Aur Wahl Grandingers. Aus Bamberg wird berichtet:Erzbischof Dr. v. Aber t, von dem Bamberger Mitarbeiter der MünchenerAllgemeinen Zeitung" be­fragt, ob er dein mit großer Majorität gewählten Pfar­rer Grandinger in Nordhalben die Genehmigung zur Ausübung seines Mandats erteilen werde, erklärte, daß er den in seinen beiden Briefen an Herrn Pfarrer Gran- diuger zu erkennen gegebenen Standpunkt voll und ganz airsrechterhalten werde und erhalten müsse, daß er un­ter der: darin niedergelegten Bedingungen Pfarrer Gran­dinger die Ausübung seines Mandats zugestehen iverde, d. h. Herr Pfarrer Graudinger müsse für eine entsprechende seelsorgerische Vertretung bemüht sein und dürfe sich kei­ner bestimmten;Partei anschließen. M müsse, wie er es im Programm versprochen, als Heimatskandidat in den Land­tag eintreteu. Deshalb könne er seiner persönlichen Ue- Lerzeuguug doch Ausdruck verleihen, wann und wie er wolle. Er könne auch für die Liberalen stimmen, doch dürfe er (Graudinger) sich aus den ihm bekannten Grün­den einer bestimmten Fraktion nicht anschließen. Mit Recht wird da gefragt: Wer stellt für die übrigen katholi­schen Geistlichen, die Abgeordnete sind, die Vertretung. Oder muß sich ein kath. Geistlicher ausgerechnet als Zen­trumskandidat wählen lassen, wenn er die Kertretungs- kosten nicht aus seiner eigenen Tasche bezahlen will?

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Bismarck und Bennigsen. Im Juniheft der Deutschen Revue" gibt Hermann Oncken in der Fort­setzung der Veröffentlichung aus den Briefen Bennig­sens eine Darstellung der Varziner Verhandlun­gen zwischen Rudolf v. Bennigsen und dem Fürsten Bismarck vom Jahre 1877, die den eventuellen Ein­tritt Bennigsens in die Regierung betrafen. Es handelte sich damals, als der Kaiser das Entlassungsgesuch Bis­marcks im April 1877 mit einemNiemals" beantwortet und dem Kanzler Urlaub auf unbestimmte Zeit erteilt hatte, um die Frage der Stellvertretung und der Neu­regelung der wichtigsten Ressorts. Nachdem schon in: April ein Meinungsaustausch mit Bennigsen stattgefun­den hatte, lud Bismarck am 9. Juli Bennigsen nach Var- zin ein. Am Abend des 15. Juli dürste Bennigsen in Barzin eingetroffen sein, lieber Dauer und Verlauf sei­ner Besprechungen mit Bismarck liegen keinerlei Nach­richten vor. lieber die zu Tage getretenen Stimmungen bringt erst ein Brief Bennigsens an seine Mutter vorn 22. Oktober Mitteilungen. Darin wird mitgeteilt, daß Graf Eulenburg infolge von Differenzen mit Bismarck seine Entlassung gefordert habe und im Anschluß daran heißt es:

Bismarck hat dreien meiner politischen Freunde und auch seiner Umgebung gesagt, ich würde der Nachfolger Eulenburgs werden. Ohne den gleichzeitigen Ein­tritt noch eines Liberalen, am besten Forckenbecks, ist aber die Position für mi-ch allein, namentlich als Neu­preußen, üicht haltbar, und eine feste Unterstützung für mich und das Ministerium seitens der gesamten national­liberalen Partei nicht zu erwarten. Da der Kaiser für Forckenbeck viel Sympathie hat, so bin ich überzeugt, daß es Bismarck leichter möglich sein wird, Forckenbeck und mich gemeinsam, als m-sth allein, zu Ministern zu nehmen.

