sammen kirnst der Schriftleiter der i>r Betracht kommenden Leitungen stattfinden. Ferner wurde beschlossen, Mit- .^ilungen untereinander auszutauschen über neue Werk­zeugmaschinen, Motore usw. die in den einzelnen Justi­nen ansgestellt werden. Dadurch soll ermöglicht werden, k«ß hervorragende Neuheiten durch Wanderausstellungen etc zur allgemeinen Kenntnis gelangen. Ein Meinungs­austausch soll ferner über wichtige Fragen der gewerbli­chen Gesetzgebung angebahnt werden.

Die Schwaben und die Hessen. Während man in Württemberg aufs eifrigste beschäftigt ist, immer neue Kon- fessionsschulen auch in Miniaturauflagen zu schaffen und das Konscssionalitätsprinzip selbst bei den Schwachbegab- tett '.a ufrecht zu erhalten, ist die hessische Regierung be­strebt, die wenigen noch bestehenden Konfessionsschulen in 2 imultans ch u l e n nmzuwandeln. So werden, wie ge­meldet wird, zu Beginn des neuen Schuljahres wieder mehrere vorn evangelischen Gnstav-Adolf-Vcrein und vom katholischen Bonifücius-Verein unterhaltene Konfessions- fchulen eingehen, weil den Vereinen die Besoldung der Lehrer zu hoch kommt. Die hessische Schulverwaltung stellt nämlich den konfessionellen Schulen wohl Lehrkräfte zur Verfügung, verweigert aber jede finanzielle Beihilfe zur Gehaltszahlung. Von den 987 Volksschulen des Lan­des sind bereits 906 simultan. Auch die Lehrerseminare sind simultane Anstalten. Wer da wohl moderner und staatsmännifchcr handelt dieblinden" Hessen oder Hie dummen" Schwaben?

Stuttgart, 15. März. Der Volksverein hielt gestern abend in der Bauhütte seine Gener alvcrsa m m- ! ung ab. Aus dem von Redakteur Schmidt erstatteten Jahresbericht ist hervorzuheben, daß besonders die Ein­gemeindungen für die Volkspartei günstig gewesen seien. Der Redner legte eine Anzahl von einer engeren Kom­mission aufgestellte grundlegende Sätze für den Aus­bau der Organisation vor, die sich darauf beziehen, daß sämtliche in den Vororten von Groß-Stuttgart bestehen­den volksparteilichen Vereine in einen Verein zusam­mengezogen werden sollen. Mit diesen Vorschlägen er­klärte sich die Versammlung einverstanden. Des wei­teren wurden in dem Bericht noch die Wahlen besprochen, die mehr oder weniger die ganze Vereinstätigkeit beherrsch­en. Ein Rückblick aus die Wahlen sei für den Stuttgarter- Verein sehr erfreulich; die Volkspartei sei in den Stutt­garter Proporzwahlen in der Stimmenzahl der Deutschen «Partei sehr nahe gerückt. Auch die Bürgerausschußwahl habe einen erheblichen Stimmenzuwachs gegenüber der Aemeinderatswahl von 1905 gebracht. Nach Erledigung der geschäftlichen Angelegenheiten hielt Gemeinderat Cleß noch einen Vortrag über den Bahnhofumbau in Stuttgart, in welchem er das Schillerstraßen- und das Schloßstraßen Projekt besprach.

Reutlingen, 14. März. Tie Flaschner, Jnstalla- -.enre und Kupferschmiede in den Genreinden Reutlingen, Betzingen, Pfullingen und Eningen haben in einer gestern Hattgehabten Versammlung fast einstimmig den Beschluß gefaßt, die Errichtung einer Zwangsinnung bei der Be­hörde zu beantragen.

Ebingen, 14. März. Ter hiesige freie Arbeiter­verein hat eine Resolution beschlossen, worin heißt, die Generalversammlung des Freien Arbeitervereins Ebingen bedauert die gegen den verdienstvollen Sekretär des evan­gelischen Arbeitervereine Württembergs in den letzten Wo­chen erhobenen Vorwürfe (in derReichspost"- und spricht dem Angegriffenen ihr Unentwegtes Vertrauen aus. Die Versammlung ist der Ansicht, daß Herr Fischer sogut wie >redes andere Mitglied der evangelischen Arbeitervereine das Recht hat, s eine.'politische Ueberzeugung zum Ausdruckzu bringen und daß. ihm in dieser Beziehung ans seiner Stellung als Arbeitersekretär keinerlei Schwierigkeiten er­wachsen dürfen.

