trollvorschriften strikte befolgt würden, wenn jeder bis Kum letzten Arbeiter seine Schuldigkeit tun würde, dann würden die Unglücksfülle eingeschränkt tverden. Gegensei- tiges Vertrauen ist die erste Bedingung, um spätere Unglücksfälle möglichst zu verhindern.
Mg. B ehrens (wirtsch. Vgg.): Die Lothringische Regierung scheint ohnmächtig gewesen zu sein gegenüber den Unternehmern. (Sehr richtig.) Sie ivagte nicht, obgleich das Gesetz es vorschreibt, die Knappschaftsvereine überall zu fördern. Die Arbeiter müßten für die gemeinsame Sicherheit der Grubenbetriebe mitverantwortlich sein.
Gyssling (frs. Vp.): Die vielen Unglücksfälle weisen auf das Bestehen von Mißständen hin, die unbedingt beseitigt werden müssen. Die Bergarbeiter haben Anspruch auf weitgehenden Schutz. Die Berieselung der Gruben darf auch an Feiertagen nicht eingestellt werden.
Darauf wird ein Vertagungsantrag angenommen.
Nächste Sitzung Montag l 1 Uhr: kleine Vorlagen, Handelsabkommen mit Amerika, dritte Lesung.
Schluß der Sitzung 4HZ Uhr.
*
Tie Sitzung vom Montag leitete der Präsident Graf Stolberg mit der Bekanntgabe der Vertagungs- Vorlage ein. Ter Reichstag soll bis zum 19. November vertagt tverden.
Ohne Debatte wurde hierauf die dritte Beratung des Weltpost Vertrags, ebens) die erste und zweite Beratung des Vertrags Zwischen Deutschland und Norwegen und die dritte Lesung des Z u s a tz ü b e r e i n- komme ns zum Handels- und '-2 chiff ah rtsv ertrag mit der Türkei angenommen. — Ebenso nach kurzer Debatte das Handelsabkommen mit Amerika. — Es folgt die zweite Lesung des Gesetzes üetr. die Abänderung des R ei ch sb ea mt e n g es e tz cs, des Beamtenhinterbliebenen-Gesetzes und des M il i tä r h i n t er b l i eb e n en-G esetz es. Die Kommission beantragt die Annahme beider Vorlagen Und die Annahme einer Resolution betr. umfassende Revision des Reichsbeamtengesetzes, sowie eine Resolution dahingehend, daß die Wohltaten des Z 10 des Beamtenhinterbliebenen- Gesetzes tunlichst bald in das Fürsorgegesetz aller Bundesstaaten übergehen. Es erfolgt einstimmige Annahme.
Sodann folgt die
dritte Lesung des Etats.
Bebel (Soz.) kritisiert die Arbeiten des Blocks und die Haltung der freisinnigen Parteien, die ein politisches Canossa darstelle. Ter Block sei ein so zartes Gewächs, daß der Reichskanzler die größte Sorgfalt beobachten müsse, um sein Wachstum nicht zu stören. Redner bedauert, daß nicht eine starke liberale Partei als Puffer zwischen seiner Partei und den Konservativen besteht. In der Politik Bülows heißt es: Deutschland in der Welt hintendran, Preußen isn Deutschland hintendran. Trotz der höchst traurigen Finanzlage des Reichs veranlasse Bü- low Ausgaben, die mindestens 100 Millionen neue Steuern erfordern. Alle Ausgaben für Marine und Heer sollten durch eine Rcichseinkommensteuer bestritten werden müssen, die allein die ganze Frage lösen könne. Bald stehe man vor Hungersnotkrisen; wenn die Preissteigerung so weitergehe, werden Sie etwas erleben, namentlich im Falle einet industriellen Krises und starken Arbeitslosigkeit, dann sind Sie mit Ihrer Weisheit zu Ende. Gehen die Tinge so weiter, so muß der Reichstag zu einer außerordentlichen Session einberufen werden. Wir sind weit davon entfernt, Deutschland eine Niederlage zu wünschen; wir betrachten den Krieg als größtes Unglück und werden stets den Versuch, einen Krieg hervorzurufen, mit allen Mitteln bekämpfen. Dem Abrüstungsgedanken stehe ich skeptisch gegenüber, Deutschland sollte aber der Erörterung nicht sernbleiben. Die Verhandlungen des Flottenvereins sind nicht geeignet, im Auslande großes Vertrauen zur Friedensliebe Deutschlands zu erwecken.