Erst im Laufe- des Dezember aber entschloß sich Bis­marck, ernsthafter an die Lösung der Krisis heranzutreteu, und lud Bennigsen am; 17. Dezember abermals nach Barzin ein, während er um diese Zeit in Briefen an den Staatssekretär Bülow speziell über das geringe Interesse der preußischen Organe womit Finanzminister Camp­hausen gemeint war für die Reichsfinanzfrage klagte und wieder einmal mit seinem Rücktritt drohte. In dem Einladungsbrief führte er als Besprechunzsgegenstände an: die verfassungsmäßige Ordnung einer Stellvertretung des Kanzlers, eine Modifikation der Reichsämter..und ihrer Beziehungen zu preußischer: Ministerien, endlich die Foll- und Steuerreform. In den Besprechungen Bennigsens mit Laster und Forckenbeck blieb man dabei, daß Bennig­sen für den Fall, daß Bismarck ihm den Eintritt in das Ministerium anbiete, nicht allein, sondern nur mit Forcken­beck und Slauffenberg eintreten solle, lieber die dann erfolgten Besprechungen mit 'Bismarck vom 26. bis 29. Dezember liegen keine Aufzeichnungen, sondern nur ge­legentliche Aeußerungen und die späteren Schilderungen von Bismarck selbst vor, der in parteiischer Weise den Liberalen die alleinige Verantwortung für das Scheitern zufchiebt. Bennigsen glaubte später, an: Tabakmonopol sei die Kombination gescheitert, hielt aber eine Verständig­ung zunächst rroch für möglich. In der Frage des Mini­steriums - Ministerium des Innern oder Finanzmini­sterium - bestand kein Gegensatz, wohl aber wegen des (Antritts von Forckenbeck und Stauffenberg. In der Hauptsache aber hat die Verstimmung des Kaisers Der die Ministerkandidatur Bennigsens zu deren Scheitern ge^ führt: Bismarck erhielt einen sehr ungnädigen Brief vom Kaiser, der durch Eulenburg beeinflußt war. Darauf wurde die Kandidatur Bennigsen fallen gelassen, wofür wcifellos auch die von Bennigsen verlangten Garantien mitbestimmend waren. Statt aber selbst Bennigsen zu erständigen, ließ Bismarck durch «inen Brief keines Soh­nes Herbert an Bennigsen vom 2. Januar 1878 das Miß­trauen der Liberalen auf Eulenburg lenken, indem auf dessen Intrigen und die Erweckung des Mißtrauens des Kagers hingewiesen und zur Vorsicht und Kritik etwaigen Annäherungsversuche:: gegenüber ermahnt wurde. Von der Ministerkandidatur war aber nicht mehr die Rede.

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Die Geistlichen in der Duma. So rückständig und reaktionär Rußland im Vergleich zu Deutschland im­merhin sein mag, die priesterlichen Abgeordneten, die in die Duma gewählt worden sind, es sind 4 an der Zahl, sitzen etwas weiter links als die Herren Geistlichen im deutschen Reichstag. Freilich auch nicht ungestraft. Bei einem hat es längs gedauert, bis er aus dem Kloster loskam, wohin man ihn geschickt hatte, weil man ihn in der Duma nicht haben wollte. Alle 4 Geistlichen sind der Linken beigetreten und als jüngst die Duma ihre Ent­rüstung über den angeblichen Plan zu einem Attentat ge­gen den Zaren aussprcchen sollte, haben sie sich aus dem Sitzungssaale entfernt,gveil sie, wie einer derselben offen er­klärte, die ganze Attentatsgeschichte für eine Erfindung der Polizei hielten. DieseHaltung derPriester hat natürlich beim

heiligen Synod großes Aergernis erregt und der Metropo­lit von Petersburg hat min an die Abgeordneten geist­lichen Standes, die Aufforderung gerichtet, aus den radi­kalen Parteien auszutreten. Einer derselben hat bereits einem Mitarbeiter desTowarischtsch" erklärt, daß sie dem Metropoliten eine schriftliche Erklärung zugehen las­sen werden des Inhalts, das: sie es nicht für möglich er- dchtenh ans den Fraktionen auszutreten, zu denen sie gegenwärtig gehören, da diese Parteien den Zielen zustre­ben, die sie während ihrer geistlichen Amtstätigkeit als den Wünschen und der Wohlfahrt des Volkes entsprechend erkannt hätten. Es sei also gar nicht möglich, daß sie ihre Ansichten in so kurzer Zeit ändern. Ob sie ihr geist­liches Amt Verlierer: oder es behalten werden, müßten sie Nicht, das sei Sache des Synods. Sie hätten ihr Hirtenamt lieb, aber einen der ewigen Wahrheit und den Interessen des Volkes gewidmeter: Dienst stellten sie hö­her. Wenn der Synod anderer Meinung sei, wenn die Verwirklichung von Freiheit und Gleichheit auf Erden seinen Ansichten zuwiderläuft, so hätten die Geistlichen selbstverständlich nichts zu hoffen. Sehr tapfere und ver­ständige Worte und man wird nun abwarten müssen, ob die Priester bei ihrem Beschlüsse bleiben.