Ulm, 15. März. Auf dein Truppenübungsplatz Mün- iingen wird in Bälde eine Generalsbaracke, ein Postge­bäude und ein Kommandantenwohngebäude erstellt. Die Arbeiten im Betrage von 27 000 Mark sind zur Bewerb­ung ausgeschrieben.

Neckarsulm, 13. Mürz. Am Sonntag wurde hier kautJps- und Jagstzeitung" imPrinz Karl" die end­gültige Gründung eines Zentrumsblattes für das würrttembergische Unterland, für die angrenzenden badischen Teile und Wimpfen beschlossen. Der Sitz des Blattes ist Neckarsulm. Doch wird vorerst das Blatt beimUlmer Bolksboten" gedruckt. Auf 1. Juli werde!: die Einrichtungen in hiesiger Stadt so weit gediehen sein, daß das Blatt seinen Verlag und Redaktion hierher be­kommt. _

In einer Fabrik in Cannstatt hat sich Donners­lag srüh ein Mechaniker beim Transport eines Petroleum- kaffes die Kleider beschmutzt, diese mit Benzin gereinigt und sich zum schnellen Trocknen an einen geheizten Gas­motor gestellt. Plötzlich fingen die Kleider Feuer und brannten lichterloh. Obgleich ein Nebenarbeiter dem Un­glücklichen sofort eine Decke umwarf und das Feuer er­stickte, hat er doch im Gesicht und an den Händen schwere Brandwunden erlitten.

Aus Schwendi OA. Laupheim wird geschrieben: Einen grausigen Fund machte am Donnerstag ein Schul­knabe in derHalde" hart an der Straße Schwendi- Gutenzell in einer jungen Tannenkultur; es war die Leiche eines Mannes, der schon mehrere Monate dort ge­legen haben muß, da Kopf und Hände fleischlos waren. Nach der von der Behörde vorgenommenen Untersuchung handelt es sich um den 60jährigen Handwerksburschen und Schuhmacher Rau von Marbach, der ohne Zweifel im kranken Zustand noch bis dahin sich schleppte und dann liegen blieb und erfror oder vom Schlag getroffen wurde. Ein Verbrechen scheint nicht vorzuliegen. Das Amtsge- Vricht Laupheim ordnete die Ueberführung des Leichnams in den Ort an.

stahl im Rückfall zu verantworten. Der Angeklagte, in I seinem Zivilistenstande Apotheker, hat sich schon eine Reihe I von Vorstrafen aus früheren Jahren zugezogen und ist in ' Stuttgart, wo er als Apothekergehilfe tätig ivar, wegen Verletzung «der Wehrpflicht und Fahrraddiebstahls in Strafe genommen worden. Nach Verbüßung der mehrmonatlichen Gefängnisstrafe wurde er als unsicherer Dienstpflichtiger in Tübingen eingereiht. Wie er angibt, was aber von keinem Zeugen bestätigt wurde, ist er dort schlecht behan­delt worden, weshalb er nach Fortnahme von Uniform­stücken aus den Bekleidungskammern am 6. Okt. v. Js. das Weite suchte. Er fuhr nach Ulm, stahl da im Münster- Cafa ein wertvolles Fahrrad, begab sich dann nach Augs­burg, wo er nach der Anklage 3 Fahrräder und im Hotel Drei Kronen" einem Uhrenreisenden Uhren im Werte von 1750 Mk. sowie andere Gegenstände, Bisit- und Legi­timationskarten stahl. Am 8. Okt. verlegte er das Feld seiner Tätigkeit nach München. Es fiel ihn: wieder ein Fahrrad in die .Hände Und im HvtelHübsburg" der Ueber- zieher eines Reisenden. BeimVersilbern" der Räder am 9. Okt. ereilte ihn das Schicksal. Der Fahrradhänd ler, dem Karpinski 4 Räder zuftihren wollte, schöpfte Ver­dacht und veranlaßt«' seine Festnahme. Als die zusam­mengestohlenen Tinge bei ihm vorgefunden wurden und der richtige Name ermittelt ivar, v.mrde er hierhergeliefert. Aber der Transport wäre bald mißlungen, denn Karpins­ki sprang bei Nen-Offringen aus dem Zuge und konnte erst nach Aufbietung größerer Polizeimannschaft wieder ein­gefangen werden. Die Vertreter der Airklagebehörde be­antragte bei Zubilligung mildernder Umstände bei fast allen Diebstählen eine Gesamtzuchthausstrafc von 7 Jah­ren, ferner Entfernung ans den: Heere, Entziehung der Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren und Stellung unter Polizeiaufsicht. Das Urteil lautete auf HZ Jahre Zuchthaus und Entfernung aus dem .Heere. Bei 2 Fahrraddiebstählen erkannte das Kriegsgericht auf Frei­sprechung.

