fache verwickelten. Ein ähnliches Mißgeschick ist dem Grafen Willy v. Hohenau (dem Flügeladjntanten des Kaisers! passiert. Er ist bekanntlich der Stiefbruder des verstorbenen Prinzen Albrecht und war ebenfalls bei Hofe eine sehr beliebte Persönlichkeit. Er entstammt einer illegitimen Ehe des Prinzen Albrecht Vater. Wer selbst „Phili", Fürst Philipp Eulenburg, der unverantwortliche Ratgeber des Kaisers, der ans Schloß Liebenberg residiert/wird als ein Herr bezeichnet, der eine mehr als freundschaftliche Zuneigung zu dem jungen, äußerst netten Botschaftsattache«: Lecomte haben soll. Monsieur Lecomte, der der Skandalaffäre ivegen von seiner Regierung abberufen ist, gehörte zur hiesigen französischen Botschaft. Er hat den Botschafter der französischen Republik am Deutschen Kaiserhofe eine Zeitlang vertreten. Lecomte nannte den Minnesänger von Liebcn- berg und Verfasser des „Sanges an Aegir" „Harfner", während der Kosename des Monsieur Lecomte „Mein Süßer" ist. Als der Kaiser vor einiger Zeit Jagdgast des Fürsten Philipp Eulenburg in Liebenberg war, nahm mit Genehmigung p.es Monarchen auch der nette Botschafts- Attache,.- an der Jagd teil. Den Ausgangspunkt der peinlichen Affäre bildete die Burschen-Affäre des Potsdamer Rittmeisters. Dies interessante Vorkommnis hat eigentlich den Stein ins Rollen gebracht und seine Zirkel bis nach Liebeüberg gezogen.
In Uebereinstimmung mit diesen Mitteilungen wird noch von Berlin gemeldet: Graf Hohenau, der gleichzeitig mit Eulenburg um seine Entlassung nachsuchte, hat bereits am 3. Mai auf gehört, beim Kaiser Dienst zu tun. Am 2. Mai hatte der Kronprinz dem Kaiser die Nummern der „Zukunft" übergeben, die er sämtliche von ehemaligen Regimentskameraden erhalten hatte. Die Serie der Entlassungen hatte übrigens schon vor einiger Zeit mit der schlichten Verabschiedung eines Grafen L. (der obengenannte Lynard), der einem als besonders vornehur geltenden Regimentc angehörte, begonnen. Man nimmt an, daß auch in den hohen K o mm an d o st el- len ein Wechsel bevorsteht, da gewisse Persönlichkeiten beschuldigt werden, das Offizierkorps einzelner Regimenter nicht genügend beaufsichtigt zu haben.
ftssn.
Einigung der deutschen Parteien im östr. Reichsrat. Tie deutsche Fortschrittspartei, die Bolks- partei, die Agrarier und die Deutsch-Radikalen, die über den Zusammenschluß berieten, setzten einen Organisationsausschuß aus je zwei Mitgliedern ein. In der Judensrage. würde eine Einigung nicht erzielt. Wolf sagte, die Aufname jüdischer Abgeordneter schädige den deutschen Radikalismus. Der deutsche Agrarier P e s ch k a sprach gegen die Aufnahme von Hock, weil er der stärkste Feind der Agrarier sei. Der Liberale Bendel sagte, auch Deutschland sei trotz der Juden ein einheitlich nationaler Staat, man müsse die Juden aufnehmen. Licht bemerkt, die jüdischen Abgeordneten lassen sich nicht tolerieren, die Judenfrage müsse zurückgestellt worden. P e r- gelt warnte vor der Aufrollung der Personenfrage.
U-»Ses-HyrostL
Berlin, 4. Juni. Aus Rom wird dem Berl. Tagblatt gemeldet: Statt der vom Kriegsminister geforderten 200 Millionen beschloß der parlamentarische Ausschuß nur 60 Millionen für Rüstungen zu bewilligen.
Hamburg, 4. Juni Smalsftkre'äc vernburg trifft am Donneisrag hier ein, um mir den in Betracht kommenden Kreisen Rücksprache zu nehmen wegen ter Gründung der geplanten K o l o n i al a k a 2 s m i c. Ec wt d auch düstnihen Institute, aus denen die Kslomaloka. demte ev'-nunll -.mistcheu soll, bestchngen.
