Hand, den anderen Teil und den Hut fand man ebenfalls. Nach einer späteren Meldung wurde als der Mord­tat verdächtig in Lobberich ein Mann verhaftet, in dessen Wohnung man eins blutbefleckte Hofe fand.

Auf dem Zentralfriedhof zu Aussig gab ein Mann namens Niets che mehrere Revolverschüsse auf seinen siebenjährigen Sohn und seine vierzehnjährige Tochter ab. Dann tötete er sich selbst. Die Kinder sind lebens­gefährlich verletzt.

Aus Lüneburg wird gemeldet: Als ein Gendarm in Carstedt einen Fahrraddieb verhaften wollte, zog dieser ein Messer und stach den Gendarmen nieder. Bei der Verfolgung erstach der Täter, ehe er verhaftet werden konnte, noch einen Knecht und einen Stellmacher.

Der Student der Naturwissenschaften Merkel aus Stuttgart, der z. Zt. an der Universität Kiel immatri­kuliert ist, ist gestern bei einer Segelfahrt im Kieler Hafen ertrunken. Mit zwei Freunden, dem Werftverwalt- ungssekretär Koch und dem Oberlehrer Bombach, fuhr er quer über den Hafen, um das Ostseebad Schilksee zu er­reichen. Bei der starken Brandung am Strand und dem heftigen Sturm strandete das Boot und die Insassen ertranken, bevor Hilfe zur Stelle war. Die Leichen Merkels und Kochs sind noch nicht gefunden worden.

ArSetteröer»eg«Kg

Heilbronn, 22. Mai. In der Pechsiederei und Oelsabrik von Krämer und Flammer hier sind die organi­sierten Arbeiter in den Äusstand getreten, da sie in der Entlassung einiger der Organisation ungehörigen Arbei­tern eine Maßregelung erblicken. Von der Firma wird bestritten, daß eine Maßregelung vorliege.

Göppingen, 21. Mai. Für das hies. Maurer­gewerbe ist in der letzten Woche ein auf 3 Jahre gül­tiger Lohnvertrag abgeschlossen worden, der eine allmäh­liche Steigerung der Lohnsätze vorsieht. Seither betrug der Stundenlohn 4245 Pfg. je nach Leistungsfähigkeit; nach dem jetzt abgeschlossenen Vertrag wurden die Lohn­sätze für 1907 auf 4446 Pfg., für 1908 auf 46 bis 48 Pfg. und für 1909 auf 4749 Pfg. festgesetzt.

Berlin, 22. Mai. Der Verband der Baugeschäfte von Berlin und Umgegend teilt zur Aussperrung der Bauarbeiter mit: Soweit sich bisher übersehen läßt, ist die Aussperrung von den größeren und mittleren Be­trieben vollständig durchgeführt worden. Die kleineren Geschäfte, die noch fortarbeiten lassen, können auf das Großgewerbe keinen Einfluß ausüben. Selbst diese wer­den fn wenigen Tagen gezwungen sein, wegen Fehlens der Mörtellieferungen den Betrieb einzustellen.

Johannesburg, 22. Mai. Der Ausstand der weißen Bergarbeiter ist allgemein geworden. Gegenwär­tig streikt die Belegschaft auf 37 Gruben.

Rom 22. Mai. Der Landarbeiterstreik in Parma, der mit lsinem Sieg der Arbeiter endete, hatte heute in der Kammer ein tumultuöses Nach­spiel. Als Giolitti «inen Kavallerieleutnant, der einen Streikenden in der Abwehr verwundete, als pflichttreuen Mann verteidigte, protestierte die äußerste Linke lärmend, aber sie forderte Giolitti, den man der Aufreizung zum Bürgerkrieg beschuldigte, vergebens zur Rücknahme seiner Erklärung auf.

