indem es sich am Boden anklammerte. Als der Unhold die Nutzlosigkeit seiner verbrecherischen Anstrengungen ein­sah, sprang er selbst in den wild aufschäumenden Strom und verschwand vor den Augen der entsetzter: Mäd­chen zwischen den Felsen des Rheinfalls.

In Mammern (Thurgau) ist ein kathol. Pfarrer namens Häusle aus dem Vorarlberg verhaftet wor­den, der seit dem Jahre 1899 vom Bezirksgericht Feld­kirch wegen eines Sittlichkeitsvergehens steckbrieflich ver­folgt wird. Man ist nach derN. Z. Ztg." erstaunt da­rüber, daß Häusle sich während fünf Jahren im Kanton Thurgau hat verstecken und an zwei Orten kirchliche Funk­tionen hat ausüben können, obwohl er seit 1899 im Fahnd­ungsblatt ausgeschrieben war.

Aus Drontheim wird gemeldet: Während des Aufenthaltes des deutschen Geschwaders stürzte ein Ma­trose bei einem Spaziergange auf den Bergen infolge Loslösens eines Steines in den Abgrund; er war so­fort tot. Die Leiche wurde mit einem Torpedoboot nach Hamburg gesandt.

In Al aff io (Ligurien) wurde ein neuer Skan­dal in einem geistlichen Konvikt entdeckt. Der Priester Don Bertoni beging perverse Handlungen an seinen Schülern. Die italienische Freimaurerloge sandte da­rüber einen Bericht an das Unterrichtsministerium. Der Staatsanwalt lehnte indessen die Verfolgung ab, da die Klage !der Geschädigten fehlte. Der schuldige Priester wurde vom Lehramt entfernt, doch blieben sämtliche städti­sche Schulen unter geistlicher Leitung.

Nach Meldungen von der russischen Grenze über­fielen zehn bewaffnete Personen das Gut Kühlborn Lei Radom. Der Besitzer stellte sich ihnen entgegen Und lötete zwei Arbeiter. Darauf wurde er überwältigt und ermordet.20000 Rubel fielen den Räubern in die Hände.

In dem Vergnügungspark Conoy Island in New- york sind das größte Vergnügungshotel sowie 20 kleinere Hotels niedergebrannt. Das Feuer ist morgens 4 Uhr in einem Ballsaal, wo gerade getanzt- wurde, aus- Ugebrochen und hat sich sehr rasch verbreitet. Viele Leute mußte:: aus dem Fenster geholt werden. 30 Feuerwehr­leute erlitten Verletzungen.

ArSeiteröeweguKg

Calw, 29. Juli. In denVer. Deckensabri- ke n" ist gestern wegen Lohndifferenzen und einiger an­derer Punkte ein Streik ausgebrochen. Die Arbeiter erklärten sich mit den Zugeständnissen der Fabrik nicht zufrieden und legten die Arbeit nieder. Zunächst sind die Spinner in der Zahl von 50 Personen in den Ausstand getreten. Es ist hier das erstemal, daß in einem Ge­schäft der Streik proklamiert wurde.

Sletin, 27. Juli. 900 Herrenschneider be­schlossen wegen Lohndifferenzen den Lohnkampf aufzu­nehmen. 400 bei acht Firmen Beschäftigte haben bereits die Arbeit niedergeleqt. !

Belfast, 28. Juli. Etwa 500 Mann der kzl. irischen : Polizertruppe, wllche im Zusammenhang mit dem Ausstand der Hafenarbeiter verlängert;n Dienst getan hatten, hielten gestern eine erregte Versammlung ab, um die dauernde Erhöhung ihres Soldes um einen Schilling täg­lich, sowie die Steigerung ihrer Pension und ferner das Recht zur beliebigen Erörterung ihrer Beschwerden zu fordern. Der besehligende Offizier riet ihnen, ihre Be­schwerden ihm zu unterbreiten, indem er ihnen versprach, ihre Klagen an die geeignete Stelle zu befördern. Da die Mehrheit der Versammlung sich ablehnend verhielt, so zogen er. sein Bruder und die übrigen Offiziere sich zurück, während ein Volkshaufen in die Kaserne eindrang. Der Führer der Menge wurde sodann im Triumph nach dem Schulhaus ge­tragen, wo er unter lautem Beifall der Bevölkerung und drr Ausständigen eine Rede an seine Kameraden hielt.