Uage»-Gtzics«tL

Berlia, 3. Juni. DieRordd. Mg. Ztg.' schreibt: Im Reichsjustrzam: ist heute eme Konferenz von Vertretern der größeren Justizverwaltungen zusammcngetreien, um Vor- schlüge ru beraten, die vom Reichijustizamt für die Organi­sation der Strafgerichte und für die Sb st Klung des Strnf- prozeffes vorgelegt wo,den find. Auf Krund dieser Berat­ung wird die Reichsjustijvermaltung, »achtem sie die Zu­stimmung der beteiligten preußischen N.ffort» gefunden hat, die für den Bundesrar bestimmte Vorlagen festjusteklen habe«.

Berlin, 3. Ju«i. Staatssekretär Posadomsky ist an Stelle des verstorbenen Staatsministers v. Bötticher infolge Präsentation des Domkapitels Naumburg in» Herren­haus berufen worden.

Berlin, 4. Juni. In der Klagesache des ehemali­gen Gouverneurs von Berlin, Graf Kuno von Moltke gegen den Schriftsteller Harden hat der Oberstaatsanwalt den Ausschluß der Oeffentllchkeit verlangt, da in den betr. Artikeln in derZukunft" auch noch von anderen, hochstehenden Persönlichkeiten die Rede war. Moltke hat gegen den Ausschluß der Oeffentlich- keit Beschwerde eingelegt. Wie weiter verlautet, hat auch Fürst Philipp von Eulenburg Klage gegen Harden erhoben und um seine Entlassung aus dem Staatsdienst nachgesucht. Ebenso hat der dienst­tuende Adjutant, Generalleutnant a In suits Graf Wil - Hel m Hohenau sein Abschiedsgesuch eingereicht. (Ho­henau ist durch seine Mutter mit dem Hohenzollernhaas verwandt.)

Braunschweig, 4. Juni. Der Regent Herzog Jo­hann Albrecht und seine Gemahlin werden am Mittwoch Nachmittag um 2 Uhr in Braunschweig eintrefsen.

Mannheim, 2. Juni. Der millionste Besu­cher passierte heute die Pforte der hiesigen A n sste ll - ung. Es war der Kaufmann Karl L a u x von hier, der sehr überrascht war, als ihn Stadtrevisor Wanner vor versammeltem Vvlke beglückwünschte und ihm die als Prämie ansgesetzte goldene Uhr überreichte. (Den: Verdienste seine Krone! D. Red.)

Nürnberg, 3. Juni. Der Reichs- und Landtags­abgeordnete Nißler in Alfershansen (Bauernbund) ist gestorben, so daß im Wahlkreis Weißenburg eine Nach­wahl notwendig ist.

W»en, 3 Jimt. Die Mitglieder der deutschen Volktpartei. der deutschen Agrmparie: und der herrischen Fortschrittspartei versammelten sich heule hier zu Vorbe­sprechungen. Morgen ist eine gemeinsame Sitzung behuts Beschlußfassung über die Bloung eines einheirltchen Parteiverbandes.

Wien, 3- Juni. Nunmehr gilt sicher, daß Felix Mottl nach den Münchener Festspielen im September den Direktorposten der Wiener HofoPer antre- ten wird. Der Wiener Hofopernkapellmeister Schalk ist als Nachfolger Mottls in München ausersehen. Mottl gilt hier durch den Münchner Prozeß völlig rehabilitiert

Rom, 3 Juni. Der Papst empfing gessirn Morgen em seor herzliches Glückwunschtelegramm vom Kader Wil­helm in seinem Geburtslage. Der Papst antwortete mit Aus'rücken herzlichsten Dankes.

Paris, 3. Juni. Die Deputiertenkammer nahm gestern den Gesetzentwurf zur Sicherung der geheimen Stimmabgabe und Redlichkeit der Wahloperation an.

Paris, 3 Juni. Unvekannte griffen aestern Abend in Le Bourget auf der Straße eine Gruppe junger Leute, die zu einem katholischen Jünglingsveretn gehören, und bei der auch der Vorsteher des Vereins, Advä Fwmerie sich befand, mit R e o o l v e r s ch üs s e n an. Mehrere Personen, darunter Firmelte, wurden verwundet; ein Ver­wundeter ist nachts seinen Versitzungen erlegen. Unter­suchung ist einfielcsiet.

London, 4. Juni. (Unterhaus.) Im Verlaufe der gestrigen Sitzung erklärte Premierminister Campbell Banner mann, daß der Gesetzentwurf betr. den iri­schen Rat fallen gelassen werden würde.

