BriMN, 4. Juli. In den 3 vom Ausstand betroffe­nen Textilfabriken ist gestern die Arbeit wieder ausge­nommen worden, weshalb die angedrohte Aussperrung unterbleibt.

Paris, 4. Jnli. Präsident Falliers Unterzeich­nete bis Ernennung von R i ch ar d'Str auß zum Ritter der Ehre nlegion.

Petersburg, 3. Juli. Das Kriegsgerrcht in Riga verurteilte acht Bauern zum Tode. Mini­sterpräsident StolyPin begab sich mit Familie zu einem Erholungsurlaub nach Schweden. Vier Teilnehmer an dem am 12. Juni im hiesigen Leihhaus verübten R aube wurden vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt.

Odessa, 3. Juli. Mitglieder derVerbandes des russischen Volkes" verursachten gestern Nacht in den Stra­ßen Miassojedowskaja und Hospitalnaja eine Panik, in­dem sie nach Beendigung einer Versammlung im Stadtau­ditorium ein Revolverfeuer eröffnten; 2 Personen wurden erschossen und 8 verwundet. Die Polizei nahm nur eine Verhaftung vor.

Newyork, 3. Juli. DerNewyork Herold" und dieNewyork Times" erklären, ungeachtet der Dementi sei eine Verstärkung der Flotte im Stillen Ozean doch im Werke. DerHerald" meldet außerdem, die Kü­stenbefestigung aus den Philippinen werde eif­riger betrieben.

Tanger, 3. Juli. Der Kaid Madran, der sich ausgemacht hatte, um vom Maghzen die Begnadigung Rai- sulis zu erlangen, ist von Raisuli gefangen genommen wor­den. Letzterer wird nun, um seine Begnadigung zu er­langen, selbst Bedingungen stellen, Und ein Lösegeld für die Freilassung Madrans fordern.

Hongkong, 3. Juli. Aus Hongkong wird ge­meldet, daß Aufrührer von kaiserlichen Truppen über­rascht und daß achtzig von ihnen gefangen genommen wor­den sind. Uni hjen Namen ihres Führers zu erfahren, ließ der Vizekönig von Waitschau die Gefangenen foltern, indem er ihnen brennendes Harz auf den un­bekleideten Körper gießen ließ. Die Gefangenen verwei­gerten aber jede Auskunft.

In Gelsenkirchen sind 25 Personen an Ge­nickstarre erkrankt. Vorsichtsmaßregeln wurden er­griffen.

Ein Motorboot der Gasmotorenfäbrik in D eu tz, mck einem Monteur, einem Ingenieur und einem Steuer­mann an Bord wurde von einem Schleppdampfer über­rannt und vollständig durchschnitten. Der Monteur Kasper aus Mülheim (Rhein) ist tot, die weite­ren Insassen befinden sich im Krankenhause.

Zwei Italiener haben in Winterberg (Sauerland) ? in der Nacht aus der Straß« den Fuhrmann Bohle über- ' fallen und ermordet. Die Mörder sind flüchtig.

Aus der Fahrt nach Berlin ist der Bürgermeister von Oppeln, Dr. Boecksch, verschwunden. Der Ver­mißte hatte die Absicht gehabt, nach Berlin zu reisen, und fuhr am 10. Juni von Oppeln ab. Bis zum heutigen Tage ist er aber noch nicht in Berlin eingetroffen. Auch seine Angehörigen in Oppeln sind noch ohne jegliche Nach­richt über den Verbleib des Verschwundenen. Die Ber­liner Polizeibehörde hat nach allen Richtungen Nachforsch­ungen in die Wege geleitet.

Mürtt Landtag.

Er st «Kammer.

Stuttgart, 3. Juli. Präsident Gras Rechberg- Rothenlöwen eröffnet die 8 . Sitzung um IOH 4 Uhr. Am Ministertisch Minister des Innern Dr. v. Pischek mit Ministerialrat Sting. Im Einlauf befinden sich Mehrere Eingaben.