Karlsruhe, 14. März. Nach einer Blättermelöung endete das Disziplinarverfahren gegen den Ober­amtsrichter Willeman u in Bonndorf, der im Prozeß Gaisert eine etwas seltsame Rolle spielte, mit einem Ver­weis und 150 Mark Geldstrafe.

sellschast lebte, um sie besser zu überschauen. Wenn ein Beamter seine Pflicht vernachlässigte, brachten die drohen­den Mahnungen der Banditen ihn bald zur Raison und auch sonst sorgten die Räuber dafür, daß im Lunde Ruhe, Ordnung und gesittete Verhältnisse herrschten. Man liebte und bewunderte diese romantischen Schutzherren der Ge­rechtigkeit, die in den Bergen ein einfaches, eintöniges und friedliches Dasein führten. Nun ist der letzte, berühm­teste der Banditen dahin und einstweilen ist keine Aus­sicht, wieder so einen tüchtigen Mann zu bekommen. Denn der moderne Skeptizismus hat auch in Korsika seinen Ein­zug gehalten. Man findet keine Idealisten mehr, die den ehrenvollen, aber anstrengenden Banditenberuf ergreifen möchten. Die Jugend will von der Vendetta und von all den damit zusammenhängenden Geschichten nichts mehr wissen.Ach, was", meinen sie,Bandit ist ein veralte­ter Beruf." ^

Nlltt, 14. März. Vor dem hiesigen Kriegsgericht hatte sich gestern der Musketier (unsicherer Dienstpflich­tiger) Minslaus Karpinski von der 3. Komp, des Jnf.-Reg. 180 in Tübingen wegen Fahnenflucht und Dieb-

Derletzte Masdit."

