in dem Wahlkampf tätig gewesen und hat der Regierung schwere Verlegenheiten bereitet, so auch den Freisinnigen. lieber die Erklärung, daß die Sozialpolitik fortgeführt werden soll, freuen wir uns aufrichtig. Es fragt sich aber, ob die Organisation des Reichsamts des Innern für die steigenden Aufgaben dieses Amtes auf die Dauer ausreicht. Die Frage der Berufsvereine muß in freiheitlichem Geiste gelöst werden. Der Arbeiter hat Anspruch auf Gleichberechtigung im politischen und wirtschaftlichen Leben. Wir wünschen ferner die Reform der Krankenversicherung und können auf die Vereinheitlichung der gesamten Versicherungsgesetze nicht länger warten. Die Versuche zur Hebung der Baumwollenkultur in den Kolonien werden wir freudig unterstützen, wie wir überhaupt bereit sind, eine verständige Ko- lvnialpolitik zu unterstützen. Wir hoffen, daß die Zeit der kriegerischen Unternehmungen in unseren Kolonien vorbei ist, und daß man nun daran gehen kann, die Kolonien in friedlicher Arbeit zu entwickeln. Wir werden auch in dieser Session der Errichtung des Reichskolonialamts zu st im inen, da die Aufgaben der Kolonialverwaltung erheblich gewachsen sind. Dabei hoffen wir aber, daß der Kolonialstaatssekretär mehr als der jetzige Kolonialdirektor sich der hohen Aufgabe bewußt sein wird, die Ausgaben für die Kolonien jederzeit in Einklang zu bringen mit der Leistungsfähigkeit Deutschlands und mit der Stellung, die Deutschland unter den europäischen Völkern einnimmt. (Der Kolonialdirektor nickt zustimmend). Die zweite Haager Friedenskonferenz begrüßen wir und hoffen, daß unsere Regierung daran lebhaften Anteil nehmen und vor allem darauf hinwirken wird, eine Regelung des Seerechts herbeizuführen. Ferner wünschen wir, daß der Reichstag mehr als bisher über die Vorgänge auf dem Gebiete der auswärtigen Politik unterrichtet wird. In Zukunft muß auch dafür gesorgt werden, daß die I m - munitüt der Abgeordneten gewahrt bleibt, wie dies in letzter Zeit nicht geschehen ist, ganz abgesehen davon, daß der betreffende Abgeordnete die Rechte des Reichstags nicht in vollem Maße gewahrt hat. (Sehr richtig!) Jedes persönliche Regiment verurteilen auch wir nach wie vor. Es kommt nicht bloß darauf an, daß man alles niederreitet, es kommt vor allem darauf an, daß man die rechten Mittel in der Politik anwendet. Wir erachten es als unsere Aufgabe, mit festem Sinn und klarem Blick in die Zukunft die politische Arbeit zu führen, und dem freiheitlichen Bürgertum, dem Vaterlande den Einfluß auf das Staatsleben zu sichern, der ihm nach seiner geistigen und wirtschaftlichen Bedeutung zukommt. (Lebhafter Beifall links.)
Gamp (Rp.) betont, die Betriebsmittel des Reichs müßten erhöht werden; die Einführung einer Weinsteuer sei gerechtfertigt, die Gehaltsregnlierung der Beamten dringend erforderlich. Unhaltbar aber sei es, daß man sich mit Schatzanweisungen jahrelang behelfe; alle Staatsressorts sollten angewiesen werden, ihre Bedürfnisse vom Handwerk zu beziehen, vor dem die soziale Gesetzgebung nicht Halt machen dürfe. Die Viehzucht müsse geschützt werden. Er glaube, daß die Ziele seiner Partei diese wieder mit dem Zentrum zusammenführen werde, (großer Lärm). Für eine Reichsvermögenssteuer werden wir nie zu haben sein. Hoffentlich werden sich die nationalen Vertreter des Volkes wieder zu gemeinsamer Arbeit vereinigen, damit das deutsche Volk wieder stolz wird auf seinen Reichstag. (Lebhafter Beifall).
