bloßgelegt, das 1/2 Meter unter der Erdoberfläche lag. Man vermutet ein Verbrechen und glaubt, daß die Leiche entweder von auswärts hieher verbracht und verscharrt oder das Verbrechen bei Gelegenheit eines Volksfestes begangen wurde, da hiebei allerlei fahrendes Volk sich hier aufhält.
In Nürnberg tötete der Bankbeamte Fehlhammer der sich verspekuliert hat, seine Frau und seinen 9jährigen Sohn. «
In Ober wesel ist ein junger Mann wegen des Verdachtes der Brandstiftung verhaftet worden; er wird beschuldigt, absichtlich das große Brandunglück verursacht zu haben.
In der Fruchtstraße in Berlin tötete ein Arbeiter namens Scheltzky eine Frau Und verletzte 3 Personen. — In der Wilhelmsstraße wurde ein Arbeiter von einem Automobil überfahren und getötet. Der Lenker des Autos fuhr weiter und konnte noch nicht festgestellt werden.
Eine dreizehnköpfige Räuberbande überfiel das Gemeindehaus in Pscheslonkai (Rußland) tötete den Wächter und raubte 4000 Rubel sowie viele Wertsachen. Der Gemeindevorsteher wurde schwer verletzt. — Ein War- sHauer Kaufmann fiel in Ziarki (Rußland) Räubern zum Opfer, die ihn töteten und 15 000 Rubel raubten.
Aus San Franzisko wird gemeldet: Ein Missionar, welcher auf dem Dämpfer „Coptie" hier eingetroffen ist, berichtet nachstehende Einzelheiten über den Taifun und die Flutwelle, welche in der letzten Hälfte des Monats März die Karotinen-Jnseln heimsuchte und die Oleai- Jnselgruppe verwüstete. Die Flutwelle überschwemmte das Land und begrub es unter einer Decke von Sand, der vom Grunde des Meeres emporgehoben war. 1500 Menschen verloren ihre Heimstätten. Auf einer einzigen Insel ertranken 250 Personen. Der Sturm dauerte 3 Tage. Alle Bäume und Sträucher wurden entwurzelt oder im Sande begraben, wo die Flutwelle über das Land ging. Hunderte retteten sich durch Schwimmen, bis das Wasser zurückwich. Die deutschen Behörden sandten einen Dampfer mit Vorräten zur Ernährung der Eingeborenen, bis diese selbst wieder ernten köOten.
KerLomer-Aahrt.
Lindau (Bodensee), 8. Juni. In der Zeit von 6-/4 bis 8'/4 Uhr vormittags starteten alle 132 Wagen, die gestern Abend hier eingetroffen waren.
Kempten, 8. Juni. Um 11 Uhr vormittags waren 130 Wagen durch. Zwischen Aich und Kempten versuchte ein Oberleitungswagen dem außer Konkurrenz mitfahrenden Wagen Nr. 41 vorzufahren. Der Wagen der Oberleitung geriet dabei über den Straßenrand und stürzte um. Von den Insassen wurden Artilleriehauptmann Murmann- München, Generalsekretär des bayerischen Automobilklubs, erheblich verletzt und ins Kempter Spital verbracht. Der Chauffeur und ein französischer Redakteur sind angeblich leicht verletzt.
München, 8. Juni. Die Fahrt von Lindau zum Forstenrieder Park verlief bei schönem Wetter und steubfreien Straßen. Die Naturpracht des Hochgebirgs bei Jmmenstadt, Kempten und Füssen kam zur besten Geltung. Im allgemeinen nahm die Fahrt einen guten Verlauf. Zwei Opelwagen verunglückten zwischen Füssen und Peißenberg, einer davon erlitt einen Bruch der Steuerung. Der Wagen geriet in einen Straßengraben, brach einen Baum am Wegrand ab und übecschlug sich. Faiß blieb völlig unversehrt. Sein Chauffeur erlitt eine Beschädigung an der Schulter. Der Kontrolleur Rechtspraktikant Ludwig Gröber, kam mit zerschundenem Gesicht davon. Ein Glück war es, daß alle drei Insassen aus dem Wagen geschleudert wurden, bevor er sich überschlug, sonst hätte das 25 Zentner schwere Automobil alle drei erschlagen. Der Hirschberg zwischen Weilheim und Starnberg bereitete manchem Wagen Schwierigkeiten. Schon von 12 Uhr ab sammelten sich am Forstenrieder Park die Wagen zum Flachrennen. Die ersten sechs am Start waren Ladenburg, Jessurun, Page, Mathis, Engler-Frankfurt und Wein- gand-Düsseldorf.
