Beid* Angeklagte verzichteten sofott auf das Rechtsmittel drr Revision. _

Hüsseuer II

Ki welchen Ausartungen der dem Duellunsinn. zu Grunde gelegte Ehrbegriff führt, zeigte ein vor der Strafkammer in Flensburg verhandelter Prozeß wegen Körperverletzung gegen den Landwirt, früheren Leutnant Kurt Pauli. Dieser hatte sich in einer Gast­wirtschaft derart ungezogen gegen den Mechaniker Dreß- ler benommen, daß letzterer ihn schließlich aufforderte, vor die Tür zU kommen, wo er ihn für sein Betragen züch­tigen werde. Der Streit wurde dann wieder geschlichtet; als Dreßler sich aber nachher entfernen wollte, schlug Pauli ihm ein Bi er glas ins Gesich t, mit dem un­glücklichen Erfolg, daß die rechte Kopfseite Dreßlers durch die Glassplitter zerfleischt wurde und ein Auge aus­lief. Einige Tage nach dieser brütalen Handlung sandte Pauli dem von ihm Verletzten noch eine Duellfor­de rüng. Vor Gericht erklärte er nun nach den vorlie­genden Berichten, er habe das Verhalten Dreßlers als Beleidigung ansehen müssen; er sei als Offizier erzogen und könne nicht anders handeln. Das zuständige Be­zirkskommando habe ihm zudem gesagt, er müsse den Mann fordern. Während der Staatsanwalt vier Fahre Gefängnis für dies ungeheuerliche Roheitsverbre­chen beantragte, erkannte das Gericht Nur auf IVs Fahre, indem es annahm, daß der Angeklagte die ihm anerzoge- nen militärischen Ehrenanschauungen falsch verstanden habe. Diese milde Beurteilung des Raufboldtums ist unverständlich. Hier lag eine Handlung von ungewöhn­licher Roheit vor; daß der Exzedent seinem Opfer noch eine Duellforderung zusandte, zeugte von einem seltsamen

stens auf Totschlag könnte sie schuldig erkannt werden. In einem glänzenden, begeisternden Schlußwort erzählt er, wie er am Morgen nach der Anklagerede, die Tatiana falsch verstanden habe, letztere ihm ruhig sagte:^.tors e'est In Kuillotinö!" Der Verteidiger endet mit folgen­den, an die Geschworenen gerichteten Worten:AUf meine Seele, wenn ich auf Ihrer Bank sitzen würde, ich würde sie frei sprechen!" Stürmische Bravos erfolgten auf den Bänken des Publikums, das durch den Präsidenten zur Ruhe ermahnt wird, lim halb sieben wurde die Sitzung abgebrochen.

Thun, 28. März. Die Urteilsverkündig­ung erfolgt heute um die Mittagsstunde. Tatjana Leontiew wird zu 4 Jahren Zuchthaus unter Anrechnung der erlittenen Untersuchungshaft, ferner zur Ausweisung aus dem Bernischen Staatsgebiet auf die Dauer von 20 Jahren verurteilt.

Kie Wünsche des Kindes.

DerFranks. Ztg." wird von einem Lehrer geschrie­ben: Von Interesse, und auch von erzieherischer Bedeut­ung ist es, einen Blick zu tun in den innersten Herzens­winkel des Kindes, kennen zu lernen, was seine Phan­tasie bewegt und sein Gefühl belebt. Kürzlich ließ ich von meinen elfjährigen Jungen ich bemerke, daß ich Lehrer in einer Großstadt bin aufschreiben, was sie sich am liebsten wünschten. Jeder sollte drei Wünsche angeben. Viele der geäußerten Wünsche waren recht all­täglich, viele aber auch originell und interessant. Aus­fallen mußte es, daß keiner der Jungen als Ziel seiner Sehnsucht sich den Himmel und dieewige Seligkeit" erwählte, sie blieben auf der Erde und ihre Wünsche wa<