Fürst Radzivill (Pole) meint, man beneide Deutschland um sein Zentrum, Hoffentlich werde auch die preußische Staatsverwaltung stets dem leuchtenden Stern der ewigen Wahrheit folgen. Das Volksschulgesetz' sei das Gegenteil von kulturellem Fortschritt. Die Kolonialpolitik muß im Geiste des Christentums geführt werden; sonst machen wir nicht mit.
Staatssekretär Graf v. Posadowski: Die Polenfrage sei eine rein preußische Angelegenheit. Sie beruhe nicht aus Willkür, sondern auf legitim zustandegekommenen Gesetzen.
Liebermann v. Sonnenberg (wirtsch. Vgg.) wendet sich gegen die Polen und hofft, daß das selbständige Kolonialamt zustande kommt. Den mit dem Blut unserer Söhne gedüngten Boden in Afrika dürfen wir nicht wieder aufgeben. (Lebh. Bravo!) In der sozialen Gesetzgebung dürfen Mittelstand und Handwerk nicht vergessen werden. Dem Kohlenwucher muß man steuern und unlauteren Wettbewerb bekämpfen. Die Wahlpflicht muß eingesührt werden. Der Regierung sollte man einen Wahlfonds bewilligen. (Widerspruch und Beifall.) Die Liberalen leisteten wenig positives. (Zuruf: Deutsches Reich!) Das Deutsche Reich haben sie nicht errichtet, sondern das deutsche Volksheer, das sie und ihre Vorgänger nicht bewilligen wollten. Die letzte Schlacht ist noch nicht geschlagen trotz der Niederlage der Sozialdemokratie. Wir müssen die Avantgorde sein im Kampfe für unser deutsches Volk, in Treue zu Kaiser und Reich. (Lebh. Beifall.)
Schatzsekretär Frhr. v. Stengel verteidigt sich gegen die Auffassung, als ob er Gegner der Isx Trimborn sei, die die Reservierung eines Teiles der Erträgnisse des Zolltarifs für die Witwen- und Waisenversorgung vorsieht. Weiterberatung morgen 1 Uhr. Schluß 6 Uhr.
A -a.
Der Vorstand der Deutschen BolksParLei.
Aus Karlsruhe wird geschrieben: Nachdem unsere c^tadt an Stelle Frankfurts Vorort der Deutschen Volkspartei geworden ist, konstituierte sich der engere Au s- schuß der Gesamtpartei mit Prof. Dr. Heimburger als Vorsitzendem, dem Schriftführer Prof. Hummel und dem Kassierer A. Wertheimer. Daran anschließend, fand die Generalversammlung des Karlsruher Demokratischen Vereins statt. An Stelle Heimburgers wurde Reallehrer Fink zum ersten Vorsitzenden gewählt. Der Geschäftsbericht konstatierte einen erfreulichen Mitgliederzuwachs. Professor Hummel zog im Rückblick auf die Rcichstagswahl das Fazit: zwar in Baden noch kein Mandatsgewinn, aber erheblicher agitatorischer Nn^e''. Durch das ganze Land seien Fortschritte des dem.'Tauschen Gedankens zu konstatieren gew.scn.
