nisseS soll hier festgenagelt werden zur Warn­ung für viele und zur Lehre für alle."

DieStraßburger Post" macht darauf aufmerksam, daß nach katholischer Anschauung die beiden Verstorbenen, die ja nach der Schilderung desVolksfreundes" sich schwer­lich im Stande der Gnadebefunden" und ohne Sterbe­sakramente aus dem Leben gingen,dem ewigen To - d e" verfallen, mit anderen Worten,ewi g v e r d a m m t" sind. Das will jedenfalls der Artikel sagen: weil sie Widersacher des katholischen Pfarrers wa­ren, hat der liebe Gatt sie in dieHölle verdammt. Das Volk soll offenbar durch denBolksfreund" die lieber- zeugung von per Gottähnlichkeit des katholischen Prie­sters erlangen! Wie mag es in den Köpfen der armen Menschen aussehen, die sich durch die ultramontane Presse noch derartige Dinge vormachen lassen.

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Die Lage in Rumänien. In der Moldau tzheint Ruhe einzutreten. In Kovurlui vermittelte der Präsekt eine Verständigung mit den Bauern. In der W a- lachei ist die Lage etwas ernster. Im Distrikte Dolj haben verschiedene Ausschreitungen stattgefunden und im Distrikte Vlaschka wurden mehrere Gutshöfe verwüstet. Das Militär trieb überall die Bauern auseinander, und zwar durch Anwendung der Feuerwaffe. Im Dorfe P o- tzanzeleschti (Distrikt Romanatzi) erschoß oder verwun­dete das Militär eine Anzahl renitenter Bauern, die auf Juten Rat und die Summationen nicht hören wollten.

Im Distrikte Teleorman operieren drei Banden, Gegen welche drei fliegende Militärkolonnen entsendet wur­den. Mit einer Kolonne fand bereits ein Zusammen­stoß statt. Bei der ersten Salve fielen siebzig Auf­ständische, wor«uf der Rest in den nächst gelegenen Wald flüchtete, wo er umzingelt wurde. Man glaubt, daß die Geflüchteten gefangen genommen oder vernich­tet ivurden. In Bufchtenari brach ein Streik der im Petroleumgebiete beschäftigten Sondeure aus. Eine Ge­fahr ist jedoch ausgeschlossen. Aus Rustschuk wird an die Wiener israelitische Allianz telegraphiert, daß neue Unruhen und Plünderungen in Bacesti, Neguesti, Tungesti, Rozient, Buceu und Investie stattge­funden haben und die Situation im höchsten Grade be­unruhigend bleibt.

Wie demNeuen Wiener Abendblatt" aus Jassy vom 26. März gemeldet wird, hat der Generalkomman­dant in der Moldau, General Teil, an die Truppen folgende Proklamation erlassen:

Soldaten! Das Vaterland ist in Gefahr! Es ist dringend nötig, es energisch zu verteidigen. Die Armee wurde daher aufgeboten. Von heute an sind alle Inhaber von Kommanden allein maßgebend für die Tätigkeit der Mannschaft. Die Armee wird dort zu fin­den sein, wo sie gebraucht wird. Sie wird vor niemandem und in keiner Form zurückweichen,, am wenigsten vor den Aufrührern, gegen die sie das Land und jeden Einzelnen zu verteidigen haben wird. Bei Nieder­werfung des Aufruhrs wird die Infanterie nach den ge- > setzlichen Aufforderungen nur scharfe Schüsse abge­ben. Kein Soldat darf sich davon abhalten lassen. Die Kavallerie hat ohn e Gnade in die aufrüh­re rischen Massen hineinzu reiten!

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Der Minister ruft den Parlamentsprästden- ten zur Ordnung. So etwas kann sich natürlich nur in Rußland ereignen. Aus der russischen Hauptstadt wird vom Dienstag geschrieben: Als gestern zu dem von der Rechten in der Reichsduma eingebrachten Antrag, der die Verurteilung der politischen Morde ausspricht, Minister­präsident Stolypin das Wort ergreifen wollte, ließ dies der Dumapräsident nicht zu. Heute wird nun amt­lich mitgeteilt, daß der Ministerpräsident einen Brief an Golowin richtete, in dem er ausführt, daß die Minister nach dem Gesetz das Recht haben, in der Duma zu sprechen, wann sie wollen, und daß der Dumapräsi­dent ihnen vor allen anderen Rednern das Wort erteilen muß. Ministerpräsident Stolypin habe Golowin daran erinnert, um in Zukunft Mißverständnissen vorzubeugen.