Belfast ,29. Juli. Gestern nachmittag fanden neue Unruhen statt. Mehrere Personen wurden verletzt, zwei verhaftet.

St. Dis, 29. Juli. In Raon l' Etape kam es zu einem Zusammenstoß zwischen ungefähr 1100 a u s- st findigen Schuhmachern, die den Arbeitern der Papierfabrik in Etibal entgegengehen wollten um mit die­sen eine gemeinsame Kundgebung zu veranstalten, und Polizeibeamt en. Ein Gensdarmerie-Rittmeister wurde schwer per letzt, ein Polizeikommissär miß­handelt, mehrere berittene Beamte vom Pferde ge­rissen. Es wurde Militär herbeigerufen, das einen Angriff auf Pie Ausständigen machte. Abends wurden Barrikaden auf hem Marktplatz errichtet. Nach weiteren Meldungen wurde ein Ausständiger getö­tet, zwei Ge ns darmen verletzt, davon einer schwer.

VH. deutsches Sängeröundesf st

Breslau, 27. Juli. Der Begrüßungsabend, mit dem das 7. deutsche Sängerbundesfest eröffnet wurde, nahm einen schönen Verlaus. Fürst Hatzfeldt begrüßte als Vertreter des Kaisers die deutschen Sänger und be­tonte die nationale Bedeutung und einigende Kraft des deutschen Liedes. Oberbürgermeister Bender entbot den Willkommen der Stadt Breslau, insbesondere den öfft er - reichischen Brüdern, die mit lauten Heilrufen ant­worteten. Der Vorsitzende des deutschen Sängerbundes Geliert schloß seine Ansprache mit einem Hoch auf den Kaiser, an den ein Huldigungstelegramm gesandt wurde. Der Vorsitzende des schlesischen Sängerbundes, Kaufmann Biller feierte den deutschen Sängerbund. Vortrüge der Breslauer Gesangvereine und des Orchesters erhöhten die Stimmung.

Breslau, 28. Juli. Der Festzug anläßlich des 7. deutschen Sängerbundfestes nahm einen glänzenden Ver­lauf. Der Vorbeizug dauerte gegen 3 Stunden. Das Wetter war zwar trübe, aber angenehm. Den Teilneh­mern wurden überall begeisterte Ovationen dargebracht. Der Zug bestand aus 7 Gruppen, welche von dem Bild­hauer Wilbort entworfen waren. Als der Zug vor dem Rathause anlangte, hielt der Grazer Delegierte, Land­gerichtsrat Ritter Viktor v. Schmeidel, eine Ansprache an den Oberbürgermeister, in der er auf die Freund­

schaft hinwies, die zwischen Deutschland und Oesterreich bestände. Oberbürgermeister Dr. Bender dankte mit kurzen Worten und schloß mit einem Hoch auf die deut­schen Sänger. Hierauf wurde das Banner von der Toch­ter des Vorsitzenden desSchlesischen Sängerbundes", Frl. Biller, mit einem Fahnenbande geschmückt, wobei sie ein Gedicht vortrug. Der Vorsitzende desDeutschen Sängerbundes", Prof. Gellert-Leipzig, dankte darauf mit kurzen Worten.

Württ. Landtag.

Stuttgart, 27. Juli. Zweite Kammer. Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung stehen sämtliche noch aussteheuden Berichte und Anträge der Finanzkom­mission zum Hauptfiuanzetat und den damit in Verbindung stehenden Gesetzentwürfen. Der Resolu­tion, worin die Aufnahme der Lehrer ins Be­amtengesetz verlangt wird, ist die Erste Kammer nicht beigetreten. Die Zweite Kammer beharrt demgegenüber auf ihrem Beschluß. In der hierauf vor­genommenen Schlußabstimmung wird der Entwurf eines Gesetzes betr. Aenderung einiger Schulgesetze mit allen abgegebenen 81 Stimmen angenommen. Der Gesetzentwurf betr. Aenderung des Beamtengesetzes wird in der Schlußabstimmung mit allen abgegebenen 81 Stimmen angenommen.

