noch etwa ei» Prozent höher stehen als unsere 3prozentige Reichsanleihe;
3 daß Italien und Oesterreich im Laufe der jüngsten Dezennien ihren (Staatskredit wesentlich gehoben haben, während der omserige seil dieser Zeit beträchtlich gesunken ist.
Als Ursache sehe ich an:
1. die fortgesetzte, starke Vermehrung unserer Staats- anlehen, mit welcher die neue Kapitalsbildung nicht gleichen Schritt hält;
2. das verkehrshemmende Börsengesetz, infolgedessen viel deutsches Kapital ins Ausland (Amerika, Südafrika resp. London^ gewandert ist;
3. die zu raschen Konvertierungen und der unseren Verhältnissen nicht angepaßte zu niedere Zinsfuß (3 Prozent und .'U/s Prozents.
Für unsere Volksvertreter liegt auch noch die Mahnung darin, in ihren Bewilligungen nicht gerade den Maßstab der augenblicklichen Hochkonjunktur zu grund zu legen, da die Wellenbewegungen im Wirtschaftsleben zu wechseln pflegen, wie Ebbe und Flut. (Beob.)
AitüdsÄ-ckn.
Eine Rcvcstatjftik. Es verlohnt sich, einmal nachzusehen, wie die verschiedenen Fraktionen an der Bielreoe- rei im Reichstag beteiligt sind. Die stenographischen Berichte für die Zeit vom, 13. Februar bis zum 20. März enthalten ans 643 Druckseiten etwa 1286 Spalten. Von diesen werden etwa 1903 durch Ausführungen der Redner gefüllt, I»er Rest entfällt auf geschäftliche Mitteilungen und dergleichen. Die Regierungsvertreter beanspruchten für sich etwa l lO Spalten. Fm übrigen redeten die Vertreter
der Sozialdcnrokratie 2.33 Spalten, auf einen Abgeordneten 6 Spalten:
des Zentrums 190 Spalten, auf einen Abgeordneten
2 Spalten:
der Freisinnigen 122 Spalten, auf einen Abgeordneten
3 Spalten:
der Konservativen 116 spalten, auf einen Abgeordne ten 2 Spalten;
der Nationalliberalen 110 Spalten, auf einen Abgeordneten 2 Spalten;
der Reichspartei 73 Spalten, auf einen Abgeordneten 31/2 Spalten:
der Polen 60 Spalten, auf einen Abgeordneten 3 Spalten;
der Wirtschaftlichen Vereinigung 57 Spalten, auf eineil Abgeordneten 3 Spalten.
Nicht uninteressant ist es, auszurechnen, was die Reden hinsichtlich der gezahlten Diäten kosten. Die Abgeordneten erhalten für Februar und März 1100 Mk. Rechnen wir, daß, diese Summe an durchschnittlich 350 Abgeordnete zur Auszahlung gelangt, so ergibt das einen Anfwand von 395 000 Mark. Jede der 1286 Spalten des stenographischen Berichts kostet also rund 300 Mk. Hienach kosten die Reden:
der Sozialdemokraten 76 500 Mk.
, des Zentrums 57 000 „
der Freisinnigen 36 600 „
der Konservativen 34 800 „
der Nationalliberalen 33 000 „
der Reichspartei 21900 „
der Polen 18000 „
der Wirtschaftlichen Vereinigung 17100 „
Ob die Herren Redner, fragt die „T. R." mit Recht, wohl sämtlich der Meinung sind, daß ihre Reden so viel wert waren?
