Vorletzten nicht von der Pflicht militärischen Gehör sams.

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Ter Eninberländer protestiert. Wie ans

Braunschweig gemeldet wird, ist beim Rcgentschafts- rat ein Pr o testsch r c ib c n des Herzogs von Eumber- land eingelaufen, das folgenden Wortlaut hat:

Den Bundesratsbeschluß vom 28. Februar kön­nen wir ebensowenig wie dem Beschluß des Bundes- rats voni 2. Juli 1885 als rechtsgültig ansehen und müssen unsere und unseres Hauses Rechte auf die Thron­folge und Regierung im Herzogtums Brannschweig samt allen zugehörenden Rechten hiermit offen verwahren, wie wir eine solche Rechtsverwahrung gegen den Be­schluß vom 2. Juli 1885 an das herzogliche Staatsmini­sterium gerichtet haben. Zudem wir unserem Bedauern Ausdruck geben, daß der Bundesrat ungeachtet der auch nach Ansicht der braunschweigischen Regierung und der Landcsversammlung durch unsere Erklärungen vom 15. Dezember veränderten Sach- und Rechtslage unseren Vorschlägen zur endgültigen Ordnung der Regierungs­verhältnisse im Herzogtum keine Folge gegeben hat, sprechen wir erneut in fester Zuversicht die Erwartung aus, daß die verfassungsmäßigen Organe des Herzog­tums ihre fortdauernde Pflicht nicht verges­sen, mit allen reichs- und landesverfassungsmäßig zu­lässigen Mitteln dafür einzutreten, daß uns als dem legitimen Souverän die Führung der Regierung nicht weiter verhindert und unser Thronrecht wie das Thron- recht unseres mit dem Lande Braunschweig in fast tau­sendjähriger Geschichte durch .Huld und Treue innig ver­bundenen Fürstenhauses ungeschmälert erhalten werde. Das herzogliche Staatsministerium ersuchen wir, dieses Schreiben der Landesversammlung zur Kenntnis zu bringen.

Just an demselben Tage, da dieses Schreiben beim Rc- gentschaftsrat eingelaufen ist, hat die braunschweigische L a n d e s v c rsa mm l un g einstimmig beschlossen, die Wahl eines neuen Regenten in die Wege zu leiten sind hat sich damit dein Bundesratsbeschluß unterworfen. ,Der Protest wird also nichts nützen.

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Ter Mord irr Bulgarien. Aufsehen erregt ein Leitartikel des in Sofia erscheinenden Organs der Stambu- lowparteiNow Wek", der, obgleich dre Untersuchung noch kein positives Resultat ergeben hat, sagt, der Mörder PeL- kows sei kein gemeiner, exaltierter Verbrecher, sondern gedungen. Tie dunkle Klique der politischen Gegner Pet- kows, Angehörige der nationalen Partei, habe, um eine erschwindelte Millionenerbschaft Geschows zu retten, durch Hetzereien die für das Verbrechen nottocndige Stimmung erzeugt. Tie Untersuchung ergab noch keine Klarheit. Man stellte bisher nur fest, daß der Mörder mit verdächtigen Leuten in einem Vorstadthotel geheime Zu sammenkünfte gehabt hat. Am Tatorte wurde in Ge­genwart des Mörders eine Ortsbesichtigung vorgenom­men. Ter Mörder erklärt nach wie vor, daß er bei dem Mordanschlage ohne Mitschuldige war. Jedoch wird ande­rerseits behauptet, er habe den Pfiff bei seiner Verhaftung offenbar in der Absicht ausgestoßen, seine Complitzen her- beizurufen. Die regierungsfreundliche ZeitungWetscher- ua Poschta" teilt mit, daß der bulgarische Agent in Belgrad, Risow, Petkow, mit dem er verschwägert ist, vor zehn Ta­gen brieflich wissen ließ, daß in Belgrad gegen ihn (Pet­kow) eine Verschwörung geplant werde. Eine 'aus fünf Aerzten bestehende Kommission untersuchte den Mörder, dessen Alter auf 21 bis 23 Zähre geschätzt wird. Er hat einen normalen Körper. Ter Geisteszustand ist ebenfalls normal und ohne jedwede äußere Gewaltanzeichen. Pet- row erklärte vor den Aerzten, seine Aussagen ganz frei­willig gemacht zu haben. Der Untersuchungsrichter ver­fügte die Verhaftung einiger bulgarischer Hochfchüler in Belgrad. - - Wie ein Telegramm aus Konstantinopel be­sagt, hofft man ini Zildiskiosk, daß Stanschowdie von Petkow wieder aufgenommene Politik der friedlichen Ver­ständigung mir der Türkei auf politischem und wirtschaft­lichem Gebiete fortzusctzeu entschlossen sei.