München, 8. Juni. Die Schnelligkeits-Konkurrenz im Forstenrieder Park war von herrlichem Wetter begünstigt; die Beteiligung des Publikums war entsprechend stark. Als erster kam kurz nach 2 Uhr Edgar Ladenburg-München mit seinem Mercedes 9, am Ziel an. Hierauf trafen in ununterbrochener Reihefolge ein: Jessurun-Hamburg auf Opel (48 Punkte); der vorjährige Sieger Willy Pög e-Chemnitz auf Mercedes (104^/s Punkte); E. E. C. Mathis-Straßburg auf Fiat; Heinrich Opel- Rüsselsheim a. M., Fahrer Engler-Frankfurt a. M. (44*/, Punkte); Hermann W ein g and-Düsseldorf auf Mercedes (59'/s Punkte). * *
Aus Dresden wird in Bezug auf die Veranstaltung noch geschrieben: In jenen sächsischen Bezirken, die von der Herkomer-Fahrt berührt wurden, macht sich ein starker Unwille über derartige Veranstaltungen auf den öffentlichen Verkehrsstraßen bemerkbar. Man wirft den Fahrern vor, daß sie sich nicht an die vorgesehenen Bestimmungen gehalten haben, nach denen nur 40 Kilometer die Stunde gefahren werden sollten. Ein Mirfahrender berichtet in einem Chemnitzer Blatte, daß die Geschwindigkeit zeitweise 85 Kilometer in der Stunde gesteigert sei und nach anderen Berichten soll selbst ein Wagen der Oberleitung (Nr. 9 der Startliste) im Durchschnitt nickt 30, sondern 54 und an einzelnen glatten Strecken selbst 70 bis 80 Kilometer gefahren sein. Man führt die Ungliicksfälle des ersten Tages auf dieses unvorschriftsmäßige Fahrtempo zurück, ob mit Recht, wird wohl noch untersucht werden. An der Sache selbst läßt sich ja nichts mehr ändern, aber wir glauben schwerlich, daß die sächsischen Behörden zum zweitenmal eine derartige Fahrt gestatten dürften, ohne mit der öffentlichen Meinung in starken Widerspruch zu geraten.
Aus Mürttemöerg-
Sommerfest der Bolkspartei. Das Sommerfest der Volkspartei, welches Heuer in Murrhardt gehalten werden soll, ist auf Sonntag, den 7. Juli, verschoben worden.
Die Finanzkommission der Zweiten Kammer nahm am Samstag die zweite Lesung des Kultetats vor und bestätigte die Beschlüsse erster Lesung. Sodann
wurde die Beratung des Etatskapitels 124 (Einkommen- I steuer) beendigt. Im Einverständnis mit dem Staats- ! minister der Finanzen Dr. v. Zeyer wurde einstimmig beschlossen, die ordentlichen Steueransätze für das Jahr
1907 von 17,2 auf 17,6 Millionen und für das Jahr
1908 von 17,65 auf 18 Millionen zu erhöhen. Hieran schloß sich die zweite Lesung des Steueretats an, wobei die Beschlüsse erster Lesung genehmigt wurden.
Ständische Bibliothek. Welch reichhaltige Schätze die Bibliothek der Landstände in sich birgt, das zeigt ein Blick in den soeben in der Hofbuchdruckerei zu Gut- tenberg (Klett und Hartmann) erschienenen dickleibigen Katalog. Er umfaßt nach dem Bestand vom 1. April 1907 nicht weniger als rund 27 000 Buchbinderbände. Die ersten Spuren einer ständischen Bücherei gehen zurück bis auf die allerersten Anfänge einer ununterbrochenen Landesvertretung, auf die ständigen landwirtschaftlichen Ausschüsse; doch ist aus dieser interessanten Zeit direkt nichts mehr übrig. Der erste handschriftliche Katalog wurde im Jahre 1650 hergestellt. Es waren damals kümmerliche Bücherreste, die die Verwüstungen des 30jähri- gen Krieges übrig gelassen haben; von juristischen Büchern z. B. nur drei Nummern. Der erste gedruckte Katalog ist dann im Jahre 1847, der zweite 1861 erschienen; seither sind nur Nachträge ausgegeben worden. Umso wertvoller ist nun die jetzige, nach den besten bibliothekarischen Arbeitsgrundsätzen durchgeführte Arbeit, durch die sich der ständische Archivar, Oberregierungsrat Dr. Adam verdient gemacht hat.