Wie werden wir das Zentrum los? Diese Frage, die in den letzten Wochen schon von verschiedenen Seiten aufgeworfen wurde, beantwortet das B. D. am Schlüsse eines Leitartikels also:
Will das Zentrum weiter nichts, als die Gleichberechtigung der Katholiken, dann kann es mit fliegenden Fahnen in das liberale Lager übergehen; die bekommt es ohne weiteres bewilligt. Es ist nur der kleine Haken dabei, daß es die konfessionelle Gleichberechtigung auch auf alle anderen Bekenntnisse ausdehnen muß. Aber mit dieser wahren Parität und Toleranz, die zum rein weltlichen Staate führen müßte, ist dem Zentrum ja garnicht gedient. Es will sich nicht einordnen, sondern es will herrschen: es will im besten Fall die Herrschaft mit der protestantischen Orthodoxie teilen. Und weil es sich so verhält, deshalb ist es auch Flunkerei, wenn Herr v. Savigny (der in einer Schrift diese Frage nach seinen konservativen Anschauungen zu lösen sucht) so tut, als käme der Liberalismus als Miterbe des Zentrums in Frage. Nein, was er will, das ist die Ueberführung des Zentrums ins konservative Lager; es ist genau dasselbe, was die national-katholische Bewegung auch wollte. Und daran hat allerdings der Liberalismus nicht das mindeste Interesse.
Die Frage, wie wir das Zentrum los werden können, ist durchaus nicht so hoffnungslos, wie sie auf den ersten Anblick erscheint. Ihre oberste Voraussetzung ist die völlige T r e n n u n g v 0 n S t a a t u n d K i r chc, ihre Grundlage die konfessionslose Schule. Die französische Republik hat jedem, der sehen will, gezeigt, wie man die katholische Kirche und damit auch das Zentrum, aus der Politik ausschaltet. Solange man das nicht will, werden alle Rezepte zur Beseitigung des Zentrums wirkungslos bleiben. Das Zentrum hat noch viel mehr als die Sozialdemokratie ein „Schweineglück". Es lebt von den » Fehlern der Regierung - im Reich so gut wie in Preußen H und anderen Bundesstaaten. S
* * * ! Eine neue Bahn in Siidwest. Wie der Kölni- H jchen Zeitung aus Berlin gemeldet wird, hat sicherem Ver- ! nehmen nach die Touth-We st-Afrika Company iich entschlossen, eine Eisenbahn von Otawi nach Mrootfontein zu bauen. Die Eisenbahn wird nach ^en Angaben dieser Mitteilung eine Länge von etwa 100 Kilometern erhalten und ohne jede staatliche Unterstützung gebaut werden. Weiter wird gesagt: mit erheblichen strategischem Wert bei etwaigen Unruhen im Norden des Wchutzgebictes verbindet die Linie außerordentliche Bedeut
ung für eine weitere europäische Besiedelung des Schutzgebietes, da sie dem fruchtbaren nnd wasserreichen, zum Farmbetrieb und zum Teil auch zur landwirtschaftlichen Kultur besonders geeigneten Otawi-Tal eine Eisenbahnverbindung mit dem Herzen der Kolonie und der Küste verschafft- '
Ans dem Papierkorb Montagninis. Die Pa
riser Blätter wissen immer noch neue Enthüllungen aus den Montagninipapieren zu veröffentlichen. Der „Figaro" bringt einen Bericht Montagninis an Merry del Val vom 12. Juli 1906 über die Bemühungen einzelner katholischer Politiker, wie Denys Coch ins, behufs Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen zwischen der französischen Regierung nnd dem Vatikan. Ein Bericht voni 23. August 1906 beschäftigt sich mit der Aufnahme der päpstl. Enzyklika „Oruvmsimo", die bei den Katholiken im allgemeinen und insbesondere beim Klerus Stolz und Genugtuung hervorgerufen habe. Ferner teilt Montag- nini eine Äeußerung Deny Cochius mit, wonach das Entgegenkommen, welches Deutschland dem Vatikan bewiesen habe, einen Affront gegen die französische Republik bilden solle, gegen welche verschiedene Mächte eine Art heiliger Allianz zur Bekämpfung des Sozialismus gründen wollen.
