die Europäer, die von Fez hieher kommen, werden in Larasch von dem KreuzerDu Chayla" an Bord genommen werden, der sie nach Tanger befördern wird.

London, 37. Aug. Das Oberhaus hat das Ge­setz. welches die Heirat mit der Schwester der verstorbenen Frau gestattet, in 3. Lesung mit 88 gegen 54 Stimmen angenommen.

New-Nork, 27. Aug. Nach Depeschen aus Peking glaubt man, daß Juan-Chi-Kai binnen kurzem sein Amt als Vtzekönig von Tschili niederlegen und das Krtegsmtni- stertum übernehmen wird. Die Kaiserin Witwe hat Chan- Chi-Tung und Duan-Chi-Kat nach Peking berufen, um wegen des Anwachsens der Gegensätze zwischen Mandschus und Chinesen mit ihnen zu beraten.

Aus Weingarten bei Karlsruhe bringt derVolks­freund" die Mitteilung, daß der Arbeiter Höpsinger seinen eigenen Bruder erwürgt habe. Ueber die Ursache ist nichts bekannt. Höpsinger wurde ver­haftet.

Auf den Gladbach-Kölner Personenzug wurden unweit der Station Mühlheim am Rhein mehrere Re­volverschüsse abgegeben, wobei ein am Fenster stehender älterer Herr von einer Kugel getroffen und derart schwer verletzt wurde, daß seine alsbaldige Ueber- führung in das Hospital notwendig wurde. Trotz der eifrig­sten Recherchen ist es bisher nicht gelungen, der Rowdtes, die in letzter Zeit verschiedene Anschläge auf die Züge ver­übten, habhaft zu werden.

Der Stadtverordnete, Vorsteher und Leiter der Ge­werbebank in Raguhn in Anhalt, Schmidt, ist in Kelbra im Walde erschossen aufgefunden worden. Selbstmord ist anzunehmen, da Schmidt nach Unterschlagung von 50,000 Mk. flüchtig geworden ist.

Der Besitzer eines Blumenladens in der Sögestraße in Bremen namens Ohl hat, anscheinend aus Kon­kurrenzneid, seinen früheren Angestellten, den aus Kaisers­lautern stammenden Laue an, in seinem Läden getötet, und darauf, um die Spuren der Tat zu verwischen, die Leiche zerstückelt. Er wurde verhaftet; er gesteht die Tat ein, behauptet jedoch, in der Erregung und Not­wehr gehandelt zu haben.

Avsturzchronik: In den Zillerthaler Bergen wurden durch einen Schneesturm Abstürze verursacht. Ein Elsässer Tourist namens Alois Fulter wurde getötet. Der Berliner Student Pin za stürzte vom Tschottmalhorn im Steinernen Meer ab und wurde schwer verletzt in das Berchtesgadner Krankenhaus gebracht. Vom Südabhange^ des Monte Cevedaleist der retchsdeutsche Tourist Proes, über einen Etsabhang von nahezu 30 Meter Höhe ab ge' stürzt und schwer verletzt und bewußtlos liegen geblieben. Den Bemühungen eines Bergführers ist es gelungen, den Verunglückten zu retten und tn das Meraner Krankenhaus zu bringen.

Aröeiteröervegrmg.

Göppingen, 26. Aug. Die hiesigen Schuhmacher befinden sich zur Zeit in einer Lohnbewegung. Durch den Zentralverband deutscher Schuhmacher wurden den hie­sigen Schuhmachermeistern die Forderungen der Arbeiter zugestellt. Bei einigen Firmen, die die Forderungen nicht bewilligten, sind die Arbeiter in den Ausstand getreten.

Tuttlingen, 26. Aug- Lohnbewegung. Am letz­ten Samstag haben sämtliche Zwicker der Firma Gebrüder Dihlmann wegen Lohndifferenzen die Kündigung einge­reicht.

Aus Württemöerg.