Die Dienststunden -ei der wiirtt. Postver- Waltung sind für die Beamten neuerdings folgender­maßen geregelt worden: Bei andauernder Beschäftigung kann eine Dienstzeit von 48 Stunden wöchentlich gefordert werden. Bei geringerer Inanspruchnahme beträgt die wöchentliche Zahl der Dienststunden bis zu 51, bei Post­ämtern 3. Klasse bis zu 60 Stunden. Die wöchentliche Dienstzeit der weiblichen Beamten hat sich zwischen 42 und 48 Stunden zu halten, bei Postämtern 1. und 2. Klasse nicht über 45 Stunden. Von den Unterbeamten sind bei andauernd starker Inanspruchnahme womöglich nicht über 60 Dienststunden wöchentlich zu fordern; bei weni­ger anstrengendem Dienst soll nicht über 63, bei Post­ämtern 3. Klasse nicht über 65 Wochenstunden hinaus­gegangen werden. Bei neuer Feststellung von Dienstbe­schreibungen soll sich das Arbeitsmaß des Personals an der unteren Grenze der zulässigen Inanspruchnahme hal­ten. Im Reichspostgebiet betragen die Dienststunden bei den Beamten bis 43 St. und bei Unterbeamten bis 69 Stunden. Dieser Vergleich ist sehr interessant; er zeigt, daß in Württemberg die Angestellten der Post um 4 Stunden wöchentlich besser gestellt sind, als wie ihre Kollegen bei der Reichspost. Auch die sonstigen Bestimm­ungen über die Ruhepaufen im Betrieb der württ. Post sind bemerkenswert. Es heißt da: dienstfreie Pausen zur Einnahme von Nahrung dürfen nicht zu knapp bemessen sein. Das Mittagessen soll, wenn immer durchführbar, zur üblichen Zeit eingenommen werden können. Die Sonn­tagsruhe soll soweit ausgedehnt werden, als sich dies mit den allgemeinen Interessen und der Sicherheit des Be­triebs verträgt.

Im Zeichen des Verkehrs." DerSchwarz- Wälder Bote" gibt seineErste Beilage"' der Nr. 117 nur mit Anzeigen bedruckt heraus. Auf der leeren oberen Hälfte der ersten Seite findet sich nur die Verwertung:

Dieser Raum war für einen Teil der heute früh fälligen Post bestimmt die aber wieder

das 12. Mal seit 1. Mai also innerhalb 21 Tage«!!!

nicht eingetroffen ist.

Die Redaktion.

sagt der Beobachter: Das müssen ja nette Zu­stände sein in Oberndorf. Oder liegt der Fehler wo anders? Die Nr. 117 desSchwarzw. Boten" aber sollt« dem ^ -r Weltpost-Archiv einverleibt «erden, wenn auch nicht . ^me der württembergischen Postzustänre.

Stuttgart» 22 . Mw- Der Stuttgarter Handels- Verein beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung auch mit der Frag« der Veranstaltung einer Weltausstellung in Berlin. Die Anregung zu einer Aeußerung hie­rüber ist von der Ständigen Äusstellungskommission für die Deutsche Industrie in Berlin ausgegangen. Das Er­gebnis der Erörterung hierüber war im hief. Handels­verein im allgemeinen ein ablehnendes. Es wurde na­

mentlich betont, daß hie deutsche Großindustrie ausstel­lungsmüde sei Und sich an einer Berliner Weltausstellung wohl nicht in dem Maße beteiligen würde, wie es im Interesse des Gelingens eines so bedeutenden Unterneh­mens wünschenswert und notwendig wäre. Auf das Gesuch des Vereins um zahlreichere Vertretung der selbstst- ständigen Kaufmannschaft Stuttgarts im Beirat für das gewerbliche Fortbildungsfchulwesen ist vorerst ein ableh­nender Bescheid eingegangen. Bei einer künftigen Neu- zusammensetzung des Beirats soll das Gesuch des Ver­eins erneut geprüft werden. Von der Generaldirektion der Staatseisenbahnen wurde einem Wunsch des Vereins entsprochen, ^er dahin ging, auf den Nordbahnhof die Errichtung eines Brunnens Und die Schaffung von Ablade­stellen für Obst Vvrzunehmen.

Stuttgart, 22 . Mai. Sanitätsrat Dr. Wild er - muth, Vorstand der inneren Abteilung des Lndwigs- spitalsCharlottenhilfe", dirig. Arzt des Sanatoriums Ottilienhaus" ist in Tübingen, wo er sich einer Opera­tion unterzog, im Alter von 55 Jahren gestorben. W., ein Sohn der bekannten schwäbischen Schriftstellerin Ottilie Wildermuth, war als Nervenarzt weithin bekannt und. gesucht.

Stuttgart, 22. Mai. Das ehemalige Tietz'sche Wa­renhaus, Ecke der Friedrich- und Fürstenstraße wird ge­genwärtig in den Parterre-Räumlichkeiten umgebaut und zu einem Vorführungsraum für einen großen Kinematho- graphen eingerichtet.