Berlin, 13. März. Ern sozialdemokratischer redakteur-Tag hat hier unter Ausschluß der Oer- entlichkeit getagt und die Gründung einer journalistischen Zentrale beschlossen, die von der Parteikasse zwar unter- tützt wird, von der Parteileitung jedoch unabhängig ist. llach demHamb. Korresp" soll es dabei zu schweren Umgriffen gegen die Scharfmacher der Partei, besonders Kebel und Mehring gekommen fein.

Berlin, 14. März. DerLandwirtfchaftsrat, >er vor einigen Tagen in Berlin zusammengetreten ist, hat Astern seine Verhandlungen mit einem Festmahl beschlos­en. Dabei hielt der Reichskanzler eine Rede, in der er ins seine freundliche Stellung zur deutschen Landwirtschaft stnwies und u. a. bemerkte, wenn er sich einmal aus dem öffentlichen Leben zurückziehe, der Augenblick wird einmal kommen, wenn auch vielleicht nicht so bald, wie dieserr oder jener zu wünschen scheint (große Heiterkeit), so möge man ihm auf seinen politischen Leichenstein schreiben: Dies ist ein A g r ar r e i ch s k a n z l e r gewesen!"

Darmstadt', 14. März. Der Großherzog verlieh dent in den Ruhestand tretenden Präsidenten des Groß­herzoglichen Oberkonsistorinms Dr. Büchner den Cha­rakter als Wirklicher Geheimrat mit dem Prädikat Ex­zellenz. (Wie verlautet, wird Geh. Oberkonsistorialrat N e- bel sein Nachfolger).

Rom, 15. März. Zn der Teputiertenkammcr teilte Ministerpräsident Giolitti mit, daß der Deputierte Vic­tor Emauuel Erlando durch Dekret zum Zustizmin i- st e r ernannt worden ist.

Sofia, 14. März. Anläßlich des bevorstehenden Zu­sammentrittes der Haager Friedenskonferenz richteten hiesige Mazedonier die Bitte an Roosevelt, sich dafür einzusetzen, daß die mazedonische Frage auf die Tagesordnung gesetzt werde.

Petersburg, 15. März. Heute früh 5-Z Uhr stürzte die Decke des Reichsdumasaales ein. Als Ur­

sache wird Banfälligkeit angegeben. Die Sitzung wurde abgesagt.

Gegen den wegen Mordverdachts verhafteten ehema­ligen Zirkusdirektor Niederhofer in Mün che n rich­tet sich auch der Verdacht, in Innsbruck vor einiger Zeit eine Prostituierte ermordet und beraubt zu haben. Die eingeleitete Untersuchung hat ergeben, daß Niederhofer zur Zeit des Mordes sich in Innsbruck auf­gehalten hat.

Eine Abteilung Pioniere von Kehl sprengte Sams­tag die tausendjährige Kirche in Gail in gen (Baden), da deren anderthalb Meter dicke Mauern gewöhnlichen Abbrucharbeiten widerstanden. Durch 500 Meter weit fliegende Spreugstücke wurden Pfarrhaus und Schloß schwer beschädigt. Am Montag war eine zweite Sprengung nö­tig, um einen Teil des Turmes, der trotz stärkster Ladung Stand gehalten hatte, niederzureißeu. Auf dem Platz der alten soll eine neue Kirche gebaut werden.

Mittwoch Abend stieß aus der Strecke Kvttbus- Fiust er walde ein Persouenzug mit einem Güterzug zwischen Gollmitz und Finsterwalde zusammen. Ein Lo- komotivllihrer und ein Bremser sind schwer, 5 andere Be­dienstete leichter verletzt. Der Materialschaden ist be­deutend.