UaDeA-GtrOnU

Berlin, 27. März. Der französische Geschäfts­träger machte gestern dem Auswärtigen Amt über die Veranlassung und den Zweck der zeitweiligen Besetz­ung von Udjda, den aus Pariser Zeitungstelegram­men bereits bekannten Regierungserklärungen analog, Mit­teilung. Bei der Entgegennahme der Maßregeln bemerkte Staatssekretär v. Tschirschky, daß es sich um eine An­gelegenheit handle, die zunächst lediglich Frankreich und Marokko angehe.

Frankfurt, 27. März. Die Fr. Ztg. schreibt: Ober­bürgermeister Adickes ist gestern Abend von seiner Ber­liner Reise nach Frankfurt zurückgekehrt, hat heute die städtischen Amtsgeschäfte wieder übernommen und wird sie auch weiterhin führen. Wir hören nämlich ganz bestimmt, daß Herr Adickes keineswegs sein hiesiges Amt nieder­legen wird; dieses Gerücht ist gerade so unbegründet, wie die Nachricht über seinen Empfang beim Kaiser. Alles, was gestern von einer Anzahl Blätter in dieser Hinsicht als Tatsache gemeldet wurde man hätte ihm sogar schon diesen oder jenen Ministerposten zugedacht war Kombination. In weiten Kreisen der Bürgerschaft wird man mit Befriedigung von der Tatsache Kenntnis nehmen, daß Adickes in Frankfurt bleibt.

München, 27. März. Nach derAllgemeinen Zeit­ung" sollen die bayerischen Landtagswahlen kurz nach Pfingsten stattfinden. Die Gerüchte über ine ernste Erkrankung des Königs von Spanien werden auf Grund von Informationen, die von dem hie­sigen, mit dem spanischen verwandten Hofe stammen, de­mentiert. Karl Scholl, der frühere langjährige freireligiöse Prediger und Schriftsteller, ist im 87. Le­bensjahre gestorben. Morgen Nachmittag wird die Leiche nach Heidelberg zur Verbrennung überführt.

München, 27. März. Der Rücktritt des Ministers des Innern, des .Grafen Feilitzsch, ist nun für den 15. April in Aussicht genommen. Die P esou des Nach­folgers ist noch .immer ungewiß.

Wien, 27. Mürz. Heute Vormittag fand die Er­öffnung des für drei Tage anberaumten Musikerton- gresses unter Teilnahme des Präsidenten Vogl und des Vizepräsidenten Stempl des deutschen Musikerverbandes in Berlin statt. Vogl übernahm den Ehrenvorsitz.

Rom, 27. März. Eine leichte Unpäßlichkeit nötigte den Minister des Auswärtigen Tittoni, seinen Besuch beim Fürsten Bülow in Rapallo um zwei Tage zu verschieben. Tittoni reist am Sonntag morgen von Santa Severn ab und wird am Montag abend nach Rone zurück­kehren.

Rom, 27. März. Die Mächte haben beschlossen, außer den offiziellen Vertretern auch technische Bei­räte für Heer und Marine an die Friedenskonfe­renz im Haag zu schicken. Italien sendet den General­major di Robilant, Kapitän zur Sec.

Paris, 27. März. Den Blättern wird aus Tanger gemeldet, daß in Fez das Kasino der Offiziere der französischen Militärmisfion von Eingeborenen vollständig ausgeplündert worden sei.

Madrid, 27. März. Gestern konferierte der fra n- fische Geschäftsträger mit dem spanischen Staats­minister über die Situation in Marokko. Der Staats­minister erklärte, Spanien werde seine Pflichten erfüllen, welche ihm die guten Beziehungen zu Frankreich aufer­legen. Spanien werde Kriegsschiffe nach Marokko schicken.

Moskau, 27. März. Der Redakteur derRuskija Wejdomosti", Dr. Jellos, Abgeordneter der ersten Reichsduma, wurde, als er im Begriff war, seine Wohn­ung zu verlassen, von einem unbekannten jungen Manne durch Revolverschüsse ermordet. Der Mörder entkam.