«Kssen 4. Juni. Tue „Rhein.-Wests. Ztg/' meldet, duß vre erste elektrische Volldahn auf dem linken Rheinu'er quer durcy oe Eifel gevau: werden solle, haupt- säzllch zum Frachlverkehr zw scheu dem Ruhrgebur und dem Saarreiner Mzietzun^LWnse Lorhrmgen.
Wc.mar 4. June Die Laudessyuode lehnte nur großer MajoruLr me Peiuiou des deucscy-evangeUichm Frauenbundes au; Erteilung des akuven und passive« WablrechiS für Kirchenwahlen an Frauen ab.
Dresden, 5. Juni. Von 189 Wagen, die für die Herkomerfahrt sich gemeldet haben, sind 26 bei der Wagenabnahme nicht erschienen. 28 Wagen wurden abgelehnt, sodaß heute früh 135 Wagen an Start gingen.
Dresden, 5. Juni. Die an der Herkomerfahrt beteiligten Wagen sind heute früh äbgelassen worden. Im ganzen beteiligen sich 161 Wagen.
Hos i. B., 4. Juni. Laudtagsabg. Pfarrer Grandinger erhielt auf die Anzeige seiner Wahl ein Antwortschreiben des Erzbischofs v. Ab ert in Bamberg im Simme der schon mitgeteilten Aeußerungen Werts. Grandinger erklärt nunmehr, keiner Fraktion beitreten und seine Tätigkeit im Landtage nach liberalen Grundsätzen ..usüben zu wollen. Er nimmt an, daß das Ordinariat >n Bamberg ihm die Vertretung für die Dauer feines Aufenthalts in München nicht v.ersagen wird, da diese Vertretung zahlreichen anderen katholischen Geistlichen stets gewährt worden sei.
Konstanz, 5. Juni. Die Z us a mm e n k unft d er Zollbeamten der fünf Bodenseenserftaaten soll Sonntag, 7. Juli, in Konstanz stattfinden.
Zürich, 4. Juni. Heute früh überfielen mehrere Personen den Wachtposten der kantonalen Polizeikaserne, auf den sie Revolverschüsse abgaben, ohne jedoch zu treffen. Trotz sofortiger Verfolgung entkamen sie. Man vermutet, daß sie den in der Kaserne inhaftierten Russen Kilaczyski befreien wollten, dessen Auslieferung an Rußland jüngst vom Bundesgericht bewilligt worden ist.
Wien, 3. Juni. Die jetzt beendeten galt zischen Reichsratswahlen haben folgendes Partei verhält- nis ergeben: 13 Konservative, darunter einer doppelt gewählt, 12 Nationaldemokraten, 2 Demokraten, 4 fortschrittliche Demokraten und 13 polnisches Zentrum; 2 Wahlen sind unentschieden. Es sind 53 Mitglieder des Polenklubs gewählt, ferner 16 von der polnischen Volkspartei, 16 Jungruthenen (ukrainische Partei), 5 Altruthe- nen, 3 radikale Ruthenen, davon einer doppelt gewählt,
4 polnische Sozialdemokraten, 2 ruthenische Sozialdemokraten, 1 unabhängiger Sozialist, 3 Zionisten, und 1 unabhängiger Jsrealit. Hiermit sind die Wahlen in sämtlichen Kronländern vollzogen.
LLcen, 4 Jukil. Der Reichsrat wurde für den 17. Juni einberufen.
Wien, 5. Juni. In überaus festlicher Weise ist gestern im Volksgarteu in der Nähe der Hofburg das von dem Bildhauer Bitterlich geschaffene Denkmal der Kaiserin Elisabeth enthüllt worden.
Luxemburg, 4. Juni. In der heutigen Sitzung der Kammer brachte der Sraatsminister Eyschen einen Gesetzentwurf über ein Familieustatut des Großherzogs Wilhelm vom 16. April ein. Das Statut bestimmt, daß dem Großherzog in Ermangelung eines männlichen Erben seine erstgeborene Tochter, Prinzessin Marie Adelheid, und nächst ihr ihr Mannesstamm uachzufvlgcu habe. Während der Minderjährigkeit der Prinzessin soll die Gemahlin des jetzigen Grvßherzogs die Regentschaft und die Vormundschaft führen. Im Falle des Ablebens der ältesten Tochter ohne Hinterlassung einer Nachkommenschaft sind die anderen Töchter des Großherzogs in gleicher Weise nach dem Primogeniturrecht erbfolgeberechtigt.
gestern wegen heftiger Krämpfe die Sitzung der Deputiertenkammer verlassen und sich im Wagen nach Hanse begeben.
