Königsberg berichtet hatte und die Festsetzung des Haus­haltsplans pro 1907 genehmigt worden war, referierte M ozer - Göppingen über die Lieferung von Fleisch- und Wurstwaren durch Großwurstereien an Konsum- und Ra­battvereine. Man könne sich nicht genug gegen die Kon­sum- und Rabattvereine wehren. Allen Lieferanten müß­ten Lieferungen an solche Vereine untersagt werden, an­dernfalls müßten die gegen diese Bestimmung handelnden Mitglieder aus den Innungen entfernt werden. Der Referent schlägt eine diesbezügliche Resolution zur An­nahme vor. H äußermann warnte entschieden gegen ein solch scharfes Vorgehen. Würde man solche Be­stimmungen treffen, so hieße das einen kolossalen Zwang auf die Innungen ausüben. Es ist vorteilhafter, hier vermittelnd einzugreifen, und jedem klar zu machen, daß es Ehrenpflicht eines jeden Jnnungsmitgliedes sei, nicht mehr an Konsumvereine zu liefern. Nach längerer De­batte einigte man sich dahin, jede Innung in dieser Frage selbst entscheiden zu lassen. Ein Druck auf die einzelnen Mitglieder von der Bezirksleitung dürfe jedoch nicht ausgeübt werden. Schlachthausverwalter Kern- Göppingen referierte bei der Erörterung neuerer das Metzgergewerbe berührender Entscheidungen von Behör­den, wobei namentlich die Haltung der Kgl. Kreisregier- nng in lllm einer scharfen Kritik unterzogen wurde. Hin­sichtlich dieses Punktes wurde folgende Resolution ange­nommen: Der heutige Bezirkstag wolle beschließen, daß der Bezirksverein beim K. Ministerium des Innern da­hin vorstellig wird, daß letzteres seine Unterbehörden an­weisen möge, sich bei Entscheidung von Handwerkerfragen den Rat der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel vorher einzuholen. G. I u ir g - Backnang und Franz- Aalen sprachen über die Frage der Weitererhebung der Fleischstener bis 1917 und beantragten eine Resolution, wonach der Bundesrat ausgefordert werden soll, einem derartigen Verlangen der Städteverwaltungen nicht statt­zugeben. Diese Resolution fand denn auch einstimmige Annahme. Bezüglich der Gründung einer Verbands­zeitung fand eine Aussprache statt, deren Ergebnis war, dieser Frage nicht näher zu treten. Bei der daraus fol­genden Wahl wurde Bezirksvorsitzender L. Häußermann einstimmig zum Vorstandsmitglied zum deutschen Fleischer- verbnud gewühlt. Zn Delegierten des 90. deutschen Flei­scherverbandstags in Hamburg wurden Bracher-GöpPin- gcn, Gwinuer-Stnttgart und zum Ersatzmann Kreß-Ulm bestimmt. Zum Schluß wurde der Vorstand einstimmig wiedergewählt und beschlossen, den nächstjährigen Bezirks­tag in .Heilbronn abzuhaltcn.