Die Stuttgarter Handwerkskammer hat am Mon­tag Vormittag im Sitzungssaale der Zentralstelle für Gewerbe und Handel eine Vollversammlung, welcher als Rrgterungs- kommtssäc Reg.-Rat Kalb er er beiwohnte. Aus dem Geschäftsbericht des Vorsitzenden GR. Rothenhöfer ist hervorzuheben, daß die Geschäfte der Kammer sich fortwährend steigern. Hinsichtlich des Abschlusses eines richtigen Lehrver­trages habe sich vielfach gezeigt, daß vielen Handwerkern der große Wert dieser Verträge noch gar nicht ins Bewußt­sein gekommen sei. Vielen Handwerkern sei auch die Hand- weikergesetzgebung in ihren wichtigsten Punkten noch unbe­kannt. Den Berichten der GeseüenprüfungsauSschüsie zu­folge hat die Leistungsfähigkeit in praktischer Arbeit zugenommen, in theoretischer Hinsicht lasse sie aber noch häufig zu wün­schen übrig. Die Teilnahme an den Meisterprüfungen greife immer weiter um sich. Die Zahl der Prüflmge habe im letzten Jahre 337 betragen. Die Ergebnisse seien befriedigend gewesen, namentlich was die praktischen Arbeiten anlange. In Buchführung, Wechselkunde usw. haben sich die Resultate gegenüber früheren Jahren etwas gebessert. An 72 Gesellen mit 25jähriger Dienstzeit konnten Auszeichnungen verliehen werden. In den neuen Etat wurden als Baufonds 19 780 M. eingestellt, welche zur Finanzierung derHausfrage" dienen. Es wurde mitgeteilt, daß das neue Heim voraussichtlich bis 1. April 1908 bezogen werden könne. Die Wahl des Be­rufungsausschusses hatte folgendes Resultat:Vorsitzender Lorenz; Stellvertreter Häußermann Mitglieder: Haug,Reichert, Ersatzmann: Frank, Gesellen: Wengert, Schönhaar. Der letzte Punkt der Tagesordnung war die Frage der Errichtung einer che­misch-technischen Beratungsstelle. Nachdem Referat von Sekretär Crom er hat diese Beratungsstelle die Aufgabe, unentgelt­liche Untersuchungen über Zusammensetzung und Beschaffen­heit von Rohstoffen vorzunehmen; es soll sovann vor Schwindelprodukten von dieser stelle aus gewarnt werden. Diese Beratungsstelle soll an das chemische Laboratorium der Zentralstelle angegliedert werden. Die Versammlung erklärte sich hiemit einverstanden und genehmigte die er­forderlichen Mittel von 500 Mk.

Die Belagerung von Ulm. Aus Ulm wird ge­schrieben: Nachdem seit Tagen und Wochen Pioniere und Fnßartillerte bet Tag und Nacht eine unheimliche Tätigkeit unter Zuhrlfename von Scheinwerfern und Leuchtkugeln ent­faltet haben, um den von Westen her herannahenden Feind würdig zu empfangen, donnern seit Montag die Geschütze vom Kuh- und Eselsberg und von de» neu errichteten Erd­werken. Ulm ist im Belagerungszustand. Das Publikum benützte am Montag nach Tausenden die Erlaubnis, die. Bertetdtgungswerke zu besichtigen und mancher, der allen I Fallstricken des Erdenlebens getrotzt hatte, mußte gestern, >

gefangen von den Drahthindernissen aller Art, sich als ge­fallener Engel von den glücklicheren Zuschauern auslachen lassen. Die nächsten Nächte denn die Belagerungsarmee wird voraussichtlich die Nacht mit Vorliebe benützen, um an Ulm heranzukommen werden den Ulmern wohl manchen Schreckschuß bringen, bis programmgemäß die Festung bis zum 31. August erobert sein wird. Ein solches 6 tägiges, Tag und Nacht andauerndes Belagerungskommando bietet selbstverständlich des Interessanten genug und da die herrliche Sommerwitterung kräftig einsetzt, so werden hier von Nah und Fern eine Menge Fremder eintreffen, die sich einmal eine moderne Belagerung ohne Gefahr ansehen und zugleich einige Tage in der gastlichen Donaustodt mit ihrem prächtigen Münster und ihren erfrischenden Donaubädern verweilen wollen. Also auf nach Ulm!