DenDanziger Neuesten Nachrichten" zufolge wurde der Kassierer der polnischen Genossenschaftsbank in Lu­ll i e w o (Kreis Schwetz), Franz Pronobis, verhaftet. Es sind Defekte in Höhe von 128 000 Mark festgestellt worden, die durch falsche Buchungerl verdeckt wurden. Die llnter- schleife reichen mehrere Jahre zurück.

Das im Winter unbewohnte Mpanwesen Glasers­schwand bei Oberstdorf ist durch zwei Lawinen weg­gerissen und verschüttet worden. Ans den bayerischen Bergen und Tirol wird starker Schneefall gemeldet.

Ein junges Ehepaar Michaud aus Lyon, das nach Nizza auch Pisa, Florenz, Neapel rc. besuchen wollte, machte am Sonntag einen Ausflug aufs Kap Ferrat bei St. Jean. Mann und Frau kletterten in die Klippen, um Muscheln und Seeigel zu saugen und trennten sich zeitwei­lig. Plötzlich schrie ein junges Mädchen in ihrer Begleit­ung:Eine große Welle kommt!" Noch ehe sie ausge­redet hatte, wurde Frau Michaud von der Woge erfaßt und ins Weite entführt. Der Mann kletterte schnell her­bei, sah aber nur noch einen Arm seiner jungen Frau aus dem Wasser ragen, dann nichts mehr.

Sämtliche Anlagen der Deutschen Levaute-Baumwoll- gesellschaft in Adana sind, wie aus Konftantinopcl ge­meldet wird, vollständig abgebrannt.

In Westpeunsylvauien und Westvirginia sind große U e b ers ch w e mm un g en eingetreteu, die das gesamte Geschäftsleben lahm legen.

Das französische Kolo'ialministerium teilt mit, daß ein Zyklon auf Madagaskar das Gebiet zwischen Noesvarcka und Mananjara verheert habe. Einzelheiten fehlen, da die Telegraphenlinie infolge Regens unterbro­chen ist.

Die Genickstarre.

St. Johann, 14. März. DerSt. Johann-Saar­brücker Volkszeitung" zufolge ist hier ein Kind infolge von Genickstarre verstorben.

St. Ingbert, 14. März. Amtlich sind bis heute 14 Erkrankungen und zwei Todesfälle an Genickstarre zu verzeichnen. Bis jetzt sind fast nur Kinder von der Krankheit betroffen worden und zwar ausschließlich Kinder von Bergleuten. Zweifellos sind Bergleute die Trä­ger der Krankheit. Daß bis jetzt von der Belegschaft der Grube St. Ingbert niemand erkrankt ist, beweist absolut nichts. Die Bergleute können vermöge ihrer größeren Widerstandsfähigkeit - - ohne selbst zu erkranken docis die Weiterverbreiter der Krankheit sein.

Posen, 14. März. Die Genickstarre macht sich- wieder in unserer Provinz benierkbar, in Parzynow, Kreis Schildberg, mußte die Schule geschlossen werden. Aus Schroda, in nächster Nähe Pofens, wird ein Todesfall gemeldet, auch in der Stadt Posen selbst sind mehrere Krankheitsfälle zu verzeichnen.

Duisburg, 14. März. Die Genickstarre fordert auch im hiesigen Stadtkreis weitere Opfer. In der ver­gangenen Woche wurden drei Todesfälle und vier Erkrank­ungen amtlich gemeldet.

Die Gxplofisn des K* regsschiffss

Aus Paris wird vonr 14. gemeldet: Die von einem Blatte wiedergegebene Vermutung aus Mariuekreisen, wo­nach die Katastrophe auf derJena" aus einen verbre­cherischen Anschlag zurückzuführen fei, findet bis­her in der Presse kein erlei Glauben. Dagegen gilt die Ansicht allgemein als zutreffend, daß das Unglück durch Selbstentzündung des sogenannten Schwarz­pulvers entstanden sei. Das Echo de Paris" teilt mit, daß Artillerieoffiziere der Kriegsmarine schon lange da­rauf aufmerksam gemacht haben, daß die in der französi­schen Artillerie eingeführten Pulversorten den großen Feh­ler haben, sich allzu leicht zu zersetzen. Vor kurzem habe noch ein Artillerieoffizier des PanzerschiffesJena" in einem Briefe an einen Kameraden hierüber geschrieben und hinzugefügt:Eines schönen Tages werden wir in die Luft fliegen!" Heute Nacht wurde in der Muni­tionskammer des Hinterschiffes ein Knäuel von furcht­bar verbrannten und verstümmelten Leichen gefunden, deren Anzahl auf annähernd 50 geschätzt wird. Die mei­sten Verwundeten leiden furchtbar. Sie haben fast durchweg hohes Fieber und müssen sorgfältig gepflegt und überwacht werden, da sie jeden Augenblick im Fieberdeli­rium die Verbände von den Brandwunden reißen. Einem Berichterstatter zufolge sei es möglich, daß eine Pulver- kifte offen »geblieben und durch einen von einem Kurz­schluß herrührenden Funken zur Explosion gebracht wor­den sei.

