die Ritterschaft wie die Landschaft werden bestehen bleiben. Die Verleihung des Wahlrechtes an die Stadi- und Landbevölkerung ist in der Weise vorgesehen, daß zu den beiden bisherigen zwei Ständen ein dritter Stand tritt. Wichtiger als die Wahlrechtsbestimmung sind die übrigen Bestimmungen der Verfassung, besonders die, welche von rem öffentlichen Unterricht handeln. Danach wird die viel angegriffene Schulsrage von Grund auf geregelt. Dar Anstellungsikcht der Gutsherren bleibt bestehen, aber doch wenigstens die Gehaltssrage, ebenso die Aufsichtsfrage werden durch Verfafsungsbestimmungen im modernen Geiste geregelt. Der Regierung steht allein die Festsetzung des Minimalge- halteS für die Volksschulleher, ebenso allein das Aufsichtsrecht zu. Die Frage der Ablösung der anderweitigen Neben- dteuste der Lehrer (mit Ausnahme der Küsterdienstes), ebenso die Personensrage unterliegen noch den Erwägungen. Weiter bringt der Berfaffungsentwurs eine Aenderung des veralteten Verwaltungsversahrens, und was besonders her- vorzuheben ist, die Aushebung der in polizeilicher und ver- ivalrungsrechtlicher Hinsicht noch bestehenden Vorrechte einiger Bevölkerungsklaffen, besonders der mecklenburgischen Frauen- und Rtirei gifte. Der enigültige Beschluß der Verfassungs- deraiungen ist zum Herbst vorgesehen.
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Die Weinbaukrisis in Frankreich. In När- bonne haben die Weinbauer mit den angekündigten Demonstrationen ernst gemacht. Der Maire der Stadt F e r- ' roul und alle Gemeinderäte haben ihr Amt niedergelegt. Vor einer ungeheuren Menschenmenge hielt Ferroul am Montag abend eine Rede, in welcher er darauf hinwies, daß das an die Regierung gerichtete Ultimatum den in Montpellier proklamierten Streik der Steuerzahler und Gemeindebehörden bestätigt- Die Fahne auf dem Stadthause wurde niedergeholt und an ihrer Stelle eine Trauer flagge gehißt. Unter Sturmgeläut der Glocken durchzog der Manifestationszug die Straßen der Stadt. Nach dem Willen des Führers der Bewegung, Marcellin Albert, sollen alle Maires und Gemeinderäte der südfranzösischen Gemeinden dem Beispiel Narbonne's folgen und zu einem Teil haben sie es schon getan. Man hofft durch diese Maßregel und durch die angekündigte Steuerverweigerung die Regierung zu zwingen, ernste Schritte zur Hebung des Notstandes zu tun. In der Deputiertenkammer in Paris wird, wie schon gemeldet, ein Gesetzentwurf beraten, der dahin geht, der Weinbaukrise zu steuern. Dabei begründete der Sozialistenführer Jaures einen Gegenentwurs, der darauf abzielt, das Weinland zu nationalem Besitz zu machen. Dieser Entwurf wurde mit großer Majorität abgelehnt. Auch der Ministerrat beschäftigte sich mit der Krisis im Weinbau. Dabei bemerkte der Kriegsminister, daß er eine Untersuchung über die Vorgänge in Narbonne, wo sich auch die Soldaten des 100. Infanterieregiments an den Kundgebungen beteiligt haben sollen, anstellen werde. — Nach einer neueren Meldung ist das Regiment im Strafwege nach Gap ' verlegt worden. !
Tages-Kyronik.
Berlin, 12. Juni. Im Negerdorf der Kolonialausstellung kam es zu Streitigkeiten zwischen den Schwarzen und den Aufsehern. 18 Schwarze brannten durch, wurden jedoch bis auf 4 von der Schöneberger Polizei wieder eingefangen.