Vizepräsident Dr. v. Kiene (Ztr.) berichtet hierauf über die Schlußzahlen des Etats. Für die Fi­nanzperiode 1. April 1907 bis 31. März 1903 umfaßt der Etat folgende Summe: Mk. 182 977 544. Zur Deck­ung dieses Aufwandes sind bestimmt 1. der Reinertrag des Kammergutes, der nach dem Voranschlag für die Fi­nanzperiode 1. April 1907 bis 31. März 1908 umfaßt im Etat namentlich bezeichnten Steuern, die sich für die­selbe Zeit berechnen a) in direkten Abgaben auf 51502 440 Mark, b) indirekten Abgaben Mark 46 207 464. Der Gesamtbetrag beziffert sich auf Mark 183 590143.

Die Artikel 1 und 2 des Finanzgesetzes gelangen zur Annahme. Der Artikel 8 wird zu besonderer Abstimm­ung zurückgestellt. Die Beratungen werden als­dann auf eine halbe Stunde unterbrochen.

Nach längerer Pause, nachdem inzwischen der Seniorenkonvent u:st> die Finanzkommission getagt haben, wird die Beratung wieder ausgenommen. Die Erste Kammer ist den Artikeln 1 und 2 des Finanzgesetzes mit der Erklärung beigetreten, daß den Rechten der Ersten Kammer bezüglich des H 181 der Verfassungsurkunde nichts vergeben werden solle. Vizepräsident Dr. v. Kiene: (Ztr.): Ter Finanzkommission sei die Veranlassung und der Zweck dieses Vorbehalts, den die Erste Kammer ge­macht habe, nicht klar. Die Kommission bittet den Prä­sidenten, bei der Ersten Kammer hierüber Erklärung ein­zuziehen. Das Haus beschließt demgemäß.

Der Präsident richtet hierauf alsbald eine diesbezüg­liche Note an die Erste Kammer. Die Sitzung wird alsdann bis 4 Uhr vertagt.

! Bei Wiederaufnahme der Sitzung liegt die Ant- ! wort der Ersten Kammer vor. Sie geht dahin, daß bei der Unterscheidung nach Beschlüssen, welche den Etat un­mittelbar berühren und solchen, welche ihn nicht unmittel-! bar berühren, die ersteren Beschlüsse nicht als unter die Ziffer 2 des Schlußsatzes von Z 181 der Verfassungs­urkunde fallen. Vizepräsident Dr. v. Kiene schlägt namens der Finanzkommission vor, eine der Kommissio­nen mit der Prüfung der Frage zu betrauen, und inzwi­schen den Vorbehalt auszusprechen, daß auch von den Rechten der Zweiten Kammer nichts vergeben werden solle. Das Haus erklärt sich damit einverstanden.

Bei der nun folgenden Schlußabstimmung über den Etat wird dieser mit allen abgegebenen 74 Stimmen angenommen. Auch die sozialdemokratische Fraktion stimmtgeschlossen mitJa. Es ist das erste Mal, daß die sozialdemokratischen Vertreter in der württembergischen Abgeordnetenkammer dem Etat als Ganzes ihre Zustimmung gegeben haben. Es wird als­dann nochmals eine Pause gemacht, bis das andere Haus zum Etat Stellung genommen hat.

Nach nochmaliger einstündiger Pause setzte die Kammer ihre Beratungen fort, wobei zur Kenntnis gebracht wurde, daß die Erste Kammer ebenfalls den Etat einstimmig mit 29 Stimmen angenommen chat.

Damit ist die Tagesordnung der heutigen Sitzung erledigt. Die nächste Sitzung der Abgeordnetenkammer findet Dienstag den 30. Juli, nachmittags 3 Uhr, statt I mit der Tagesordnung: Eisenbahnbaukreditgesetz, j Stuttgart, 27. Juli. Die Erste Kammer hat r in ihrer heutigen Sitzung den Etat einstimmig ge- ! nehmigt, jedoch mit dem Vorbehalt, daß den Rechten ! der Ersten Kammer damit nichts vergeben sei. Hervorge­rufen wurde dieser Vorbehalt durch den Beschluß der Zwei­ten Kammer, dem Kaninchenzüchterlandesverband einen Beitrag zu gewähren. Die Erste Kammer wollte die Ein­gabe des Vereins der Regierung nurzur Berücksichtig­ung" überweisen und ist nun der Ansicht, daß der Beschluß der Zweiten Kammer mit dem Etat nicht direkt in Ber- i bindung stehe. Kanzler v. Rümelin hatte erklärt, daß ein k derartiger Vorbehalt unstatthaft sei, die Mehrheit der z Ersten Kammer beschloß aber dem Antrag des Bericht­erstatters entsprechend. Mit diesem Vorbehalt, der nun durch die staatsrechtliche Kommission geprüft werden soll, wurde der Etat von der Ersten Kammer genehmigt.