Der württ. Journalisten- und Schriftstellerverein hielt am Sonntag seine 4. Landesversammlung in Ludwigsburg ab. Als Vertreter des Ministeriums des Ministeriums des Innern war Reg.-Dir. v. Scheuer- len, als Vertreter des Justizministeriums Kanzleidirektor Rücker, für das Kultusministerium Min.-Rat Dr. Marquardt und für die Stadt Ludwigsburg deren I Oberbürgermeister Dr. Harten st ein anwesend. Die Verhandlungen wurden nach einer kurzen Begrüßungsansprache des Vorsitzenden Redakteur Ad. Heller (Schw. Merkur) mit einer Ehrung des Dichters und Aesthetikers Friedr. Th. Bischer eingeleitet, dessen hundertjähriger Geburtstag am 30. ds. Mts. gefeiert werden wird. Redakteur Dr. Klaiber hatte die Gedenkrede übernommen, worin er ein lebensvolles Bild des Aesthetikers und Dichters entrollte. Alsdann entbot Min.-Rat Scheuer- len der Versammlung die herzlichen Glückwünsche für ihre Tagung; eine weitere Begrüßungsrede hielt Oberbürgermeister Dr. Hartenstein. Den wichtigsten Gegenstand der Tagesordnung bildete ein Referat von Redakteur Kemper, über Gerichtsberichterstattung, woran sich ein Korreferat von Rechtsanwalt Ludwig schloß. Den Leitsätzen der beiden Referenten wurde von der Versammlung im wesentlichen zugestimmt. Es wird hierin die Notwendigkeit und die Bedeutung der Gerichtsberichterstattung hervorgehoben und einzelnen Gesichtspunkten, welche für die Gerichtsberichterstattung besonders in Betracht kommen, Ausdruck gegeben. — Nach dem Jahresbericht des Vorsitzenden umfaßt der Verein nunmehr 96 ordentliche und 15 außerordentliche Mitglieder; 50 Zeitungen und Zeitschriften des Landes sind im Verein vertreten. — An die geschäftlichen Verhandlungen schloß sich ein gemeinsames Mittagsmahl, wobei eine Reihe von Trinksprüchen ausgebracht wurden. Am Nachmittag fand sodann ein Ausflug auf den Hohenasperg und daran anschließend eine gesellige Unterhaltung statt. — Im nächsten Jahr wird die Landesversammlung in Göppingen tagen; in Vorschlag gebracht waren außerdem Reutlingen und Freudenstadt.
Berbanbstag der Friseure. Der 5. Verbandstag des Landesverbands der Friseure Württembergs fand am Sonntag in Stuttgart Unter zahlreicher Beteiligung in der Liederhalle statt. Als Vertreter des Ministeriums des Innern und der Zentralstelle für Gewerbe und Handel war Professor Dr. Zwiesele erschienen. Auch der ZÄrrsitzende des bayerischen Landesverbands wohnte den Verhandlungen an. Nach den üblichen Begrüßungsansprachen erstattete der Verbandsvorsitzende Wolf den Tätigkeitsbericht. Nach demselben hat der Mitgliederstand erfreulicherweise zugenommen, er beträgt 781 gegen 639 im Vorjahr. Da die Zentralstelle für Gewerbe und Handel einfachere Vorschriften für die Meisterprüfungen wünscht, wurde der Berbandsausschuß beauftragt, Vorschläge zu machen. Ein weiterer Punkt der Tagesordnung betraf die Einteilung des Verbands in Unterverbande. Es wurde schließlich ein Antrag angenommen, wonach der Landesverband in Kreisverbände eingeteilt werden soll. Ein Antrag der Vereinigung Reutlingen betr. Angliederung des Arbeitsnachweisbureaus des Landesverbands an das Stuttgarter Städtische Arbeitsamt wurde abgelehnt. Die übrigen Punkte der Tagesordnung betrafen interne Berbandsangelegenheiten. Als Ort des nächsten Verbandstags wurde Heidenheim bestimmt.