Die Beratung des Etats des Innern wird bei Ka­pitel 3 fortgesetzt. Dem Beschluß des andern Hauses, die Regierung möge eine periodische Uebersicht über die den landwirtschaftlichen Vereinen und Genossenschaften ge­währten Beiträge vorlegen, wird nicht beigetreten, weil die Regierung bereits eine Zusage in dieser Richtung erteilt hat. Dagegen finden die Beschlüsse des anderen Hauses betreffend Ergänzung des Weingesetzes und Ein­führung einer Deklarationspflicht für Kunsthonig An­nahme, nachdem Frhr. v. Ow in längeren Ausführungen dazu Stellung genommen hat. Der im andern Hause vom Bauernbund geltend gemachte Wunsch nach Einführ­ung der Deklaration des Verschnitts von Wein, so führte letzterer Redner aus, gehe zu weit, ebenso der Wunsch nach einer Aenderung der Strafbestimmungen. Die Winzerbewegung in Frankreich habe gezeigt, daß der Weinbau dort nicht mehr lohne. Es bestehe nun die Absicht, massenhaft Wein nach Deutschland zu werfen. Davon könnten unsere inländischen Weingärtner schwer betroffen werden. Französische Weine seien zum Preis von 1415 Mark pro Hektoliter bereits ange- boten worden und würden auch, wenn man den Wein­traubenzoll hinzurechne, immer noch sehr billig werden. In Anbetracht der Tatsache aber, daß wir in diesem Jahr mit einer vollständigen Mißernte in Obst zu rechnen haben, was umso bedeutungsvoller sei, als es sich um einen Obstverbrauch von 10,5 Millionen Mark jährlich in Württemberg handle, wäre vielleicht eine vorüber­gehende Einfuhr französischen Weines, wenn sie keinen allzugroßen Umfang annehme, ganz empfehlenswert.

Minister v. Pischek erklärt, die Regierung werde die Sache mit wachsamem Auge verfolgen. Der aus Frankreich eingeführte Wein würde auf etwa 75 Mark für den Eimer kommen. Man werde namentlich auf­passen müssen, ob etwa versteckte Ausfuhrprämien ge­währt werden.

Die Beschlüsse des anderen Hauses in Bezug auf das Weingesetz und den Kunsthonig werden nunmehr genehmigt.

Dem Beschluß des andern Hauses über die Ein­gabe württembergischer Kaninchenzüchtervereine wollte die Finanzkommission zunächst nicht beitreten. Nach­dem aber die Frhrn. v. Wöll Warth und v. Ow so­wie der Erbprinz v. Hohenlohe-Langenburg sich für die Sache ausgesprochen haben, wurde Berücksichtig­ung beschlossen. An der Debatte über die Torfmoore und über die Aenderung des Feldbereinigungsgesetzes be­

teiligt sich zunächst Oberbaurat Mörike, der sich freut, daß die staatlichen Aufwendungen für Meliorationen und Feldbereinigungen im Wachsen sind, und bedauert, daß die Landbevölkerung der Sache zum Teil noch miß­trauisch gegenüberstehe. Graf Rechberg-Rothenlö- wen, der den Vorsitz inzwischen an den Vizepräsiden­ten abgetreten hat, warnt davor, mit allzu großen Hoff­nungen an die Sache heranzutreten. Oberbaurat- rike hält demgegenüber daran fest, daß eine allzuängst­liche Beurteilung nicht am Platze sei. Fürst v. Wald- burg-Zeil-Trauchburg mahnt ebenfalls zur Vor­sicht. Die Freiherren v. Wöllwärth und v. Ow be­mängeln das umständliche Verfahren im Feldbereinig­ungswesen. Präsident ü. Zeller verteidigt demgegenüber das Katasterbureau gegen den Vorwurf der Umständlichkeit. Bei den Viehversicherungsvereinen regt Oekonomierat Mayer deren Unterstellung unter die Zentralstelle für Landwirtschaft als Aufsichtsbehörde an. Nach einer kur­zen Erwiderung des Ministers des Innern wird abgebro­chen und morgen vormittag um 10 Uhr in der Beratung fortgefahren.

Aus MürtteMöerg.

Dienftuachrrchte». Uebertrageu: Dem Stadtpfarrer Lic. Dr. Faul ln Nagold die Hauptlehrstelle für den evangelische» Religionsunterricht an der mittleren Abteilung der Fiiedrich-Eugeus- Realschule in Stuttgart.