Hamburg, 11. Juni Der 30. Verbandstag des „Deutschen Fletfcherverbandes", zu welchem 550 Delegierte und außerdem 2000 Gäste aus Deutschland, Oesterreich- Ungarn, Rußland, Spanien, Italien, England, Frankreich und Amerika erschienen waren, nahm einstimmig einen Antrag an. nach dem der Bundesrat ersucht werden soll, die Einfuhr dänischen Schlachtviehs unter denselben Bedingungen zu gestatten wie bet dem aus Oesterreich-Ungarn eingeführten, d. h. unter Wegfall der Quarantäne und der Tuberkulin-Impfung bet sofortiger direkter Ueberführung der Tiere nach einem öffentlichen Schlachlhause mit Bahnanschluß und baldiger Abschlachtung.
Düsseldorf, 11. Juni. Herzog Albrecht von Württemberg sandte heute ein Telegramm an die deutsche Landwirtschasts- gesellschast, worin er die Präsidentschaft dankend annimmt.
Mannheim, 12. Juni. Der letzte Sonntag brachte bei ermäßigten Eintrittspreisen unserer Ausstellung den bis jetzt stärksten Besuch. Es passierten mehr als 60 000 Personen ein, darunter 21109 mit Tageskarten.
Neapel, 12. Juni. Da auf dem Korso Garibaldi durch einen Straßenbahnwagen eine Frau mit ihrem Kinde überfahren und getötet wurde, geriet das Publikum in größte Erregung und beging Akte des Vandalismus gegen Straßenbahnwagen an dieser und anderen Stellen der Stadt. 2 Wagen wurden in Brand gesteckt. Polizeimannschaften und Soldaten übernahmen den Schutz der Straßenbahn und vertrieben die Menge.
Paris, 12. Juni. Die Kammer hat in ihrer gestrigen Nachmittagssitzung dem Handels- und Schiffahrtsabkommen zwischen Frankreich und Serbien Zustimmung
Petersburg, jll. Juni. Die am 8. ds Mts. aus- gegebene Meldung betreffend den Bau einer Eisenbahn von der Station Kanste bis zur BehringSstraße und ei« Unterseetunnel nach Amerika ist falsch. Sie sollte lauten: Der Kaiser hat den Beschluß des Ministerrals betreffend Verweigerung einer Konzession zum Bau einer Eisenbahn von der Station Kanst bis zur Behringsstraße mit dem Bau eines unterseeischen Tunnels nach Amerika genehmigt. (Mit einer Landverbtndung Europa-Amerika ist es also vorläufig nichts.)
Riga, 12. Juni. An 8 Gefangenen wurde gestern das Todesurteil vollstreckt.
Aschabad (Kaukasus), 12. Juni. Der Chef der Bahnlinie von Zentralasien, General Ulyame, wurde gestern von einem Unbekannten in Militäruniform ermordet. _
Zu dem Leichenfnnd in Neu-Ulm hat die Gerichts- ckommifsion nun festgestellt, daß die Leiche mindestens schon 25 Jahre an ihrem Orte lag. Die Knochen waren bereits . sso morsch, daß sie verfielen. Von einem Verbrechen kann l offenbar 'keine Rede sein. Der Schädel ist! völlig unversehrt '
und auch sonstige Verletzungen fanden sich nicht vor. Auch die weiteren Nieldungen, daß Hände und Füße geschnürt gewesen seien, entsprechen nicht den Tatsachen. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich um ein Zigeunergrab.
Vom Boden fee wird gemeldet: In Horn ist ein 7jähriger Knabe beim Fischen im Bodensee ertrunken. — InSchachenbei Lindau ertrank der einzige, 41/2 Jahre alte Knabe des Gärtners der Villa Bringg im Springbrunnen - In Bregenz stürzten drei Maurer von dem Gerüst eines Neubürres. Das Befinden von zweien derselben ist hoffnungslos.
Großfeuer äscherte in dem Bauerndorf Klinke in Mecklenburg mehr als 16 Gebäude ein. Biel Vieh ist umgekommen; der Schaden ist groß.
In Neuß bracü in der Fabrik der Rheinischen Aktiengesellschaft für Papierfabrikation Großfeuer aus, das großen Schaden anrichtete.