Ebremvfinden" daß hierin nicht ein Grund für eine l ^ WM Teil recht materieller Art. Nicht wenige wünsch- Ä ^ PÜP 1 - tnh -in? Kirnsnerübärnina k ten sich Reichtum: Millionäre wollten sie sein, so viel

ß.Ä » d-» haben, daß sie nichts zu arbeiten b--,!chun einer

L, »ab n « I-a^ ^ ' ! wünscht, 'ich -m MS°h°nd°s Papiergeschäft. Gesundheit,

anlaßt yaven sollte, pr raum oenroar. Glück, langes Leben wurde vielfach verlangt, einer kannte

nichts Begehrenswerteres, als daß er nicht Soldat, zu werden brauchte. Am interessantesten waren die Wünsche, aus denen zweifellos hervorging, daß sie auf die Lektüre von Märchen und anderen Geschichten zurückzuführen wa­ren. Ich setze davon einige hierher. Ein Junge schrieb folgendes (ich bemerke, daß alles wortgetreu ist):

Wenn mir eine Fee erscheinen würde und mir drei Wünsche erlauben würde, so wäre mein erster Wunsch, ein Detektiv wie Nik Carter zu sein. Mein zweiter Wunsch wäre, verzauberte Prinzessinnen zu erlösen. Dann wün­sche ich mir einen Zauberstab, mit dem ich alle Wünsche erfüllen könnte."

Ein anderer wünschte:

1. Einen Wagen mit vier Pferden, die nichts zu fressen und trinken brauchen und immerzu laufen, so oft ich Ls wollte. 2. Einen Ring, an den Luft- und Erdgeister gebunden wären. So oft ich diesen am Finger umdrehen würde, würden sie erscheinen und mir alles bringen, was ^ ich haben wollte. 3. Einen Zauberstab, an den eine Fee ^ gebunden wäre, die mich im Bade der Weisheit baden h müßte."

k Ebenso phantastisch war folgender Wunschzettel:

ß1. Ich wünsche mir ein Pferd, auf dem ich durch die

j Luft in fünf Minuten überall hinreiten könnte. 2. Daß z ich alle Sprachen könnte. 3. Daß ich wüßte, wie viel Sterne es am Himmel gibt und wie es auf einem Stern

Prozeß Leoutiew.

Wie aus Thun gemeldet wird, hat am 3. Verhand­lungstag (Mittwoch) der Staatsanwalt Kummer vor über­fülltem Saal seine Anklagerede begonnen. Im Gegen­satz zu dem Vertreter der Zivilpartei, der Dialekt gespro­chen hat, redet er hochdeutsch, in ruhigem, ernsthaftem Ton. Einleitend berührt er die Frage des Fremden­verkehrs und weist auf die Notwendigkeit hin, den Fremden, die in die Schweiz zur Erholung kommen, per­sönliche Sicherheit zu garantieren. Tatjana hat wirklich eine Verwechslung begangen, sich aber keine Mühe gegeben, die Identität des vermeintlichen Durnowo fest­zustellen. Ueber Durnowos politische Tätigkeit will der Staatsanwalt sich nicht äußern. In Betracht kommt nur, was von dieser Tätigkeit der Angeklagten bekannt war, und das haben Dir nicht erfahren. Die wahre Ursache des Verbrechens liegt im Umgang Tatianas mit den Re­volutionären, und in ihrer ganzen revolutionären Laufbahn, die der Redner darstellt. Daß die Tat mit B or bedacht begangen sei, erhelle aus dem Geständnis der Angeklagten und eine Reihe Umstände. Es handelt sich ulso um Mord und nicht um Totschlag. Die Ver­wechslung in der Person spielt laut bernischem Strafgesetz­buch keine Rolle. Was die Zurechnungsfähigkeit betrifft, so erachtet sie der «Äaatsanwalt als vollstän- , >

d i g und übt Kritik an dem Gutachten der Experten, dessen z aussieht.

