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Lelekon Nr. 41 .
Amtsblatt für die Stadt Mildbad.
Oerkündigungsblatt
der Ugl. Forstämter Vildbad, Meistern, «Lnzklösterte rc.
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Wr. 1V9.
Mvvtag, den 13. Mai
1W7.
WKrtt. sLandtag
Stuttgart, 10 . Mai.
Präsident v. Payer eröffnet die Sitzung um 3^4 Uhr. Am Regierungstisch: Staatsminister v. Pischek.
Olach Kenntnisnahme des Rechenschaftsberichts des Stand. Ausschusses wird folgender Antrag der Ersten Kammer debattelos zum Beschluß erhoben: „Die Wahl des für den Neubau der Ersten Kammer auszuführenden Planes und die Entscheidung der beim Bau wie bei der Ausstattung der Gelasse auftretenden Fragen im Interesse einer ununterbrochenen Fortführung der Geschäfte einer besonderen Baukommission zu übertragen, welche aus den Mitgliedern des Engeren Ausschusses und drei weiteren von der Ersten Kammer beizuwählenden Ständemitgliedern zu bilden ist." ^ ^
Wegen Besetzung einer stelle in der Ltaatsschulden- kasse und der Wahl eines Mitgliedes des Staatsgerichtshofes findet am nächsten Donnerstag den 16. ds. mittags halb 1 Uhr eine gemeinschaftliche Sitzung beider Häuser statt.
Die Beratung des Etats des Innern wird bei Kap. 28 Tit. 1 (Arbeiterhäuser, Arbeitshaus in Baihingen) fortgesetzt.
Dr. Eisele (Vp.) äußert verschiedene Wünsche der Aufseher vom Vaihinger Arbeitshaus. Es sei unmöglich, die Insassen des Arbeitshauses lediglich mit staatlichen und kommunalen Arbeiten zu beschäftigen. Das Arbeitshaus habe in erster Linie pädagogisch zu wirken, den Leuten wieder Freude an der Arbeit beizubringen, und sie wieder mit Menschen zusammenzuführen. Er halte den Gedanken, das Arbeitshaus an eine Strafanstalt anzugliedern, nicht für glücklich. Eine Wegnahme des Arbeitshauses von Baihingen würde ich nicht für richtig halten, Zumal Vaihingen ohnehin schon ein Stiefkind der Regierung sei. Die Vaihinger Bürgerschaft habe sich seit 63 Jahren daran gewöhnt, ihre Taglöhner aus dem Gefängnis zu beziehen. Eine Wegverlegung wäre sehr schädigend.
Haug (BK.): Die Kommission sei der Anregung Lieschings ans Verlegung des Vaihinger Arbeitshauses nicht beigetreten.
Dr. Eisele (Vp.): Auf Grund zutreffenderer In-
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Jeder Künstler sollte vor allem das Studium der Alten betteiben, ihre Sprache erlernen, die zwar viele Dialekte hatte, im Grunde aber doch nur eine war—allen gleich verständlich: die Sprache der Schönheit. Lenbach.
Wenn der Arühkmg korAMt
Roman von Margaret: Böhme.
(Nachdruck verböten.)
(Fortsetzung).
Am User schloß Gnrbar die Kette los und half Liselotte einsteigcn. Mit ein paar Handgriffen waren die Segel eingehängt, und dann ging die Fahrt los. Stromabwärts, bei leisein Windzug. Lautlos wie eine Geisterbarke glitt der Nachen durch die dunkelgrüne, vom Mondsilber weiß durchrieselte Flut. Tie beiden im Nachen waren still geworden. In der nächtlichen Stille lag etwas Feierliches, wie Toinatmosphäre, etwas, was jede laute Aenßernng zu einer Profanisjerung des Sabbatfriedens ringsum zu stempeln schien. Wie eine odemgeschwellte Brüst stieg und fiel das Wasser unter der segelbeschwingten Nußschale^
Sie saßen dicht voreinander. In Gnrbar erwachte lebhafter als zuvor der Wunsch, zu ergründen, was hinter den goldklaren Augen und der glatten, festen Stirn der jungen Frau, von der ein geheimnisvolles Fluidum ansströmte und aus ihn widerwirkte, verborgen lag.
„Die Welt ist doch klein! Daß wir einander schon einmal begegnen mußten! -- In Ihrem Hause nahm damals tvohl der ,Herzensroman der Frau von Lnbingen seinen Anfang-"
„H er z en s r o ma u?" wiederholte Liselotte mit einiger Schärfe, „das Herz spielte jedenfalls ei re untergeordnete Rolle in dem Roman. Oder es w>... ein Herzensroman im Depeschenstil-drei Näonatc dauerte
die Herrlichkeit, dann Schluß - —"
„Oho! Seit ein paar Monaten haben Frau von Bübingen und Rochus Hohen sich Wiede' vereinigt."
Liselotte war sprachlos.
formation habe Liesching seeine Anregung, das Arbeitshaus zu verlegen, aufgegeben.