Stuttgart, 27. Juli. Der Seniorenkonvent der Kammer der Abgeordneten trat heute zu einer Sitz­ung zusammen. Es wurde beschlossen, nach Erledigung des Etats noch das Eisenbahnbaukreditgesetz, die bei der Etats­beratung zurückgestellten Bauexigenzen, die Generalde­batte über die Bauordnung, das Tiärengesetz und diejeni­gen Wahlanfechtungen zu erledigen, über welche Berichte vorliegen. Am nächsten Freitag wird die Kammer einen Ausflug nach Wildbad machen. Ob es möglich ist die Verhandlungen an: 10. Augnst zu schließen ist augenblick­lich noch zweifelhaft, der Seniorenkonvent rechnet mit der Möglichkeit, daß die Verhandlungen noch bis in die 3. Augustwoche hinein fortgesetzt werden müssen. Von der Einberufung einer Herbsttagung wird abgesehen.

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Au) MürtteMfi-rg

Dieuftnachrichten. Uebertragen: Die 2. Schulstelle i« Aidlingen, Bez. Böblingen, dem Unterlchrer Gustav von Ölnhausm in Weil im Schönbuch, dess. Bez., die Schulstelle in Würzbach, Bez. Calw, dem Schullehrer Krauler in Hochdorf, Bez. Altenstaip-Dorf (Nagold), eine Schulstelle in Schramberg, Bez. Horb, dem Hilfslehrer Adolf Otterbach in Stuttgart, die t. Schulstelle in Bernhausen, Bez. Plieningen, dem Schullehrer Bauer in Oberhaugstett, Bez. Calw, die Schulstelle in Unter«nbach, Bez. Aalen, dem Schullehr-r Oggcr in Rettersburg, Bez. Waiblingen, eine Volksschulstelle in Heilbronn der dortigen Unterlehrerin Karoline Kloo-

In Wildberg OA. Nagold wurde durch Flößer die 36 Jahre alte Ehefrau des Metzgers Herrmann von Wildberg aus der Nagold als Leiche herausgezogen.

Auf dem Bahnhof in Untertürkheim ereignete sich Samstag nachmittag ein schwerer Unglücksfall. Ein lediger Ankuppler geriet zwischen die Puffer zweier Wa­gen und wurde so schwer verletzt, daß der Tod augenblick­lich eintrat. Der Verunglückte ist erst im vor. Herbst von Südwestafrika zurückgekehrt, wo er in der Schutz­truppe diente.

Eine in Nürtingen wohnhafte Frau Studenmond wurde tot in ihrer Wohnung gefunden. Das Gericht beschäftigt sich mit dem Fall.

Im Allgäu gingen am Donnerstag eine Reihe von ungemein schweren Gewittern nieder, die von heftigen Blitz­schlägen begleitet waren. So schlug der zündende Strahl in ein Anwesen in Schrey bei Jmmenstadt, das völlig niederbrannte. In Haslach bei Wertach wurde eine Frau erschlagen. Auch in der Nähe von Sontho­fen äscherte der Blitz ein Bauernhaus ein. In einem Haus bei Kreuzegg wurden zwei Personen vom Blitz be­täubt, während ein Nachbarhaus abbrannte. Viele Brano- fälle wurden verhütet durch vorzeitige Maßregeln. Auch einige Stücke Vieh wurden vom Blitz erschlagen und Tele­phonleitungen unterbrochen.

In Ulm hat sich am vergangenen Mittwoch abends der 65jährige geistesschwache Privatier Albert Bükle aus seiner Wohnung entfernt und wird seither vermißt. Er hatte weder Uhr noch Schlüssel, Messer und Geld bei sich. Der Vermißte, von großer, schlanker Natur, trug weiß- und schwarzgestreifte Hosen, dunkelblaue Weste und Jacket, steifen Hut, ältere Schnürstiefel, Halstuch, buntes Hemd und einen Stock.

Herichrssasl,

Zum Fall Ha«.