Bassermann (natl.) erklärt seine Zufriedenheit mit der Tätigkeit des Blocks unter Heinweis auf die zahlreichen Resolutionen, die eine große Tat in sozialpolitischer Hinsicht seien und dazu berechtigen, auch der kommenden Tagung mit Vertrauen entgegenzusehen. Dem Flot- tenverein könne man gratulieren. Seine Partei sei nach wie vor für eine starke Flotte. Nach seiner Rede in Mannheim müsse Bebel doch nicht so schlecht über das deutsche Vaterland urteilen. (Sehr gut? und Beifall.)
Abg. Haußmann (Dtsch. Vpt.) meint, aus der Rede Bebels habe der Zorn über die Wahlniederlage herausgeklungen. Deshalb beurteile er (Bebel) die Reichstagstätigkeit abfällig. Man habe in der 12wöchigen Session genug geschafft. Für den Kolonialsekretür sei seine Partei schon früher eingetreten. Nachdem Redner dann noch gegen Bebel polemisiert erkennt er die erzieherische Tätigkeit des Flottenvereins an, wenn dieser auch manchmal über das Ziel hinausschieße. Was die Haltung Deutschlands in der Mbrüstungsfrage anlange, so halte er sie persönlich nicht für zweckmäßig.
Abg. Müller-Meiningen (frs. Vpt.) weist die Vorwürfe Bebels gegen die Tätigkeit des Reichskanzlers urück: der Senioren-Konvent des Reichstages entwerfe een Geschäftsplan des Hauses und da hätten die Sozialdemokraten den gleichen Einfluß wie alle übrigen Parteien. (Leoh. Beifall.) Bebel habe sich nur an den Freisinnigen wieder einmal reiben wollen. Eugen Richter sei noch auf dem; Totenbette von der sozialdemokratischen Presse in der unflätigsten Weife beschimpft worden. (Lärm bei den Soz.-. Der Redner weist den Vorwurf Bebels, als ob seine Partei bei einzelnen Punkten umgefallen sei, als unbegründet Zurück. Weiterhin greift der Redner die Sozialdemokratie heftig an. (Während seiner Ausführungen, welche häufig won Beifallskundgebungen und Heiterkeit auf der einen und Unruhe und Lärm bei den Soz. unterbrochen wurde halten Abg. aller Parteien die Rednertribüne dicht umdrängt.
Abg. Rösicke (Bd. d. L.w.) — anfangs wegen der fortdauernden Erregung auf der Tribüne schwer verständlich — drückt hem Reichskanzler sein Vertrauen aus und wendet sich gegen die Ausführungen Bebels.
Abg. Liebermann v. Sonnenberg (wirtsch., Vgg.) erklärt, seine Partei werde gegebenenfalls den Etat Vgg.- an bloe annehmen.
Nachdem noch Abg. Bebel den Aeußerungen des
Vorredners entgegengetreten und Abg. Mugdan auf das Wort verzichtet, wird die Generaldebatte geschlossen.
In der Spezialdebatte bedauert beim Etat Reichskanzler Abg. v. Damm (wirtsch. Vgg.) den Bundesratsbeschluß vom 28. Febr. in Sachen der Regentschaftsfrage in Braunschweig. Braunschweig. Bundesratsbevollmächtigter Geh. Rat von Boden legt die Haltung der braunschweigischen Regierung in dieser Frage dar. Abg. Wehl (ntl.) polemisiert gegen den Abg. Götz von Olenhusen (Dtsch. Hann.). Abg. Karenhorst (Rchspt.) verliest eine Erklärung feines abwesenden Freundes Langerfeld in Braunschweig über die braunschweigische Thronfolgefrage. Nach einigen Bemerkungen des Abg. Götz v. O lenhusen (Dtsch.-Hann.) sagt Staatssekretär v. Posadowsky, das Gefühl der persönlichen Anhänglichkeit an den angestaunten Fürsten dürfe nicht mit politischen und praktischen Zielen verknüpft sein, lieber dem Loyalitätsprinzip stehe noch die Wohlfahrt des deutschen Reiches.
