch ganz gesperrt und der Durchlauf der Kurswagen Dresden-Prag-Wien eingestellt. Die Ver­handlungen zwischen der Gesellschaft und den Vertretern des Personals haben zu einer Annäherung geführt.

Budapest, 8. Okt. Sämtliche Ausgleichsvor­lagen sind heute abend von den beiden Ministerpräsiden­ten und den verhandelnden Ministern unterzeichnet worden. Die österreichischen Minister und die Fachreteren­ten sind sodann nach Wien abgereist, ebenso auch der ungarische Ministerpräsident Dr. Wekerle, der morgen nachmittag vom Kaiser empfangen werden soll.

Prag, 8. Okt. Prinz Alfred von Liechten­stein ist heute nachmittag auf Schloß Hollenegg an Herz­lähmung gestorben.

Lsftdsrr, 9. Okt. Das le nk ba re Luftschiff die Rückfahrt nach seinem Aufstiegort noch nicht unter­nehmen können. Starker Regen und Tau, der die Außenhüllen durchdringt hindern den Aufstieg.

Riga, 9. Okt. Auf der Strecke Dorpad-Walj> wurde ein Eisenbahnzug von einer im Zug befind­lichen Räuberbande überfallen. Sie hatten es auf einen Bankbeamten abgesehen, der eine große Summe Geldes mit sich führte. Im Handgemenge mit den mit- fahrenden Gendarmen und Passagieren wurden mehrere Personen getütet und verletzt.

Newyork, 8. Okt.Sun" undPreß" verzeichne das .Gerücht, Deutschland werde zum Zeichen seiner freundschaftlichen Gesinnung 16 Kriegsschiffe unter dem Kommando des Prinzen Heinrich hierherschicken.

In Weißenburg hat gestern ein Rangierzug dar Prsllblock eines Sackgeleises überfahren. Die Lokomotive und eine Anzahl Wagen entgleisten und rissen das unmittelbar hinter dem Prellbock stehende Wärterhäus­chen um . Der Wärter konnte sich mit seinem Kinde mit genauer Not retten. Das Geleise München-Nürnberg war infolge der Entgleisung längere Zeit unbefahrbar. Tu Materialschaden ist sehr groß.

Aus Karlsruhe wird geschrieben: Bei der Rück­beförderung der vielen Tausenden von Fremden, die Mon­tag abend nach der Beisetzung des Großherzogs heim­wärts eilten, kam es im Hauptbahnhof mehrfach zu le­bensgefährlichem Gedränge. Am schlimmsten war der Andrang zwischen 6 und 7 Uhr vor dem eigens errichteten Kilometerheftschalter, wo es zu zerrissenen Klei­dern, zerbrochenen Schirmen und Ohnmachtsanfällen kam, so drängte sich hier alles zusammen. Leider hatte die Bahnbehörde hem in diesem Maß noch nie, selbst wäh­rend der Jubiläumsfeier, dagewesenen Andrang nicht durch ausreichende Oeffnung der Schalter Rechnung getragen. Bei dieser Gelegenheit zeigte sich erstmals richtig, wie praktisch doch die früheren Rückfahrkarten bei solchen Gelegenheiten waren. Von der praktischen Einrichtung der Doppelkarten wurde nur sehr wenig Gebrauch gemacht. Das Publikum scheint mit dieser Einrichtung noch sehr wenig vertraut.

Der 27jährige verheiratete Gürtler Karl Klein­mann aus Kastel, der in Frankfurt a. M. in Stellung ist und von dort nach Kastel fuhr, verschlief die Ankunfts­station. Nachdem der Zug sich in Bewegung gesetzt hatte, erwachte er und sprang an der Wiesbadener Chaussee aus dem Wagen. Er geriet unter die Räder und es wur­den ihm beide Beine überfahren. Der lebensgefährlich Verletzte kam ins Rochushospital.

In Bozen ^rst ein Güterzug mit einem Rangier­zug zusammengestoßen. 9 Wagen wurden zer­trümmert, ein Zugführer erlitt Verletzungen.