Karlsruhe, 27. Juli, lieber den Fall Hau kur­sieren jetzt in der Presse verschiedene Gerüchte, die aller­dings schwer zu kontrollieren sind. So hat heute dev Volkssreund" aus Baden die telephonische Mitteilung erhalten, es habe sich gestern ein Fräulein Eisele ge­meldet, das angibt, sich zu erinnern, daß es am Abend des Mordtages einen vermummten Herrn in der Fremersber- gerstraße in eine Droschke einsteigen und nach der Pro­menade fahren sah, danach hörte es dann den Schuß. Es soll auch nachträglich noch festgestellt worden sein, daßj vier Tage- vor der Ermordung der Frau Molitor ihr Hund vergiftet worden sei. In Baden bildet die Villa Molitor das Ziel zahlreicher Neugieriger, ebenso die bei den Lindenstaffeln befindliche Mordstelle. Die Villa steht unter polizeilicher Ueberwachung, was wohl auf das feindliche Verhalten des Publikums gegen die Familie Molitor zurückzuführen ist. Die Villa ist zum Verkauf ausgeschrieben.

Eine Kundgebung des

Schwurgerichtspräsidenten.

Karlsruhe, 27. Juli. In der heutigen letzten Sitz­ung des Schwurgerichts richtete nach Bildung der Geschworenenbank der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Dr. Ell er, an die G es chw o r enen folgende Ansprache: Wir sind heute an dem letzten Fall der Tagung ange­langt und da nun die Herren, die nicht gezogen wurden, entlassen sind, will ich nicht verfehlen, den Geschworenen für ihre mühevolle, anstrengende, ungewöhnliche Anfor­derungen stellende und man darf sagen, soweit es den großen Fall betckfft, aufreibende Tätigkeit den Dank aus­zusprechen. Es waren große Anforderungen an die Ruhe Ihres Bewußtseins, Ihre unerschütterliche Ueberzeugung und Ihren Mannesmut gestellt. Sie haben sich bei Aus­übung Ihres schwierigen Amtes als echte deutsche Männer bewiesen und dafür gebührt Ihnen der Dank des Gerichts."

Fraukeuthal, 26. Juli. Wegen Beteiligung an dem Krawall gelegentlich des Streiks in der Dr. Zimmer- mannschen Fabrik in Ludwigshafen sind wkirere 11 Personen in das LandgerichtSgesängnis Angeführt morden; insgesamt sind jetzt 41 Personen in Untersuchungs­haft. Die Verhandlung findet im September vor dem pfälzfischen Schwurgericht in Zweibrückea statt.

Bukarest, 27. Juli. Der Prozeß gegen die Sol­daten und Unteroffiziere, welche im Devarkement Vlaschka anläßlich der letzten agrarischen Unruhen üch ihren Vorgesetzten vor den Rebellen mit den Waffen wider - setzten, wurde heute beendet. 58 von ihnen wurden zu Degradation und lebenslänglicher Zwangsarbeit, 17 andere zu verschiedenen Strafen verurteilt.

Riga, 26. Juli. Sieben Angehörige der Kamvfor- ganisaston des hiesigen sozialdemokratischenFörder- ativkomitees, darunter ein 19 Jahre alter deutscher Reichsangehörtger, wurden vom Kriegsgericht zum Tode durch den Strang verurteilt wegen Verüb- und mehrerer Raubübelfälle und Mords

Rew-Aork, 27. Juli. Nach einem Telegramm aus Guatemala hat das höchste Gericht der Republik die Verhängung der Todesstrafe gegen 43 An­geklagte in oem Prozeß wegen der geplan­ten Ermordung des Präsidenten Cabrera bestätiat. Da sich unter diesen Angeklagten viele Aus­länder befinden, hasten die diplomatischen Vertreter Deutsch­lands, Italiens, Spaniens und Mexikos gegen das Urteil der Vormstanz als nicht auf rechtmäßiger Grundlage be­ruhend Protest eingelegt. Man sieht in New-Aork auch die Revifionsverhandlang als eine Farce an Unrer den wegen der Teilnahme an der angeblichen Verschwörung Verurteilen befinden sich die wohlhabendsten und angesehensten Einwoh­ner von Guatemala. Man zweifilt nicht daran, daß Par­teihaß das Urteil diktiert har.