Die Folge« der Fahrkartensteuer «ud der 4. Klasse. Der Rückgang in den Einnahmen des Per­sonenverkehrs der württembergischen Staatseisenbahnen hat ? sich auch im Monat Juli empfindlich bemerkbar gemacht. Es w>lgen ein M. 2472000.. gegen M. 2813 739.. im v. I. Im Hinblick auf die Bevölkerungszunahme und die erfah­rungsgemäß sich sonst einstellende Verkehrszunahme wäre eine Einnahme von rund M. 2 900 000.. zu erwarten gewesen. Das weniger beträgt aber über 340000 M.

Zur Beamtenvorlage schreibt die Deutsche Eisen­bahnbeamtenzeitung, das Organ des Verbandes deutscher und österreichischer Eisenbahnbeamtenvereine, folgendes: Gewiß, der Landtag hat ein großes, schweres Stück Ar­beit geleistet und hat sich durchaus nobel gehalten, in allen Beschlüssen ging er von großen, nicht kleinlichen Gesichts­punkten aus. Der Schritt war notwendig, und was not­wendig ist, sagte ein Redner der Ersten Kammer, müsse beschlossen werden, selbst wenn sich eine Stenererhöhung nicht umgehen ließe. Wir Beamte nehmen das, was uns in den Reformen geboten ist, unter dem Ausdruck des wärmsten Dankes an. Wir können ruhig sagen, daß wir uns der Verbesserungen nicht unwürdig gezeigt haben. Es mag ja sein, daß sie auch mit eine Frucht unserer eigenen langjährigen Tätigkeit in unseren Vereinen ist, mehr aber ist sie als Ausdruck der Bevölkerung zu begrüßen, die, wenn die Vertreter aller Schichten und aller Parteien in seltener Einmütigkeit sich hier zusammengefunden ha­ben, doch damit kundgibt, daß der Beamte Fleisch von ihrem Fleisch ist, und daß er mit ihr und für sie fühlt und denkt und arbeitet, und hierin soll und wird die würt- tembergische Beamtenschaft allezeit verharren. Es hat kei­nen Sinn, von vermehrter Pflichterfüllung zu reden, es wäre traurig um uns bestellt, wenn diese nur als mo­mentaner Ausbruch des Gefühls der Sättigung zu Tage trete und womöglich mit ihm verschwände, nein, wir wol­len lieber schlicht sagen, daß wir nach wie vor festhalten an der traditionellen württembergischen Beamtentreue und nach Kräften das Unserige im Verein mit den übrigen Berufsständen und Volksgenossen unter der Leitung des Landesherrn zum glücklichen Gedeihen des schwäbischen Stammes beitragen. Noch ein Wort an die Beamten. Bei allem Wohlwollen der Stände, klang es doch deutlich durch ihre Reden, daß alles seine Grenzen habe, und j daß sie auch an die Selbstzucht der Beamtenschaft appel­lieren müssen. Die Beamtenfreundlichkeit der Bevölkerung könne auch Umschlägen, wenn sich die Beamten in ewigem Klagen dauernd unzufrieden zeigen und als die Nimmer­satten und als die Nimmerzusättigenden erweisen. Ein­sichtsvolle Kollegen sind daher der Ansicht, dgß man mit dem vielen Petitionieren aufhören müsse, was ja um so leichter gehen wird, je praktischer von Regierung und Be­amten die hierauf bezüglichen Resolutionen in die Tat umgesetzt werden. Gewiß ist diese Mahnung nicht dahin zu verstehen, daß die Beamtenschaft für alle Zeit in eine Art Beharrungszustand gekommen sei, das Leben schreitet fort, die Zeiten und mit ihnen die Sitten und Lebensge­wohnheiten ändern sich, und mit ihnen wird auch das Beamtenrecht stets eine zeitgemäße Weiterentwicklung er­fahren müssen. Wenn wir darum auch für den Augenblick weitere Wünsche zurückstellen, so kann es uns nicht ver­wehrt und verübelt werden, wenn wir darüber Wache halten und dafür sorgen, daßdie Stellung des Beamten mit der jeweiligen Staatsauffassung Schritt hält und sich nach derselben richtet", und daß dieser Fortgang eine auch unserem Stande nützliche und ihn ehrende Richtung bei­behält.