Ernannt: Auf die katholische, im Patronat der Krone befind­liche GeorgSkaplanei in Ehinaen den Pfarrverweser Wckte in Oder- essindorf, Dekanats Waldsee. und au? die katholische, im Valronat der Krone befindliche Kaplanei in Ebeihardzell, Dekanats Waldsee, den Kaplaneiverweser Nastold daselbst.

Stuttgart, 3. Juli. Die Landesoersammlung des Vereins wütttembeigischer Verwaltungskandidaten findet am 4. August im Festsaal des Bürgermuseums hier statt.

Stuttgart. 3. Juli. Das von dem Motorfahrer- verein in Stuttgart für nächsten Sonntag geplanten 3. internationale Svliduderennen findet nicht statt, da ihm die ministerielle Genehmigung versagt worden ist.

Stuttgart, 3. Juli. Das Hauptkonsulat Württem- berg-Hohenzollern der Allgemeinen Radfahrer-Union, Deutsch-Touren-Klub, feiert sein diesjähriges Hauptfest am 21 . Juli in Geislingen a. St. in Verbindung mit dem 20. Stiftungsfest des dortigen Radfahrer-Vereins. An diesem Tage kommt das Landes-Distanzfahren um die Meisterschaft von Württemberg-Hohenzollern zum Aus­trag. Als Rennstrecke ist festgesetzt worden die Tour Geis­lingen, Heidenheim, Aalen, Gmünd, Schorndorf, Waib­lingen, Cannstatt, Berg, Wangen, Eßlingen, Plochingen, Geislingen, ca. 180 Kilometer. Am gleichen Tage nachmittags findet hier erstmals der Wettbewerb um die Landesmeisterschaft im Reigenfahren statt.

Tübtnueit, 4. Juli. Der König und die Königin haben sich gestern von Bebenhausen zum Sommeraufent­halt nach Friedrichshafen begeben.

In einer Alteisenhandlung in der Gntenbergstraße in Stuttgart waren zwei Arbeiter mit dem Erwärmen einer Drahtseilriemenscheibe beschäftigt. Die Scheibe zer­sprang plötzlich und beide Arbeiter erlitten Verletzungen im Gesicht und an den Händen.

Am Montag ist der Bauer Karl Bleil in Freu­de nt al OA. Besigheim beim Kirschenpflücken mehrere Meter hoch von der Leiter abgestürzt. Er erlitt schwere Verletzungen, denen er, ohne das Bewußtsein wieder er­langt zu haben, am Dienstag Abend erlegen ist.

Aus Tuttlingen wird berichtet: Die seit Anfang des vorigen Jahres hier grassierende S ch arlach ePi­tz e m i e ist jetzt zu E n d e. Sie hat 70 Menschenleben ge­fordert, meist Kinder im Alter bis zu sieben Jahren.

Stuttgart, 3. Juli. (Schwurgericht.) Die Bluttat auf dem Staffelaufgang bei der Wiederholdstraße, beschäftigte heüte das Schwurgericht und zwar richtete sich die Anklage gegen den verh. 30 Jahre alten Zementar­beiter Karl Eblen von Rohracker wegen versuchten Tot­schlags. Geladen waren 29 Zeugen, mehrere Sachver­ständige und ein Dolmetscher. Die Anklage vertrat Staatsanwalt Glöggler, die Verteidigung führte Rechts­anwalt Dr. Elsas. Die Anklage beschuldigte, den An­geklagten, er habe am 9. Januar nachmittags gegen 5 Uhr ans dem von der Wiederholdstraße in die Helfferich- straße führenden Staffelanfgang der 27 Jahre alten Gou­vernante PanlineBac 0 mit einem Bajonett drei Stiche in der Absicht sie zu töten, die Tat jedoch nicht mit Ueber- legung ausgesührt. Der Angeklagte erklärte, er könne mit dem bestell Willen nicht sagen, warum er das Fräu­lein gestochen habe. Am fraglichen Tag sei er auf einer Baustelle in der Birkenwaldstraße gewesen, und habe so­dann in der Wirtschaft zum Birkenhof einige Glas Bier getrunken. Gegen 5 Uhr habe er die Wirtschaft verlassen Und sei den Staffelaufgang abwärts gegangen. Etwa in der Mitte des Aufgangs sei ihm ein Fräulein begegnet, auf das er mit den Worteil:Wollen Sie mich lieben" zugegangen sei. Als das Fräulein um Hilfe gerufen, habe er das Bajonett aus der Tasche gezogen und habe damit zugestochen. Dem Angeklagten wird vorgehalten, daß er im Lauf der Voruntersuchung über den Vorfall eine genaue Schilderung gegeben habe. Er habe angegeben, daß er zu der Gouvernante geäußert habe:Wenn Sie weinen, dann mache ich Sie hin", ferner, daß er sie durch die Stiche zum Schweigen bringen wollte, damit sie ihn nicht verraten könne. Fräulein Baco bezeugte, der An­geklagte hate sie mit den Worten:Wollen Sie mich lieben" angepackt. Sie habe laut um Hilfe gerufen, wo­rauf der Angeklagte geäußert habe:Wenn Sie weinen, dann töte ich Sie", dabei habe er das Bajonett drohend vorgezeigt und ihr zuerst einen Stich in den Bauch ver­setzt. Ob der Täter ihr die zwei weiteren Stiche noch ste­hend beigebracht habe, könne sie nicht mehr sagen. Des weiteren bekundete die Zeugin, sie habe bis znm 1. Juni im Krankenhaus gelegen und sei heute noch nicht ganz hergestellt. Die Verletzte konnte sich noch in ein Haus in der Belenbergstraße schleppen, wo sie im Hauseingang zusammenbrach. Medizinalrat Dr. Kohlhaas, der nach der Tat zufällig die Staffel hinaufgehen wollte und