Die „Autorits" veröffentlicht Berichte vom 23. und 25. Februar 1905 über Mitteilungen Pi 0 u s, in welcher Weise auf einzelne hervorragende politische Persönlichkeiten wie Rvuvier, Etienne, Constans, Leygnes und Doumer eingewirkt werden müsse. Von dem ehemaligen Minister Leygnes heißt es u. a.: „Ribot wird mit Leygnes sprechen, aber Piou verfügt über andere Mittel; er weiß, daß Leygues 300 000 Frcs. Schulden hat, und daß seine Wiederwahl durch einen Kandidateil der „Aktion Liberale" gefährdet ist." Auch bei Eoumer werde man manövrieren. Doumer strebe die Präsidentschaft der Republik an und bewerbe sich um die Gunst der Katholiken, zu welchem Zweck er sogar seinen Sekretär als Mitglied in die „Aktion Liberale" eintreten ließ.
Der „Matin" veröffentlicht Berichte Montagninis, aus denen hervorgehen soll, daß Piou, bevor er in der Kammer eine Rede über das Trennungsgesetz hielt, sich stets der Zustimmung des Vatikans vergewisserte. In einem Bericht vom 12. November 1904 teilt Montagnini mit, daß unter den Papieren der Freimaurerloge „Grand Orient", welche die nationalistischen Deputierten Syveton Und Guyvt de Villeneuve in die Hände bekommen hatten, sich verschiedene die damaligen Minister Pell et an und Delcässee betreffende Schriftstücke befanden, darunter ein Brief, welcher zeige, daß Delcässee anfangs gegen die Reise des Präsidenten L 0 ubet nach Rom gewesen sei, daß er sich aber später einem vom „Grand Orient" gegebenen schmachvollen Befehl gefügt habe. Auch ein Briefwechseßdes Botschafters Bar rare liege vor als Beweis, daß die Reise Loubets im Einvernehmen mit dem „Grand -Orient" entschieden worden sei als ein Mittel, um einen Bruch mit dem Heiligen Stuhl herbeizuführen.
Die geistlichen Herrn scheinen also ihre Nasen s» ziemlich in alles hineingesteckt zu haben.
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Gegen die ReichSdumn richtet sich ein gehet - mes Zirkular, das wie jetzt erst bekannt wird, am 13. März durch den „Verband des russischen Volkes" über ganz Rußland verbreitet wurde. In diesem Zirkular wird ausgeführt, daß die Duma eine revolutionäre Versammlung sei, die es sich zum Ziel gesetzt habe, den Zaren zu entthronen. Es sollten daher alle Verbandsfilialen den Kaiser dringend telegraphisch ersuchen, die Duma aufzulösen. Um allen denjenigen, die gegen eine derartige Auflösung protestieren zu zeigen, daß die Duma nicht das russische Volk, sondern nur „ein Aus- Wurf des Volkes" sei, sollen am Tage der Auflösung oder an einem der nachfolgenden Tage in ganz Rußland große „patriotische" Kundgebungen stattfinden, gleich denen, die nach dem Oktobermanifest veranstaltet wurden. Diese Kundgebungen müssen auch, wie diejenigen im Oktober, überall Pogrome Hervorrufen. — Das sind fürwahr schlimme Dinge, die sich in dem unglücklichen Zarenreich vorbereiten!
Nach einem Telegramm aus Petersburg hat der „Verband des russischen Volkes" unter dem Namen „Kreuz- zügler" eine besondere Abteilung gebildet, die die Auflösung der Duma als ihre Hauptaufgabe ansieht. * * *
Eine verborgene chinesische Kolonie. Ein
Rechtsanwalt aus Melbourne, der eine Reise durch Nord- Queensland machte, brachte nach einem Bericht der Fr. Zt. die erstaunliche Nachricht nach Sydney, daß er an dem Golfe von Carpentaria eine beträchtliche Kolonie von Chinesen gesunden habe. Die Australier, die so sehr auf ihr „weißes Australien" bedacht sind, konnten die Mitteilung zuerst kaum glauben. Die Nachricht wurde jedoch durchaus bestätigt. Die Chinesen-Nie- derlassung soll Tausende von Köpfen stark sein. Sie hat sich in den Flußniederungen niedergelassen, und baut dort ruutäI str wgvT 'mnictI uoa U3?vMlvnI MMawö nj dem Commonwealts ausgenommen für ärztliche Zwecke ein verbotener Handelsartikel. Man nimmt an, daß die Kolonie ihr Opium an die reichen chinesischen Ladenbesitzer im Norden absetzt. — Die Eindringlinge, von deren Vorhandensein man keine Ahnung hatte, fanden ihren Weg nach Australien über die ostindischen Zwseln. Man verlangt nunmehr von der Regierung des Commonwealth, daß sie die Chinesen aus dem Lande schaffe.