Bellacoscia, der berühmte Bandit, der Stolz Korsikas, derKönig der Berge", ist gestorben, zum erstenmal wirk­lich und definitiv gestorben. Denn sein Tod ist schon mehrfach gemeldet worden, und mehr als einmal in den letzten Jahren hat Bellacoscia seine letzte Stunde durch­lebt; bald war er als Opfer der Blutrache gefallen, bald starb er unter den Kugeln der Gendarmenbüchsen zwischen Felsen und Gestrüpp, bald friedlich in seinem Großvater­bett, umgeben von seinen Enkeln und mit allen Tröstungen des Glaubens. Und immer hörte man ein paar Wochen später von seineil neuen Taten und es stellte sich heraus, daß er in: letzten Augenblick doch noch schnell entschlossen aufgestanden war. Aber diesmal ist es ernst, Antonio Bon- nelli dies war sein wirklicher Name ist tot, der letzte Bandit verschwunden und Korsika um eine Hauptattraktion ärmer. Schon früh hatte Antonio seinen Beruf ergriffen. Tie Behörde wollte ihn vertreiben von seinem Besitztum, das er annektiert hatte und in aller Form für sein Eigen­tum erklärte. Dabei schoß er einen Gendarmen nieder, floh insGestrüpp", nannte sich Bellacoscia, und wurde bald, wie ein jeder echte korsische Bandit, Nationalheld. DasGestrüpp" war sein Reich und hier empfing er die Besuche aller Reisenden, die kamen, den großen Banditen zu sehen. DasGestrüpp" ist ein Gebiet, das nur Gen­darmen verboten ist; Touristen können eigentlich nirgends sicherer reisen, als im Reiche korsischer Banditen. Man wird einfach Gast des Banditen; und das Gastrecht ist heilig. So haben viele berühmte Persönlichkeiten den friedlichen alten Herrn mit dem weißen Patriarchenbart besucht und konnten daheim erzählen, wie inan Löwen in ihren Höhlen furchtlos aufsucht. Die Herzogin von Sach­sen-Meiningen schenkte ihm zum Andenken eine diamanten­besetzte Uhr und von manchen illustren Gästen empfing Bellacoscia wertvolle Souvenirs, die er pietätvoll be­wahrte. Im Grunde war sein Ruhm etwas aufgebauscht, und eigentlich hat er es nie über drei Verbrechen gebracht. Das erste Opfer war jener Begleiter des Bürgermeisters, der ihn damals vonseinem Besitz" vertreiben kam, das zweite ein Bandit, den er aus völlig privaten Gründen ins Jenseits schickte, und das dritte ein Gendarm, den er nur irrtümlich erschoß, und dessen Sohn er dann auf ei­gene Kosten in Ajaccio erziehen ließ. Er ist daher auch nur dreimal" zum Tode verurteilt worden, 1854, 1855 und zuletzt 1877 . . Für Korsika ist der Tod des letzten Banditen ein harter Schlag. Das letzte Stück Roman­tik ist ünn dahin, und ob man fortan den Fremdenver­kehr wird aufrechterhalten können, bleibt einstweilen zwei­felhaft. Früher, als man noch mehrere tüchtige Ban­diten besaß, herrschten bessere Zeiten und alle Globe- Trotters kamen nach Korsika, Um ein gefährliches Reise­abenteuer zu haben. Dabei waren die Banditen garnicht übertrieben stolz. Bereitwillig und höflich unterhielten sie sich mit den Fremder:; den Anforderungen ihres Amtes gemäß sprachen sie gewöhnlich mehrere Sprachen, zeigten sich leutselig und ließen, wie jeder Museumsportier, ohne übertriebene Ziererei für ihre Dienste ein Geldstück sich in die Hand drücken. Dafür wiesen sie auch mit Stolz ihre verrosteten Donnerbüchsen vor, prahlten ivacker einigen Narben Und ließen sich Bart und Haare ungepflegt wachsen. Vor besonders freigebigen Gästen rollten sie auch fürchterlich die Augen und erzählten furchtbare Mord­geschichten . . . Von Zeit zu Zeit, wenn die Neugier nach­ließ, und der Fremdenverkehr abflaute, klopfte die Gen­darmerie den Helden der Wildnis ein wenig ans den Busch. Man wechselte einige Schüsse, die so laut knallten, das; man ihr Echo bald in ganz Europa hörte. Dabei gin­gen die Gendarmen mit Weisheit zu Werke, um die Ban­diten nicht auszurotten; denn unter den heutigen Verhält­nissen ist es sehr schwer, für diesen Beruf einen anständigen und brauchbaren Nachwuchs zu finden. Im Lande genossen die offiziellen Banditen hohes Ansehen und viele Ehrungen. Sie bildeten eine Art Regierung, die außerhalb der Ge-

Die geuasfiihrte Polizei.

Einem losen Streich siel die Polizei in Rheydt zum Opfer. Durch Fernsprecher wurde ihr, angeblich vom Landratsamte in M.-Gladbach, mitgeteilt, daß andern Tags zwischen 5 und 6 Uhr der Kronprinz von Sachsen durchreise, und es wurde um die größten Vorsichtsmaß­regeln gebeten. Dem Aufträge wurde mit peinlichster Pünktlichkeit nachgckvmmen. Nach demRh. Tagebl." erschien ein starkes Aufgebot von Schutzleuten unter Führung des Polizeiinspektors in bester Uniform auf dem Bahnhofe und verteilte sich in einzelnen Posten längs des Bahnhosgeländes. Erst als Viertelstunde um Viertelstunde verrann und kein Hofzug gemeldet wurde, auch die diensttuenden Bahnbeamten mehrmals versicher­ten, daß ihnen von alledem nichts bekannt sei, wurde man gewahr, daß ein Spaßvogel die Polizei zum Besten gehabt hatte.

Rrligi-ser Wähnst«».