Paris, 5. Juni. Der „Temps" meldet, es gehe ein Gerücht, Kaiser Wilhelm werde im nächsten Frühjahr eine Mittelm eerreise machen und an der Einweihung des ozeanographischen Instituts in Monaco teilnehmen, wobei er mit Präsident Fallieres zusammen- tresfe. Au dieser Begegnung sollen auch deutsche und französische Kriegsschiffe teiluehmen. (??)
Rrw-Dork, 4. Juni. Are Texitl-Jmvorteure werden das neue Handtlsprovison'um zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten genchckich anfechren.
Sydaey, 4. Juni. In Papua (Neu Guinea) ist Kupfer emoeckr worden, dessen Ausbeute sich angeblich bezahlt machen «ürde.
Auf dem Bahnhof Mannheim wurde ein fremder Mann von dem Vketstrciber Heinrich Roll aus Breunsdorf erstochen. Der Täter, der flüchtete, ist l 8—20 Jahre alt, l.68 groß, schlank, hat mageres, bartloses Gesicht, trug dunkclgrauen Anzug, weißen Stehkragen, schwarzen, weichen, eingedrückten Fckzhut. In seiner Begleitung befand sich ein glcichalreriger Buischc, >.55—58 groß, untersetzt auf den Vornamen Karl hörend.
In der OrOchaft Mün st er bei Rain ist die 77 Jahre alte, alleinwohnende BauerSwinve Strecke ermord er und beraubt worden. Sin entfernter Verwandter der Ermordeten wurde unter dem Verdacht der Täterschaft verhaftet.
In Wiesbaden umrdc die Haushälterin eines Großindustriellen, Minna W ey l a nd, verhaftet, weil sie Wertpapiere in Höhe von fast 200000 Mk. gestohlen hat. Die Verhaftete hat den größten Teil der Papiere ihrem Liebhaber, einem Schauspieler Hausen zugeweudet. Er ist ebenfalls verhaftet worden. Bei ihm wurden noch etwa 40 000 Mk. Papiere vorgefundeu.
Bei einer Hochzeitsfeier in Gelscnkirch en kam es zu einer furchtbaren Schlägerei. Der Bergmann Sadowski wurde aus einem Fenster des zweiten Stockwerks geworfen und blieb tot.
Die Voss. Ztg. meldet ans Kiel: Der Dreimastschoo- ner „Karl" wurde im südlichen Küttegat mit Notflagge treibend gesehen. Das Schiff sei ein vollständiges Wrack, von einer Besatzung war nichts zu erblicken.
Bewaffnete Verbrecher töteten in einer Straße in Twer (Rußland) am Hellen Tage einen Bezirksanfseher, zwei Schutzleute und eine Zivilperson. Einer der Verbrecher wurde verhaftet.
fahrungen, welche die Gewerbeinspektiou über die Hungerlöhue der Heimarbeiter mache, seien den Behörden übermittelt worden. Die Namen der Ausbeuter müßten öffentlich genannt werden. (Zustimmung). Die Gewerbe- iuspektion habe ihre unabhängige Stellung zu wahren gewußt und es empfehle sich, auch seitens der Gewerbeinspektion aus diesem Wege weiterzuschreiteu. (Beifall im Zentrum).