Das Telegramm, welches Kaiser Wilhelm anläßlich der Katastrophe auf dem PanzerschiffeJena" an den Präsidenten der Republik gerichtet hat, hatte demPetit Parifien" zufolge folgenden Wortlaut:Tief bewegt durch die Katastrophe, die sich ttu Hafen von Toulon ereignet und so viele Opfer unter Ihren braven Seeleuten gefordert l>at, sende ich Ihnen, Herr Präsident, den Ausdruck des

1 lebhaftesten Anteils, den ich cm Her DraKer der sMW- s fischen Nation nehme."

ArHkitkrSewegKvg

H anau, 14. März. Die hiesigen Bäckergesellen tre­ten in eine Lohnbewegung ein. Sie fordern unter an­derem Abschaffung von Kost und Logis bei den Meistern.

Düsseldorf, 14. März. Die hiesigen Dekorations­maler und Anstreicher haben einen neuen Lohntaris der Arbeitgeber abgelehnt. Bisher sind 700 Mann ausständig.

Hamburg, 14. März. Die Verhandlungen zwi­schen dem .Hasenbetriebsverein und den Schauerlenten sind resultatlos verlaufen,, da die Arbeitgeber auf der bedingungslosen Erklärung der Bereitwilligkeit, Nacht- uud Somttagsarbeit zu leisten, bestehen, die ihnen von den Schauerleuten verweigert wird. Die verfügbaren aus­wärtigen Arbeitswilligen sind bei weitem nicht ausreichend.

Wien, 14. März. In sämtlichen, heute abgehalte- ueu 16 Versammlungen beschlossen die Bäckergehil- fen einstimmig, morgen in den Ausstand zu treten, da sie der Ansicht sind, die Unternehmer wollten durch ihre Taktik nur eine Verschleppung der Verhandlungen herbeiführen.

Paris, 14. März. lieber 1000 Mitglieder des Syndikats der B ä ck er g e h i lf e n hielten heute Nach­mittag in der Arbeitsbörse eine Versammlung ab, iu wel­cher sie erklärten, daß sie im Falle einer Abänderung des Gesetzes über die Wocheutagsruhc iu den Aus stand treten würden.

Belgrad, 14. März. Heute früh, am siebzehnten Tage des Ausstandcs in der Zuckerfabrik versuchte die Gendarmerie 210 neuangeworbene Arbeiter iu die Fabrik einzuführeu. Die Ausständigen widersetzten sich mit Waf­fen in der Hand. Bei dem Zusammenstoß fielen drei Arbeitertot nieder, fünf wurden verwundet. Ein Gen­darm wurde ebenfalls verwundet. Bei dem Transport ei­nes Toten hielten die Streikenden vor der Skupschtina und demonstrierten lärmend. Dann versuchten sie, vor das Palais zu gelangen, wurden aber von dort abgedrängt.

Die AirmnzkOMWisfion der Zweiten Kammer b»- handelte,am Donnerstag in vierstündiger Debatte die Frage der Erhebung von Schiffahrtsabgaben. Ein Beschlich wurde nicht gefaßt und am Schluß der Sitzung die Ver­handlung für vertraulich erklärt, jedoch für die Oeffent- lichkeit konstatiert, daß in der Rechtsfrage, der Auslegung des Art. 54 der Reichsverfasfung, die Kommission ein­mütig den Standpunkt der Staatsregierung teilt, wonach die Erhebung von Schiffahrtsabgaben auf bloß regulier­ten Flüssen nach der Reichsverfasfung nicht zulässig und eine solche Erhebung eine Abänderung der Reichs- Verfassung darstellen würde. Im übrigen wurde der Ct«t für die Neckarschiffahrt (Kap. 41) erledigt.