Stuttgart, 23. Mai. Der Verband deutscher Berufsfeuerwehren hält feine siebte Verbands- Versammlung vom 12.16. Juni in Stuttgart ab. Die geschäftlichen Verhandlungen und Vorträge finden im gro­ßen Rathausfaal statt. Von der Stadt Stuttgart find die Kongreßteilnehmer zu einem Frühstück eingeladen. Vorgesehen ist eine Wagenfahrt nach Untertürkheim zur Besichtigung der Daimlerwerke.

Neckarwestheim, 22 . Mai. Am Sonntag abend hielt hier in der neuen Schule Reallehrer Fischer aus Feuerbach einen Vortrag über ärztliche Mission. In sei­nen Bericht verflocht der Redner (ein geborener Neckar- westheimer, Sohn des früheren Schullehrers Fischer hier, später in Gemmrigheim) interessante Mitteilungen über seine Erfahrungen als Reichsschullehrer in Kamerun (1898 bis 1900). Im Namen der zahlreichen Zuhörer dankte Herr Pfarrer Stökle dem Redner.

An der neuen Wriasteige tn Stuttgart stürzte sich ein 27 Jahre alter Taglöhner 7 N hoch von einem Baum auf den Gehweg. Der Bedauernswerte erlitt einen Schädel- bruch und starb kurze Zeit darauf.

In Untertürkheim kam ein 16 Jahre altes, schwachsinniges Mädchen dem Herdfeuer zu nahe und er­litt so heftige Brandwunden, daß es im städt. Kranken­hause starb.

Aus Leonberg wird berichtet: Der wegen fahr­lässiger Behandlung bei Entbindung einer Frau, wo­durch der Tod derselben herbeigeführt wurde, bereits mit einem Jahr Gefängnis vorbestrafte Wundarzt Felix Böhm aus Gerlingen gab einer Frau aus Gerlingen, der er einen Zahn gezogen hatte, statt einer schmerzstillenden Arznei Gift ein, -an dem die Frau alsbald starb. Der Täter, gegen den sich der erklärliche Unmut der gan­zen Einwohnerschaft richtet, ist flüchtig geworden.

Ju Rotten bürg brach in den Schedbanten der Maschinenfabrik und EisengießereiGrünau"G. m. b. H. Feuer aus. Die sofort alarmierte Feuerwehr war rasch zur Stelle und es gelang ihr in kurzer Zeit, das Feuer , auf feinen Herd zu beschränken. Dem Brand siel ein - Teil der Schedbauten, in welchem sich die Eisengießerei ^ befand, zum Opfer, doch dürfte der Betrieb keine allzu- z große Unterbrechung erleiden. Das Feuer soll durch den Trockenofen ausgekommen sein.

Aus Aulendorf wird geschrieben: Mittwoch früh 5.30 entstand kurz vor Auleudorf in einem dem Zirkus­direktor Straßburger gehörenden Wagen, in welchem sich ein Bär befand, Feuer, das von dem den Straßburger'fchen Extrazng begleitenden Zugführer rechtzeitig bemerkt wurde. Das Personal des*Zirkus wurde alarmiert, so daß dieses das Feuer auf offener Strecke Höschen konnte, bevor es größere Dimensionen annahm. Vermutlich hat ein Fun­ken der Lokomotive einen leicht brennbaren Gegenstand auf dem Bärenzwinger in Brand gesetzt. Wäre das Feuer nicht rechtzeitig bemerkt worden, so hätte jedenfalls das größte Unglück geschehen können.

An einer Laderampe des Bahnhofs Plochingen wurde der verheiratete Stationsarbetter Haußmann aus Wendlingen vsn einer Maschine überfahren und sofort getötet.

Der verheiratete Gipser Adam Aörner vsn Owen a. d. Teck stürzte bei Reparaturarbeüen an einem Wohn­haus von der Leber ab. Hiebei zog er sich einen Schädel» bruch zu, der seinen Tod zur Folge halte.

In Waggershausen bet Friedrichshafen brannte das Wohn- und Oekonomiegcbäude ves I. Moosbacher total ab. Vom lebenden Inventar verbrannten L Schweine, alles übrige konnte gerettet werden.