Eine Verfügung für den Radfahrverkehr hat das Ministerium des Innern zufolge einer unter den Bundesregierungen getroffenen Verständigung erlassen. Der lglUptsächlichste Inhalt dieser Verfügung, die unter Aushebung der bisherigen Bestimmungen einerseits neue Vorschriften gibt, andererseits, die bisher in Geltung ge­wesenen zweckmäßig .ausbaut ist u. a. folgender: Jedes Fahrrad muß versehen fein: 1) mit einer sicherwirkenden Hemmvorrichtung (eine neue Bestimmung); 2) mit einer helltönenden Glocke zUm Abgeben von Warnungszeichen; 3) während der Dunkelheit und bei starkem Nebel mit einer hellbrennenden Laterne mit farblosen Gläsern, welche den Lichtschein nach vorn auf die Fahrbahn wirft. Der Radfahrer hat «ine neue Bestimmung für das ganze Land eine auf feinen Namen lautende Radfahrkarte bei sich zu führen, und auf Verlangen den zuständigen Beamten vorzuzeigen. Tie Karte wird von der Ortspoli- zeibehörde des gewöhnlichen Mstenthaltsorts des Radfah­rers ausgestellt. Innerhalb geschlossener Ortsteile darf nur mit mäßiger Geschwindigkeit gefahren werden. Aus unübersichtlichen Wegen, insbesondere nach Eintritt der Dunkelhheit oder bei starkem Nebel, beim Einbiegen aus einer Straße in die andere bei Straßenkreuzungen, fer­ner beim Passieren enger Brücken und Tore, sowie schma­ler und abschüssiger Wege, endlich überall da, wo ein leb­hafter Verkehr stattfindet, muß langsam und so vorsichtig gefahren werden, daß das Fahrrad nötigenfalls auf der Stelle zum Halten gebracht werden kann. In allen diesen Fällen, sowie bei jedem Bergabfahren ist cs verboten, beide Hände gleichzeitig von der Lenkstange oder die Füße von den Pedalen zu nehmen. Weitere Bestimmungen betreffen die Abgabe der Glockenzeichen. Der Gebrauch von Sig­nalpfeifen, Huppen, usw. ist untersagt. Das Umkreisen von Fuhrwerken, Menschen und Tieren und ähnliche Beweg­ungen welche geeignet find, Menschen oder Eigentum zu gefährden, den Verkehr zu stören oder Tiere scheu zu ma­chen find verboten. Das Radfahren ist außer auf den sog. Radfahrwegen nur auf den für Fuhrwerke bestimmten Wegen und Plätzen gestattet. Außerhalb der geschlosse­nen -Ortschaften darf das Fahren mit Zweirädern auch auf den neben den Fahrwegen hinführenden nicht erhöhten Banketten stattsinden. Die 'Verordnung tritt am 1. Januar 1908 in Kraft. Bemerkenswert ist auch: Das Wettfahren auf öffentlichen Wegen und Plätzen ist verboten.

Bo» der Gisenbsh«- lieber die Benutzung der Wagen IV. Klaffe aut den Lnschlußstrecken wurde von den badischen Bahnen folgendes bestimmt: (Badisch-wütttem- bergische Usbergänge): 1. Mergentheim. Durchlauf van Wagen IV. Klaffe findet nicht statt. 2. lieber gang Jagstfeld. In einigen Gonutagszügen laufen Wagen IV. Klaffe bis und von Mosbach durch, hinsichtlich deren Benützung die allgemeinen Bestimmungen g-licn 3. lieber gävge Breiten und Schiltach. Sämtliche Person errztzge iühren Wagen IV. Klaffe bis und ab Bruchsal bezw. Häu­slich. Wegen deren Benutzung wird auf das in: Eingang gesagte verwiesen. 4. ilebergaug Bilfingen. Bei der von Baden gestellten Ausrüstung eines Augspaares Villingen- Schwenningen und zurück (Züge 450/5!) wird die IV. Klaffe nicht geführt. Reisende mit Fahrkarten VI. ÄRffe aus WÜritewbergisthen Strecken dürfen die III. Klaff-' be­nutzen. 8. Urbergang Mustern. Aus der Strecke Radoiftvll- Friedrichshafen.Rndau wird die IV. Klaff- nicht geführt. Die Rettenden mit Fahrkarten IV. Klaffe benützen die III. Klaffe.

Das Ergebnis des Landesschietzens i« Alm

ist folgendes: Airs Feldfestfch eibeKönig Wilhelm" gewann den ersten Preis (Pokal des Königs) Neuburger- Geislingen mit 35 Kreisen, 2. Höhe-Donzdorf, 3. Pfeil- sticker-Jsnh, 4. R. Vogel-Ulm, 5. Horn-Uutertürkheim,

