Werften der Unterweser Secbeck, Tecklenborg und Rickmcrs ihre sämtlichen Arbeiter anssperren, sodaß dann insgesamt 13 000 Arbeiter ansgesperrt sind.
Londo n, 4. April. Bei der Rückkehr voueng - tischen „Streikbrechern" 'aus Hamburg ereigneten sich heute bei der Dockstation Grimsby tumultna- rischc Auftritte. 00 der Ankommenden hatten keine Bahnkarterl nach London und erhielten nicht die Erlaubnis zur Weiterreise. Sie versuchten Ruhestörungen, worauf die Polizei die Station absperrte. Eine große Anzahl der Leute war betrunken und prügelte sich. Tausende von Menschen sammelten sich an und verursachten schließlich Tumulte. Die Menschenmenge versuchte in die Station cinzudringen, wurde aber zersprengt. Die Polizei nahm mehrere Perhaftungen vor. Die Unruhen dauerten mittags noch an.
MärttcWMxg.
Tie»R««chricht. Versetzt: Den ObcrbrhllüMcrten Lchurr in Keurr-ach seinem Ansuchen enlspreche»« «sch Untcrckirkhck:,,.
Tie Finanzkommission der Zweiten Kammer beendigte am Mittwoch in 5i/zstündiger Sitzung die Beratung des Postetats. Zu Beginn der Sitzung teilte der Vorsitzende ein Schreiben des Kgl. Staatsministeriums mit, worin dasselbe bedauert, dem Wunsche der Zweiten Kammer bezüglich der sofortigen im Verordnungsweg erfolgenden Gewährung von freier Fahrt auf den württenrbergischen Staatseisenbahnen für die Ständemitglieder und zwar aus rechtlichen Gründet! eine Folge nicht geben können. Sodann wurde die Denkschrift des unteren Personals der K. württ. Post- und Telegraphenverwaltnng behandelt, soweit sie sich nicht auf schon erledigte Fragen der Gehaltsverhältnisse bezog. Es wurde hier einstimmig beschlossen, folgende Bitten der Kgl. Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen: 1. die Bitte um Zubilligung der Bezeichnung „Herr" im persönlichen Dienstverkehr, 2. die Bitte um Einhaltung der Dienst- und Ruhezeit, so wie sie vorgeschricben, 3. die Bitte um Uebernahmc der Stellvertretungskosten im Falle einer Erkrankung der Landpostboten und zwar ans Antrag von Dr. v. Kiene und Liesching unter Ausdehnuneg der, Bitte auf kurze Nrlaubszcit, 4. die Bitte um Ausdehnung der freien ärztlichen Behandlung auf sämtliche etatsmäßig angestellte Unterbeamte und zwar auf Antrag des Berichterstatters Liesching im Sinne einer weite re n Ausde h nung der freien ärztlichen Behandlung auf die Postunterbeamten, 5. die Bitte um Neuregelung des Lohnes der Telegraphenarbeiter im Sinn der Erhöhung des Lohnbezugs. Bezüglich zweier weiterer Bitten wurde Uebergang zur Tagesordnung beschlossen. Endlich wurde noch bei den Landpostboten ein kombinierter Antrag Graf-Liesching einstimmig angenommen, der dahin ging, die Regierung zu ersuchen, die Belohnungen für die Landpostboten unter Berücksichtigung der täglichen Dauer der dienstlichen Inanspruchnahme und der pekuniären sowie strafrechtlichen Haftung durch Gewährung eines nicht unerheblichen Zuschlags zum ortsüblichen Taglohn zu erhöhen.
Am Donnerstag erledigte die Finanzkommission zunächst die Kapitel der Zivilliste und Apanagen. Sodann wurde in die Beratung des Finanzetats eingetreten. In der Generaldebatte wurden verschiedene Fratzen speziell aus dem Steuergebiet erörtert und ein Antrag Gröber betreffend die Mitteilung von Entscheidungen allgemeiner Art aus der Rechtssprechung über das Einkommensteuergesetz wieder zurückgezogen, nachdem der Fi- uanzminister sich darüber ausgesprochen. Bei Kap. 98 Tit. 3 wurde ein Antrag des Berichterstatters Dr. Hieber mit 9 gegen 4 Stimmen abgelehnt, der dahin ging: Von den beiden in Titel 3 geforderten, neuen zwei Oberrats- ^ stellen 1. die eine abzulehnen, dafür aber eine weitere , Ratsstelle zu genehmigen, 2. die andere zu genehmigen ' und dabei die Voraussetzung auszusprechen, daß die Stelle ? des Vorstandes des Hauptsteueramts Stuttgart mit Ober- : ratsstellung ausgestattet werden kann. Hierauf gelangt ! ein Antrag Haug-Dr. Lindemann einstimmig zur An- s nähme, dahingehend: An Stelle der geforderten zwei Ober- - ratsstellen zwei Ratsstellen zu verwilligen. Bei Tit. 8 g. i wurden 4 weitere Oberkontrolleurstellen, bei Tit. 10 eine i weitere Kopistenstelle und bei Kap. 101 14 weitere Bauamtswerkmeisterstellen genehmigt.