Nottweil, 22 . Mai. Im Schwarzw. Volksfrennd wird Wer ein Verfahren berichtet, das wegen Majestäts­beleidigung gegen die Redaktion dieser Zeitung eingeleitet war. In einer Korrespondenz des Blattes, die sich mit einem Artikel der Nationalzeitung über die Vereinheit­lichung des Eisenbahnwesens beschäftigte, wurde seitens der Oberstaatsanwaltschaft wegen einer Bemerkung über die Tätigkeit des Königs eine Majestätsbeleidigung erblickt. Von dem angeklagten Redakteur wurde daraufhin geltend gemacht, daß diese Aeußerung sich nicht auf den König, sondern auf die Nationalzeitung beziehe. Nach dem Ma­nuskript des betreffenden Artikels wurde zweimal ver­geblich Haussuchung gehalten. Schließlich ordnete der Justizminister im Vollmachtsnamen des Königs an, die Sache nicht weiter zu verfolgen. Bon der Redaktion des Volksfrennd wird mitgeteilt, das Verfahren sei eingestellt worden, während t"» Staatsanwaltschaft demgegenüber geltend macht, daß vas Verfahrenniedergeschlagen" sei. Hinsichtlich der vorgenommenen Haussuchungen bemerkt der Volksfreund:Wir hätten gedacht, daß wir ebenso­

sehr durch die Regeln der Gramatik wie durch die po­litische Haltung unseres Blattes vor Haussuchungen be­wahrt bleiben würden."

Frhr. von Munch» Etrafmaudate.

In einer der letzten Sitzungen des Landtags kam der Abg. Keßler auf die Behandlung Unzurechnungsfähiger vor Gericht zu sprechen und erwähnte hierbei auch den Frei­herrn v. Münch. Dieser richtet nun an den Staatsanz. ein Schreiben, worin er betont, daß er durch nicht zuge­stelltes, aber rechtskräftiges Urteil des Schöffengerichts Stuttgart vom März v. Js. wegen Ablegen von Hand­gepäck auf einen Eisenbahnsitz mit 10 Mark durch von der Strafkammer Rottweil und dem Strafsenate bestä­tigtes Urteil des Schöffengerichts Horb vom 24. April v. I. wegen Beleidigung mit 100 Mark und durch von ihm angefochtenes Urteil des Schöffengerichts Rottweil vom 30. April wegen unbefugter Benützung einer höheren Wagenklasse und Beleidigung mit 28 Mark bestraft sei. Diese Strafmandate führt Frhr. v. Münch an, um zu beweisen, daß er wegen Unzurechnungsfähigkeit noch nie freigesprochen worden sei. Eine solche Freisprechung we­gen angeblichen Zweifeln an seiner Zurechnungsfähigkeit sei nur einmal und zwar von der Strafkammer Rottweil erfolgt.

DermWr-s.

Der fatale Punkt.

In ein Hotel in Reutlingen sandte ein Reisen­der eine Depesche, in welcher er seine Ankunft meldete und bat, ihm einen Wagen zur Bahn besorgen zu lassen. Die Depesche sollte lauten:Komme 9 Uhr 14. Wagen bestellen", lautete aber durch versehentliche Verstellung des Punktzeichens:Komme 9 Uhr. 14 Wagen bestellen". Somit harrten der Ankunft des Reisenden 14 Kutscher mit ihren Landauern.

Da- Unglück auf der Isar in München.

