lamentarischen Vertreter des freisinnigen Bürgertums werden in der jetzigen Situation verbleiben, solange noch eine Hoffnung besteht, daß etwas Ersprießliches dabei he- r ans komme. Mer der Wähler im Lande beginnt sich bereits eine merkbare Ernüchterung zu bemächtigen, Und es ist hundert gegen eins zu wetten, daß sie sich bei ei­ner etwa notwendig werdenden weiteren Nachwahl noch deutlicher bekunden würde als in Glauchau-Meerane."

Der Leitartikel des B. T., der die Meinung in den Vordergrund stellt, daß es dem Reichstag nichts gescha­det hätte, wenn, er nach Pfingsten wenigstens noch den Majestätsbeleidigungsparagraphen erledigt hätte und zu dem aktuellsten freisinnigen Antrag in Be­zug auf die N eu ei nt eilu n g der Wahlkreise Stellung genommen hätte, schließt feinen Aussatz mit fol­genden Sätzen:

Ich habe keine Zeit, müde zu fein," schrieb der alte Kaiser, als er schon längst das biblische Alter über­schritten hatte. Der jetzige Reichstag war noch kein Vierteljahr alt, als er schon Spuren hochgradiger Mü­digkeit zeigte. iEr hat für die Regierung alles, für das Volk nichts getan. Wir fürchten, daß auch die Wähler eines solchen Reichstages bald müde werden. Melleicht ist es schon jetzt zu spät; jedenfalls möge der Blockreichstag nicht vergessen, daß das Volk mehr von ihm erwartet als die Zustimmung zu den Anträgen der Regierung. Sonst wird sich die Meinung festsetzen, daß es ihm weniger an Zeit als an

Tatkraft fehlt."

* * *

Interparlamentarische Union. In Brüssel hat das Bureau der interparlamentarischen Union eine Sitzung abgehalten. Vertreten waren Belgien, Frank­reich, England, Ungarn, Italien, die Schweiz, Norwegen, Dänemark, Holland und Deutschland, letzteres durch die Reichstagsmitglieder Eickhoff und Hauptmann. Mit Rück­sicht auf die in diesem Jahr stattfindende Haager Frie­denskonferenz wird die Union erst im nächsten Jahre und zwar auf Einladung der deutschen Gruppe, in Berlin tagen. Den Ministern des Aeußeren sämtlicher bei der Friedenskonferenz vertretenen Staaten soll eine Adresse gesandt werden, die den Wunsch ausdrückt, daß die Ar­beiten der Konferenz von Erfolg begleitet sein mögen. Auch wird das Bureau den verschiedenen Ministerien, die im Vorjahr in London gefaßten Beschlüsse übermitteln. * * *

Der Bund deutscher Berkehrsvereine und die Schiffuhrtsa-gaben. Die öffentliche Hauptver­sammlung, mit der die Jahresversammlung des BundesdeutscherBerkehrsvereineinMann- he i m eröffnet wurde, beschäftigte sich unter anderem auch mit dien Schiffahrtsabgaben. Nach einem Referat des Rechtsanwalts Leb recht-Leipzig setzte eine ausgedehnte Diskussion ein. Schließlich wurde folgende von dem Re­ferenten vorgeschlagene Resolution angenommen: Die beabsichtigte Einführung von Schiffahrtsabgaben auf natürlichen Wasserstraßen widerspricht der Reichsvcrfas- sung und den Staatsverträgen. Sie ist rechtlich nur möglich durch Reichsgesetz und mit Zustimmung aller an den Schiffahrtsverträgen beteiligten Staaten. Die Schiff­fahrtsabgaben sind wirtschaftlich nicht als Gebühren anzu­sehen, sondern als eine rein fiskalische Abgabe für Leist­ungen, die der Staat für allgemeine Kulturzwecke aufzu­wenden hat. Sie sind wirtschaftspolitisch gefährlich als Faktor für künftige Tarifbildung und als fiskalische Hand­habe zur Niederhaltung der Konkurrenz der Binnenschiff­fahrt mit den Eisenbahnen. Sie sind also rechtlich und wirtschaftlich zu verwerfen, solange nicht eine einheitliche deutsche Wasserstraßen- und Eisenbahn­politik gesichert ist." Die Vertreter von Stuttga r t, Coblenz und Düsseldorf enthielten sich der Abstimmung.