Nach weiterer unbedeutender Debatte wird der Etat des Reichskanzlers und der Reichskanzlei genehmigt. Darauf tritt Vertagung ein.
Nächste Sitzung morgen Dienstag Vormittag 11 Uhr. Tagesordnung: Etatsberatungen und 3. Lesungen.
Schluß 71/2 Uhr.
ten gelang es, sich zu retten. Das Feuer wütet fort. Es besteht keine Hoffnung, daß die übrigen überleben werden; es wurden bereits 25 Leichen geborgen.
De« »e«e Gouverneur für Kamerun. Wie
die Nmdo. Mg. Z»g. meldet ist der bisherige Gouverneur von Kamerun v. Puttkamer in den einstweiligen Ruhestand versetzt und an seiner Stelle der Geh. LegauonS- ral Dr. Seitz, bisher Dirigent m der Kolouialabtkilung des Autzw. Amts zum Gouverneur von Kamerun ernannt worden. Weiter teilt das Blatt mit, daß die Kolonialverwaituvg mit Rücksicht auf die besonderen Verhältnisse des Südbczilks von Kamerun in Verhandlungen getreten ist, um die Wiederentsendung des Haupt manns Dominik dorthin in die Wege zu letten. * * *
Gi« Attentat gegen den Zaren vereitelt.
Nach einer Meldung veS Londoner „Dmliß Telegraph* au» Petersburg ist ein großartige« Komplott, dessen Zweck war, Zarökoje Sselo zu überrumpeln und dort alle Personen zu ermorden, vereitelt worden. Achtzig Terroristen, die in drei Gruppen geteilt waren, wollten angeblich den Plan aussührrn. Einige Reserve Osstziere wie andere Beamte seien in die Verschwörung verwickelt. Die erste Gruppe sei am Freitag, 3. Mai, zu je zweien und Dreien in ZarSkoje Ssels angekommen, alle 34 Personen seien aber verhaftet worden und man habe bet ihnen Dokumente gefunden,' auf Grnnd deren fast alle anderen in Petersburg verhaftet wurden.
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Mges-KßrsrM.
Braunschweig, 13. Mai. Der „Landeszeitung" zufolge hat die heutige vertrauliche Sitzung des Landtag s hie Schwierigkeiten in Betreff der Kandidatur des Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg beseitigt. Die Regentenwahl erfolgt vorausscht- lich Donnerstag oder Freitag.
Mannheim, 13. Mai. Die Ausstellung war gestern von gegen 60 000 Personen besucht. Die Zahl der verkauften Dauerkarten beträgt bereits über 50 000, ein Erfolg, den niemand erwartet hat. In Voranschlag rechnete man auf einen Absatz von nur 15 000.
München, 13. Mai. Das Zentrum stellt den Bürgermeister Johann Müller von Teuschnitz als Gegenkandidaten Grandin ge rs ans. Grandinger erklärt, er halte an seiner Kandidatur fest, und erwiderte einem Bcfrager, er stimme vollständig dem liberalen Programm in der Schulfrage zu.
München, 13. Mai. Das große Komitee des letzten deutschen Schützenfestes hat sich nunmehr aufgelöst. Tie Abrechnung ergab ein Defizit von Mark 33 368, dessen Tilgung die Stadt, die beiden Schützengesellschaften, einige Großbranereien und einige wohlhabende Schützen übernehmen. — Der eben in München befindliche Zirkusinhaber S t 0 sch-S a rr a sa ni hat sich an den Magistrat gewendet mit dem Vorschläge, ihm einen Bauplatz unentgeltlich abzutreten. Er sei dann bereit, ein Zirkusgebäudc aus Stein und Eisen auf seine eigenen Kosten zu erbauen.
Arco, 13. Mai. Prinz Moritz von Sachsen- Alt e n b u r g ist hier gestorben. Er war ein Bruder des regierenden Herzogs von Sachscn-Altenburg und ist 77 Jahre:alt geworden.