Zum Bramdunglück in Darmsheim. Wie der

Staatsanzeiger mitteilt, hat die Großh. Badische Eisen­bahnverwaltung hie frachtfreie Beförderung von Send­ungen für die Abgebrannten in Darmsheim in demselben Umfang bewilligt, wie sie auf den württembergischen Bah­nen gewährt ist.

Stuttgart, 26. Aug. Der Minister des Innern, Dr. v. Pischek, hat seinen Sommerurlaub angetreten und sich nach Vulpera begeben.

Stuttgart, 27. Äug. Die Wagnermeistw von Groß- S uttgart haben in einer am vergangenen Samstag im Fciedrichsbau abgehobenen Versammlung den Beschluß ge­faßt, sich in einer freien Innung zusammenzuschlicßen und dem Landesverband für das Wagnergemcrbe beizurreten.

Freudenstadt, 26. Aug. Nach wiederholten Be­mühungen ist es gestern unter Mitwirkung von Hand­werkskammersekretär Freytag-Reutlingen gelungen, eine Freie Innung der Schneidermeister des Bezirks zu grün­den. Die Innung will zunächst der Errichtung einer Ein­kaufsgenossenschaft näher treten.

Friedrichshofen, 26. Aug. Die nächste Probefahrt des Luftschiffes des Grafen Ztppelin wird voraussichtlich Mitte September stattfinden. Die neue große schwimmende Halle, die nunmehr zur Hälfte serüggcst.'Ut ist, muß zuvor vollständig fertig gestellt werden.

Zu dem Leichenfund in Calw wird jetzt gemeldet: Nachdem schon seit Freitag voriger Woche die Ansicht der Untersuchungskommission in der Angelegenheit des Kna­ben Zeltner sich geändert hat und lediglich in einem tief­traurigen Unglücksfall die Todesursache zu erblicken sein dürfte, da nirgends auch nur die geringste Blut- oder Verbrecherspur gefunden wurde, ist auch der verhaftete Hausbursche in Freiheit gesetzt worden. Man erkannte im Innern des Holzdeckels deutlich die Spuren der Schuhnägel und Absätze und an zwei Ecken der Kiste

- die der Fingernägel, wonach der Knabe, der sich vielleicht s beim Spielen in die Kiste hineingelegt hat, nach Zufallen ' des Deckels durch Anstemmen der Füße diesen aufsprengen und die Holznägel mit den Fingern entfernen wollte. Bei dieser verzweifelten Todeswehr kamen natürlich seine Kleider in Unordnung, gm Körper selbst waren bei der Sektion keinerlei Verletzungen mehr zu konstatieren, ins­besondere kann das gemeldete Fehlen von Körperteilen nicht behauptet werden. Der vermeintliche Knebel, .den man beim Kopf der Leiche vorfand, ist nichts anderes als einer der Flickreste, welche der Knabe, der sich in seiner Not tief in diese vergraben hat, mit seinem Speichel be­deckt hatte. Wie lange der Knabe in der wenig luftdichten Kiste gelebt hat, darüber ist man verschiedener Ansicht. Aller Wahrscheinlichkeit nach aber ist der Knabe nach seiner nutzlosen anstrengenden Befreiungsarbeit einer Ohn­macht erlegen, konnte dadurch, als das weibliche Dienst­personal zur Nachtruhe ging und dabei hart an dem Kof­fer vorübergehen mußte, kein Lebenszeichen mehr geben und fand so den Erstickungstod. Der tiefträurige Fall hätte im nahenWindhos" bei Calw beinahe eine Wieder­holung gefunden, indem dort ein Kind gleichfalls in eine Truhe stieg, deren Deckel zuklappte und das Kind nun einschloß, bis die Mutter am Abend auf der Bühne suchte, das Jammern des Kindes vernahm und es aus dem engen Kerker befreite.