Ebenfalls in der Angelegenheit der Schiffahrtsabgaben wird der Fr. Ztg. aus Mannheim geschrieben: In der letzten Sitzung der Handelskammer berichtete, wie das of­fizielle Referat mitteilt, das Mitglied des Eisenbahnrates Kommerzienrat Baum, daß Minister v. Marschall ge­legentlich feiner neulichen Anwesenheit in Mannheim bei einer Rücksprache über die Frage der Schiffahrtsab­gaben ausdrücklich erlaubt habe, davon Mitteilung zu machen, daß er (der Minister) nach wie vor ein ent­schiedener Gegner der Schiffahrtsabgaben sei.

* *

Ein Wort zur Gcldtenerung. Tie Ursachen, auf die der hohe Zinsfuß, in Deutschland zurückzuführen ist, find mannigfacher Art. Sie beruhen teilweise auf der erfreulichen industriellen Entwickelung des Landes, zum Teil aber wurzeln sie in dem Umstands, daß die deutsche Bevölkerung mehr als diejenige anderer Länder sich zur Leistung der im geschäftlichen und außergeschäftlichen Ver­kehr vorkommenden Zahlungen des baren Geldes (Gold und Silber) bedient.

Neuerdings haben auch die Aeltesten der Kaufmann­schaft von Berlin Zu dieser Frage Stellung genommen und ausgeführt: Wenn zwei Personen, von denen die eine an die andere eine Zahlung zu leisten hat, bei einem und demselben Bankhaus ein Konto führen, so kann die Person A die Zahlung, die sie an die Person B zu lei­sten hat (ohne bares Geld anzurühren) dadurch erfüllen, daß sie das Bankhaus beauftragt, von ihrem Konto den Betrag auf das Konto der Person B. zu übertragen. Dasselbe tritt ein, wenn A und B nicht bei einem und demselben, sondern bei verschiedenen Bankhäusern ihr Konto haben.

In allen diesen Fällen läßt sich an die Stelle der lleberweisung auch der Scheck setzen, den A auf sein Bank­haus gegen sein Guthaben ausschreibt, und den er dem E, an den er Zahlung zu leisten hat, übergibt.

Wenn A den Scheck, mit dem VermerkNur zur Verrechnung" versieht, so kann er fast gefahrlos dem B den Scheck in einem gewöhnlichen Brief zusenden oder durch eine beliebige Person bei B. abgeben lassen. Durch diesen Vermerk wird erreicht, daß ein solcher Scheck nie­mals durch Barzahlung, sondern, nur durch Ver­rechnung zur Einlösung gelangt, a. durch würden große Beträge von Zirkulationsmitteln erspart werden, so­wohl an Gold und Silber, wie an Banknoten. Diese er­sparten Zirkulationsmittel würden sich in den Kaisen der

Notenbanken, namentlich der Rcichsbank ansammeln, was zur Ermäßigung des Zinsfußes bei der Reichsbank und im ganzen Lande erheblich beitragen würde.

Die deutsche Bevölkerung hat sich im Lause der letz­ten Monate schwer beklagt über die Höhe des Zinsfußes und die Opfer, die dem gesamten Verkehr dadurch anf- erlegt worden sind. Ein Mittel zur Abhilfe hat die Be­völkerung selbst dadurch in der Hand, daß jeder Gewerbe­treibende und jeder Privatmann sich ein Bankkonto, das überdies die Banken nach (mit 2 bis 4 Prozent) verzinsen, eröffnen läßt und das Ueberweisungs- und Schecksystem benutzt.