Aus Uelzen wird vom Truppenübungsplatz Münst er gemeldet: In eine ArLilleriekolonne, die vom Uebungsplatz zurückkehrte, schlug während eines Gewitters der Blitz. Ein Artillerist und 1 Pferd wurden getötet, 6 Soldaten ziemlich schwer und 4 leicht verletzt.
Einbrecher beraubten in der Nacht die Gemeindekasse Ntederschönhausen bei Berlin. Im Erdgeschoß des Gemeindehauses befindet sich ein Schank und die Wohn- räume des Gastwirtes. Einbrecher bohrten oas Schloß des Geldschrankes heraus, fanden Bücher Wertpapiere und 13000 Mk. in barem Geld und nahmen nur letzteres m t. Die Gemeinde ist gegen Einbruchdtedstahl versichert. Von den Dieben hat man noch keine Spur.
Aus Duisburg wird geschrieben: Zur Verhaftung der Mörder des Landwirts Tenler. der im April v I. auf der Provinztalstraße unweit Hamborn durch 7 Dolchstiche ermordet' oufgefunden wurde, wiro gemeldet, daß ein Kriminalbeamter aus Brrlm auf der Gewerkschaft „Deutscher Kaiser" Arbeit genommen hatte, um mit den der Tat verdächtigen, dem Hochofenarbeiter Bartholomäus Bär, dem Kokeretarbetier Subanski und dem Arbeiter Maskowiak zu« sammenzuarbetten. Er logierte mit zwei von den Mördern im selben Logis, gewann ihr Vertrauen und sammelte ein derartiges Belastungsmaterial, daß die Staatsanwaltschaft die Verhaftung der Raubmörder anordnete. Maskowiak wurde in Posen verhaftet.
InWten ersch ß sich in der Kärntnerstraße der Schuhmacher Stummer an derselben Stelle wo tags zuvor sein siebzehnjähriger Sohn von einem Omnibus überfahren und gelötet wurde
Wie Pariser Blätter aus Narbonne melden, ist das dortige Theater in der Nacht niedergebrannt. Nach einem Gerücht war das Feuer angelegt.
Serüorner-IlaHrt.
Augsburg, 11. Juni. Bei trübem Wetter startete Baron Feilitzsch 131 Wagen in Abständen von einer Minute zur letzten Etappe Augsburg-Frankfurt.
Würzburg, 11. Juni. Der letzte Tag ließ sich gut an. Vorfahren war bis Würzburg von Augsburg verboten. Wetter bedeckt, kühl, Straße meist vorzüglich und wenig Staub. Von irgendwelchen Unfällen war der Oberleitung bei der hier gehaltenen pflichtmäßigen Mittagspause nichts bekannt. Besonders reizvoll war die Fahrt durchs Ries mit der bäuerlichen Bevölkerung in der alten Tracht und durch die alten Reichsstädte Donauwörth, Nördlingen, Rothenburg. Bei Ochsenfurth wurde der Main erreicht, den die Straße flußabwärts nach Würzburg verfolgt. Die Bevölkerung war überall freundlich.
Würzburg, 11. Juni. Bis 12 Uhr waren etwa 60 Wagen hier eingetroffen. Die Ankunft erfolgte in ziemlich großen Abständen, woran Wohl das Verbot des Vorfahrens schuld sein mag. Die Fahrer wurden durch die Regimentsmusik empfangen und vom Publikum lebhaft begrüßt. Um halb 1 Uhr fahren die ersten Wagen von hier ab.
Frankfurt a. M., 11. Juni. Bei schönstem Wetter hatte sich heute nachmittag auf dem Startplatz für die Ankunft der Teilnehmer an der Herkomerkonkurrenz auf der Hanauer Landstraße ein sehr zahlreiches Publikum eingefunden. Kurz vor 3 Uhr traf Prinz Heinrich von Preußen im Automobil ein, einige Minuten später das Großherzogspaar von Hessen; beide Herren steuerten ihre Wagen selbst. Punkt 3 Uhr traf als erster Wagen Nr. 9 sLadenburg-München) ein, vom Publikum mitBravo- rusen und Rosenspenden empfangen. Als nächster Wagen folgte Nr. 21 (Heinrich Opel-Rüsselsheim), hierauf Nr. 17 (Fr. Reichelt-Charlottenburg). Um 4 Uhr waren 69 Wagen am Ziel angelangt.