Der Entwurf einer neuen Bauordnung für Württemberg weist u. a. in Hinsicht auf die Mög­lichkeit der Zonensteigerung beachtenswerte, weitergehendc BckstimmüUgeN- «auf. Es hat sich als ungenügend erwie­sen, gesundheitliche Vorschriften nur für Neubauten zu erteilen und bei alten Gebäuden sich darauf zu beschrän­ken, im äußersten Notfall die Benützung gesundheitsschäd­licher Wohnungen zu verbieten. Es ist. vielmehr geboten, auch Fürsorge für die Verbesserung der gesundheitlichen Zustände alter Häuser zu treffen, sodaß sie ivenigstens den gesundheitlichen Mindestforderungen an Licht-Luft, Trockenheit usw. entsprechen. Ist dies ohne völlige Be­seitigung des Hauses oder einer ganzen Gruppe von Häu­sern nicht möglich, so muß den Gemeinden das nötige Zwangsmittel durch entsprechende gesetzliche Bestimmungen -an die Hand gegeben werden. Zur Bekämpfung der Woh­nungsnot der unbemittelten Klaffen in großen Städten bietet das Recht der Enteignung ungesunder Wohnungen oder die Zwangsenteignung eines der wirksamsten Mit­tel. Die Notwendigkeit der Zwangsenteignnng in solchen Fällen wird in einer Denkschrift des Verbandes Deutscher Architekten-Jngenieurvereine folgendermaßen begründet: Wer die schlimmen Wohnungszustände in manchen alten Teilen deutscher Städte kennen gelerrrt und ferner erfah­ren hat, mit welch segensreicher Tatkraft ähnliche Zu­stände in Städten des Auslands beseitigt worden sind, der kann über die Notwendigkeit der Zonenenteignung auch in Deutschland im Gesundheitsinteresse der städt. Bevöl­kerung nicht im Zweifel sein. Hinsichtlich der Vorteile der Zonencnteignung und der Nachteile ihrer Unterlassung wird ausgeführt: In bezug auf die Wohnungsnot ist dev Nutzen der Zonenenteignung ein doppelter. Jene luft- armen, lichtloseu, und svnnenleeren Wohn- und Aufent- haltsräume in welchen die Aermsten ihr Dasein friste« müssen und wo nicht selten das Verbrechen und das Laster ihre Schluptwinkel finden werden znm Verschwinden ver­urteilt. Zur Errichtung neuer menschenwürdiger Woh­nungen wird der Anstoß gegeben, Reinlichkeit, Gesund heit, Sittlichkeit, Familiensinn werden gefördert etc.

Vom Gewerbe. Im Sitzungssaal der Zentralstelle für Gewerbe Und Handel in Stuttgart fand dieser Tage eine gemeinsame Besprechung der technischen Beam­ten an den Gcwerbebeförderungsinstitutcn in Stuttgart, Karlsruhe, Nürnberg, Kaiserslautern und Darmstadt statt. Präsident V. Mosthaf begrüßte die Teilnehmer der Be­sprechung namens der Zentralstelle für Gewerbe und Han­del. Infolge der gemeinsamen Berührungspunkte und Interessen, die aus dem amtlichen Wirken und Zusam­menarbeiten der amtlichen Stellen für die Gcwerbefördcr- Ung sich ergeben, erscheine ein engerer Zusammenschluß und ein gemeinsames Vorgehen von Fall zu Fall angezcigt- Es folgte sodann eine längere Beratung über verschie­dene, den Jntercfsentenkreis der Teilnahmer der Besprech­ung berührende 'Fragen. Von allgemeinem Interesse sind die folgenden Beschlüsse :Die Schriftleitungen der von den einzelnen Zentralstellen, Gewerbemuseen usw. herausge- gebenen Zeitschriften sollen untereinander in nähere Be­ziehungen treten, uni die möglichst weite Verbreitung all- i gemein wichtiger Abhandlungen über die Gewerbeförder- ^ ung zu veranlassen. Zum Zweck der .Herbeiführung eines ^ Meimmgsaustaufchs soll demnächst in Karlsruhe eine Zu-