Bei Ettmannsweiler im Oberamt Nagold ist ein älterer Mann namens Friedrich Kirn von einem Radfahrer so unglücklich überfahren worden, daß er andern Tags an den Folgen gestorben ist.

Der -verheiratete Andreas Marquard vom Rußberg verunglückte inWurmlingenOA. Tuttlingen dadurch, daß demselben ein Stier ans den Leib gesprungen ist und ihm das Rückenmark und die Halswirbelsäule stark ver­letzt worden sind. Er wurde sofort ins Krankenhaus Tutt­lingen verbracht, wo er gestorben ist.

Als am Freitag der Euskirchner Kegelklub eine Aactour unternahm, entstand auf dem Rückweg zwischen einzelnen Teilnehmern Streitigkeiten, in deren Verlauf ein Kegelbruver die Frau des Wirtes erschoß und den Wirt selbst schwer verwundete. Der Täter ist flüchtig.

Kompliment.Nein, wirklich! Gnä­digste haben sich absolut nicht verändert; Sie sind noch immer ganz die Alte!"

Im Gr and Hotel. GaKKellner, das Be­schwerdebuch!" Kellner:Bedaure, das gibt's erst bei Menüs von fünf Mark an."

KarrheL rmd DsLSsWirlschajt.

Stuttgart, 22. August. Der amtliche Saaten st andsbc- richt sür Württemberg vom August ergibt folgendes Bild: Da» Wtntergetreide ist dank der günstige» Witterung schön ausge- reist und zu einem großen Teile bereits unter Dach gebracht. Der Ertrag ist nach Qualität und Quantität ein sehr befriedigender. Die Körner find schwer und vollkommen; besonders der Weizen ist schon seil einer Reihe von Jahren nicht mehr so mehlreich ausgefallen wie Heuer. DaS Sommergetreide ist schnittreif und teilweise, ins­besondere in den milderen Landesgegenden, ebenfalls bereits unter Dach. Der Körnerertrag ist ein befriedigender, dagegen bleiben die Sommerhalmsrüchte etwas kurz im Stroh. Die Kartoffeln stehen schön und versprechen zumeist reichen Ertrag. Der Stand des Hopfens ist infolge der kalten Witterung des Monats Juli nicht gleichmäßig. In dem Hauplhopfendezirk Roltenburg steht eine gute Mittelernte mit vorzüglicher Qualität in Aussicht, da dort die Pflanzen von jedem Hopfenschädling frei find. Die Frühhopfenernte in der Tettnangcr Gegend, wit welcher anfangs August begonnen worden ist, fällt qualitativ ebenfalls befriedigend aus, dagegen wird sie, zum Teil infolge des durch Hagelschlag verursachten Schadens, quantitativ einen wesentlich geringeren Ertrag geben als tn sonstigen Jahren. An einigen Orten zeigt sich beim Hopfen starker Kupferbrand. Die Futterpflanzen leiden allgemein unter der Trockenheit und der Ertrag an Oehmd wird vielfach etwas spärlich ausfallen. Die Ob st­au «sichten haben sich nicht gebessert und der Landcsertrag in Aepfeln und Birnen w'rd, wie schon in den Vormonaten gemeldet, ein gerinqer bis sehr geringer sein Nur in wenigen Bezirken rst eine mittlere bis gute Ernte zu erhoffen- Außerordentlich günstig war di; Witterung sür die Weinberge, welche allerorten einen sehr ge­sunden Stand zeigen; in besonders günstigen Lagen fangen die Trauben bereits an sich zu färben Ein befriedigender Ertrag freilich ist auch bei Foridauer der günstigen Witterung nur tn den WcinLaubezirkru des unteren Neckartalls von Eßlingen abwärts zu erhoffen. In der» übrigen Weinbaugebieien ist der Behang vielfach ein späil.cher so daß dort der Menge nach nur ein geringer Ertrag in Aussicht steht. Im einzelnen ist der Stand der Früchte folgender: Weizen. 2 3 bis 24 Winterdinkel 2.4, Rrggen 2.6 bis 2.7, Sommergerste 2 4, Hafer S.7, Kartoffeln 2.1, Hopfen 2 6, Klee 3.1, Luzerne 2.8, Wiesen 2.6 bis 2 8, Aepfol 4 5, Birnen 4.2, Weinberge 3.4.