Minister v. Pischek: Nach den Aeußerungcn der einzelnen Abgeordneten habe die Regierung blos Stiefkinder. (Große Heiterkeit). Was die Beschäftigung der Insassen des Arbeitshauses anlange, so stimme er hierin dem Mg. Eisele durchaus zu. Es sei zu prüfen, ob nicht eine Erhöhung der Arbeitslöhne, zu denen die Bewohner Vaihingens die Insassen des Arbeitshauses erhalten, durchzuführen sei. Diese Löhne schwanken zwischen 50 und 90 Pfennig pro Tag
Nach kurzer unwesentlicher Weiterberatung wird der Titel genehmigt, ebenso eine Reihe weiterer Titel.
Bei Kap. 34 (Zentralstelle für die Landwirtschaft) liegen zu Tit. 1 folgende Anträge vor: Das Zentrum beantragt: Die Kammer wolle beschließen, die Staatsregierung zu ersuchen:: I) dem Landtag einen Gesetzentwurf vorzulegen, in welchem unter Abänderung des Gesetzes vom 31. Mai 1893 betr. die Entschädigung für das an Maulund Klauenseuche gefallene Rindvieh und des zum Rcichs- gesetz über die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen ergangenen Ausführungsgesetzes vom 20. März 1881 1) eine Entschädigung für Tiere, welche innerhalb einer bestimmten Frist an einer Nachkrankheit verenden oder als wirtschaftlich wertlos notgeschlachtet oder verscharrt werden müssen, gewährt und 2) die Entschädigung für das an Maul- und Klauenseuche gefallene Jungvieh ausreichend bemessen und richtig abgestuft werden soll; 3) die Kosten der Zuziehung der Tierärzte zur Bekämpfung der Viehseuchen auf öffentliche Fonds übernommen werden sollen. II) Dafür zu sorgen, daß bei Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche vor der Anordnung einschneidender polizeilicher Absperrnngsmaßregeln Landwirte gutachtlich vernommen werden. Die Kammer wolle beschließen, folgender Resolution zuzustimmen: Die K. Staatsregierung zu ersuchen, sie möge im Bundesrat dafür ein- treten, daß die Fleischbeschaugebühren auf die Bundesstaaten übernommen werden.
Ferner liegt ein Antrag Feuerstein vor: Die Kam- ! wer wolle beschließen, die K. Staatsregierung zu ersuchen, eine jährliche Uebersicht über den Stand und die Entwicklung der im Lande bestehenden landwirtschaftlichen Vereine und Genossenschaften aller Art nebst den ihnen im
„Zum Heiraten?" sagte sic dann.
„Heiraten! O nein! Das wäre in diesem Falle auch kaum gut getan. Naturen wie die beiden sind zu spröde zum Bregen und Binden."
„Unbegreiflich - ," murmelte Liselotte.
„So unbegreiflich ist cs nach meinem Dafürhalten nicht, wenn eine starke Natur das Joch bricht und ihre Individualität durchsetzt. Sie vergessen, daß unsere Zeit das Evangelium der Selbstliebe allüberall predigt und die Moral des Starken nach Nietzsche in der rücksichtslosen Verwertung eigener Kraft liegt. Charaktere wie die Lubin- gen und Rochus Kvhen, die in der eigenen Persönlichkeit das Superlativ des Menschentunis erblicken, sind ohnehin gern geneigt, sich Msuahmcgesetze zu schaffen. Und mit Recht. Eine -Ehe ohne genügendes Rückgrat ist nichts anderes wert, als gebrochen zu werden."
Er schwieg und wartete auf eine Aeußcrnng seines Gegenübers. Liselotte sah mit großen Angen in den Mondduft der Ferne. Langsam vollzog sich eine Wandlung in ihr. Aus dem quellenden Chaos von Sehnsucht Unruhe und Seelenpcin stieg das alte Selbstvertrauen und die alte Kraft hervor. Wie in momentaner Hellsicht sah sie ihren Weg vor sich.
„Verurteilen S i e Frau von Lnbingen, weil sic den Strick zerriß, der sie Müden irngelicbren Mann fesselte —?" fragte er mit einer beklommenen Weichheit der Stimme, die sie erregt hätte, wenn sic in diesem Moment sich nicht selber entrückt gewesen wäre.
„Ich? O nein! In mehr als einer Hinsicht verstehe ich den Schritt. Eine Noratat kann ich begreifen. Mer Nora rannte keinem anderen Mann in die Arme. Ich habe für die Philosöphie der Animalischen! nichts übrig. Ja, wenn Mbingen fie nicht so geliebt hätte. Aber über Leib und Seele eines (anderen hinweg dem eigenen Genuß nachjagen, pnd eine Tat, - die in der Wahrheit nichts ist als eine Brutalität ohnegleichen - dann auch noch als die natürliche Logik großer Seelenstärke bezeichnen wollen - —, das geht über mein Mffaffungsvermögen von
Schuld und Recht hinaus ..." s
Li fröstelte. „Wollen wir nicht umkehre»?" >
Gnrbar raffte die Segel Mi, wandte das Boot und > gciff zu den Rudern. Nun war er so klug wie zuvor. Die junge Frau wurde ihm mit jeder Minute rätselhafter.