Mattut at (Soz.): Das Ziel, das jeder Betrieb mindestens einmal im Jahre revidiert werde, sei noch nicht erreicht, trotzdem Württemberg in der Gewerbeinspektion an der Spitze marschiere. Tie Anstellung eines ärztlichen Mitgliedes müßte in der Inspektion definitiv erfolgen. Die Vereinheitlichung der Berichte, die an sich ein Fortschritt sei, dürfe nicht soweit gehen, daß die Individualität der einzelnen Beamten darunter leide. Hinsichtlich der Einrichtung der Arbeitsbücher sollte man eine Aendernng treffen, die Arbeitsbücher verursachen nur Scheerereieu und hätten sich nicht bewährt. Redner begründet sodann folgenden Antrag: Die Regierung zu ersuchen, im Bundesrat u) für Ausdehnung der Gewerbeinspektion auf die Hausindustrie und die Heimarbeiter, d) für die Unterstellung der Betriebe des Haudelsgewcr-
Psnfts, 5. Juni. Minister Elements au mußte bes unter die Gewerbeinspektiou, e) für Schaffung
eines
reichsgesetzlichen Arbeiterschutzes in Verbindung mit einer fachkundigen staatlichen Bauinspektion in Angliedernng an die Gewerbeinspektiou einzutreten. Eine Ausdehnung der Gewerbeinspektion auf die Hausindustrie sei schon wegen des Kinderschutzes eine Notwendigkeit. Die Maßnahmen der Reichsregierung und was von dieser Seite hier in Aussicht gestellt sei, könne nicht befriedigen, so sei namentlich der Entwurf betr. die Tabakindustrie in dieser Richtung unzulänglich. Die Tabakindustrie müsse der Hausindustrie entwunden werden. Bezüglich des Bauarbeiterschutzes habe man in Württemberg noch zu wenig Arbeiter-Kontrolleure. Sein Antrag werde am zweckmäßigsten einer Kommission überwiesen.
Banmann (D. P.): Die Deutsche Partei stehe dem Antrag Mattutat teilweise synrpathisch gegenüber und werde deshalb für Kommissionsberatung eintreten. In Hinsicht auf die Ausdehnung der Gewerbeinspektion auf das Handelsgewerbe stehe er auf dem Standpunkt, daß die Schaffung besonderer Handelsinspektoren vorteilhafter sein werde.
Graf (Ztr.) begründet sodann folgenden Antrag: Die Regierung zu ersuchen, im Bundesrat für die Vorlage eines Gesetzentwurfes einzutreten, durch welchen besondere tunlichst aus dem Kaufmannsstand zu berufende Aufsichtsbeamte-Handelsinspektoren eingeführt werden, welchen die Ileberwachung der Ausführung der gesamten sozialen Gesetzgebung im Handelsstandc sowohl der die Angestellten betr. Schutzbestiminungen, als auch der zum Schutze der selbständigen Kaufmannschaft erlassenen Gesetze übertragen werden soll.
Minister v. Pischek: Zur Förderung der Gewerbeinspektion werde er tun, was erforderlich sei. Die Bedeutung her Gewerbeinspektion werde aber vielleicht hie und da doch allzusehr betont. Es sei nicht notwendig gewesen, die Hüttenwerke im Bericht besonders zu erwähnen, da diese Betriebe genau so revidiert werden wie c alle andern. Eine Ausdehnung der Gewerbeaufsicht auf ! das Handclsgewerbe werde sich mit der Zeit nicht um- ^ gehen lassen. Gegen die Ziffer u des Antrags Mattulat ^ habe er kein Bedenken. Die Heimarbeit unterstehe teil- , weise schon der Gewerbeinspektion und eine weitere Aus- - dehnung des Arbeiterschutzes auf die Heimarbeit sei ge- E plant. Der Ersatz der örtlichen Baukontrolle durch staar- ; liche Kontrolle sei mit großen Schwierigkeiten verknüpft l und dem Antrag Mattutat werde in dieser Richtung nicht E entsprochen werden können.
) Keil (Soz.): In der Anstellung von Gehilfen für H die Gewerbeinspektion, die dem Arbeiterstande angehören, l solle sortgesahren werden. Auch die weiblichen Assisten- z ten sollten noch vermehrt werden. Redner kommt auf j dem Jnspekttonsbericht entnommene Daten betr. die Fabrik eines Ferdinand Gröber in Neufra OA. Riedlingen zu sprechen, wo ein Mädchen jährlich 265—280 Mark s erhalte, was eine schamlose Ausbeutung bedeute. Der Berichterstatter möge seinem Freunde, der ein Namens-
ArdeiterßxWt'grrstz (
Stuttgart, 4. Juni. Eine im Gewerkschaftshans ^ stattgehabte Versammlung der bei den Meisterm beschäf- 's tigten Schmiedgesellen stimmte dem mit der Meisterkommis- > sion vereinbarten Tarifvertrag Zu. Derselbe hat bis 1.
Juni 1909 Gültigkeit. In dem Vertrag ist vom Tage
des Inkrafttretens ab die Mftstündiqe und vom 1. Juni - ^ ^ , ....