Stuttgart, 8. Juli. In den deutschen Münzstätten sind im Monat Mai ds. Js. für 3 008 800 M. Doppel- kronen und für 140 000 M. Kronen auf Privatrechvung, außerdem an Silbermünzen für 11300 250 M. Zweimarkstücke, an Nickelmünzen für 350137,30 M. Zehnpfennigstücke und für 308 851,95 M. Mnfpsennigsiücke, an Kupfermünzen für 28 , 880,28 M. Zwetpfennigstücke und für 5500 M. Einpfennigstücke ausgeprägt wrden.
Stuttgart, 8. Juni. Der Stuttgarter Liberale Verein bereitet für Sonntag den 16. Juni einen Familien- ausflug nach Urach vor, in den Bezirk seines ersten Vorsitzenden Dr. Bauer, des Landtagsabgeordneten für Urach. Auf der Hochwiese über dem Uracher Wasserfall wird Abg. Dr. Bauer eine politische Ansprache halten. Außer dem Stuttgarter Liberalen Verein werden sich andere Liberale Vereine des württembergischen Landesverbandes an dieser Zusammenkunft beteiligen.
Stuttgart, 8. Juni. Auf der Mannheimer Jubiläumsausstellung haben sich die Stuttgarter Gärtner bei der Sommerbepflanzung in sehr hervorragender Weise beteiligt. Der Friedrichsplatz, der Glanzpunkt der Ausstellung, wurde von den Firmen Wilhelm Pfitzer, Wilh. Bofinger, G. Ernst, G. Pilz, sämtlich in Stuttgart, C. Faiß und K. Eußlin in Feuerbach mit etwa 20 000 Pflan
zen, die in Wagenladungen dorthin befördert wurden, angepflanzt. Karl Haußmann-Stuttgart hat am gleichen Platz 100 der schönsten Lorbeerbäume aufgestellt. In den Augustaanlagen befindet sich nochmals Wilh. Pfitzer mrt einer großen Anzahl von mit Sommerblumen bepflanzten Booten. G. Ernst hat einen der von Professor Länger-Karlsruhe entworfenen Sondergärten angepflanzt. Gartendirektor Gaucher-Stuttgart hat eine ganz hervorragende Leistung auf dem Gebiet der Kernobstbaumzucht gebracht, wie solche in Deutschland üoch nie gezeigt wurde.
Ulm» 8. Juni. Präsident v. Mosthaf war gestern hier und besichtigte die Ausstellung der Frauenarbeitsschule und die gewerbliche Wanderausstellung im KornhauS. In letzterer wird seit heute ein autogenes Schwetßoerfahren durch das Acetylenwerk Heilbronn vorgeführt. Für Metallhandwerker ist dieses Verfahren von hohem Interesse.
Sonntag Vormittag verlor ein Radfahrer, welcher mit seinem Fahrrad ohne Bremsvorrichtung die Panoramastraße in Stuttgart übwärts fuhr, die Leitung über fein Rad. Er wurde Ecke der Sattler- und Seestraße ans das Trottoir geschleudert und erlitt schwere Kopfverletzungen. — Am Samstag abend ist es gelungen, die Mutter des am 30. Mai bei Untertürkheim aus dem Kanal geländeten, durch Erdrosselung getöteten Kindes itt einem 19 Jahre alten Stuttgarter Dienstmädchen zu ermitteln und festzunehmen. Sie ist geständig, daß sie das Kind unmittelbar nach der Geburt getötet hat. Ihr Geliebter, ein gleich alter Kaufmann, der die Leiche auf seinem Fahrrad fortgeschafft und bei Weil in den Neckar geworfen hat, ist gleichfalls festgenommen.
Bei Grabarbeiten für einen Neubau in Gablen- berg (Stuttgart) stieß man auf einen gewaltigen, über 21/2 Meter langen wohlerhaltenen Stoßzahn von Elephas Primigenius. Der Fund erregt deshalb besonderes Interesse, weil er im Gehängschutt und nicht wie sonst in Längeschnitten 5 Meter unter der Straßenhöhe und pur 30 Zentimeter über den darunter anstehenden grünlichen Mergeln des Gipskeupers lag. Nach seiner Präpariernng dürste er eine Zierde der vaterländischen Sammlung des Naturalienkabinetts bilden.
Am Samstag ertrank in Eßlingen beim Baden im Neckar oberhalb des Wasserhauses der 21jährige Kaufmann Robert Hölle, der in der Firma Guggenhei- Mer tätig war. Der Verunglückte ist ans Ebingen.