Aonslant'lropet, 3. Juni. Dte Meutereien in Ulküb stad durch dl- SUüauezahluntzen und dte Entlastung der Meuterer beendet Ä:n 24. Mai trafen aus Tripo­lis I3I-0 Beurlaubte in Smyrna ein- Sie wurden mit Mühe dazu gebracht, in dis Kasernen zu gehen. Sie rveigeNiN sich aber, in ihre Eor'lussrrng nach Hause zu willigen ehe st' ihren Sold erhallen halten und orangen los zum Misiiä komwandcmttn Tca.fi! Pascha vor, welcher eine Plünderung der Stadt, sowie einen schlechten Eindruck auf die Garnison bJiuchreic. Er ltcß Gewalt urw.noen, wobei etwa 29 Soldaten leich: veiles: wurden. Aus telegraphische Bitte wurde der SKd angewiesen.

In Emmerich ist nach derKrefelder Ztg." in­folge von Brumrenverseuchung der Typhus ansgebro­chen. Ein Mann ist gestorben und eine Frau und drei Kinder sind schwer krank. In Rheydt sind die Ty- phnssälle von 52 auf 66 gestiegen. Die Krankheit kommt in den verschiedensten Stadtteilen und in allen Bevöl­kerungsdichten vor. Im Krankenhanse muß eine zweite Typhusbaracke errichtet werden.

I« der Währung der Frau Tyminski in der Frank­furter Allee in Belin brach et» Brand aus. Als dte Feuerwehr erschien, sprang o«e 12,ährige Tochter arrS dem Fenster in »en Hof. Die Mutter, dre schwere Brandwunde« erlitten halte. ,surre mit der mechanischen Leiter herunter- geholr. Mutier uw Kind find schwer verletzt.

ArKriter-tWes»»-

Schwenningen, 3. Juni. Den Arbeitern der Metallwarenfabrik I ä ck l e wurde am Montag Abend eine Erklärung zur Unterschrift vorgelegt, wonach der Ein­zelne anerkennen sollte, daß er mit den augenblicklichen Lohnverhältnissen zufrieden und gewillt sei, an deren Ver­besserung auf friedlichem Wege mitzuarbeiten. Wer nicht unterschrieb, dem wurde gekündigt. So wurde gestern abend über 1700 Arbeiter die Aussperrung verhängt, de­nen etwa die gleiche Zahl Arbeitswilliger gegenübersteht. Für einige Gesang- und Musikvereine ist durch diese Lage der Besuch der Feste in Gmünd und Ebingen zum Zwecke der Konkurrenz im Wettkampfe in Frage gestellt.

Troppau, 3. Juni. Der Textilarbeiteransstand in Jägerndors ist beendet, nachdem eine Einigung zwi­schen den Unternehmern und der Arbeiterschaft erzielt worden ist.

Paris, 3. Juni. Der Aus st and der Seeleute in den französischen Häfen hat seine Ursache in der Höhe der staatl. Pensionen der Seeleute, die diese für unge­nügend bezeichnen. Ein von der Regierung der Depu­tiertenkammer borgelegter Entwurf über die Regelung die­ser Pensionen findet unter den Seeleuten ebenfalls keine Billigung. Nun sind 12 Abgeordnete der eingeschriebenen Seeleute in Paris eingetroffen und von Marineminister Thomson empfangen worden. Diese teilten nach dem Empfang Berichterstattern mit, der Minister habe, indem er sich hinter Budgetfragen verschanzte, sich jeder Nach­giebigkeit in Sachen der Höhe der staatlichen Pension der Seeleute abgeneigt gezeigt. Nach einer neuerer: Meldung hat das Komitee der Seeleute den: Marinemi­nister mitgeteilt, daß es nach allen Seehäfen telegraphiert habe, um die Ausständigen zur Wiederauf­nahme der Arbeit zu bewegen. Die Ausständigen weigern sich aber, den Schiffsdienst wieder aufzunehmen, bis ihre Forderungen erfüllt sind.