dam dre Verletzte durch ihr blasses Aussehen und durch chre schwankende Haltung auffiel, folgte ihr in das Hans und legte ihr dort einen Notverband an. Nach den Dar­legungen der Sachverständigen schwebte die Verletzte län­gere Zeit in Lebensgefahr. Die Aussagen einer Reihe Zeugen beziehen sich auf den Leumund des Angeklagten und auf Äußerungen Me er früher getan haben soll. Von seinen Arbeitgebern wurde er als fleißiger und tüchtiger Arbeiter geschildert. Anschließend an die Zeugenvernehm­ung wurden einige Briefe verlesen, die der Angeklagte an seine Angehörigen geschrieben hat Und worin er um Ver­zeihung bittet. Sodann wurde Medizinalrat Dr. Köst- lin, der den Angeklagten längere Zeit im Untersuchungs­gefängnis beobachtet hat, vernommen. Eblen entstamme einem dem Schnapstrnnk in hohem Grad ergeben gewese­nen Vater. Im Gefängnis habe er den Einoruck eines durchaus normalen Menschen gemacht. Der Angeklagte sei ein sexuell leicht erregbarer Mensch. Er, der Sachver­ständige sei der festen Ueberzeugung, daß Eblen die Tat nicht in einem Unzurechnungsfähigen Zustand begangen habe. Die Geschworenen sprechen den Angeklagten nach kurzer Beratung des versuchten Totschlags schul­dig, ohne Zubilligung mildernder Umstände. Das Ur­teil lautete sodann auf 7 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust. Bei der Strafbemessung zog das Ge­richt die Schwere der Tat straferhöhend in Betracht.

Tübingen, 1 . Juli. Schwurgericht. Auf der heu­tigen Tagesordnung stand die Strafsache gegen den Schrei­ner Karl Iäck von Oberniebelsbach, OA. Neuenbürg, we­gen Körperverletzung mit Todesfolge. Die Brüder Ernst und Friedrich Becht sind erbitterte Feinde des Angeklagten Und waren erst am 15. März im Streit aus dem Jäck'schen Hanse ausgezogen. Am Sonntag, den 28. April, hatten sie beide viel getrunken und am Abend einen Streit vor dem Jäck'schen Haus hervorgerufen, in dessen Verlaus Friedrich Becht versehentlich sich selbst ei­nen kleinen Finger abschnitt, wobei er der Meinung war, Jäck habe es getan. Aus diesem Grund machten die bei­den Becht Jäck .einen Vorhalt) hiebei habe dann Jäck nach Anssage des Friedrich Becht einen Stich nach dem Hals des Ernst Becht geführt, welcher eine innere Ver­blutung zur Folge hatte. Elch Friedrich Becht war an­fänglich wegen Tötung seines Bruders in Untersuchung gezogen, es stellte sich aber seine Unschuld heraus. Der Angeklagte Jäck zog die Tat in Abrede. Die Zeugen säg­ten für und wieder den Angeklagten aus. Auf Grund des Wahrspruchs der Geschworenen, der auf Nichtschuldig lau­tete, würde der Angeklagte nach elsstündiger Verhandlung nachts 11 Uhr freigesprochen.