Bismarck und Bülow über die Sozialdemokratie. In einer Besprechung des Rededuells, das am Dienstag zwischen Bebel und Bülow ausgesuchten wurde, sagt die Ar. Zt. u. a.: „In der Rede des Reichskanzlers sind zwei Stellen von besonderem Interesse. Er sagte, er selbst sei von Hoffnungen auf den Revisionismus nicht ganz frei gewesen, und er sagte später, solange sich die Sozialdemokratie nicht in gewissen Punkten wandte, sei kein Paktieren und Verständigen mit ihr möglich. Diese Aeußerungen sind bemerkenswert, denn sie zeigen, öaß Bülow der Sozialdemokratie gegenüber doch einen ganz anderen Standpunkt einnimmt, als einstens Bismarck. Zwar wußte man das schon, aber so deutlich hat Bülow selber es noch nicht gesagt. Diese Aeußerungen lassen erkennen, daß Bülow die Sozialdemokratie objektiver beurteilt, als es Bismarck getan hat. Bebel freilich ist seinen Worten nach anderer Meinung. Er hat gleich zu Anfang seiner Rede die kühne Behauptung ausgestellt, daß Bismarck die Sozialdemokraten „hier im Hause stets objektiv behandelt" habe. Das Haus lachte, als Bebel dies sagte, und nicht ohne Grund. Denn tatsächlich ist Bismarck im Reichstag gegen die Sozialdemokraten in der schärfsten Weise vorgegangcn, und das entsprach ja auch seiner Beurteilung der Sozialdemokraiie. Für ihn war die Sozialdemokratie stets der Feind schlechthin, mit dem zu paktieren oder sich zü verständigen, überhaupt ausgeschlossen sei, und diese Neberzeugung ging ja bis zur Erwägung der Blut- und Eisenpolitik. Kleine Zwischenfälle, wie das bekannte „Fürst wünscht Sabor", ändern daran nichts. Das wissen auch die Sozialdemokraten, insbesondere der alte Bebel, recht gut, und wenn er dennoch jetzt dem Fürsten Bismarck ein Loblied singt, so ist das Motiv klar: oer tote Bismarck kann nicht mehr schaden, und der von Sozialdemokraten gelobte tote Bismarck läßt erst erkennen, um wie viel sozialistenfeindlicher der lebende Reichskanzler sei! Aus Bülows Rede ist aber nicht dies, sondern das Gegenteil zu ersehen. Der Standpunkt Bülows ist denn doch ein anderer und moderner. Wenn Worte noch einen Sinn haben, dann' läßt sich aus seinen zitierten Aeußerungen nichts anderes herauslesen, als daß eine Verständigung mit der Sozialdemokratie nicht grundsätzlich jenseits aller Möglichkeit liege. Fürst Bülow hat Hoffnungen auf den Revisionismus gesetzt. Das kann nur bedeuten, er sei der Meinung gewesen, die Sozialdemokratie werde unter dem Einfluß der Revisionisten eine Partei werden, mit der sich reden lasse. Und er hat dann hinzugefügt: wenn sie sich nicht wandle, sei keine Verständigung möglich. Wenn — also wieder keine unbedingte, sondern nur eine hypnotische Zurückweisung. Das ist, man mag im übrigen über Bülows allgemeinen politischen Standpunkt denken, wie man will, eben doch etwas anderes, als das Prinzip Bismarcks und diesem gegenüber ein Fortschritt, was man nur leugnen kann, wenn man es bestreiten will."
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Ein Ausgeschlossener. In Konstanz wurde der Malermeister Krohn, der bisherige Reichs- und Landtagskandidat des Bezirks vom dortigen sozialdemokratischen Verein ausgeschlossen. Der Grund soll nach Blättermeldungen das Verhalten Krohns als Arbeitgeber sein, das den sozialistischen Lehren zuwider gewesen sei. Diese Affaire scheint sich zu einem richtigen politischen Skandal aüswachsen zu wollen. Der sozialdemokratische „Volksfreund" (Karlsruhe) bezeichnet den Beschluß des Sozialdemokratischen Vereins als durchaus verfehlt. Diejenigen, die ihn gefaßt hätten, seien sich der Tragweite ihrer Abstimmung nicht bewußt gewesen. Wenn sich Krohn gegen die Parteiprinzipien vergangen habe, dann gebe es Mittel zur Sühne genug. So aber ignoriere man alle Parteiinstanzen und Werse einen Mann aus einer Organisation, der noch vor vier Wochen der Erwählte der sozial- demokratirschen Wählerschaft des ersten Wahlkreises gewesen sei und 2565 Stimmen auf sich vereinigt habe. „In der Eile", so fährt das genannte Blatt fort, hat man vergessen, sich an das Organisationsstatut der Partei zu halten. Der ß 27 lautet nämlich: Im Falle des Z 2 (Ausschluß eines Parteigenossen wegen prinzipienwidrigen Verhaltens) entscheidet über die fernere Zugehörigkeit ein Schiedsgericht, das der Parteivorstand beruft. Der Antrag auf Einsetzung eines solchen Schiedsgerichts kann nur durch eine Parteiorganisation gestellt werden. Man wird also, schließt der bezeichnenderweise mit der Ueberschrift: „Die Parteiwirren in Konstanz" versehene Artikel, „den gefaßten Beschluß einer nochmaligen Durchsicht unterziehen müssen, brauchte es somit nicht so eilig zu haben, unfern Gegnern das bedauerliche Schauspiel zu bieten, daß ein sozialdemokratischer Reichstagskandidat vier Wochen nach der Reichstagswahl aus der Parteiorganisation verwiesen wird." Dazu wird noch berichtet, daß der Betroffene sich energisch zur Wehr setzen will und an die Parteiinstanz in Berlin sich gewandt hat. Wie verlautet, hat diese bereits eingegriffen. Bebel selbst wird demnächst nach Konstanz kommen.