Petersburg, 18. März. Die Ermo düng Iok- los ruft hier größte Erregung hervor. Der Ge­mordete, welcher ein Kadettenführer der vorigen Duma war, erhielt, wie aus Moskau gemeldet wird, angeblich vorher Drohbriefe. Tie sofort eingeleitete gerichtliche Untersuch­ung ergab bis jetzt keinen Anhaltspunkt, da der Mord in einer menschenleeren Straße verübt wurde. Jollos erhielt 3 Schüsse in den Mund, Kinnlade und Brust. Der ein­zige Mann, der als Augenzeuge in Betracht kommt, wurde verhaftet.

Petersburg, 27. März. Gerüchtweise verlautet, daß der Unterrichtsminister v. Kaufmann, der Verkehrs­minister Schaufuß, Kriegsminister Rüdiger und der Chef des Generalstabs Generalleutnant Palizyn, zu­rückzutreten beabsichtigen.

Washington, 27. April. Wie der Sekretär der amerikanischen Gesandtschaft in Tegucigalpa dem Staats­departement mitteilte, existiert seit der Einnahme dieses Ortes durch die ,Nicaraguaner die Regierung des Präsidenten Bonilla nicht mehr. Er halte inzwischen die Ordnung mit Hilfe der anderen Konsuln aufrecht.

Tanger, 27. März. Der französische Panzerkreu­zerJeanne d'Arc" und der geschützte KreuzerLalande" sind hier angekommen. Udschda wird heute besetzt.

H<U!pU>ai»hsf zum MlubajustkectLr daselbst, Räßli in ktirttüntt AU StsmdahvfekrelSr in NutrrMrktzeim und NM nbnra« in Lmikirch zu« Wtcnd«hn!«kreiär rn Stnair^atiubss.

B ersetz.«: Der K-smbahasekrerLr Klump» iir RrSarsul.» «ach Ludw'.^SLmg

In d».! RrrLeLand versetzt: Üam«a!stl«oUe» Caspar in Nalr«. Oberstnnnz:«'. va» B.ck tri br>- ür>:r:tiLr-:i»,'.tz>lki«>>!«7.

Der Schnellzug 53 stieß bei der. Einfahrt in den Posener Hauptbahnhof auf eine Rangierabteilung. Der Führer der 1. Schnellzugslokomotive ist schwer, beide Hei­zer sind leicht verletzt.

Bei einer Probefahrt, die mit einem neuen Motv*- boot in Brieg (Schlesien) veranstaltet wurde, kam das Boot dem Wehr zu nahe und sank. Von den 6 Personen, die sich in dem Boot befanden, sind 3 ertrunken.

Aus Bunzlau wird gemeldet: In Gehnsdors brach bei dem Stellenbesitzer Beer eine Feuersbrunst aus, bei welcher die Ehefrau, vier Kinder und eine Magd um­kamen.

Aus Innsbruck wird geschrieben: Im Achen­seegebiet haben die Schneefälle große Uebelstände hr»- vorgerufen. Die Achentalstraße ist auf mehrere hundert Meter durch Lawinen verschüttet. Es fehlt vielfach an ärztlicher Hilfe; in einzelstehenden Häusern herrscht Hun­gersnot.

Genf, 28. März. Sämtliche Gewerkschaften haben heute Abend für morgen, Donnerstag früh, denG e- neral streik erklärt. Die Arbeiterschaft in Genf will hiermit ihre Sympathie für die Streikenden in Lau­sanne und Vevey bezeugen.

Wien, 27. März. Der Damenschneider st reiß ist beendet. Die Arbeit wird morgen ausgenommen. Den Arbeiterinnen wurde eine Lohnaufbesserung von 15 Pro­zent, den Arbeitern eine solche von 10 Prozent und neunstündige Arbeitszeit zugestanden. In einer Vollver­sammlung der Konfektionäre wurde festgestellt, daß eine Steigerung der Toilettenpreise um 10 Prozent eintreten müsse.

Dünkirchen, 27. März. 1200 Arbeiter der Schiffs­werft Franec sind wegen verweigerter Lohnerhöhung in den Aus st and getreten.