6. Flick-Stuttgart, 7. Eder-Neumarkt i. O., 8. Haug-Tüb- ingeu, 9. Dr. Beutter-Göppingen, 10. Löchner-Göppingcn, 11. Bugatzer-Leutkirch, 12. Menzel-Stuttgart. Stand­festscheibeUlm": 1. Beckmann-Stuttgart (Ehren­gabe der Stadt Ulm im Wert von 200 Mk.), 2. Stapf- Stuttgart, 3. Preßmar-Lauptheim, 4. Buck-Ulm, 5. Mayer- Geislingen, 6. Schnopp-Biberach, 7. Röhm-Uhingen, 8. Mauth-Sonthofen, st. Backmann-Heidenheim, 10. Widt- mann-München, 11. Herrmann-Heilbronn, 12. Zam- Perl-Stttttgart, ArmeegewehrscherbeVa­terland": 1. Röck-Neu-Ulm, (Medaille des Kaisers), 2. Wahl-Oborndorf, 3. Häuber-Ludwigsburg, 4. Triebel- Aügsburg, 5. Stapf-Stuttgart, 6. Lechner-Nürnberg, 7. Lang-Schweinfurth, 8. Bankel-Lauf, 9. Herrmann-Dillin­gen, 10. Vieli-Schanz (Allgäu). Stand meister­scheibe: 1. Lechner-Nürnberg, 2. Bäuerle-Schnaitheim, 3. Heimhüber-Sonthofen; F e l d me i ste rsch ei b e: Fuchs-Heilbronn, 2. Fischer-Mühlen, 3. Vogel-Ulm, Armeegewehrmeisterscheibe: 1. Lechner-Nürn­berg, 2. Geyer-Ulm, 3. Lang-Schweinfurth; Feld­glück: 1. Vogel-Heidenheim, 2. Weyl-Ulm, 3. Ganpp- Biberach, 4. Heimhüber-Sonthofen, 4. Rist-Kempten usw. Stand gl ück: 1. Schmied-Ansbach, 2. Weyler-Ulm, 3. Biermann-Altshanfen, 4. G. Maier-Ulm, 5. Jennewein- Holzkirchen üsw.Pr ämien sch eifie"Schwaben": 1. Brunner-München, 2. Bechner-München, 3. Lechner- Nürnberg, 4. Schwegelbaner-Heidenheim, 5. Greiner- Haßfurt, 6. Rohrmoser-Weil, 7. Fenchtinger-Jsny, 8. Pfleiderer-Eßlingen, 9. Heimhüber-Sonthofen, 10. Schmid- Memmingerberg usw. Der Gruppenpreis fiel der Schützen­gilde Oberndorf zu, deren Vertreter 346 erschossen.

Plochingen, 13. Mai. Im Waldhorn hier tagte gestern der Landes« nsfchnß des Schwäb. Alb- ver eins. Die Verhandlungen drehten sich hauptsäch­lich um die Beratung des Voranschlags für 1907 und verschiedener Anträge zur Vorlage für die am 2. Juni stattfindende Mitgliederversammlung des Vereins. Zn Be­ginn der Verhandlungen wurde bekanntgegeben, daß eine große Anzahl von Gemeinden und Amtskorporationen in Würdigung der Bestrebungen des Albvereins diesem jähr­liche Zuwendungen bewilligt haben. Mit Ende des Jah­res 1906 zählte der Verein 29 654 zahlende Mitglieder. Für 1907 rechnet derselbe mit einer Einnahme von Mk. 54 500; die Ausgaben fetzen sich zusammen aus Mk. 25000 für die Herausgabe der Vereinsblätter und 10 400 Mk. für Vereinsgabe an die Mitglieder bestehend in dem Blatt Heidelberg, der Generalkarte und der Wegkartc Reutlin­gen Urach. Für Arbeiten werden ausgeworfen M. 20 500. Davon erhalten die zehn Gaue Mk. 12335. Zu gemein­samen Arbeiten innerhalb der Gaue find ca. Mk. 2500 vorgesehen und für Unternehmungen außerhalb des Ber- einsgebietes ca. Mk. 5000, davon für die sieben Verbände Mk. 3170 und für sieben einzelne Ortsgruppen M. 1600, (Biberach Mk. 200, Rottenburg Mk. 100, Oberndorf M. 170, Stuttgart Mk. 700.). Neben der Verfügungsfumme des Vorsitzenden mit Mk. 600, betragen die Verwaltungs­kosten Mk. 7000. Für außerordentliches find Mk. 1500 angesetzt. Die heurige Sommerfestfahrt geht auf die Teck, die Herbstversammlung wird in Gmünd abgehalten. Als Ort der nächstjährigen Herbst-Versammlung kommen Rot- tenbnrg und Oberndorf in Betracht. Allgemeine Freude rief die Ueberreichung einer Spende von Mk. 1000 her­vor, welche als Angebinde zum 70. Geburtstag des Vor­sitzenden ermöglichen soll, in einerCamererstiftung" sein Andenken im Verein fortznerhalten. In Baden sowie in Bayern (Donauwörth) sind neue Ortsgruppen des Vereins entstanden.