Frankfurt a. M., 11. Juni. Der Arbeitsausschuß für die Herkomerfahrt hat in der Carage der Adlerwerke 26 Wagen zur engeren Konkurrenz unter Verschluß gestellt.
Ergeb nisse:
Einer zuverlässigen Nachricht zufolge wird die Siegerliste der Herkomerfahrt lauten:
1. Ladenburg-Mannheim, Fahrer Ehrle aus Benz.
2. Asch off-München auf Metallnrgique.
3. Hch. Opel-Rüsselsheim uns Opel.
4. Dr. Neumeier-München äuf Benz.
5. Lenig-Lengelchen auf Mercedes.
Bei der Schnelligkeitskonkurrenz im/Forste nr i e- der-Park wurde erster Hermann Weingand- Düsseldorf auf Mercedes, beim Kesselbergrennen Fritz Ehrle-Mannheim auf Benz.
Arketteröerveguug
Zwickau, 11. Juni. Auf den Brückenberg-Sch ächten des Brückenberger Steinkohlenvereins nahmen gestern und heute gegen 600 Bergleute, das sind fast ein Drittel der gesamten Belegschaft, ihre Entlassung, um nach dem Ruhrrevier abzuwandern. Man will hier keinen Ans- stand beginnen, sondern durch Abwanderung der Lohnbewegung zjunr Erfolg verhelfen.
Berlin, 11. Juni. Der Wiederbeginn der Arbeit im Berliner Baugewerbe ist für den nächsten
Montag in Aussicht genommen. Auf Grund der Säulenanschläge haben sich eine Anzahl arbeitswilliger Maurer, Zimmerer und Bauhilfsarbeiter gemeldet, die wie man glaubt, zusammen mit den Akkordmaurern und den weiterarbeitenden Mitgliedern der katholischen Arbeiterorganisationen genügen dürften, um die dringendsten Bauten in Betrieb zu setzen.
Berlin, 12. Juni. Durch Beschluß einer Gehilfen- versammlung ist der Bäckerstreik beendet. Der Boykott dauert fort.
MÜrtt. Landtag.
Stuttgart, 11. Juni. Kammer der Abgeordneten. Präsident v. Payer eröffnet die 37. Sitzung um 31/4 Uhr. Am Regierungstisch: Minister v. Pischek und Kommissare. Beurlaubt: Gröber.
Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der Beratung über den
Etat des Innern beim Kap. 42 Flußbau.
Abg. Mattutat (Soz.) wünscht Abhilfe gegen die Kalamität der Donauversickerung für die Stadt Tuttlingen, namentlich in gesundheitlicher Beziehung.
Minister v. Pischek: Die württ. Regierung habe aus den vorgenommenen Wassermessungen und aus einer Reihe von Begleitumständen und Wahrnehmungen den Schluß gezogen, daß in der Tat im Laufe der letzten Jahrzehnte eine wesentliche und dauernde Vermehrung der Donauversickerung eingetreten war. Er habe deshalb geglaubt, daß die Voraussetzungen in Erfüllung gegangen seien, unter welchen 1886 das badische Ministerium ein event. Einschreiten der badischen Regierung in Aussicht gestellt habe. So wurde am 22. Okt. 1906 ein genaues Schreiben an die badische Regierung erlassen mit dem Ersuchen, dieses möge auf Grund des vorliegenden Materials eine wiederholte Prüfung der Angelegenheit eintreten lassen und wenn irgend möglich, die Haird zur Lösung der Frage bieten. Die bad. Regierung habe am 13. März ds. Js. geantwortet, doch sei die Antwort nicht besonders günstig ausgefallen. Die badische Regierung anerkenne zwar die vorhandenen Uebelstände, da es sich um Naturvorgänge handle, sie sei aber nicht in der Page, etwas zu tun. Die durch die Antwort geschaffene Lage sei für uns nicht günstig. Für Württemberg sei es schwer, einen Ausweg zu finden. Vielleicht sei das badische Ministerium, wenn ein neuer Färbungsversuch vorgenommen sein werde, wozu er in diesem Sommer bereit sei, und nachgewiesen werde, daß eine weitere Verschlechterung der Lage Württembergs seit Vornahme der letzten Färbung eingetreten ist, in seiner neuen Zusammensetzung eher geneigt, die Hand zur Beseitigung der Mißstände zu bieten. Groß ist meine Hoffnung nicht.