* * -i°

Personalveränderungen in der Armee. Der

Köln. Ztg. wird aus Berlin gemeldet: Laut Kabinetts­order vom 21. ds. Mts. wurde dem kommandierenden General des 9. Armeekorps, General der Infanterie von Bock und Polach, der erbetene Abschied unter Stellung zur Disposition bewilligt und an seiner Stelle General­leutnant Frhr. v. Vieting-Hoff (genannt Scheel), Kommandeur der 3. Division, mit der Führung des ge­nannten Armeekorps beauftragt. Ferner wurde Gene­ratmajor Contze, Kommandeur der 41. Jnf.-Brig., mit det Führung der 3. Division beauftragt. Oberst Frhr. v. Süßkind, Kommandeur des Füs.-Reg. Nr. 80, wurde unter Beförderung zum Generalmajor zum Kommandeur der 41. Jnf.-Brig., Oberst v. C o nt a, beim Stab des Jnf.- Reg. Nr. 116, zum Kommandeur des Füs.-Regts. Nr. 80 ernannt. Der General der Infanterie v. Werneburg, Inspekteur der Verkehrstruppen, wurde zur Disposition und gleichzeitig a, la suite des Eisenbahn-Regiments Nr. 1 gestellt. An seiner Stelle wurde Generalmajor Frhr. v. Lyncker, Kommandeur der 39. Jnfanteriebrigade, zum Inspektor der Berkehrstruppen ernannt und Oberst v. Quast, Kommandeur des Kaiser Franz-Garde-Gren.- Reg., lulnter Beförderung zum 'Generalmajor zum Kom­mandeur der 39. Jnf.-Brig. Oberst Frhr. v. Esebeck, beim Stab des Kaiser Alexander-Garde-Gren.-Reg. wurde zum Kommandeur des Kaiser Franz-Garde-Gren.-Reg. ernannt.

* * *

Die Revision der Bulgata. Wie der Fr- Zt. aus

Rom gemeldet wird, hat her .Papst die Revision der Vulgata angeordnet, die nach dem ursprünglichen lateini­schen Texte gereinigt werden soll. Mit der Arbeit sind die Benediktiner beauftragt worden. Einzelheiten fehlen noch, daher ist, es noch nicht bekannt, ob diese plötzliche Entscheidung im Einverständnis mit der von Leo XIII. eingesetzten Bibelkommission erfolgte oder nicht.

Die Vulgata ist die vom hl. Hieronymus angefertigte lateinische Uebersetzung der Bibel alten und neuen Testa­ments, die allgemein in Gebrauch kam, daher ihr Name. Die Reformatoren verwarfen ihre Autorität, weil sie manche Unrichtigkeiten enthält, doch hat das Tridentini- sche Konzil entschieden, daß sie auch fernerhin als einzige kirchlich beglaubigte Uebersetzung gelten soll. Da der Ur­text der Vulgata niemals wissenschaftlich festgestellt wurde, könnte die Entscheidung des Papstes von großer Bedeut­ung werden. ^

ch * *

Eine Million Dollar sür den Kardinalshut.

Durch die Durchführung der Trennung von Staat und Kirche in Frankreich wird die finanzielle Si­tuation des Vatikans sehr ernstlich bedroht. Bis­her hatten die reichen katholischen Familien Frankreichs einen sehr großen Teil desPeterspfennigs" gespen­det nun aber war,zu befürchten, daß das anders wer­den würde. Da die Gehälter der französischen Geistlichkeit nicht mehr aus Staatsmitteln bezahlt werden, müssen die französischen Katholiken selber die nötigen Millionen aufbringen.

Jetzt hat ider Vatikan xinen Ersatz für diesen Aus­fall gefunden, DerFigaro", der mit dem Vatikan gute Beziehungen unterhält, meldet, daß, die Bischöfe der Ver­einigten Staaten und die Bischöfe von Kanada dem Papst eine jährliche Spende von einer Million Dollars also von fünf Millionen Francs ans das be­stimmteste zugesichert hätten. Monsignore Falconio, ein Franziskaner Und apostolischer Delegierter in den Ber­einigten Staaten, habe diese Jahresspende bei den Gläu­bigen zusammengebracht. Monsignore Falconio werde wahrscheinlich zum Kardinal, mit dem Sitze in Kanada, ernannt werden.

Die Ausgaben des Heiligen Stuhles betragen all­jährlich etwa sieben Millionen Francs. Mit den fünf Millionen, die nun aus Amerika herbeiströmen, ist das Budget wieder gesichert. DerFigaro" erklärt, daß der Vatikan nun der Zukunft ohne Sorge entgegensehen könne, und daß er in der erfreulichen Lage sei, auf die Dotation, die ihm in jedem Jahre von der italienischen Regierung offeriert wird, dankend zu verzichten.

Die. deutsche Zentrumspresse kann also ihre Klagen über den Rückgang der Einnahmen des Vatikans einstellen. Die B. V. ist sogar der Ansicht:, mit den Millionen die für diese Zwecke bisher aus Deutschland nach Rom geschickt worden find, können hierzulande sehr wichtige so­ziale und kulturelle. Werke geschaffen werden.