London, 27. März. DasDaily Chronicle" mel­det aus Chicago: Die Leiter der westlichen Eisen­bahnen scheinen ebenso entschlossen gegen die Bewillig­ung eines 12prozentigen Lohnzuschlags zu sein, wie die Angestellten ihn fordern. Da das Ultimatum der Strei­kenden nur noch wenige Tage für die Entscheidung Zeit läßt, befürchtet man, daß der ganze Westen binnen kurzen sich inmitten eines riesenhaften Eisenbahneraus- standes befinden wird. Die Leiter der Bahnen sandten Depeschen an Pierpont Morgan, Harriman und Hill, in welchen sie dieselben auffordern, ihren Einfluß aufzubieten, um den Streik abzuwenden.

Die Finanzkommissio« der Abg Kammer fehle am Mittwoch die Beratung über den Postetar fort untz erledigte Kap. 119 bis 120 Tit. 13 b bis 20. Die Ein­stellung von 110 gehobenen Postsekretärstellen in den Etat für 1907 und von weiteren 30 Stellen in den Erat von 1908 mir einer Zulage von 200 Mark wurde genehniiqr. Beim Tit. Postverwalter und Pvstexpeditoren wurde der ^ geforderten Erhöhung der Gehalte zugcstimmt. Die Be- j ratung über die Eingabe der Bereinigung würrt. Verkehrs- ( beamter vom niederen Dienst betreffend Verbesserung der S Gehaltsverhältnifse wurde bis zur Beratung des Eisen- k bahuetats zur ückgestellt. Bei Tit. 18 Lit. d wurde : auch die Eingabe der Mechaniker der K. würtr. Tele- ; graphenwerkstätte behandelt. Berichterstatter Lies ch i u §

! stellte hier den Antrag:1) Die Bereitwilligkeit auszu- f sprechen, die Mittel für eine Vermehrung der Telegraphen- j mechanikerstellen und für Gehaltssätze von 1500, 16VU, 1700, 1800 und 2000 Mk. zu bewilligen, 2) und auszu- j sprechen: Bei Neuaufteilungen kann nach Erfordernis die E sofortige Einsetzung in eine höhere Gehaltsstufe erfolgen." i Ein Unteramrag Keil die Gehaltsstufe von 1500 Mk. r zu streichen, wurde mit 6 gegen 5 Stimmen angenommen, i worauf der hierauf geänderte Antrag Liesching einstim- : mig angenommen wurde. Bei den Postunterbeamten wurde ; Zustimmung zu der geforderten Vermehrung der Stellen l und zu der vorgeschlagenen neuen Gehaltsordnung be- ^ schlossen. Dr. v. Kiene stellte den Antrag: Die Bereit- ^ Willigkeit auszusprechen, die Gehaltsstufe von 1150 Mk. zu streichen. Dieser Antrag wurde mit 7 Stimmen bei 2 Stimmenthaltungen angenommen. Der Antrag Keil,

^ die Bitte der Post- arid Telegraphenunterbeamten um Ver- ! mehrnng ihrer Gehalte im Rahmen von 12001800 Mk. der Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen, wurde mit 5 gegen 3 Stimmen bei 1 Stimmenthaltung abgelehnt. Hieraus wurde der Antrag des Berichterstatters Lieschinz diese Bitte der Regierung zur Erwägung zu übergeben, mit 7 gegen 1 Stimme bei 1 Stimmenthaltung angenommen,. Endlich wurde noch ein Antrag Graf-Stuttgart einstim­mig angenommen, der dahin ging, die Regierung zu er­suchen, in Erwägung darüber einzntreten, ob in der Kate­gorie der Postunterbeamtcn eine Gliederung ähnlich derje­nigen der Eisenbahnunterbeamten durchgeführt werde» kann.

Zur Erhöhung -es OrLsportos. Dem WuuRß

der Finanzkommission entsprechend, hat die württ. Post- Verwaltung davon abgesehen, alsbald wegen der in Aus­sicht genommenen Tariferhöhung Verfügung zu treffen. Die Postverwaltung wartet also ab bis der Landtag ge­sprochen hat.

Stuttgart, 27. März. De2 König ist heute NtnH- mittag um 2 Uhr 3 Min. von Kap Martin bei MentoM in bestem Wohlsein wieder hier eingetroffen. Die Königin war ihrem hohen Gemahl entgegengefahren. Hier em­pfingen den König der Generaladjutant General der Inf. Freiherr von Bilfinger und Flügeladjutant Major Frei­herr von Tessin. Zn und vor dem Bahnhofsgebäude hatte sich eine zahlreiche Menschenmenge eingefunden, die de-c Landesherrn, dessen frisches und gesundes Aussehen allg»- mein auffiel, freundlichst begrüßte.

