Eingesandt.

(Für das unter dieser Rubrik Erscheinende ist die Redaktion nur dem Gesetze gegenüber verantwortlich.)

Die öffentliche Ordnung, welche in streng gestand, habtem Sinn für die Allgemeinheit sehr bekömmliche Klauseln mit in sich einschließt, gibt dem Einsender dieses Veran- lassung, an dieser Stelle einem sehr dringenden Wunsche, nämlich der Einführung der Polizeistunde um Mitternacht entgegen zugehen. Wie in den meisten Orten, so sollte auch in Wildbad eine Verschärfung in dem Sinne erfolgen, daß nach der Polizeistunde jedes öffentliche Lokal einfach geschlossen werden muß, denn wie die Erfahrung lehrt, entspricht eine Rücksicht in diesem Sinne den Bedürfnissen unserer Kurgäüe nicht im geringsten und gerade das Gegenteil drückt sich in immer und immer wieder­holenden Wünschen aus. Ungleich stille Nächte, die sich im vergangenen Sommer durchverschiedene Vorkommnisse als sehr erregend zeigten, begründen das Verlangen der Polizei- lichen Strenge nur zu schwer und da jede Nachsicht, die besonders jungen Leuten als geboten erscheint, auf die jugend- lichen Naturen nicht nur sehr demoralisierend wirkt, sondern auch Einwirkungen verderb­lichen Charakters in sich schließt, so glaube ich wohl im Sinne der Mehrheit zu sprechen, wenn ich an- führe, daß solange nicht strengere Maßregeln ergriffen werden eine Verantwortlichkeit in gewissem Sinne für daraus ent- springende Folgen durchaus nicht in Abrede gestellt werden kann. Hingewiesen sei nur auf das Saisonpersonal, das während des Sommers besonders in Badeorten viel zu treffen ist. Den ganzen Tag obliegen diese Leute angestrengter Arbeit

und abends, anstatt sich Ruhe zu gönnen, kneipt ein Teil die Wirtschaften ab, um einzig und allein ihres verdienten Geldes los zu werden. Wenn auch diese Ansicht vorherrschend ist, daß das verdiente Geld am Orte selbst wieder verputzt werden soll, so kann ich das sehr verständliche Losungswort: Alles mit Maß und Ziel" doch nicht unerwähnt lassen und glaube ich auch der vollen Wahrheit die Ehre zu geben, wenn ich sage:Spare in der Zeit, dann hast du in der Not!" Nicht bis in die frühe Morgenstunde hinein gilt dieses Mahnwort im Kreise von Champagnerzechern und Spielern, sondern bis zu einem Augenblicke des noch nor­malen Zustandes.

Welche Folgen und Nachteile diese Nachtsitzungen oft im Schilde führen, dürfte sehr bekannt sein. Es entstehen meistens Händel und Streitigkeiten beim Nachhausegehen, die nach Gesetz Ruhestörung und event. auch groben Unfug nach sich ziehen. Auch liegen Fälle vor, nach welchen manche infolge des Vorhergegangenen ihre Pflicht versäumten, in­dem sie der Bettruhe nach freiem Ermessen oblagen und ihr tägliches Schaffen einfach ffchwimmen ließen. Noch in Erinnerung ist der Fall von letzten Freitag, wo sich zwei Hotelangestellte in früher Morenstunde so aufführten, daß die Polizei einschreiten mußte. Um einer Wiederholung oor- zubeugen, kam es auch schon zu oft vor, daß die sofortige Entlassung die Folge war. Es ist nicht Zmeine Absicht, den Menschen die Freiheit zu rauben oder ihm die Organe des Gesetzes auf den Rücken 'zu Hetzen, sondern sie der völligen Versumpfung zu entreißen.

Mögen diese Zeilen an maßgebender Stelle die rich' tige Erkenntnis finden und nicht betrachtet werden als eine

Ränkesüchtigkeit minderer Art. Den Interessenten aber, welche eine Schädigung deS Geschäftes durch ihr Personal in diesem Sinne erblicken, sei der Rat erteilt: durch eine gemeinsame Eingabe bei der zuständigen Stelle ihr Verlangen klarzu- legen, dadurch wäre einem Erfolg ihres Wunsches am besten gedient. Natürlich würde die Einführung der Polizei- stunde erst für die nächste Saison in Betracht kommen. (::)

(Wie wir erfahren, ist die jetztige Handhabung der Polizeistunde bei uns nur mit Rücksicht auf die Kurgäste eingeführt worden. D. Red.)

Konzert-Wrograrnrn

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Luroredesters

Direktion: -V. l'rem, König!. Nusikäirvktor.

Riltwooli, ävu 11. September

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Druck und Verlag der Beruh. Hofmannschen Buchdruckerei in Wildbad. Verantw. Redakteur E. Reinhardt, daselbst.

Amtliche Kurliste

der am 7.18. Setzt. angemeldeten Fremde«:

In den Gasthöfen:

Kgl. Badhotel.

Faoarger, Mr und Mme. München

Gasth. zum Bad. Hof.

Bauer, Hr. Friedrich, Inspektor Straßburg Fucher, Hr. Fr., Ksm. Grünwinkel

Groß, Hr Emil, Kfm. Heilbronn

Roller, Hr. Friedrich, mit Frau Pforzheim Roth, Hr. Otto, Kfm. Budapest

Würzburger, Hr. F., Kfm. Frankfurt a. M Hotel Klnmpp.