In Sitten (Kanton Wallis) stieg auf dem Bahn­hof aus dem Schnellzug Lausanne-Mailand ein Reisen­der, welcher eine Bombe in den Händen trug. Er er­klärte, er habe die Bombe unter einer Bank des ersten nach dem Gepäckwagen folgenden Wagens 3. Klasse ge­funden. In diesem Augenblick explodierte die Bombe. Dem Reisenden wurden die Hände w e g g eris sen. Ein Schaffner wurde leicht verwundet. Weiter entstand keiner­lei Unglück. Die Bundesstaatsanwaltschaft hat unverzüg­lich die Untersuchung eingeleitet. Der verletzte Reisende wurde im Spital verhört und der Zug bei seiner An­kunft in Brieg sorgfältig durchsucht. Nach einer anderen Version hätte der Reisende im Wagen unter der Bank eine in Papier gewickelte Flasche bemerkt, welche rauchte. Er habe sie hervorgeholt und in diesem Augenblick sei die Explosion erfolgt.

Aus Württemberg.

Dieustoachrtchteu. Uebcrlragen: Dem tit. Professor Dr. Hesselmeher am Gymnasium in Tübingen eine humanistische Pro­fessorsstelle an dieser Anstalt dem Amlsverweser Bauer an der Real­schule in Welzheim eine Oberreallehrersstelle an der Realschule in Schwenningen, dem Hilfslehrer Entzlen an dem Realvrogymnafium und der Realschule in Heidenheim eine Oberreallehrersstelle an der Real­schule in Sindelfingen, dem Vikar Zwick an dem Realvroaymnasium und der Realschule in Heidenheim die OberreallehrerSstelle an der Latein- und Realschule in Herrenberg, dem Schullehrer Bruker in Oberholzheim, OA. Loupheim derzeit Hilfslehrer an der Elementar­schule in Reutlingen, eine Hauptlehrstelle an dieser Schule und dem Hilfslehrer Kleinert an der Realschule in Ktrchheim u. T. eine Hanpt- lehrstelle au der Elementarschule in Tübingen, die Stelle des rechts­kundigen Kollegialmitglieds bei der Forstdtrektioa dem mit ihrer Ver­schling beauftragten Am Seichter Knapp mit den Dienstrechten der etatsmäßigen Assessoren und dem Titel eines Oberfinonzamtmanns und endlich die Bezirksgeometerstelle Tuttlingen dem Hilfkgeometei Blickle daselbst.

Erteilt: Dem Professor Kanzmann an der Oberrealschule in Reutlingen unter Belastung seines Titels und dem Oberreallehr Dr- Zeller an der Realschule in Frendenstadt die nachgesuchie Dienstent­lassung.

In den Ruhestand versetzt: Den evangelischen Dekan läv tdsol Günther in Langeuburg seinem Ansuchen gemäß, Oder- lehr.r Sattler in Ravensburg.

Königin Charlotte vollendet heute ihr 43. Lebens­jahr. Sie ist geboren am 10. Oktober 1864 zu Ratiboritz als Tochter des Prinzen Wilhelm vvn Schaumburg-Lippe und vermählte sich mit unserem König Wilhelm, dem da­maligen Thronfolger, am 8. April 1886.

Deutscher Kirchengesangverein. Dienstag vor­mittag ist in der Liederhalle in Stuttgart der Zentralaus­schuß des Evangel. Kirchengesangvereins in Deutschland zu einer den Kirchenvereinstag vorbereitenden Sitzung zu­sammengetreten. Dem Jahresbericht des Vorsitzenden, Prälat Dr. Flöring-Darmstadt, ist zu entnehmen, daß der deutsche Verein zurzeit 21 Landes- und Provinzialver­eine und vier Einzelvereine, 2020 Ortskirchenchöre und ungefähr 70 OM Sänger und Sängerinnen umfaßt.

Stuttgart, 9. Okt. Bei der heutigen Ziehung der 3. Württbg. Rote-Kreuz-Lotterie wurden folgende Haupt­gewinne gezogen. Es fielen 15000 Mk. auf Nr. 93374, 50M Mk. auf Nr. 34523, 2000 Mk. auf Nr. 43 5M, je 10M Mk. ans Nr. 14 340 und 56960 je 500 Mk. ans Nr. 93 479, 28912, 28997 und 8643. Ohne Gewähr.

Friedrichshafen, 9. Okt. Graf Zeppelin hat einen neuen Ballon nach Modell 4 bereits fertigge­stellt. Dieser liegt in der alten Ballonhalle und wird nächstdem zusammengesetzt werden. Vom alten Ballon