Schlüsse zu weit gezogen seien. Immerhin will er die Meinung der Geschworenen nicht beeinflussen. Wildernde Umstände seien wohl angebracht. Der Staatsanwalt stellt keinen bestimmten Antrag und endet mit dem allen Spruch, den er an die Geschworenen richtet:Hast Du die Gewalt, so richte recht, Gott ist König, Und Du bist KUecht!" Nach dieser zweistündigen Rede wird die Verhandlung abge­brochen. Nachmittags sprach der Verteidiger Leontiews Brüst lein, dessen Verteidigungsrede, die einen guten Eindruck machte, den ganzen Nachmittag ausfüllte. Wa­rum, so fragte er ü. a., erregte das Verbrechen ein so großes Aussehen? Erstens, weil sich in Jnterlaken eine Episode der russischen Revolution abspielte denn eine so großartige Bewegung kennt keine Landes­grenzen und die Verwechslung, wodurch eine unschul­dige Person getötet und Tatjanas Opfer unnütz geworden war, endlich die Persönlichkeit Tatianas, eine edle Na­tur, ein Charakter, wie sich so leicht kein zweiter finden läßt. Sie liebt ihre .Eltern leidenschaftlich. Haben Sie gesehen, welche zarten Blicke sie ab Und zu aus ihre Mutter wirft! Jedoch liebt sie noch mehr die Menschheit, das russische Volk und opfert bereitwillig Fügend und Frei­heit für dieses höhere Ziel. Sie können sie ins Zucht­haus schicken, tvie auch Geschworene die Jungfrau von Orleans zum Tode verurteilten. Wer weiß aber heute noch die Namen dieser Geschworenen, aber der Name der Jung­frau von Orleans ist unsterblich und sobald wird Tatiana Leontiews Name auch nicht verschwinden! Der Verteidiger will nicht versuchen, eine Erklärung zu finden für die Ver­wechslung. Das bleibt Tatianas Geheimnis. Was den geistigen Zustand betrifft, will er sich auch nicht äußern. Einerseits haben die Experten gesprochen, an­dererseits verbietet ihm die Angeklagte, von diesem Mittel Gebrauch zu machen. Er verbreitet sich dann über die U r- sachen des Verbrechens, die elenden Zustände Rußlands, über welche in der Schweiz nur eine Meinung herrsche und die blutige Reaktion, die auf Durnowos Tätigkeit zurückzuführen sei. Er schildert das Blutbad in Petersburg vom Januar 1905, das eine so gewaltige Wirkung auf Tatianas edle Seele geübt habe.

Das sei das russische Regiment! Hier ist das Weib, das es züm Sturz bringen wollte! Und Sie würden es ins Zuchthaus schicken! Sie gehört ja zu den Fanatikern, wo­von die Experten gesprochen haben. War aber Wilhelm Teil nicht auch Fanatiker? Doch verherrlichen wir ihn!

Dieses zarte Weib hat es über sich gebracht, sieben Schüsse gegen den vermeinten Tyrannen abzufeuern, die früher

nicht einen Schuß im Theater krachen hören konnte. Sie -

hat mir einmal erzählt, mit welchem Angstgefühl sie je- j »X»

desmal einen Schuß losließ, und doch war der Wille, Berlin, 27. März. Das Drama von Ferdi- der Aufopferungssinn stärker pls die schwachen Nerven! " nand BonnKönig Ludwig II." ist von der Ber- Juristisch betrachtet der Verteidiger das Verbrechen als liner Zensur verboten worden. Direktor Bonn hatte viwsuchteU Mord uüd begangenen Totschlag. Also höch- das Stück der Zei ,ur eingereicht mit der Absicht, es in sei-

Ein anderer wünschte sich einen Kasten, mit dem er die ganze Welt durchfliegen könnte. Interessant ist auch folgender, von einem der schwächsten Schüler ge­schriebener Zettel:

Meine drei liebsten Wünsche sind: 1. Ein Wünsch­hütlein, daß man sich überall hinwünschen kann. 2. Ein Geldsäckel mit der Kraft, daß, wenn man hineingreift, man eine Hand voll Goldstücke hat. 3. Den ganzen Band von Buffallo Bill."