8angenarge», 15. Mai. Eine erfreuliche Bautätig» keit wacht nch in diesem Frühjahr bemerkbar, die hoffen läßt, daß wir in dieser Saison auf einen regen Fremden­bestich rechnen dürfen. Unmittelbar am See ist ein neues, großes, modern eingerichtetes Hotelpenswnat (Koyser) er­standen, dos an Pfingsten eröffne! wird: ein weneres Gast­haus ist neben dem Gasthaus zur Fahne erstellt worden und wird ebenfalls noch in dieser Saison eröffnet werden. Mehrere Vrllenbauplätze am See find in die Hänve von Privaten übergegangen; auch Oberbürgermeister von Gauß in Stuttgart hat sich einen solchen Bauplatz erworben nno in Bälde wird wohl auch die Baugenoffenschaft zur Erricht­ung eines Erbolnnchh ims für wüitt. Staatsdiener mit den Bauarbeiren für idr Heim beginnen. Dem aufstrebenden Orr ist diese rege Bauläiigkeit von Herzen za gönnrn.

Montag nachmittag 3 Uhr scheuten in Cannstatt die Pferde eines mit Kohlen beladenen Wagens vor dem Durchgang vom Güterbahnhof. Ter Fuhrmann kam hier­bei so unglücklich unter den Wagen, daß ihm die Räder über den Kopf gingen und der Tod augenblicklich cintrat.

In Pflugfelden bei Ludwigsburg wurde am Sonntag eine Reihe von Verhaftungen vorgenommen. Es handelt sich um einen Straffall, der 9 Jahre zurück­liegt. Damals wurde ein Arbeiter wegen Körperverletzung eurf Grund zahlreicher Zeugenaussagen zu einer Zuchthaus­strafe verurteilt. Die Zeugen hatten ihn unter Eid über­einstimmend als den Täter bezeichnet. In der letzten Woche hat nun einer dieser Zeugen auf dem Sterbebett gebeichtet und vor dritten Personen wiederholt, daß er damals ebenso wie die anderen Zeugen einen falschen Eid geleistet habe, der eigentliche Täter sei ein jetzt noch in Ludwigsbnrg lebender Arbeiter. Daraufhin wurden die Verhaftungen vorgenommen.

Ter Bahnhof Geislingen war am Montag der Schauplatz einer aufregenden und gefährlichen Szene. Als der UM 2 Uhr 4 Min. nach Ulm abgchende Schnellzug eben kräftig anfuhr, warf sich eine etwa 30jährige, den besseren Ständen angehörige Dame, wie gesagt wird eine Französin, durch einen Sprung aus dem Fenster ihres Konpees und geriet in Gefahr, unter die Rüder zu kom­men. Dies wurde «Verhütet, da der Züg rasch Haltens konnte. Die Betreffende, die keinen Schaden nahm, scheint in gei­stiger Verwirrung gehandelt zu haben, dann sie fetzte ih­rem Verbringen in das Koupee den heftigsten Widerstand entgegen Und erst vier Mann des Bahnpersonals konnten mit ihr fertig werden und sie wieder nnterbringen.

Das kleine Gewstter», bas am Montag nachmittag über Geislingen wegzog, hatte in dem benachbarten Altenstadt einen ziemlich erheblichen Brand im Gefolge.

Der Blitz schlug in eine Scheune, die sofort in Flammeri stand. Sie brannte nieder und auch ein angebautes 2(4- stockiges Wohnhaus ist in seinem oberen Teil ansgebrannt.