Bauplatzsteuer oder Wertzuwachssteuer? Auf Veranlassung des Stuttgarter Mietervereins sprach über dieses Thema am Mittwoch abend Dr. Reis im Saal der „Bauhütte". Ans den in letzter Zeit in Groß-Stuttgart vorgekommenen Grundstücksküufen (Areal der Dragonerkaserne, Altstadt-Sanierung) präzisierte der Redner das Problem einer steuerlichen Erfassung des aus Grnndbefitzveräußerung erwachsenen Gewinns, das er im Rahmen der württ. Gesetzgebung weniger vom wissenschaftlichen, als vom praktischen Standpunkt zu behandeln habe. Die Stuttgarter Stadtverwaltung stand angesichts des Art. 13 des Gemeindestcuerge- setzes vom 8. August '1903 vor der Frage, ob sie die dort als fakultativ vorgesehene Bauplatzsteuer einführen Zoll. Schon bei Beratung des Gesetzes seien eine Reihe von Bedenken gegen die Gerechtigkeit dieser Steuer wie auch gegen ihre praktische Durchführbarkeit erhoben worden, welches die Erlassung eines Ortsstatuts ins Auge gefaßt Hütte. Redner geht sodann auf die Einzelheiten des Gesetzes über und kommt zu dem Ergebnis, daß seine Durchführung sowohl vom steuerpolitischen als vom sozialpolitischen Standpunkte aus nicht empfehlenswert sei. Dagegen empfiehlt der Redner auf Grund einer Enquete, welche die Stadtverwaltung neuerlich bei den deutschen Großstädten eingeleitet hat, die Einführung einer Wertzuwachs st euer, welche im Gegensatz zu der Bauplatzsteucr nicht periodisch, sondern nur anläßlich der Grundstücksveräußerung selbst aus dem realisierten Gewinn bezahlt werden solle. Im Einzelnen wurden die Voraussetzungen des Wertzuwachses und das Maß der Besteuerung, wie solches namentlich in Frankfurt, Köln, Essen eingeführt ist, dargelegt, bezüglich der sozialpolitischen Bedeutung wurde der Wertzuwachssteucr ein mäßiges Einwirken gegenüber der Grundstücksspekulation zuge- schriebcn, and'wrscits der Weg gezeigt, auf welchem der
solide Grundbesitz geschont wird, insbesondere soll ein Wertzuwachs von mindestens 10 Proz. frei bleiben, auch soll die Steuer bei länger dauerndem Besitz in geringerer Höhe erhoben werden als bei raschem Besitzwechsel. Die überaus wichtige Frage, ob diese Steuer auf die Mieter abgewälzt werden könne, wurde verneint. Gegenüber den derzeitigen Ertragssteuern wurde hcrvorgehoben, daß insbesondere die Besteuerung von unbebautem Gelände an. der Periferie der Stadt mit dem Ertragswert durchaus unzulänglich sei, daß die Besteuerung der geschäftsmäßigen Bauspekulanten im Wege der Gewerbesteuer nicht genüge und daß auch die Einkommensteuer in vielen Fällen den unverdienten Wertzuwachs freilasse. Erwähnenswert erschien immerhin ein Abzug in denjenigen Fällen, in welchen die Wertzuwachssteuer, Einkommen- oder Gewerbesteuer für den nähmlichen Erwerb bezahlt wird. Auch gegenüber per Umsatzsteuer behauptet die Wertzuwachssteuer ihre Selbstäirdigkeit, sofern sic sich dem einzelnen Falle anpaßt. Zum Bezug der Steuer berechtigt soll in den Gemeinden von über 10 000 Einwohnern die Gemeinde sein, für kleinere Gemeinden soll die Wertzuwachssteuer nur mit Genehmigung des Staates erhoben werden und hiebei eine Beteiligung des Staates bis zu höchstens 50 Proz. verfügt werden. Die Bedeutung der Wertzuwachssteucr wächst im Hinblick ans die künftigen Maßnahmen der Gemeidc ud des Staates. Reder erinnert an die Neckarkanalisation, die Gebirgswas- serleitung, die Wertssteigerung ländlicher Grundstücke infolge der Zollgesetzgebung und gelangt zu dem Resultat, daß die Einführung der Steuer nicht ausgeschoben werden solle, bis die Steuerreform in Württemberg zu Ende geführt ist, empfiehlt vielmehr eine alsbaldige Aenderung des Artikels 13. — Der Vorsitzende, Obersekretär Ströhmfeld, sprach dem Redner, dessen Ausführungen von der Versammlung mit reichem Beifall ausgenommen wurden, den besten Dank aus. In der an den Vortrag sich anschließenden Erörterung wurden noch verschiedene Punkte in anregender Weise des Näheren besprochen, wobei insbesondere die aus der Mitte der Versammlung aufgeworfenen Fragen seitens des Redners des Abends einleuchtende Beantwortung fanden.