Ein weiterer möchte ein großer Detektiv werden wie Sherlock Holmes: ein anderer erbat sich vom Schicksal unüberwindliche Kraft und große Weisheit. Manche Wün­sche waren praktisch und zeugten von Bescheidenheit; so figurierten unter ihnen: Goethes Werke, Märchen- und Bilderbücher, Fahrräder, ein amerikanisches Luftgewehr, Schillers Werke, eine kleine Bibliothek usw. Der Schluß­satz in folgendem Wunschzettel zeigt, daß der Verfasser ein kleiner Philosoph ist:

Wenn mir jemand die Frage vorlegen würde:Was wünschest du dir am liebsten? so würde ich antworten: 1. Ich möchte eine geachtete Stellung im Leben einneh­men. 2. Möchte ich die Macht besitzen, jeden Wunsch zu erfüllen, den ich mir vorlege. 3. Wünsche ich mir, die Mittel dazu zu haben, Reisen durch fremde Länder zu machen, um alle Merkwürdigkeiten der Erde anzusehen. Da dieses aber fromme Wünsche bleiben werden, so muß ich wenigstens das erste zu erreichen suchen."

Ein Schüler wünschte an erster Stelle, daß er Ostern aufrücken möchte, ein anderer, der offenbar große Selbst­erkenntnis besaß und keine falsche Scham kannte, wollte nicht so dumm bleiben, wie er gegenwärtig sei. Ein Junge, der sicherlich später ein hervorragendes Mitglied der Frie­densliga werden wird, möchte, daß es niemals mehr Krieg gäbe. Viele Wünsche zeugten von inniger Liebe zu den Angehörigen, von treuer Anhänglichkeit der Kinder an El­tern und Geschwister, denen sie Gesundheit, Glück und langes Leben bringen wollten. Der Sohn eines D ieners schrieb:

Ich wünsche, daß mich mein Vater zur See gehen läßt und ich dann schnell befördert werde; denn dann kann ich meine Eltern, wenn sie alt sind, ernähren."

Nicht ohne Rührung las ich folgenden Wunsch eines Jungen, dem der Tod die geliebte Mutter geraubt hat:

Mein liebster Wunsch auf der Erde ist, daß meine gute Mutter noch lebte und immer bei mir und meinem Vater bliebe."

ncm Berliner Theater aufzuführen und darin die Titel­rolle zu spielen, lieber die Gründe des Verbots teilte der Zensor einem Mitarbeiter des Berl. Tagebl. folgendes mit:Eine ganze Reihe politisch einflußrei­cher Persönlichkeiten, die in dem Stück genannt werden, lebt noch. Außerdem wird die Kaiserin von Oesterreich in unerhörter Weise angegriffen. Solch eine Charakteri­stik auf der Bühne würde den Kaiser von Oesterreich ver­letzen; noch schlimmer aber würde das Renommee des Prinzregenten von Bayern geschädigt werden. In ein­facheren Kreisen ist man in Bayern noch heute der Mein­ung, daß König Ludwig II. von seinem Leibarzt Dr. Gudden vergiftet worden sei. Diese sinnlose Lüge würde durch eine Aufführung des Bonnschen Stückes neue Nah­rung finden, und zwar durch die Szene, in der Ludwig II stirbt und in der Gudden als vollkommener Idiot darge­stellt wird. So mußten wir aus p 0 litischen Grün- den das Stück verbieten."

Kettsees.