Abg. Haußmann-Balingen (Vp.) erklärt die Lage für unbefriedigend. Die Interessen Tuttlingens müßten im Auge behalten werden.
Nach weiteren Bemerkungen des Ministers und des Abg. Mattutat wird das Kapitel angenommen.
Bei Kap. 43 für milde Zwecke dankt Staudenmeyer (Vp.) für den Beitrag von jährlich 1000 Mark für die Kinderrettungsanstalt Stammheim.
Zu Tit. 46: Beitrag zu den Kosten der Errichtung je einer evangelischen und einer katholischen Erziehungsanstalt für schulentlassene männliche Fürsorgezöglinge jährlich 40000 Mark, beantragt die Kommission: Die Kammer der Abgeordneten wolle beschließen: Die Voraussetzung auszusprechen', daß die Fürsorgezöglinge, welche dem gewerblichen Betriebe zugswiesen werden, weniger in Fabrikbetrieben als in Betrieben des Handwerks Beschäftigung finden.
Berichterst. Rembold-Aalen (Ztr.) teilt mit, daß die evang. Anstalt vorwiegend gewerblichen, die katholische landwirtschaftlichen Betrieb haben werde. Eine kräftige Unterstützung dieser Unternehmungen seitens des Staates sei nicht bloß mit Rücksicht auf ihren Zweck, sondern auch im Hinblick darauf geboten, daß die Privatwohltätigkeit sich neuerdings gegenüber neuen Unternehmungen auf dem Gebiete der helfenden Nächstenliebe eine gewisse Zurückhaltung aufzuerlegen scheine.
Abg. Löchner (Vp.) wendet sich gegen diesen Antrag. Die Erfahrungen auf diesem Gebiete seien noch gar nicht so geklärt, daß man endgiltig Stellung nehmen könne. Namentlich gegen die Kasernierung habe er gewichtige Bedenken.
Berichterst. R.embold (Ztr.) erklärt diese Bedenken für nicht begründet und für arg weit hergeholt.
Abg. Baumann (D. P.) erklärt sich für den Kom- missionsantrag. Seine Partei gehe davon aus, daß die Regierung ein weitgehendes Aussichtsrecht sich wahren werde.
Minister v. Pischek: Die Vorstände der Handwerkskammern haben den Plan der Regierung gebilligt. Das Bedürfnis solcher Anstalten läßt sich nicht bestreiten. Für beide Konfessionen solle beide Beschäftigungsarten 'ermöglicht werden. Die Anstalten würden in Heidenheim bezw. in Schelklingen zu errichten sein. Zöglinge, die sich eignen, sollen an auswärtige Meister tagsüber abgegeben werden. rDer Plan werde für eine gute, ausreichende Ausbildung der Zöglinge sorgen.
Abg. Schrempf (BK.) stimmt namens seiner Freunde den vorliegenden Forderungen zu. Der Versuch — um einen solchen handle es sich — müsse gemacht werden. Der Antrag der Kommission gefalle seiner Partei besonders.
Der Antrag wird angenommen.
Bei Titel 8 k Baukostenbeitrag zur Kinderrettungsanstalt Marienpflege in Ellwangen dankt der Abgeordnete Walter (Ztr.) für die Fürsorge.
Abg. Mattutat (Soz.) erklärt sich gegen einen Baukostenbeitrag von 2000 Mark für die Erweiterung des Vereinshauses des kath. Gesellenvereins in Stuttgart, weil die Regierung eine Unterstützung der Gewerkschaftshäuser ablehne.
Berichterst. Rembold (Ztr.) weist auf den andern Charakter der Gewerkschaften hin. ......