rigenten sind gewonnen Hofkapellmeister Pohlig, Prof. S. de Lange, Prof. E. H. Seyffardt. Den geschäftsführendeil Ausschuß bilden die Herren: Baron zu Putlitz, Geheimer Kommerzienrat Doertenbach, Kommerzienrat Ef- fenberger, Geheimer Hofrat v. Pfeiffer, Geheimer Kommerzienrat Spemann. Alter Ueberlieferung getreu, wird der erste Abend durch ein Händelsches Werk, den Messias, eingeleitet; die Hauptwerke des zweiten Abends sind eine Kantate von Bach und Bruckners 9. Sinfonie und Te- deum. Am dritten Abend kommen auch zeitgenössische Tondichter zu ihrem Recht: R. Strauß mit dem Chorwerk Taillcfer und Prof. E. H. Seuffardt mit dem Schicksalsgesang.
^ Stuttgart, 4. April. Der König hat dem aus dem E Dienst scheidenden kommandierenden General v. Hugo E das Großkreuz des Kronenordens verliehen, z .5. Neckarsulm, 5. April. Der Regierungsasscssor ß Koch beim hiesigen Oberamt ist plötzlich seines Amtes ^ enthoben worden. Soviel man erfährt, soll Koch, der » angeblich geistig nicht ganz normal ist, systematisch die r eingelaufenen Schreiben unterschlagen haben, um dieselben ? nicht behandeln zu müssen. Die Untersuchung hat denn E auch eine ganze Anzahl Briefe, meist uncröffnete zu Tage z gefördert. Kein Wunder, wenn da und dort in der letzten ; Zeit über die saumselige Behandlung der dem Oberamt ^ vorgelegtcn Akten geklagt worden ist. z Geislingen, 5. April. Gestern Nachmittag bewegte z sich langsam in beträchtlicher Höhe von Norden nach Sü- h den ein ziemlich großer Luftballon mit dem Namen Au- z güsta. Von den Insassen der Gondel, an welcher ein i langes Tau herabhing, wurden von Zeit zu Zeit Papier- Z stücke herausgeworfen, welche flatternd dem Erdboden zu- L pilgerten. Rings um den Ballon waren verschiedene : Fähnlein in den bayrischen und deutschen Farben ange- z bracht.
Stuttgart, 4. April.
Strafkammer. In Sulzgries hatte sich am 17. Januar ein schwerer Bauunfall ereignet, wobei 2 Arbeiter den Erstickungstod fanden. An einem Neubau, den die Weingärtner und Bauunternehmer Gottlieb Kenner und August Wagner gemeinsam ohne technischen Bauleiter herstellten, stürzte das Kellergewölbe ein, nachdem kurz vorher die Verschalung entfernt worden war, und begrub 2 im Keller beschäftigte Arbeiter, darunter einen Bruder des August Wagner, während sich ein weiterer Arbeiter noch rechtzeitig retten konnte. Gegen August Wagner, der bei dem Einsturz selbst schwer verletzt wurde und Gottlieb Kenner wurde Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben. Nach Ansicht des Sachverständigen, Baukontrolleur Frick, wurde die ^ Verschalung zu frühe entfernt; auch sollen die Angeklagten bei der Ausführung technische Fehler gemacht haben, die den Einsturz mit verursacht haben. Das Urteil lautete auf je 4 Wochen Gefängnis.