Aus d erIugen d." Auf dem Bahnhof in F. ist ein Assistent beschäftigt, der stets die Wagentüren eigen­händig zuschlügt. Mein Freund Meier, mit dem zu­sammen ich neulich dort durchfuhr, schien das zu wissen, denn wie der Assistent an unsere Tür kommt, hat Meier den Riemen der Fensterscheibe zwischen die Türspaltc ge­klemmt. Der Assistent ergriff die Klinkep holt aus und schlägt die Tür zu, wobei erVorsicht" ruft. Aber: bumm . . . fftt, prallt die Tür zurück. Er wiederholte das Manöver:Vorscht" bumm .. . . fftt. Die Tür fliegt wie­der zurück. Da steckt er seinen Kopf in den Wagerr und schreit wütend:Die Finger weg!"

DerSohndes Milchpantschers. Leh­rer:Also, Michl, wenn,eure Kühe täglich 30 Liter Milch geben und ihr zu Hause ein Drittel davon braucht, wie viel könnt ihr dann noch in die Stadt fahren?" i Michl:Herr Lehrer, dös ders i net sag'n!" . ( ,

Leicht geholfen.Alte, da les i' grad auf'n Abreißkalender:eornst-cka Bss-ll-p-dös^ffchreibst auf d' Speiskart'n!"Dös kann i' net koch'n!" ,,Dös macht nix, wenn's nur b'stelll witd/'W-jsF'w'-ma' halt einfach, bei uns wird dös anders 'kocht!" '

Gedankenleser. Tom:So, Sie sind Gedan­kenleser? Dann können Sie mir vielleicht sagen, was ich gegenwärtig denke? Gedankenleser: O gewiß! Sie denken daran, einen kleinen Laden eröffnen, ihn mit allen Sachen füllen, ein Feuer ausbrechen zu lassen und die hohe Versicherungssumme zu erheben. Tom: Nein, das dgchte ich nun gerade nicht, aber der Gedanke ist auch gut.

Hübsches Deutsch. Der Laufbursche eines Krämers soll einer Kündin Mitteilen, daß die von ihr ge­wünschte Ware zurzeit nicht auf Lager ist, wahrscheinlich aber bald eintreffen wird. Bei der Kundin kommt fol­gender Satz aus dem Munde des Burschen:Haben tun wir alleweile keine nicht, aber kriegen könnte sein, daß wir bald welche täten."

Beim Abendessen. Er: Die Eier sind ja Unglaublich hart wie lange Haft Du sie gekocht? Sie: Zwölf Minuten. Er: Ich sagte Dir doch neu­lich, daß Du mein Frühstücksei nur drei Minuten kochen solltest! Sie: Ganz recht; ein Ei drei Minuten, unk dies hier sind, vier, also zwölf Minuten!

Im Künstlercafe. . . . Mein Lieber so eine Operette ist keine einfache Sache! Da gehöre« tüchtige Leute dazu: Zwei, die den Text einem dritten steh­len, Und ein vierter, der die Melodie dem fünften stiehlt/'

Humor des Auslandes-Was Hallen Sie von meiner letzten Novelle imTageblatt"?" frag der eitle AutorIch finde es sehr vernünftig von Ih­nen, daß es Ihre letzte ist!"

Kaxdel und KolRswirtschalt.

Stuttgart, 27- März. Für die Beförderung v»n Pferden nach un» von Stuttgart wird über die Dauer der diesjährigen hiesige» Pserdemarkie» eine Frachtvergünstignu, dahin eingeräumt, daß für die Sendungen von Stuttgart in der Zeit vom 16.-2». April für di« Sendungen »on Stnttgart in der Zeit vom 282?. Npiil und vom SS April »iS 1. Mai ausfchlteßlich die für Benützung von Personen,ügcn vorgesehene Anrechnung de» «v'/.igen Zuschlag» »uterdleidt. Die Beförderung von Pferden nach Stuttgart ist auch am Sonata» den 21. April d». IS. gestattet