Kellbach, 26. März. Die Gemeinde hat endgültig beschlossen, auf eigene Rechnung eine Gasfadril P« erstellen; Einrichtung und Rohrlegung wurden dem Stutt­garter Gasgeschäft übertragen. Der Kostenvoranschlag b»- läuft sich auf 202000 Mk.

Mundelsheim, a. N. Eine Pforzheimer Firma will hier eine Bijonteriefabrik gründen. Zur Erricht­ung eines Elektrizitätswerks kaufte die Stadt Stutt­gart die Hessigheimer und die Mundelsheimer Mahl­mühle um zusammen beinahe 1/2 Million Mark an. Beide Wasserkräfte sollen mit Hilfe eines neuen, großen Kanals vereinigt werden, die dadurch gewonnene Wasserkraft wäre eine der größten in Württemberg.

Dte»ftu»chrich«r«. Ucbertlaseu: Dr« Deka« Dieter!« i«»stten die LreUc de» Rcklart »sd erste« »ifleksLawchc« Haupt» lebrerr «« S<bullek>erse«l«rn tn Na^sld sowie tre SnLe >eS Lor- Gondr» der k'sendatzi'inaschiseninspetlitm Mm «it i»c: Dienstslcburitz rin» Sisenhechnbautnspctidr» dem Moschineningexienr Her1«k< bei der Ee»e!aldiiet'i»n der «ü«atrriscndatmco.

Verliehen: Dem :-r>vai»04«»tk» Dr. So«merseldt, zweite« ÄMenle« am «e»>vßi'» mtuerMuichen Institut der U»io, ffint- din.en u-.d dem hiv«l<mrer und kssi>tr»lcn Doxatz »o der Nrchitek- «u abteil»«« de' Technischen Hpchschvte tn Gmttgarl je der Tuet und Xaxz eine« «ußeroideNiltchrn r r»t-si».S.

vrsörderl: Die O»er»«hn«>st;uu1en Weinland in Hei.br»«»

Ein frecher Diebstahl wurde Mittwoch nachmittag in einem Spezereiladen der Karlstraße in Cannstatt ver­übt. Ein unbekatznter Mann schlich sich in den Laden ein und entwendete die Ladenkasse mit der Tageseinnahme. Der Dieb sprang mit der Kasse unter dem Arme durch die Fabrikstraße dem Exerzierplatz zu, verfolgt von meh­reren Personen.

In Gingen a. F. verunglückte die 28jährige Frau' eines Flaschners. Sie kam beim Güllenführen unter das Fuhrwerk und erlitt bedenkliche innere Verletzungen.

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Hall, 27. März. Schwurgericht. Der 3. und letztt Fall betraf in 2tägiger Verhandlung 1. den 26 Jäh« alten, 26mal vorbestraften, verheirateten Hausierhändler Martin Zauner, von Unterdeufstetten. Crailsheim und 2. dessen 51 Jahre alte Mutter, die verwitwete Eres- centia Büttner, von dort, wegen Totschlags, verübt an der Ehefrau des Zauner. Der angeklagte Zauner, der mit seiner Frau fortgesetzt Händel und Streit hatte, ist be­schuldigt seine Frau in der Nacht vom 5. Okt. in seinem Hausierwagen erwürgt zu haben. Die Leiche hängte er an! einem Baum auf, um den Eindruck eines Selbstmords zu erwecken. Nach dem Gutachten des Sachverständigen ist Selbstmord ausgeschlossen, auch haben Zeugen dumpfe Schläge aus dem Wagen gehört. Die Büttner ist der Bei­hilfe angeklagt. Die Geschworenen bejahten bei dem an- geklagten Zauner die auf Totschlag gerichtete Schuldfrage und versagten mildernde Umstände. Die Büttner wurde der Beihilfe hiezu für schuldig erklärt und ihr mildernde Umstände zugebilligt. Demgemäß wurde der angeklagte Zauner sieben dem Verluste der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren zu der Zuchthausstrafe von 8 Jahren verurteilt, auf welche Strafe 3 Monate der erlittenen Untersuchungshaft in Anrechnung kommen-