Nauheim, Hr. Karl London

Degetau, Hr. B. mit Frau Gem. Nienstedten Pixis, Hr. Oskar, Architekt Stuttgart Hotel gold. Löwen, von Klepazewskr, Hr. Rußland

Gasth. zum wilden Man«.

Huber, Hr. E., Lehrer Winnenden

Singl, Hr. Fr , Hauptlehrer

Schwarzwaldhotel.

Luft, Frau Dr. Homburg

Bitzer, Hr. I., Präzeptor mit Frl. T.

Freudenstadt Hotel gold. Stern.

Berhalter, Hr. Paul, Kfm. Aalen

Hütt, Hr. Karl, Kfm. Wafferalfingen

Hils, Hr. Hugo, Geometer Aalen

Krauß, Hr. R., Kfm. mit Frau Gem.

Nürtingen

In den Privatwohnungen:

Chr. Bott. Hauptstr. 89.

Frank, Hr H., Privatier Heilbronn

Seitner, Hr. Andreas, Restaurateur Nürnberg Uhrmacher Bott.

Schlegel, Hr. Karl, Kfm. Laichingen

Dieterich, Hr. Adolf, Lehrer mit Frau Reutti

Geschwister Freund.

Engel, Hr. I, Fabrikant Reutlingen

Rob. Funk. Hauptstr. 88.

Jlg, Frau, Ksmsg. Ulm

Hermann Großmann.

Wendel, Hr. Georg, Beigeordner

Pfeddersheim Sattlermstr. Gntbnb.

Arnold, Frl. Frieda Zuffenhausen

Witwe Hammer, Hauptstr. 137. Ehrmann, Hr. Ober-Postsekretär ^Heidelberg Ehrmann, Frl. Anna

Witwe Kämmerer.

Freu, Frau Neckarau-Mannheim

Badkassier Maier.

Weber, Hr. Kaiser!. Bankdirektor Elberfeld Georg Rath. Villa Rath. Reichenecker, Hr. Joh., Fabrikant Backnang Forstwart Ranleder, v. Flandern, Hr. Hugo, Kanzlist mit Frau

Stuttgart

Rößler, Frau Magdalene

Drechslermstr. Riexinger.

Sackmann, Frau Elisabeth Huzenbach

Sackmann, Frau Friedrike

Billa Rosa.

Glunz, Hr. Fabrikant Straßburg

Baddiener Schill.

Frahm, Hr. Fr., Postagent

Arnis Schlesw.-Holft. Lina Schulmeister.

Thum, Frl. Emilie, Privatiers Korntal

Rudolf Schweizer. Villa Sofie. Evers, Hr. K, Kadett Karlsruhe

Bahnhofverwalter Speer.

Krebs, Hr. Josef, Kfm. Mannheim

Oberbaddiener Wandpflng Ww. Förster, Hr. Clemens, Polizeisekretär

Straßburg

Mina Wildbrett Ww.

Riempp, Hr. Gustav, Katasterfeldmeffer

Straßburg

Zahl der Fremden 15018.

Niltivook, ckön 11.1907

Aufführung des vaterländischen Schauspiels

Der ^leßerfakt j« Mjsößaö

von Dr. mvck. Teufel

durch Wildbader Bürger und Bürgerinnen

Anfang halb 8 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.

Preise der Plätze an den Plakaten ersichtlich.

Ich erlaube mir, den Damen von hier mitzuteilen, daß die

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in meinem Geschäft hier eingetroffen sind, zu deren Besichtigung ich höflichst einlade.

Bemerke dabei daß das Geschäft

bis 1. AAiOber geschissen wirb, 'st fortwährend zu haben bei Hochachtungsvoll

Ourl Ne^le,

ktziuv iLtzlir.

Duo ?rodö von äsm ^uuLsrdLrsu LoLLxulvsr ivlrä gratis §s3ckiekt.

ÜLNII in Lstkos, Ibss, Lior, Vsssor, Lsssii oder gpirituossü - KSAsbso ^rdev, obno (1 iss dsr Iiiobor ss su visssn Srsiiobi.

srsislt dis wimdsrbsrs IVirlruiiA, dss» dis gpiritiiossn dem Lriobsr vidrix vorbommso <ZO2^.- >virl?t so still und siobsr, dsss prs«, Zvbvsster odsr lovbtsr ibm dasselbe ouos sein Aitviss« o geben Kami und ebne dass er so wissen brsnvkt, was »eins össssrimg vsrursaobt bst.

002/V?17liVLlR bst lamviids von Pamilisn wieder vsrsäbnr, bst von 8« bände und Unsbrs lause ids von Uännsrii gerettet, wsious naibbor bräktigs Llitdürger und tüoktige Oesobältslsute geworden sind, bls bst maneben jungen Aaon ant den rvvbtsn Wox rum Olilob gskübrt und das lieben vieler Ueesoksn um msbrsrs Isbrs verlängert.

Das Institut, wslobs» das bsrüdmt« sollte 6or«.vn1vsr bssitst, »endet an diejenigen, dis es verlangen, gratis eins krode und ein Luob mit 1500 Vsubsokrsibev. Öo 2 S,pn 1 vsr ist als gans nn- sobsdiiek garantiert.

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