Voll oben herunter kam noch ein Okarben. Eine jo-
einzelnen verwilligten Staatsbeiträgen und Unterstützungen geordnet nach Kreisen, Sberämtern und Gemeinden vorznlegen.
Ber.-Erst. Hang (BK.): Nach Einführung der neuen Handelsverträge sei in der Lage der Landwirtschaft eine Besserung eingetreten. Von einem Preis, der eine Teuerung Hervorrufen könnte, könne jedoch bei den landwirtschaftlichen Produkten keine Rede sein. Tie Befürchtungen über die Wirkung der neuen Handelsverträge nach der anderen Seite seien nicht eingctroffen. Auch die Vieh- Preise seien im allgemeinen befriedigend. Dagegen seien die Schweinepreise in letzter Zeit so gesunken, daß, wenn sie so bleiben sollten, die Schweinezucht sich überhaupt nicht mehr rentiere. Mit der Steigerung der Preise für landwirtschaftl. Produkte seien aber auch die Ausgaben der Landwirtschaft gestiegen. Das Nachlassen des Kampfes zwischen Industrie und Landwirtschaft sei sehr erfreulich. (.Beifall rechts.)
Ke ilb a ch (Ztr.) begründet den ersten der von seiner Partei gestellten Anträge.
Braunger (Ztr.) äußert sich über die Maul- und Klauenseuche, wobei er von Präs. Paye r darauf aufmerksam gemacht wird, daß das Verlesen einer Rede nach der Geschäftsordnung nicht gestattet sei.
Sommer (Ztr.) begründet den zweiten Zentrumsantrag.
Immen dörfer (BK.) tritt für den Zentrnmsan- trag betr. Entschädigung bei Nachkrankheiten der Maulund Klauenseuche ein.
Frhr. Pergler v. Perglas (BK.): Tie Zahl der Beiräte des Gesamtkollegiums der Zentralstelle für die Landwirtschaft sei viel zu klein und den Interessen der Landwirtschaft picht entsprechend. Es sei zu befürchten, daß bei Schaffung der Landwirtschaftskammern man in das andere Extrem verfalle und diese Körperschaften zu groß mache. Die Feldbereinigungskommissionen sollten von praktischen Landwirten geleitet werden.
Schock (Vp.): Er beantrage den Antrag des Zentrums betr. Nachkrankheiten an die Kommission für Gegenstände der inneren Verwaltung zu überweisen.
Minister v. Pischek: Gegen den Zentrumsantrag; seien vor allem Bedenken in der Richtung geltend zu »rachen, daß der Zusammenhang zwischen Maul- und Klanen-
' delnde Stimme scholl durch die Stille: „Hall - loh-i
Lo — —"
Liselotte fuhr zusammen. Tie Stimme mußte sie kennen — — — da scholl sie wieder: „— - — Li
— — Lo — — Li — — Lo — —"
„Ans Land!" stieß sie hervor.
Gnrbar sah ihr erstaunt in das weiße, seltsam entstellte Gesicht. —
„Gnädige Frau . . . Frau Liselotte . . . Ich glaube gar, Sie fürchten sich. Wo ich bei Ihnen bin. Und vox singenden Menschen?"
„Doch nicht. Aber ich möchte nach Hause."
. Die Ruder tauchten rasch ins Wasser. Der Nachen von oben kam näher, und deutlicher erhob sich die Stimme: „— Lo — — — Lo — Li — Lo —"
Nack zehn Minuten waren sie an Land.
„Das war eine kurze Freude. Und es ist doch noch so schön auf dem Wasser —"
„Aber wir haben bald Mitternacht, Herr Baron —"
„Li - — Loooo — —"
Da legte der andere Nachen an. Ein Mann sprang heraus, lohnte den Fährmann ab und nahm seinen Weg den Serpentinepfad nach Schirmeck zu.
Ungefähr dreißig Schritt vor ihm standen' Liselotte und Gnrbar, beide hell vom Mondlicht beschienen. Der Mann stutzte, stieß einen knurrenden Laut der Ueberraschung aus! und war mit ein paar langen Schritten bei dem Paar.
„Grüß. Gott, Frauchen. Güt, das ist eine Uebcr- raschung?!" Liselotte legte langsam ihre Hand in die seine; sie hielt sich nur mit Anstrengung aufrecht.
„Mein Manu . . . Herr Baron von Gnrbar . ." Und. mit heiserem ,Stimmklang: „Das hätte ich mir in der Tat nicht träumen lassen. So spät und ohne Avis . .
Die Herren wechselten ein paar höfliche Redensarten; dann zog Gurbar sich zurück und schlug den seitwärts! nach der Villa zu abgrenzenden Fußpfad ein.
Das Ehepaar ging langsam den breiten Weg hinauf. Fcndcll war um sieben Uhr in Lachdietenbach angekommen, hatte in der Wirtsstube des „Vollen Herbst" Bekannte getroffen «und in gemütlichem Beisammensein die Zeit vertrödelt. Der Fährmann sollte das Gepäck am andern Tag nachöringen. '
(Fortsetzung folgt.) , , ....