In einem Dorfe bei Pamplona ereignete sich, wie aus Madrid gemeldet wird, in diesen Tagen eine grau­sige Familientragödie, deren Ursache religiöser Wahn- sinn war. Ein Schuster, der mit seinen beiden Schwe­stern ein eigenes kleines Haus bewohnte, hielt sich mit ven Seinen tagelang eingeschlossen, ohne daß es den Nach­barn gelang, den Grund dieses sonderbaren Benehmens zu erfahren. Als am Ende der zweiten Woche dieser frei­willigen Einschließung Leute gewaltsam in die Wohnung eindringen wollten, stand plötzlich das ganze Haus in Flammen. Nur unter Lebensgefahr gelang cs, die Ge­schwister aus der brennenden Wohnung zu holen. Ter Schuster war tot, die jüngere Schwester starb am nächsten Tage und die ältere wird ebenfalls nicht mit dem Leben davonkommen. Aus ihrem Munde aber erfuhr man noch, daß der Bruder ihnen gepredigt habe, aus irdischem Be­sitz und dem Umgang mit den Menschen erwachse diö ewige Verdammnis. So hätten sie alle drei, in ihrer Ueberzeugung einig, das ganze Mobiliar und die Kleidung vernichtet, sich vor den Nachbarn abgeschlossen und end­lich, als diese mit Gewalt eindringen wollten, Feuer ans ? eigene Haus gelegt. Zuvor aber hatten die Unglücklichen ^ an alle Türen und Fenster Heiligenbilder geklebt.

s Zn seiner uerren Nordpolfahrt im lenkbarrn z Luftschiff

trifft jetzt der Amerikaner Wellmann eifrige Vorbereit­ungen. Während des vorjährigen Aufenthaltes der Ex­pedition auf Spitzbergen stellten sich in dem maschinellen Teil des Luftschiffes solche Mängel heraus, daß es gar nicht zu Versuchsaufstiegcn kam und Wellmann wieder mit dem unausgepackten Ballon nach Paris reiste. Dort werden nun erhebliche Veränderungen vorgenommen. Den Ballon vergrößert man durch Einsetzen eines 5 Meter breiten Gürtels. Dadurch steigt der Umfang von bisher 6300 Kubikmeter auf 7349 Kubikmeter und die Tragfähig­keit um etwa 1100 Kilogramm. Gondel und Motor wer­den völlig neu gebaut. Die neue Gondel, aus Stahl­röhren bestehend, erhält 1H5 Meter Länge und ein Gewicht von 800 Klg. An dem Hinteren Ende der Gondel erhält ein Petroleumbehälter Platz, worin sich 4000 Liter Pe-. troleum befinden. Dieser Behälter hat 80 Zentimeter Durchmesser und 16 Meter Länge. An Stelle der bis­herigen zwei Motoren tritt ein Motor von 100 Pferde­kräften, womit die beiden an je einer Seite der Gondel angebrachten metallenen Schraubenflügel getrieben wer­den. Die Geschwindigkeit des Ballons wird den Berech­nungen nach nicht viel über 25 Kilometer in der Stunde gehen. Da jedoch der Petroleumvorrat für e inen lOOstün- digen Motorbetrieb reicht, kann bei einer Fahrt von 25 Kilometer in der Stunde der doppelte Weg zwischen der. Ballonstation Virgohafen auf der Däneninsel und denk Nordpol zurückgelegt werden. In gerade Linie beträgt der Weg bis zum Pol 1200 Kilometer. Zur Ausrüstung gehören Automobilschlitten und ein Dutzend Eskimohunde.. Spätestens im Mai sollen die Vorbereitungen fertig sein, woraus die Reise nach Spitzbergen angetreten wird, und stellen sich dort bei den Versuchen nicht wieder Mängel heraus, kann das neue Schauspiel der Luftballonfahrt zum Nordpol beginnen. Hieran nehmen außer Wellmann der amerikanische Meteorologe Major Hersey, der Luft­schiffer Gaston Hervieu und wahrscheinlich noch zwei wei­tere Lustschiffer, ferner ein Mechaniker teil. Fachmänni-- ^ scher Leiter während der Lnftreise ist Hervieu.

KcmdeL rrnd AolLsrvirtschaft.

Stuttgart, Die SLdkcntsche'Stet ri;ii8tr-G«sclschast

ni. b. H.-Lirurga-r, hat Lar AvstallMionSgeschSsl der FinnazSonrad Zeisigs Nach»olgcr ksiflch tdernommen.

Neittzculiath Filz ;4. U är; Die Spinnerei und

Weberei von H Ovo. deren Anhaberde» Kolonialdir>k«or Drinbnrg ans seiner Srudiermise nach Ostasrika begleiten wird hat sich im Sü­den de» Vikio-iaieeS in Deutsch Oftafitka «in Gebier von 2>«,0 ü d» für Baumwovpstan,ungen gesichert. Die doriigs Gegend gilt rach - ilv« und B»rci!beschaffk»heit als besonders geeignet sttr Basmwoll- iliiur.