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Ein Friedenskongreß in Amerika, der dazu bestimmt ist, die öffentliche Meinung der Bereinigten Staaten zugunsten der bevorstehenden Haager Konferenz zu beeinflussen, wird am 14. April in Newyork zusammentreten. An der Spitze des Komitees steht Andrew Carnegie, der offenbar auch den ganzen Kongreß macht. Die Vertreter der europäischen Länder werden vorher der feierlichen Einweihung des Carnegie-Instituts in Pittsburg beiwohnen und während ihrer Anwesenheit in den Vereinigten Staaten wie au der Hin- und Rückreise Gäste Carnegies sein. Es werden ungefähr 50 Personen erwartet. Aus Deutschland kommen der „Politisch-Pazifistischen Kor
respondenz" zufolge. Generalleutnant Alfred von LöMensel d, »els persönlicher Vertreter Kaiser Wilhelms, der frühere Staatsminister v. Möller, Direktor der preußischen Staatsarchive Dr. Reinhold Koser, Direktor des Treptower -Observatoriums, Archenh 0 l d, Regierungsbaumeister v. Ihne, Bildhauer Fritz Sch aper. Man hofft, daß Präsident Noosevelt eine Ansprache halten wird.
Berlin, 4. April. Die „Norddeutsche Allg. Ztg." schreibt: In mehreren Blättern finden wir Mitteilungen über einen für den kommenden Sommer bevorstehenden Besuch des Kaisers in England. Wir möchten sest- stellen, daß zuständigen Orts von einer solchen Reise nichts bekannt ist. Die darüber angegebenen Einzelheiten, die den Anschein besonderer Genauigkeit erwek- ken wollen, sind glatt erfunden.
Königsberg, 4. April. Der russische geflüchtete politische Verbrecher Wladimir Chodsko wurde dem „Ruß" zufolge in einem Hotel Eydtkuhnens von einem preußischen Gendarm und zwei russischen Spionen verhaftet und ausgeliefert. Die „Königsb. Hartungsche Ztg." wünscht eine behördliche Aufklärung über diesen Fall.
Magdeburg, 5. April. Gegen den Redakteur Marke Witz des Mühlhauser soz. Volksblattes wurdr wegen Beleidigung des Reichskanzlers Strafantrag erhoben.
Wien, 4. April. Der deutsche Botschafter Graf Wedel hat seine Kur in Karlsbad unterbrochen und ist nach Wien zurückgekehrt. Die Reise wird mit den Verhandlungen über die Abrüstungsfragen in Zusammenhang gebracht.
Bukarest, 4. April. In der Moldau beginnen die Bauern die Feldarbeit wieder. Großgrundbesitzer sprachen beim Ministerpräsidenten und dem Minister des Innern vor und baten sie um Beihilfe behufs Wiederanknüpfung guter Beziehungen zwischen den Bauern und den Großgrundbesitzern. Beide Minister versprachen dies.
Newyork, 4. April. Der Fr. Zt. wird gekabelt: Roosevelts Freunde erklären, die S ta n d a r d - O el - C 0 .- Jnteressenten hätten Doll, fünf Millionen zur Beeinflussung des nächsten republikanischen Präsidentschaftskonvents aufgebracht. — Der westliche Bahnenstreit ist a b- gew endet ,worden.
Washington, 5. April. Präsident Roosevelt empfing den früheren preußischen Handelsminister von Möller und den Archivdirektor Koser.