Bukarest, 10. Mai. Angeblich hat man hier ein Komplott bulgarischer Anarchisten zur Ermordung des Königs Karl von Rumänien entdeckt. Tie Polizei habe bei einem gewissen Tantscho Gaidow, der als italienischer Gipsfigurenhändler verkleidet war, anarchistische Schriftstücke gefunden, die auf die Abficht der Verschwörer schließen ließen. Gaidow gebe zu, daß das Attentat für den 23. Mai geplant gewesen sei, lehne cs aber entschieden ab, weitere Enthüllungen zu machen.
Madrid, 13. Mai. Einer Meldung aus Melilla zufolge fand gestern vier Stunden von Melilla entfernt eine große Schlacht zwischen den Sultanstruppen und den Leuten des Roghi statt. Letztere wurden geschlagen. Beiderseits erlitt man starke Verluste. Die Sultanstruppen Hausen mit Plünderungen und Brandstiftungen im Gebiet des Roghi, der sich von Zeluan auf Kebdana zurückziehl.
Ncwhork, 13. Mai. Die Zahl der Toten bei dem Eisenbahnunglück in Los Angelas beträgt 35; es sind meistens Deutsche aus Pensylvanien, die als Mitglieder eines geheimen Ordens einen Ausflug nach der Küste des Stillen Ozeans machten.
Nervyork, 13. Mai. Nach einer Meldung des „Newyork Herald" erklärte Präsident Diaz, Mexiko sei geneigt, zusammen mit den Vereinigten Staaten ein gemeinsames Protektorat über die mittelamerika- nischen Staaten zu übernehmen.
Mexiko, 13. Mai. Auf dem Cornethasschachte der Tenere-Kupfermine in Velardena wurden 107 Bergleute durch Feuer e in g e s ch lo ssen. 17 Bergleu
Während eines Familienäusflugs von Ebingen auf den Hohenzollern versuchte der Bauwerkmeister Rehfuß von Balingen die auf dem Hivhenzollern angebrachte Kletterstange zu erklimmen. Die Stange brach plötzlich entzwei und der stellen gebliebene Teil drang Rehfnß in den Unterleib ein. Er wurde schwer verletzt heimgefahren.
Aus Speyer wird gemeldet: Die französische Regierung genehmigte die Auslieferung des nach Paris geflüchteten Kassierers Müller, der der Gewerbebank nahezu eine Million Mark unterschlagen hat.
In Offenbach a. M. explodierte in der Nacht auf den Dienstag auf dem Gesimse der Polizeiwache 1 im Hofe des Stadthauses eine aus einer starken Eisenröhre hergestellte B o m b e. Das Sandsteingesimse wurde zerschmettert, die Fenster find zertrümmert und auch sonst haben sne umherfliegenden Sprengstücke ihre Spuren hinterlassen. Von den Beamten wurde niemand verletzt. Vom Täter fehlt jede Spur.
In dem Dorfe Benolpe an der Ruhr-Siegbahn wurden Sonntag Nachmittag durch Großfeuer sechs Wohnhäuser, darunter zwei Doppelhäuser mit sämtlichen Stallungen zerstört.
In Lütgendortmund ist die große Dampfschreinerei der Firma Holtemeier niedergebrannt. Außer den gesamten Gebäulichkeiten sind enorme Holzvorräte und wertvolle Betriebsmaschinen vernichtet worden. Der Schaden ist sehr bedeutend.
Der Voss. Ztg. wird aus Oldenbnrgein großer Wald- und Moorbrand gemeldet. Ein Landmann ist in den Flammen umgekommen.
In Potsdam wurde von einem Motorboot der Teltower Kanalgesellschaft auf der Havel bei Babelsberg ein Rnd er b 0 0 t ü b err a n nt und quer hurchgeschnitten. Neun Personen fielen ins Wasser; eine Frau und zwei Kinder sind ertrunken.
Ein gewaltiger Waldbrand fand, wie die „Stettiner Montagsz-eitung" meldet, in den Waldungen bei G 0 lln 0 w statt. Die Feuerwehren der sämtlichen benachbarten Orte mußten bis gegen Abend in Aktion bleiben; der Brand dehnte sich über eine Meile in der Länge und mehrere Kilometer in der Breite aus. Der Schaden ist noch nicht zu übersehen. Es wird Brandstiftung angenommen. Abends 10 Uhr wurden die Einwohner Goil- nows erneut alarmiert; das Feuer war an verschiedenen Stellen wieder Mm Ausbruch gekommen.