WLTttsMSnZ-

Dierrknachrichtkn. Ukbertrasen: Die Otr:a»nsarztstklle in ?xcmlbr»!in dem Tiktttttrarzt Dr. Weiffemiek» r in Bcpfinze», die erledigte Stelle eines S'awrnnibenmeifterr mV dem Wodnfis »ri Hei- dcnbeim dem Strahemr.eister Weuger i« Horb ieinon Aniuchcn pemäb, die erledigte Stelle On<s StantSÜrcchennieilterS mit dem Wohnftv in SoulLSu dem Bauwei kmeisier rmd Wcss-rraulechntkri Karl Schöbe! in Saulgau. _

Die Stimmen meh e« sich. Noch einer Mit- Mittetlrmg des ,Lt. N Tggbl." teilte der Bezüksschul- inspekwe K«app osn»xtgh«im der Bezirktschulsersamm- lnug mit, daß auch die Dröjöse Besigheim sich der Eßlisger Resolution, derreffend dte Abschaffung der geistlichen Oitsscbulausiicht, a « geschlossen habe. Das ist nun schon die dritte Diisisse, dte sich aus Keks,Iden Stanopunkr stellt wie sie ttberale Lehrerschaft. Das Kult- ministe,ium wird auch diese Klärung in sinrer Tchnl- »orlige berücksichtigen müssen.

Heeresergänzung im württ. Armeekorps. Aus der im Staatsanzeiger veröffentlichten Uebersicht der Ergebnisse des Heeres-Ergänzungsge- schäfts im Bezirke des K. württ. Armeekorps für das Jahr 1906 gehen die folgenden bemerkenswerten Daten hervor: In den alphabetischen und Restantenlisten werden im ganzen 33 026 Mann geführt; ausgeschlossen vom Mi­litärdienst wurden 23, ausgemustert 1387, dem Landsturm überwiesen 3440, der Ersatzreserve 3943. Ausgehoben wur­den in summa 9935 Mann, davon 8608 Mann zu zwei­jähriger, 804 zu dreijähriger und 114 (als Trainsoldaten) zu einjähriger Dienstzeit, 172 zun: Dienst ohne Waffe und 337 zur Marine. Endlich wurden ausgehoben 531 Einjährig-Freiwillige, 43 Volksschullehrer und 533 sonstige Freiwillige für das Heer sowie 12 Einjährige und 34 sonstige Freiwillige für die Flotte.

MitteiftandSschiäfer. In Bezug aus tie Ab­stimmungen über die Amräge zum Etat der Z-ntralsielle für Gewerbe und Handel am SamZtcrz im Landrog wiro hem Beob." geschrieben: Daß die bancrnbündlerffchen Amräge und Rede: zur Rettung des M ttelstandcs sogar auf Bauern- bündler selbst esc einschläfernd wirken, beweist die Tatsache, daß Schrei» pi in dcr Schlaftrunkenheit gegen den Antrag se'nes Flok.ionsgenosscn Hille: aus Ettleyrä-kung dcs GewerdedelNrws nu UMherzteh<n (Hausieren, Detail- rtisen, Wandettager) gestimmt.htt, wodurch' dicser mit 36 gegen 36 Stimmen zu Fall kam. Auch G r a f-tzetdenheim hat dangcn gtst iumt. Das Wicgenlud wird künftig lauten:

Schlaf Kindchen Mas

So machr's der Schrewpf und Graf!"

Württ. Brauertag. Bei zahlreicher Beteiligung fand am Montag im Konzertsaal der Liederhalle die 15. Generalversammlung des Württ. Brauerbundes statt. In seiner Eröffnungsansprache begrüßte der Vorsitzende, Eckert-Heilbronn, die Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden, der Handels- und der Handwerks­kammer, sowie den Kammerpräsidenten v. Payer. Ober­amtmann Beutel wünschte den Verhandlungen namens des Ministers des Innern und der Zentralstelle für Ge­werbe zr>nd Handel und zugleich auch namens der Eisen­bahnverwaltung und der Steuerbehörden einen ersprieß­lichen Verlauf. Nachdem sodann nvch GR. Theurer die Versammlung namens der Stadt begrüßt und Kaufmann Th. Heinrich die Wünsche der Stuttgarter Handelskammer zum Ausdruck gebracht, würdigte der Vorsitzende in an­erkennenden Worten die Verdienste des seitherigen Ver­bandsvorsitzenden, Laufer-Freudenstadt, der seinerseits für die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden seinen Dank aus­sprach. In dem hierauf vom Vorsitzenden erstatteten Ge­schäftsbericht wurde mitgeteilt, daß der Ausschuß mit dem Landesverband der Wirte in der Flaschenbier frage in Unterhandlungen getreten ist und dieselben weiterführen wird. Des ferneren hat sich der Ausschuß mit einer An­frage des bayerischen Brauerbundes bezüglich der Ver-