Plauen i. B., 5. April. Nach dem Vogtländer Anzeiger hat das Schöffengericht in Auerbach i.V. den ehemaligen Reichstagsabgeordneten Adolf H-off- mann-Berlin (Zehngebotehoffmann) wegen Hausfriedensbruch zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt. Ihm ivar zur Last gelegt, daß er mit zwei anderen Genossen, die je zu 10 Tagen Gefängnis verurteilt wurden, in die Lungenheilstätte Albertsberg in Auerbach eingedrungen sei und Unter den Kranken agitiert habe.
Trier, 4. April. Ein Sergeant des 29. Infanterieregiments weigerte sich als Protestant, den Befehl auszuführen, in der katholischen Garnisonskir- ch c die Ordnung aufrecht zu erhalten, mit der Begründung, er fühle sich innerlich verletzt, einem Gottesdienst Andersgläubiger beizuwohnen. Das Kriegsgericht verurteilte ihn wegen Gehorsamsverweigerung zu 3 Wochen Mittelarrest.
Bern, 4. April. Tatjana Leontieff wird ihre 3h/2jährige Strafe in der Strafanstalt Schloß Lenzburg im Aargau abbüßen, die auf einem steilen Hügel wie eine kleine Festung liegt und deshalb besondere Sicherheit bietet.
Newyork, 4. April. Die ärztliche Kommission, welche von dem Gerichtshof zur Prüfung des Geisteszustandes des Millionärs Thaw (der des Mordes an dem Architekten White beschuldigt ist) beauftragt war, hat dahin entschieden, daß Thaw jetzt geistig gesund ist.
L-mß und M'7-yKZ-M,
Das 8. Stuttgarter Musikfest wird bekanntlich ! pe^Psd in den Tagen vom 25.-27. Mai stattfinden. Als Di-
s.
Der Kouitzer Mord.
In die bisher noch völlig im Dunkeln ruhende Mordaffäre von Könitz scheint jetzt nach Jahren ein wenig Licht zu dringen. Vor einem Jahre, am 3. April 1906, wurde in Beuthen in Oberschlesien in der Nähe des Heumarktes die zerstückelte Leiche eines jungen Mannes gefunden. Der grausige Fund erinnerte in seinen Einzelheiten an den Konitzer Mord, dem der Gymnasiast Winter zum Opfer fiel. In einem Sack befand sich nur der Rumpf mit den Armen, in einem zweiten Sack der Kopf und die Beine, Ober- und Unterschenkel waren getrennt. Nach der Art der Zerstückelung, mußte diese von einem Fleischer ausgeführt worden sein. Der Umstand, daß der Fund an einem Wochen- Z Markttage, an dem zahlreiche jüdische Heuhändler aus z Galizien nach Beuthen kommen und ihren Standort bei s der Fundstelle haben, ließ, wie einst in Könitz, die un- s sinnigsten Gerüchte aufkommen. In der Annahme, daß die Leiche von auswärts eingeschleppt worden sei, wurden die Ermittelungen nach dieser Richtung hin ausgedehnt, führten aber trotz eifrigen Bemühens der deutschen und österreichischen Behörden zu keinem Ergebnis. Mitte März wurde mit einem Male der Schleier über das geheimnisvolle Dunkel gelüftet. Das Verbrechen war in der im Zentrum der Stadt Beuthen gelegenen Speisewirtschaft des Roßschlächters Liberia verübt worden. Der bei Liberia beschäftigte Haushälter Kioltyka hatte, von Gewissensbissen gepeinigt, der Polizei Angaben gemacht, die die Identität des Toten feststellen ließen und zur Ermittelung des Mörders führten. Der Tote war der Arbeiter Josef Bronner aus Charley und sein Mörder der Brotgeber des Kioltyka, der Roßschlächter und Speisewirt Liberia. Dieser hatte den Bronner aus Rachsucht erschlagen und dann mit Kioltyka zusammen die Leiche in die Abortgrube geworfen. Nach Verlaus von vierzehn Tagen hatten beide die Leiche wieder herausgeholt, zerstückelt und in zwei Säcken nach der Fundstelle geschafft. Liberka befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Nun haben die bisherigen Ermittlungen eine sensationelle Wendung genommen, die wir gestern schon in einer kurzen Notiz mitgeteilt haben. Die Tat Liberkas selbst und die Auffindung der Leichenteile ähneln in Beuthen wie in Könitz einander so vollkommen, daß der Gedanke naheliegt, der Täter sei hier wie dort ein und dieselbe Person. Zu den Verdachtsmomenten kommt noch hinzu, daß Liberka zurzeit des Mordes an Winter in Könitz bei einem Fleischermeister beschäftigt gewesen sein soll. Die Untersuchung, die nach dieser Richtung eingeleitet wurde, hat ergeben, daß ein gewisser Liberka in den Jahren 1900—01, also zur Zeit des Mordes an dem Gymnasiasten Winter, dort bei dem Roßschlächter Schulz oder dessen Nachfolger an« Mönchsanger beschäftigt gewesen ist. Er hatte damals auch mit einem Mädchen aus einem Hause gegenüber; verkehrt, das Dehnert hieß und jetzt in Berlin wohnt-, Wegen einer auswärts über ihn verhängten Strafe wurde er seinerzeit auf dem Hofe eines jüdischen Schlächters verhaftet. Liberka trug bei der Verhaftung eine Perrücke. Nachdem er seine Strafe abgesessen, wandte er sich nach! Bärwalde, wo er bei einem jüdischen Schlächter Hermann Grünthal gewohnt hatte. In Könitz hatte er zur Zeit' des Mordes am Mönchsauger Nr. 10 gewohnt, ebenfalls bei einer jüdischen Familie namens Berger, die unten der Hetze viel zu leiden hatte und schließlich Könitz verlassen mußte. Der Mönchsanger spielte in der zu s» traurigem Ruhm gelangten Affäre eine wichtige Rolle. Er beginnt am Mönchssee, in dem Teile VM der Leiche Winters gefunden wurden. Die Polizei 'in Könitz hat eine Depesche aus Beuthen erhalten, in der die Vermutung ausgesprochen wird, daß Liberka bei dem Schlächtermeister Hosfmann, der bekanntlich auch unter Mordverdacht stand, gewohnt haben soll. Die Ansicht ist aber, wie die Fr. Ztg. berichtet, irrig. Es wird vermutet^ daß Liberka den jungen Winter, der viel mit jungen Mädchen verkehrte, aus Rache und Eifersucht ermordet hat.
— Auf der Höheder Zeit. „Liebe Frau Müller, ich würde so sehr gern abends einmal in das Konzert oder in das Theater gehen, doch mit Rücksicht auß mein Baby ist mir dies gar nicht möglich." — „Aber, Verehrteste, da gibt es doch jetzt ein so einfaches Mittel, um ohne Sorge um das Kind das Haus verlassen zu können, ich lasse das meinige dann einfach chloroformieren."
— Kritischer Fall. „Ich stecke in einer furchtbaren Klemme! Die Heiratsagentur, an die ich mich gewendet, hat Pleite gemacht — und nun weiß ich nicht, ob ich nicht am Ende auch mit zur Konkursmasse gehöre?"
»«d MskKsMrtfchett.
Gtnttgart, 6 April Bei den Oberrcchnunos stelle« der Reich» bank wurden im Mouat März des Jahre» avaerechnet. c» Mark-
Eflliuge«, -u April. Nährend die hiesigen Metzqcrmeifler ps« heute en tw« Schw«i„fl-isch ei«e« Abschlag von ß Dsz, per Pf,^ eintretes lasse« !Ä bei«, Hammelfleisch na Ausschlag vc>» w Hlz. per Psd so ^cs! vo« h,we »b Ocksei-fleisch 8K Pfg., Riüdflkisch 8>, Pfß Schwei»,fl-is-d 'S Pfg, Kalbfleisch S,r Pfz. und Han-welprisch 78— 80 Pse, per P'd.
Calw, ft, Ap il I ckoleo Auspöre«-, de? Ok!roi« sind hier die Ü'ci'ch-vre-se mrrUkaeaanaer- Es kostet Ochsen fl ? rch 8L Pfg, Rindfleisch ^bPfg-, Uall fl isch 84 Plg, und Schweinefleisch 7<Z resp 68 Pfg. per Psd — D e Spar- und Borschußbank hier erhöhte den Zinsfuß für Depositen auf 4 Prozent.