Aus Königsberg in Preußen wird gemeldet: Infolge Schankelns kippte am Sonntag ein Ruderboot mit fünf jungen Leuten auf dem Pregel um. Drei von ihnen konnten gerettet werden, während zwei ertranken.
Der Lok.-Anz.' berichtet, daß sich der Major Bal- dicn von dem Anco n a überragenden Felsen in die Tiefe stürzte. Der Major unternahm in der Nähe von Ancona Ausgrabungen und geriet, .da ihm die Regierung einen Zuschuß verweigerte, in finanzielle Schwierigkeiten.
In dem Dörfchen Kienthal (Bezirk FrUtigen im Kanton Bern) fand ein Erdrutsch von einer Fluh statt. Er begann in der Nacht von Freitag auf Samstag und wiederholte sich in der Nacht vom Samstag auf Sonntag. Ein Haus fiel in Trümmer und verbrannte; zwei Menschen wurden dabei getötet. Der Erdrutsch war so stark, daß das Tal ganz ausgefüllt ist.
In Juzien bei Melun (Dep.-Seine et Marne) verunglückte der Obergärtner des Schloßherrn Laroche beim Versuche, eine in einem Brunnenschächte befindliche Dynamomaschine zu reinigen, infolge Einatmens von Stickgasen. Vier Arbeiter, welche dem Verunglückten Hilfe bringen wollten, fanden gleichfalls den Tod.
Aus WüMkMßLrg-
Born Landtag. Mit Schreiben des Staatsministe- riums ist dem Präsidium der Zweiten Kammer der Entwurf eines Gesetzes betr. Aenderungen einiger Schulgesetze zugegangen.
Fleischerverbandstag. Der Bezirksverein Königreich Württemberg des deutschen Fleischer-Verbandes hielt seinen diesjährigen Bezirkstag unter sehr zahlreicher Beteiligung im prächtig geschmückten Kirch- heimu. Teck ab. Bei den geschäftlichen Verhandlungen begrüßte der Vorsitzende, Metzgermeister Häußermann, insbesondere die anwesenden Vertreter der Zentralstelle für Gewerbe und Handel, des Oberamts Kirchheim, der Handwerkskammer und der Stadt Kirchheim. Sämtliche genannten Vertreter antworteten in kurzen Ansprachen auf die Begrüßungsrede des Vorsitzenden, wobei der Vertreter der K. Zentralstelle, Oberamtmann Beutel, der hervorragenden Tätigkeir des Verbandes in der Mittelstandsbewegung gedachte und hervorhob, welche Förderung das Genossenschaftswesen durch den Fleischerverband erfahren habe. Nur wo eine zielbewußte Selbsthilfe Platz greift, könne der Staat helfend eingreifen. Der Kassenbericht des Bezirksvereins, dessen Einnahmen 3704,73 Mt- und Ausgaben 3345,91 Mark betrugen, wird als günstig bezeichnet. Bezirksvorsitzender L. Häußermann erstattete den Jahresbericht. Das vergangene Jahr war durch die eingetretene Viehteuerung und damit in Verbindung stehende Fleischteuerung ein schweres. Redner verbreitete sich eingehend über die heutigen Fleischpreise. Nicht die Metzger Jeien die Fleischverteurer, man möge ihnen billiges Vieh liefern, dann würden sie auch niedrige Preise fordern. Das möchte er besonders an die Adresse des Bauernbunds richten. Weiter sprach Redner über die Sozialdemokratie. Mit Genugtuung könne er hervorheben, daß das Verhältnis zwischen Meistern und Gesellen ein erfreuliches sei. Bedauernswert ist, daß die Regierung die Konsumvereine begünstige zum Nachteil der Handwerker. Erfreulich sei die Annahme einer Gesetzesvorlage im Bundesrat,: welche den kleinen Befähigungsnachweis fordere. Nur wer Meister ist, dürfe Lehrlinge halten. Mit der Devise einer für Alle, Alle für einen, werde der Verband allezeit voranschreiten. Nachdem C. Gwinner-Stuttgart über den Verbandstag ia