IM8 « dir gMtiindig- «ibritszri, Als LSHnr ! ÄLL7W
sind angesetzt für selbständige Aenerschmiede nicht unter 52 Pfg., für selbständige Bank- nup Beschlagschmiede und angehende Feuerschmiede nicht unter 44 Pfg., für Jungschmiede nicht unter 34 Pfg. pro Stunde.
Schwenningen, 5. Juni. Ter Fr. Zt. wird von Arbeiterseite geschrieben, daß die Kündigung der 66 Ar-
daß diese Ausbeutung aushöre und die Geistlichen nicht der Fabrik für Arbeiterinnen sorgen.
Rembold-Aalen (Ztr.) tritt diesen Ausführungen entgegen.
Betz (Bp.) erklärt, daß seine Fraktion der Ziffer s. des Antrags Mattutat zustimme und im übrigen der Kom-
beiter bei der Metallwarenfabrik von Joh. I äckle nicht ? nnssionvberatung nicht im Wege sec.
deshalb erfolgte, weil die Firma es äblehnte, eine Arbei terlommission unter Hinzuziehung des Geschäftsführers des s Deutschen Metallarbeiter-Bevbandes zu bilden, sondern s weil die Firma es ablehnte, den Arbeitern auf eingereichte j Vorschläge zur Verbesserung der Lohn- und Arbeitsver- s hältnisse hin auch nur irgendwelche bindenden Zngeständ- l nisse zu machen.
Stuttgart, 4. Juni. Kammer der Abgeordneten, j Präsident v. Payer eröffnet die Sitzung um Uhr. ^ Am Regiernngstisch: Minister des Innern v. Pischek, ; Präs. v. Mosthaf, Min.-Rat Dr. Köhler. In der fort- Z gesetzten Beratung des Kap. der Zentralstelle für z Gewerbe und Handel ergreift bei Tit. Gewerbe- » inspektion, wofür 80 600 Mark eingesetzt sind, das Wort r Ber.-Erst. Rembold-Aalen: Hinsichtlich der Zahl s der Revisionen stehe unsere Gewerbeinspektion an der Spitze der deutschen Staaten. Die Kommission habe sich einstimmig für Einstellung eines 2. Hilfsarbeiters ausgesprochen, wobei man die Steigerung der industriellen Betriebe berücksichtigt habe. Im Bericht vermisse er, daß über das einzelne, was in der Zentralstelle für Gewerbe und Handel geschehe, nichts ausgesprochen sei. Redner verließt hierüber eine Rede des früheren Abg. Hähnle. Es erhebe sich auch die Frage, ob bei den staatlichen Hüttenwerken eine Revision vorgenommen werde. Im Bericht der Gewerbeinspektion stehe hierüber nichts. Die Er-
Nach kurzer, unwesentlicher Weiterberatung, an der Schaible, Graf, Keil und Mattutat sich beteiligen, werden die Anträge Mattutat und Graf der Kommission für § Gegenstände der inneren Verwaltung überwiesen, j Kapitel 38 des Etats (Zentralstelle für Gewerbe und s Handel) ist damit erledigt. Man schreitet nun zur Be- s ratung des Kap. 38a (Fürsorge für Arbeitsvermittlung), ^ wofür in beiden Etatsjahren je 20 000 Mark verlangt ^ werden.
H Ber.-Erst. Remb 0 ld - Aalen tritt für Annahme dieser Exigenz ein.
Rembold-Gmünd begründet folgenden Zentrums- Antrag: Die Regierung zu ersuchen, auf weitere Ausbreitung öffentl. Auskunfts- und Arbeitsnachweisstellen auch in mittleren und kleineren Orten und auf wirksame Beaufsichtigung der Privatstellenvermittlung, sowie darauf hinzuwirken, daß bei Regelung der Arbeitsvermittlung im besonderen auch die landwirtschaftlichen Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Mattutat (Soz.) beantragt: Tie Regierung zu ersuchen, in Ergänzung der Ministerialverfügung vom 24. Juni 1901 betr. den Geschäftsbetrieb der Gesindevermieter und Stellenvermittler Vorschriften zu erlassen, die eine verschärfte Aufsicht der privaten Stellenvermittlung und eine Beseitigung der auf diesem Gebiete vorhandenen Mißstände herbeizufnhren geeignet sind.
Keßler (Ztr.) verbreitet sich über die auf dem Lande herrschende Leutenot. Die Arbeitsvermittlung sei mehr auf das platte Land auszudehnen.