Ul«, 17. März. In der gestrigen Sitzung derHandelskam- m c r Ul« konnte der Vorsitzende, Sammrrzfenrat Engel, die Mittei- tnng mache», daß die befürchtete »erkehrrveffchlechternng «ach Berlin i» Soamerfahr dienst nicht eintreten wird, da jnnschen Ul« und LralS- hei« ein neuer Stizng etngelegt »Kd. der an den v Z»g Mailand- Berlin Anschluß erhält. Die «eise nach Berlin Mrd dodnrch von an» ans N'/, Stunden abgekürzt Die Kammer sprach sich gegen di« Einführung von Waffenschtlue» und gegen die Beschränkung de» Waf­fenhandel» auf die geprüften Büchsenmacher ans. Bri der Bespre­chung einer Eingabe de» Lenlschvationaten -andlnngsgehtlfen-Verbaad», die eine Regelung de» Lehrliug»wcsell im Handel»gewerbe »nstredt wurde folgenden Punkten zngcstimmt: E» ist dahin z> wirken, daß nnr befähigte, genügend vorgedildele junge Lenk als Lehrlinge in kanfmäuntsche Geschäfte «nfgrvommen »erde»; eine gründliche Au»° und Vorbildung der Lehrlinge ist dringend nötig, der Kortbtldnng»- schnlzwaug dt» ,am IS. Lebensjahr ist für alle Handln»,»gehilfen und Lehrlinge dnrch Reichsgesetz ausznspreche»; «lchikanflente, die keine fachmämsch gebildete Hilf»kraft zur Anleitung »on Lehrlingen in ihrem «eli»d habe«, dnrsr» bet Strafe keine Lehrlinge antzbtlden, am Schlnsfe der Lehrzeit ist eine Lehrlingtzprüfung abzulegea. De» »estreb,til­gen auf Zulassung von BrielumschlSgen mit durchscheinender Adresse «n,de niett betgetrete«. Die Einführung eine» Einkilopakels mit de« Uronkobetiag von »0 Pf«, dnrch «Ic Zonen ohne Oegieitadresse wurde grundsätzlich al» »ünschc»»»ert dezeichnet e« erscheint «der der ^geuwärttge Zeitpunkt für diese Bestrebungen nicht günstig.

Stuttgart, 26. Mär,. SchlachtviehWarkt. Zugetriebe» Ochs««: 40, Karren 25 Kalbel» 18«, Kälber 207, Schweine 8»l verkauft: Ochsen 88. Karre« 078 Kalbet» 101. Sülber sts7, Schwer« 847 Unverkauft; Ochsen 02, Karren 1» kalbel» 18b, Kälber - Schweine 1L7. Erlöst an»'/. ^S- Schlachtgewicht. Ochsen: 1. Qual, «»»gemästete von - »i» Pf»., 2. Qualität, von bi» Pf»., Bullen: 1. Oualttät. »ollfleischige von 7b »t» 7« Pfg., r. Qualit. al­tere »nb »«Niger fleischige von 74 »i» 7h Pfg. Stier« und Jung, mder: 1. Oval, ausaemösteie »on ?4 bi» 8» Pfg. st Qual floß schige vau 82 ti» 68 Pfg.. 8. Qualität geringere von 80 bi» »2 Mg« stütz«: 1 Onal.. junge gemästete von ms Pfg, 2. Qual., alt« von »« bi, 71 Pfg., 3. Qual., geringe von 43 bis »3 Pfg Käl­ber . >. Quäl beste Saugkälber von 2» bi» l01 Pfg. st. Qnal., gäbe Saugkälber »»» »7 bi» st» Pfg.. g. Qnal-, geringe Saugkälber van 64 bi» st« Pf, Sch»eine: 1. Qual., jung« fleischige v»n S7 bi« «I N,g. st Qual., schwer« fette »0» üb bi» v» Pfg. « Qual., gering«, 1S«r») »on »0 bi» «2 Pfg. Verlauf de, Markte»: mäßig »»lebt.