Tübingen, 2 . Juli. Schwurgericht. Wegen Brandstiftung, zusammentreffend mit Versicher­ungsbetrug, wurde heute gegen den ledigen Kauf­mann Robert Treiber von Dobel, OA. Neuenbürg, ver­handelt. In seinem, im Jahr 1906 neu erbauten Wohn­haus, in welchem der Angeklagte ein gemischtes Warenge­schäft betreibt, brasch iam Samstag den 11. Mai morgens 1/22 Uhr Feuer aus, wodurch beinahe sämtliche Geschäfts­bücher und Papiere verbrannten. Durch den noch recht­zeitig gelöschten Brand entstand ein Gebäude- und Mo­biliarschaden von etwas über 700 Mk. Treiber war be- - schuldigt, den Brand vorsätzlich und in betrügerischer Ab- ! sicht gelegt haben, indem er Holzwolle und Packpapier, sowie verschiedene Stellen in Kontor, LadeKünd Maga­zin mit Spiritus getränkt und angezündet habe, um die etwa 16 000 Mk. betragende Ueberversicheruüg seines Wa­renlagers von der Versicherungsgesellschaft Union ausbe­zahlt zu erhalten. Treiber leugnete, hat aber selbst die Ueberzeugung, daß eine vorsätzliche Brandlegung vorliege, wobei er einen Verdacht bezüglich eines GWäftskonkur- renten in Dobel aussprach, einen Beweis dafür aber schul­dig blieb. Die Geschworenen sprachen den Angeklagten der versuchten Brandstiftung und des vollendeten Ver­sicherungsbetrugs unter Zubilligung mildernder Umstände schuldig, worauf Treiber neben 3jährigem Ehrverlust zn 6 Monate Gefängnis abzüglich IHZ Monaten Untersuch­ungshaft verurteilt wurde.

Mannheim, 3. Juli. Das Schwurgericht verur­teilte heute den Redakteur Oskar Geck der sozialde­mokratischenMannheimer Volksstimme" wegen Beleidig­ung der deutschen Schutztrnppen zu einem Monat Ge­fängnis.

Sofia, 4. Juli. Im Prozeß Gntkow wurden die Verhandlungen gestern abend nach lltägiger Dauer zu Ende geführt. Nach der Erwiderung des Verteidigers beteuerte der Angeklagte Jkoüdmow seine Unschuld, erklärte aber, er ziehe den Galgen einer le­benslänglichen Marter vor. Chranow und Gerow baten um Freisprechung. Der Mörder Petr mW hielt eine lange Rede. Er sagte ,die Zeitnngslektüre habe habe ihn zum Verbrechen veranlaßt. Pe- trow bat die Minister Um Verzeihung. Man möge ihn bestrafen, die Mitangeklagten seien nicht in dem Maße schuldig und verdienten nicht gehängt zu werden. TaS Urteil lautet gegen Gntkow auf Todesstrafe, Chranow lebenslänglich« schwere Kerkerstrafe, Jko now 15 Jahre Zuchthaus. Gerow wurde frei- gesprochen.

Kunst und Wissenschaft.

Sluttgart, 4. Juli. Nach dem Reichsanzeiger ist dem Musikdirektor des Stuttgarter Liederkranzes, Professor FörstIer der Rote Adlerorden 4. Klaffe verliehen worden.

was ist das für ein Kapital, gesunde Knochen zu haben und einen fröhlichen Mut.

Gustav Frenfsen.

Kand-L und WoLLtMEchatt

LommerSried OA Wengen i A-, 4. Juli. Leute ging dir bisher im Besitz des Anton Birk gewesme Prahl- und Sägemühlc samt Landwirtschaft und Fahrnis rurch Kauf um die Summe von 64üvcl Mk. auf Andrea« Zimwermann Gasthof- und Badebesitzer in Vorkloster bei Brecenz über. Letzterer beabsichtigt für Kißlcgg und die umliegenden Orte ein ElktrizilätSwcik zu erstellen was mit größter Freude be­grüßt würde.