lieber den Hergang des in gestriger Nummer ge­meldeten Unglücks, dem vier, auf einer Jnspektionsfahrt begriffene Beamte der Münchener Flußinspektion, zum Opfer gefallen sind, wird noch gemeldet: Ungefähr um 81/4 Uhr morgens verlangte Bauamtmann Kahn, der Flußwart solle am rechten Ufer bei der für die Arbeiter zur Unterkunft bestimmten Blechhütte in Neugereumt ge­genüber vom Profil 147 anlegen. Trotzdem.Mäfsinger den Beamten auf die Schwierigkeit und Gefährlichkeit die­ses Unternehmens aufmerksam gemacht habe, sei der Bau­amtmann auf Landung bestanden. Das Schiff fuhr hart am Ufer auf drei dort eingerammte Pfähle auf, von denen zwei brachen, worauf sich, laut Angaben eines Augenzeu­gen, das Schiff vorne in die Höhe bäumte, hinten Wasser faßte und von den eindringenden Wogen umgekippt wurde. Ms das Schiff wieder an die Oberfläche kam, barg es niemand mehr von den Insassen. Zunächst ge­lang es dem Flußwart Mäfsinger, das Fahrzeug wie­der zu erklimmen, gleich darauf auch dem Arbeiter Duxen- reiner, der das Schiff von der Hinteren Seite erklet­terte. Banamtmann Kahn, Bauamtsaffessor Spiegel und Oberfchreiber Bechter wurden von den Wogen fortgerissen. Einige hundert Meter ifarabwärts ge­genüber vom Profil 155 waren Arbeiter vom städtischen Elektrizitätswerk bei einer zu legenden Hochspannungsleit­ung beschäftigt. Diese sahen den Assessor Spiegel und den Bauamtmann 'Kahn, die sich beide an den schwimmen­den Schiffsbänken festgeklammert hatten, daher treiben. Assessor Spiegel wischte sich fortwährend schwimmend das Wasser ans den Augen und schrie laut um Hilfe:Helft, da könnt Ihr leicht herein, da ist's nicht tief!" Der Banamtmann rief ebenso verzweifelt um Hilfe, konnte aber, trotzdem er nur eine kurze Strecke vom Ufer entfernt war, ebenfalls nicht gerettet werden. Leider waren eben zufällig zur Unglückszeit die Schiffe anderweitig verwen­det, auch war kein Seil zur Hand. Und fv sich in das Wasser zu wagen, erschien bei der reißenden Strömung zu gefährlich ufird aussichtslos. Kurz nachdem die hilfe­rufenden Beamten an den Elektrizitätsarbeitern vorbei­getrieben waren, kam der Kahn selbst mit dem Flußwart und dem Zimmermann Duxenreiner daher. Der Flußwart steuerte und hatte zu tun, das Schiff durch den Strom zu lenken. Etwa 200 Meter oberhalb, ungksfikr bei Profil 170 sah man, wie das Schiff abermals umschloß Dort rettete sich mit äußerster Anstrengung Flußwart Mäfsinger dur ch Schwimmen an das linke Ufer, wäh­rend Duxenreiner unterging. Trotz angestreng­ten Suchens konnte auf dieser Strecke von den Leichen nichts gefunden werden. Bei dem 11/2 Stunden von der Unglücksstelle entfernten Grüneck wurde Um 1 / 2 10 Uhr der Kahn aufgefischt und gleich darauf auch die zwei Bänke, and ie sich die verunglückten Beamten angeklammert hatten!

KMdsk und DoMkvietschaft.

Stuttgart, 22 . Mai. Die Frühj ah r s m ö b e I m e ss e in der Gewerbehalle nahm heute Vormittag ihren Anfang. Gleich zu Beginn der Messe wurde mit der großen Anzahl von auswärts er­schienenen Händlern eine Reihe von Käufen avgeschlossen. Die Zu­fuhr ist eine s-br umfangreiche. Es sind sowohl komplette Zimmer- einrichiungen als auch einzelne Möbel in allen Ho!z und Srilarten zum Kauf geboten. Sehr reichhaltig ist die Auswahl in Sitz- und Polstermöbeln. Ferner weist die Messe Hmnvenbretter. Gardeiobe- breticr, Schirmständer. Küchengeräte. Spiegel, Luxus- nrd Galanterie­waren der verschiedensten Arten auf. Aus dem Gewcrbchalleplatz werden Gaitemnöbcl und Leitern, sowie Korb- und Küblerwaren seil- geboten. Der Porzellanwarenmarkt findet auf dem Charlsttenplatz statt

I» KlriniugerShet« find mehrere junge Gänschen, die von weggeworsencn Maiblümchcn gefressen haben, verendet. Eine Mahnung zur Vorficht!

Bom Badeusee. In erschreckend großer Zahl treten in einzelnen Gebieten der Seegegeud die Maikäfer aus. Manche Bäume find geradezu kahl gefressen. Hektolitermeise werden die qe- fräßigen Krabbler gesammelt und abgelicfen. Die Gemeinden zahlen Prämien.

U«S Badenweiler wird uns geschrieben: Da? Nestelst ist in einem Maikäferjahr auch Maikäfertod Ein einmaliges Spritzen genügt, um die Maikäfer, di- auch in den Weinbergen großen Schaden anrichten, zu töten Eine praktische Probe mit R-florit wurde von den Herren Gebrüder Wechsler hier gemacht.

Berlin, 22. Mai. Die Wechsel stempelst euer erbrachte iw Reichspostgcbiet im April di. Js. (also im ersten Monat des neuen Fiskaljahres) 1288 756 M.. im April IMS: 1 688 818 M. In Württemv-rg betrugen die Einnahmen 33,484 M-. i. Vorj. 29 058 M, in Bayern U2078 M., i. Vorj. 103107 M. Im ganzen Deutsche» Reich wurden 1444317 M, i. Vorj. 1230981 Mark vereinnahmt.