Tagi'K-KHrsrM

Berlin, 22. Mai. Der preußische Kultusminister Dr. v. Studt Hst, wie die Beil. N. Nachr. erfahren, feine Absicht, zurückzuirvten, einstweilen vertagt, da er zunächst noch die AusführungSbestimmungrn zum Schulunterhaltungs­gesetz und die Mädchenschulreform zum Abschluß bringen will, Aufgaben, die vor dem Herbst nicht zu Ende sein können. In unterrichteten Kreisen gilt nach wie vor der Frankfurter Oberbürgermeister Ad ick es als sein Nachfolger.

Berlin, 22. Mai. Ueber den Besuch japanischer Schiffe in Kiel meldet die Tag!. Rdsch.: Japanische Kriegsschiffe waren angemeldet zu einem Besuch in Europa. ES stell!? sich abcr bald heraus, daß sie auf ihrer Fahrt einen französischen Hafen cwlaufen würden, und nachdem dies bekannt geworden war, gab die japanische Regierung zu erkennen, daß e? ihr erwünscht fein würde, wenn ihre Schiffe auch einen Besuch in mutschen Gewossirri abstarten könnten. Dieser Wunsch wurde von deutscher Seite in der Weise erfüllt, daß der Kaiser die japanischen

Schiffe einlud, zur Kieler Woche zu kommen, was v«n Japan mit dem Ausdruck besonderen Dankes ange­nommen wurde.

Dortmund, 32. Mai. Heute begannen hier die Verhandlungen des Delegiertentags des Gesamtvsrbands der evangelischen Arbeierverein e Deutschlands, mit denen die Feier de- 25jährigen Bestehens der evangelische« Arbeitervereine verbunden ist. Vertreten sind 475 Vereine mit 92,000 Mitgliedern.

Essen, 22. Mai. Unter dem Vorsitz des Gothaische» StaatsmmistkrS a. D. Heutig ist heute hier die Haupt­versammlung des allgemeinen Deutschen SchuloereinS zv- sammenzetretrn.

Wiesbaden, 22. Mai. Der 23. deutsche Pro­testantentag wurde heute vormittag durch eiue Sitzung des Ausschusses, der die Generalversammlung folgte, eröffnet Lehrer Alfred Fischer- Berlin sprach über die kirchenyolttischr Lage in Deutschland und die nächste Aufgabe des kirchlichen Liberalismus.

Worms, 22. Mai. Ja der heutigen Vorstands­sitzung derDeutschen Kolonialgesellschaft" erklärte Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, er sei gestern mehrfach mündlich und auch heute telegraphisch gefragt worden, ob es wahr sei, daß er das Präsivium der Gesellschaft ntederlegen wolle. Er hätte dazu keinen Grund, nachdem er voriges Jahr auf 3 Jahre durch das Vertrauen der Versammlung zum Vorsitzenden gewählt worden sei.

Heidelberg, 21. Mai. Die kürzlich dahier vorstorbene Rentnerin Fräul. Paultne Krieg hat die Stadtgemetnde Heidelberg zum Erben ihres gesamten, sich auf etwa 115 000 M. belaufenden Vermögens mit der Bestimmung eingesetzt, daß dasselbe zum Besten der arbeitenden Klaffe, tu erster Linte zur Erbauung billiger Arbetterwohn- ungen, Verwendung finden soll. An dem der Stadt hinter- lassenen Vermöge» gehen 20 000 M. an Vermächtnissen ab, welche die Erblasserin Verwandten zugedacht hat.

Amsterdam, 22. Mai. (2. Kammer). Der Liberale De Klerk interpellierte die Regierung wegen des Un­glück s d e s D a m p f e r sB erlin" bei Hook van Hol­land und wegen der Organisation des dortigen Rettungs­wesens. Dieses müßte vom Staat übernommen werden. Die gegenwärtige Organisation sei nicht genügend. Der Interpellant sprach den Rettern, besonders dem Prinzen Heinrich, seine Anerkennung aus und betonte die Not­wendigkeit eines Reserverettungsdampfers. Der Sozialist Kol lobte die Menschenfreundlichkeit und den Mut des Prinzen Heinrich. Der Handelsminister erklärte, die Re­gierung werde eine Kommission zur Untersuchung und Verbesserung des Rettungswesens einsetzen.