Landesprodukte«- Börse Stuttgart. Vörsenbericht vom L6 August 1807. Nachdem die Erntearbeiten dis znm Beginn der vorigen Woche von der Witterung begünstigt waren, trat plötzlich und unvermittelt Regenwetter mit erheblich niederer Temperatur ein, wo­durch der Verlauf der Ernte zwar nicht anfgebalten, die Qualitäten von Hafer und Sommerweizen aber doch mehr oder weniger beschädigt worden sind. Nicht minder überraschend war auch die Preissteigerung aller Getreidcarteu, welche mit wenig Unterbrechung sich aus dem internationalen Markt vollzogen hat. Ob diese Veränderung d>.r Tendenz auf die Erutcschötzungen oder auf die ungünstigere Witterung oter aus andere Ursachen zurück zu führen ist, läßt sich zur Zeit nicht beurteilen. Unter diesem Eindruck war auch der Verkehr an der beutiacn Börse auf den nötigsten Bedarf beschränkt. Der diesjährige Herbstsaatfruchtmarkt findet am Montag de» S September ds. IS. vo« LS Uhr vormittags im Lokal der Laudespro­duktenbörse (Stadtgartrn) in Stuttgart statt. Muster stud spätesteus dis Samstag de« 7. September vormittags an das Sekretariat der Börse einzuseudeu» Wir notieren per. 100 Kilogramm frachtparität Stuttgart netto Caffa je nach Qualität u. Lieferzeit: Weizen «ürit. neu 2I.SO bis 21 Sv M., frank. M. Li» bayrischer 00.09-00,00,

dts. niederbayr. M.bis, dto. Rumguier 23, bis 23.56. dto. Ulka Mk. 23.- »iS 23 80. dt«. Saxonska bi, , dt, Rostoff-Azima Mk. 2S. bis 23 56, Walla-Walla - . - bis, dto.

Laplata Mk. 83-23.50, dto. Amerikaner Mk 60.00 bi» 06.00,

dt». Australier 23.75 bis. M- Kernen Oberländer Mk.. bi» , dto. Unterländer Mk.bi», Dinkel neu Mk. bi»., Roggen »ürttembergischer neu M. 18 75 bis 19.75, dt» norddeutscher Mk.bi», dto. russischer Mk. 00.60 bi» 00.0,6 Gerste »ürttemLcrgischc neu Mt. 20. bi» 2l., dto. Pfälzer Mk. 2175 bi, 22 so Mk., bayrische bi, - Mk., TanLer Li»-.- Mk.. Elsäßer Mk. 00.0» bi» 00.< 0 , ungarische merkantil Mk. 82.50 bi» 23.85 Mk., Moldau nominellbis bisMk., Anatolier nominell Mi.. - Li»., Fnttergerste russische Mk.. di»

-, Hafer «ürtlkiridergischer alt Mk 20. bi» 21.. dto. russischer

Mk. 0006 tzik 00.00. Mais Laplata Mk. 16.25 Li» 16.75, dto. Mixed M. 60.00 - 00.60, Yellow M. e 0 . 00 00 . 00 , russisch 15.7516. Donau Mk. 16 vt» 1v25 Kohlreps Mk. - bis . Mehl- preist per 100 Kar. inkl. Sack: Metz! Nr. 0: Mk. 83. Li» Mk. 33.50, Mehl Nr. 1: Mk. 31B0 di» 82.00 Mk.. Mehl Nr. 8: Mk. 30.00 »i, 80.50, Mehl Nr. Sr Mk. 28.50 Li, Mk 29. Mehl Nr. 4: Mk. 87.- »i, Mk. 27.50. Suppengrie, Mk. 33 03 Li, Mk. 33,53. Kleie Mk. 10.80 Li» Mk. (ohne Sack).