lieber das Großfeuer in Hohenstadt OA. Geislingen werden dem Sch. B. noch folgende Einzelheiten berichtet: Das Feuer brach Freitag mittag gegen 1 Uhr in der Scheuer des Landwirts P. Baumeister jaus; es wurde, wie es allgemein heißt, durch fpielendeKin- d e r verursacht. Von der Baumeisterfchen Scheuer griff das Feuer auf das angebante Wohnhaus über; Haus und Schmer brannten in kurzer Zeit nieder. Bald nach Aus­bruch des Feuers brannte es gleichzeitig an zwei weiteren Stellen und zwar hatte Flugfeuer einige Strohdächer in der Nachbarschaft in Brand gesetzt. Die Gefahr, daß der ganze Ort in Flammen aufgehen könnte, lag jetzt sehr nahe. Die Einwohnerschaft brachte fast ihre gesamte Hübe aus den Hausern und lud sie auf Wagen, um sie in die benachbarten Felder zu bringen. Außerordentlich ge­fährdet warm die in der Nähe der in Brand geratenen Anwesen belegenen öffentlichen Gebäude: die Kirche, das Schul- und Rathaus und das Pfarrhaus; aus dem Rat­haus wurden in aller Eile die öffentlichen Bücher und Akten in Sicherheit gebracht. Die hiesige Feuerwehr war anfänglich nahezu machtlos; die sofort herbeigerufenen Nachbarfeuerwehren, insgesamt 9, griffen unter der Leit­ung des Bezirksfeuerlöschinspektors Oberamtsbaumeister Steiff energisch ein und vermochten so gegen Abend das Feuer soweit einzudämmen, daß es nicht mehr weiter um sich greifen konnte; ein Teil der Fmerwehrmannfchaften war auch die Nacht hindurch tätig. Die öffentlichen Ge­bäude konnten sämtlich gerettet werden. Außer dem Bau- meisterschm Anwesen wurde das Gasthaus zur Krone", das I. Rammingerfche Änivesen, Vas Haus des Mesners Sauer, sowie mehrere kleinere Häuser und Scheuern, insgesamt 9 Wohngebäude und 2 Scheuern, durch das Feuer zerstört. Unglücksfälle ka­men nicht vor. Das Vieh konnte überall gerettet werden. Die durch den Brand obdachlos gewordenen Einwohner find vorläufig untergcbracht und versorgt. Neben den Ge­bäuden ist viel Fahrnis mitverbrannt. Ter Schaden be­läuft sich auf ca. 100 000 Mk. Betroffen find in der Hauptsache Kleinbauern. Heute war Hohenstadt das Ziel vieler Touristen, die sich den durch das Feuer angerichteten Schaden an Ort und Stelle ansehen wollten. Die wesent­lichste Ursache für die große Ausdehnung des Brandes liegt in den Der noch Allgemein üblichen S trohdächern, die infolge der Trockenheit dem Flugfeuer besonders leich­ten Zündstoff botm.

Samstag labend 7 Uhr ereignete sich, im Tal bei Oberndorf ein schwerer Unfall. Zwei Knechte der Schwanenbranerei wollten einen mit Schutt beladmen un- befpannten Wagen zu Tal geleiten. Der Wagen kam bei dem starken Gefäll in zu raschen Lauf, stieß beimStern" auf das Trottoir und fiel Um. Dabei kam der eine der Knechte, der ea. 30 Jahre alte Bierführer I. Emmert von Wildentierbach, OA. Gerabronn, der eben bremsen wollte, Unter den Wagen und erlitt schwere Verletzungen, u. a. wurde ihm der linke Unterschenkel abgedrückt. Er wurde mittels Tragbare in das Spital verbracht. Der andere Knecht, der 17 Jähre alte Anton Schmid von Hirr- lingen, OA. Rottenburg, der den Wagen an der Deichsel leiten sollte, erlitt ziemlich schwere Kopfverletzungen.

Ans Osterburken wird berichtet: Auf dem bei Rosenberg befindlichen Fürstlich-Löwenstein'schen Domäne- gut find unter dm dort befindlichen polnischen Arbeitern die Pocken ausgebrochm. Die strengsten Schutzmaßre­geln find getroffen.

Am Samstag früh verunglückte der verheiratete Re­paraturarbeiter Vaas von Aalen dadurch, daß ei? an der Arbeit unter dem Kessel einer Lokomotive, von dem nachrUtfchenden Kessel erdrückt wurde, was den sofortigen Tod zur Folge hatte. Er hinterläßt eine Witwe mit sechs unversorgten Kindern.

Kertchtsjaal.