Paris, 22. Mai. Nach dem Gesetzentwurf des Fi­nanzminister zur Behebung der Krise im Wein­bau sind die Weinbauern verpflichtet, den Ertrag der Ernte anzugeben. Er verbietet vollständig den Zucker­zusatz sür die 2. Kelterung und belegt den für die 1. Kelterung verwandten Zucker mit einer Steuer. Ferner wird der Einkauf von Zucker über 25 Kilogr. gewissen Formalitäten unterworfen und die Vermehrung der Schankwirtschaften, besondere Fälle ausgenommen, vom 1. Jan. 1908 ab untersagt.

Paris, 23. Mai. Nächsten Sonntag findet in St. Etienne der Kongreß des sozialistischen Verbandes des Loiredepartements statt. Eine Ortsgruppe des Verbandes hat sich für den Ausschluß des Unterrichts Mi­nisters Briand ausgesprochen und wird diesen Be­schluß dem Kongreß unterbreiten.

Bordeaux. 22. Mai. Der Condre-Leuchtturm auf der Insel Arvet stürzte in der verflossenen Nacht ein. Der Leuchtturm, der 1895 erbaut worden ist, war so schnell vom Meere unterwaschen worden, daß er bereits 1896 außer Dienst gestellt werden mußte. Ein sinstiger Unglkckssall ist nicht vorgekommen.

London, 23. Mai. Der hiesigen Gesandtschaft von Guatemala wurde mitgeteilt, daß die Behörden den Mörder des dortigen Präsidenten entdeckt haben. Bei der Verhaftung hätte sich dieser in ein Haus verbarrikadiert und einen Major, einen Oberst und sich schließlich selbst erschossen.

Belgrad, 22. Mai. Aus der Stadt Poschare- watz wird gemeldet, daß gestern im Dorfe Breschan" über zwanzig Frauen, darunter drei mit Säuglingen, in einem Fahrzeug über die hochgeschwollenr Morava zu setzen versuchten und daß Las gebrechliche Fahrzeug kenterte. Sämtliche Insasse« ertranken und nur einige Leichen find bis jetzt geborgen worden.

Nsw-Dork, 22. Mai. Mexico mobilisiert weitere Truppen gegen Guatemala. In letzterem Staat sind erheb­liche Unruhen, ebenso in Salvador, wo der frühere Präsi­dentschaftskandidat Barahona ermordet wurde.

Der Sohn des Schmiedmeisters Eisenträger in Sulz- bach am Main wollte in Kleinwallstadt mit seinem Fahr­rad einem Kind ausweichen, fuhr gegen einen Stein und stürzte so Unglücklich, daß er tot am Platze blieb.

In M.-Gladbach ist das Oel- und Farbwaren- Engroslager von Karl Best völlig abgebrannt. Durch die Hitze explodierten zahlreiche Kohlensänreflaschen, was gewaltige Detonationen verursachte. Eine benachbarte Schule wurde durch die Explosion stark beschädigt. Meh­rer« eiserne Flaschen wurden auf benachbarte Dächer ge­schleudert, wodurch diese durchgeschlagen wurden; ferner wurden an Nachbarhäusern die Fensterscheiben eingedrückt. Personen sind nicht verletzt.

In der Nacht von Samstag ans Sonntag wurde aus einem Bauernhof in der Stektion Host bei Hinsbeck (Krefeld), der in den dreißiger Jahren stehende Land­wirt Joh. Mevisseu ermordet. Der Mörder, eine al­lem Anscheine nach mit allen örtlichen Verhältnissen ver­traute Person, drang durch eine eingedrückte Fenster­scheibe in das Haus und gelangte so in das Schlafzim­mer des Landwirts, um das dort in einer Tasse ausbe­wahrte Geld, etwa 80 Mark, an sich zu nehmen. Me­vissen erwachte und erhob sich, worauf der Dieb ihn durch Messerstiche ermordete. Der Mörder entfloh mit seinem Raube und die Fußspuren führen nach Hinsbeck. M. war die einzige Stütze seiner alten Mutter, die, als sie ihren Sohn in der Frühe wecken wollte, ihn als Leiche vorfaud.: Einen Teil der Krawatte seines Mörders hielt er in detz