Rio de Janeiro, 4. April. Der Fr. Ztg. wird gekabelt: Brasilien delegiert den Senator Ruy Bar- boza zur Konferenz im Haag. Der brasilianische Botschafter in Washington Nabuco hat ans Gesundheitsrücksichten abgelehnt.
Der Bürgermeister Re klau von Steinheim bei Kempten, der, wie gemeldet wurde, unter dem Verdachte, den in seinem Stadel tot aufgcfundenen 'Dienstknecht erschlagen zu haben, in Untersuchungshaft gezogen war, ist auf Gerichtsbeschluß aus der Haft entla ssen worden.
In dem Markt V 0 hburg bei Ingolstadt sind zwei Erkrankungen an Genickstarre festgestellt worden. Die Krankheit war dort vor drei Jahren auch schon ausgetreten.
.In Amberg fand zwischen einem Leutnant des Infanterieregiments „Kaiser Wilhelm" und einem Beamten einPist 0 lendUell statt, wobei der Offizier mehrfache Verwundungen davontrug.
Aus Köln wird gemeldet: Während unter den an Genickstarre erkrankten Soldaten die Seuche nahezu erloschen ist, tritt sie plötzlich unter der Bürgerschaft auf. Amtlicherseits wurden zwei Fälle festgestellt, von denen einer einen tödlichen Verlauf nahm.
Aus Berlin wird gemeldet: Drei Kinder des Bankiers Stei nthal wurden bei einer Ausfahrt mit dem Automobil infolge Aufrennens auf einen Träger der elektrischen Straßenbahn aus dem Wagen geschleudert. Der 16jährige Erich Steinthal und seine Cousine, die 15jährige Else Levi erlitten je einen Schädelbruch und sonstige Verletzungen.
Der Postdampfer „Amerika" der „Hamburg-Amerika- linie", welcher in Bremerhaven docken sollte, ist Unterhalb des Kaiserhafens auf den Strand gelaufen.
Zehntägiges Suchen des Dampfers „Achilles" in der Nordsee nach dem verschollenen Dampfer „Louise Horn" war, wie ans Lübeck gemeldet wird, ergebnislos. Es ist nicht mehr zu bezweifeln, daß dieser Dampfer bei den letzten Stürmen mit seiner Besatzung von 17 Mann untergegangen ist.
Göppingen, 4. April. In der Lohttbeweg- Un g der hiesigen organisierten Weber und Weberiu- n e n haben cs die in Frage kommenden Industriellen abgelehnt, mit dem Textilarbeiterverband zu verhandeln, dagegen ist den Arbeitern durch Anschlag in den Fabriken mitgeteilt worden, daß die Fabrikanten entschlossen sind, auf die bisherigen Tarifsätze eine durchschnittlich dreiprozentige Lohnerhöhung zu gewähren. Die den Unternehmern vom Textilarbeiterverband unterbreiteten Forderungen entsprechen einer durchschnittlichen Lohnerhöhung von 15 Prozent. - - Auch die Arbeiter der Maschinenfabriken wollen in eine Lohnbewegung eintreten.
Berlin, 4. April. Nach einem Telegramm des Berliner Tageblatts aus Köln sprachen in einer zahlreich besuchten Versammlung anläßlich des Verbandstags der Maurer Deutschlands die beiden Zentralvorsitzenden aus Hamburg über die bevorstehenden gewaltigen Kämpfe im Baugewerbe. Sie versicherten, daß trotz der gegenteiligen Meldung die A u ssp e r ru n g aller organisierten Arbeiter im Baugewerbe geplant sei. Ursprünglich sei als Zeitpunkt der gewaltigen Aktion das Frühjahr 1908 ausersehen worden. Es seien deshalb auch keine Tarifverträge über Mai 1908 hinaus abgeschlossen worden.
Bremerhaven, 4. April. Wenn die Differenzen sit den Schmieden auf der Aktiengesellschaft Weser in Bremen bis Ende der Woche nicht beigelegt sind, werden die