Karlsruhe, 14. April. Tie Strafkammer verur­teilte den Führer des badischen Zentrums, Geistl. Rat Wacker wegen Beleidigung des Landgerichtsdirektors Fleuzh in Freiburg zu 300 Mark Geldstrafe. (Fleuzh leitete die Verhandlungen gegen den Pfarrer Schwarz von Bonndorf wegen Meineid.)

Kcmde! »uL Z^orKsWirtschaft

Ntnttgnrl. Landesprodnktenbörse. Berich! »om >3. Mai. Nachdem der eisihnte Sonnenschein in der abgelaiife e» iMoche augebalten und die Temperatur sommerliche Höbe erreicht Pit, wäre jetzt der gesamten Vegetation ein ausgiebiger warmer Regen dringend zu wünschen, um die Schäden, welche die außergewöhnlich la-wc herr­schend gewesene Kälte den Getreidcsaaien zugefügt haben, einigerumken aukzuzleichen. In einzelnen ProdukiionSländern wird saoann über Vernichtung der jungen Manzen durch Inletten und">- ge'Iagt. In Amerika wird eine Minder-rnie von 40°/« p-ognMzie.r. welche: Annahme aber dar Ackerbau-Departement als iinzmrcfsirie wioc><vro> cheu hat und Ungarn glaubt vor einer Mißernte zu stehen. Hrezu kommen noch dis Abnahme der sichtbaren Vorräte in Nori rinercka und der Veischiffutigen von Argentinien. Diese Fak orcn had-n ;u einer

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? stürmischen Preisbewegung nach oben an den maßgebenden <«etteide- f Handels-Plätzen gesühnt. Von der dieswöchemlicheu Pierenengerung S haben Weizen erheblich. Furtergerste und Mais mäßig, Ha-er wenig z gewonnen. Roggen hat den Rekord geschlagen und in Beiltn O l. 2°. » überschrlien. Unsere heimi ch-n Mühlen können sich infolge der j u n lo h n e ndje n Mehlpreise nur schwer entschließen, die z höheren Weizenpreise zu bewilligen, der Verkehr an h-nüger H Börse war daher im allgemeinen beschränkt. Es notieren per 100 eeilg. j srachtsrei Stuttgart, je nach Quält, und Liejerzeit! W4z«n wirrst' f 80 w - 00 00. M. jrank. MVs -. , bayrischer 2t SO - 22 .

2 dro. niederbayr. M.- bis, dto Rumäiüer 21.> 0, bis 22.00. i drs Ulka Mk. 2..7S bis 22.7S, dto. Azimabis. dko g Loplara neu Mk 21.75b2.!U>, dto. Ameeikaner Mk nouü bis 00.0 >, f dto. Australier LS.HO bis M. Kernen Oberländer Mk.bis j , dto. Unterländer Mk. - disDinkel neu Mk. 14. r bis '5--, Roggen württembcrgischer neu M.dis, dts. « norddeutscher Mk 60 60 bis 00.00, dto. russischer Mk. 06.0'! bis 00.00, ? leerste »ürtrembergische Mk. - dis, dtr. Pfätzer nominell ? Mk. - bi, Mk., bayrische bi, - MI.. Tauber

Z dtsMk , Eisätzer Mi. oooo bis 00.« 0, ungarische Mk. z bi»Mk, Moldau nominellbis di» Mk., Anatolier j nominell^ k.bi»., Futtergcrste russische Mk. l 0.2S bis -!8 75, Hafer tsürilemderaischer Mk lk.SO bi» 20.. dto. russischer Mk. 00 00 bi» »'.00, Mai» Laplata Mk. !6.W dis l-t.50, d!o. Mixed M.00.06-60,Yellow Di.kv.OO00.00, nordam. lS.OO-lS.ÜO Donau Mk. 18 IS bi» 1« LO. Mehlpreil« per 106 Kar. inkl. Sack: Mehl Nr. 0: Mk. ltt.00 bi» Mk. 82.00, Mebl Nr. 1: Mk.50 di, 30.SO Mk., Mehl Nr. 2: M. 28 00 di» 29.00, Mehl Rc. 2: Mt 28.20 di, Mk. 27.50. Mehl Nr. 4: Mk. 24 80 di, Mk. 2S 50. Snpvengrie» Mk Sl.OS sis Mk. d2 00. Kleie Mk. W.- di, Mk. (ohne Sack).