Einen guten Kauf machte die Frau des Kohlenführers Quenzer in Mergentheim. Sie erstand bei einem Nachlasse einen Rock um ein paar Mark und fand in demselben zu Hause wohlversteckt 75 M. vor. Nach Anzeige beim Bezirksnotariat wurde ihr zu ihrer Freude bedeutet, daß das Geld ihr Eigentum sei.
Oerichtssaak.
Karlsruhe, 8. Juni. Der Zusammenbruch des Konsumvereins Karlsruhe und Umgebung, eine sozialdemokratische Gründung, der im Juli v. Js. großes Aufsehen machte, hatte noch ein Nachspiel vor der Strafkammer. Gegen den kaufmännischen Geschäftsführer Kaufmann Otto Stößer aus Ottenau war wegen Vergehen gegen das Genoffenschaftsgesetz und wegen Konkursvergehen das Verfahren eingeleitet worden. Der Staatsanwalt beantragte ein Jahr Gefängnis, das Gericht sprach Stößer von der Anklage wegen Vergehen gegen das Genossen- schastsgesetz frei, verurteilte ihn aber wegen Konkursvergehen zu drei Monaten Gefängnis, die durch die Untersuchungshaft als verbüßt erachtet wurden.
KrmA ««d Wissenschaft.
Karlsruhe, 8. Juni. „Der Caesar", ein Einakter von Otto Mjanz, in dem ein höfischer Konflikt zwischen einem Kaiser, Tiberius oder Nero, und dessen philosophischem Freund tragisch endet, wurde im Hoftheater beifällig ausgenommen.
Neuruppin, 8. Juni. Ein Denkmal für den' Dichter und brandenburgischen Schilderer Theodor Fontane wurde heute in seinem Geburtsort, dem märkischen Städtchen Neuruppin enthüllt. Durch die Teilnahme des Landdirektors v. Manteuffel, der die Sammlung für das Denkmal geleitet hatte, und durch die Anwesenheit des Oberpräsidenten ferner durch die Beteiligung des Städt- chens und den zahlreichen Besuch aus Berlin bekam die Feier ein offiziellen Anstrich.
Ketteres.
— DerneuePlutarch. „Ob sich hier jetzt viel ändern wird?" fragte der Interviewer, der in Korfu Heinrich Heine ausgesucht hatte. „Hm," schmunzelte der Dichter, „biss'l a steinerne Gesellsch aft rverd' ich schon kriegen."
— Erhilftsich. Aus einer Schweizer Schule erzählt man der „Tgl. Rdsch.": „Der Lehrer schreibt an die Tafel: „Mann — Vesuv — Geld" und befiehlt, mit diesen Worten einen Satz zu bilden. Allgemeines Kopfzerbrechen. Endlich aber hebt ein kleines „Biebli" den Finger in die Höhe und zeigt in freudiger Erregung die Frucht tiefen Nachdenkens: „Der Mann versuvt sein Gel d'."
Ksrrde! und AotKswirjschsft
Stuttgart, 8. Juni. Die Akt-Ges. Stuttgarter Immobilien-und Baugeschäft beabsichtigt eine neue Erweiterung. Auf den 4. Juli wird eine außerordentliche Generalversammlung ein- berufen behufs Beschlußfassung über den Erwerb von Aktien der Süd- deukchcn Portlan-zemcniwcrke in Münsingen bi» zum Betrag von 1 Million Mark.
Sßliugcu, 8. Juni. Auf dem heutigen Kirscheumarkt standen 15 Körbe zum Verkauf. Preis LS—80 Pfg. per Pfund.
Mannheim, S. Juni. Die Generalversammlung der Mannheimer LagerhanSpesellschait genehmigte die Verwendung de» 108,288 Mk. betragenden Uederschufffs zu Abschreibungen. Eine Dividende wird nicht verteilt. Im Vorjahr wurde au» dem nach 187823 Mk. Abschreibungen erzielten Reingewinn eine Dividende von 5'/« verteilt. Die Verwaltung teilte mit, daß die bisherige Entwicklung deS neuen Geschäftsjahrs zu besseren Ei Wartungen berechtigt.
A«S Oberbadeu, 8. Juni. In Riedöfchiuocn <Amt Donaueschingen) haben Landwirte eine Schweineschlachterei- Genossenschatt gegründet. Da» Schweinefleisch wird zu Vfg da» Pfd. verkauft und kommt bereit» iu größeren Mengen zum Versand.