Die Eiirsührung eines Einkilopakets zum
Frankobetrage von 30 Pfg. durch alle Zonen ohne Begleitadresse hat der Verband reisender Kaufleute Deutschlands bei dem Reichspostamt beantragt. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin werden diesen Wunsch unterstützen, gleichzeitig aber in ihrer Postkommission die Frage erörtern lassen, welche weiteren Maßnahmen zur Verbilligung, Vereinfachung und Beschleunigung des Postpaketverkehrs beantragt werden können.
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Die Wörmann-Linie will jetzt die Regierung dafür strafen, daß sie eine Konkurrenzlinie zugelassen und auf diese Weise eine Verbilligung der exorbitanten Transport- kasten nach Afrika herbeigeführt hat. Die Firma Wörmann droht, ihre bisherige Verbindung mit dem Schutzgebiet nicht mehr aufrecht zu erhalten. Sie hat denn auch schon den Vertrag mit der Rcichspost betreffs der Verbindung zwischen Kapstadt und Deutsch-Südwest- afrika zum 1. Juli gekündigt und wird diesen Dienst nur noch mit einem Dampfer vierwöchig statt wie bisher niit zwei Dampfern vierzehntägig versehen. — Bange machen gilt nicht!
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Zum Kirchenstreit in Frankreich. Das radikale Pariser Blatt „Messidor" ist in der Lage, inniges aus den in der Pariser Nuntiatur beschlagnahmten B r i ef sch a f t e n zu „enthüllen." In einem dieser Briefe beglückwünscht Kardinal MerrydelVal Montagnini zu der Aufregung in Frankreich anläßlich der Jnventnraus- nahmen, „einer Aufregung, die ganz in den Absichten des Papstes und seiner Politik liege." In einem anderen Schreiben erklärt der Kardinal-Staatssekretär bezüglich der Wahlen, daß man recht habe, katholische Kandidaten in allen Wahlkreisen aufzustellen, aber er fügt hinzu, daß alle diese Kanoidaten die republikanische Etikette annehmen müßten. Ein Brief Montagninis an den Kardinal benachrichtigt diesen von den Schritten der „Action liberale", um die „Patrie" und die „Presse" zu kaufen und sie zu ihren offiziellen Organen zu machen. In einem anderen Schreiben widersetzt sich der Kardinal- Staatssekretär der Ernennung eines Priesters zum Bischof, da dieser eine Geliebte habe und Vater sei. Der „Messidor" fügt hinzu, daß dieser Priester trotzdem zum Bischof ernannt worden sei, und kündigt eine noch interessantere Fortsetzung seiner Mitteilungen an. — Das Organ des Vatikans, der „Osservatore Romano" wendet sich in einer aus dem Vatikan stammenden Protestnote in scharfen Worten gegen diese Enthüllungen und sagt, die veröffentlichten Dokumente seien voll von entfiel lten und falschen Behauptungen.
Berlin» 28. Febr. Dem Reichstag wurde vom großen Generalstab eine Denkschrift über Deutsch-Su d- westafrika vorgelegt, worin die Vorgänge seit November 1906 geschildert sind. Es wird darin nur eine allmähliche Zurückziehung der Truppen und der Bau der Eisenbahnlinie bis Keetmanshoop befürwortet, da durch die Eisenbahn allein es möglich sei, mit einer weniger starken Schutztruppe auszukommen.
Hamburg, 27. Febr. Die Bürgerschaft nahm in der heutigen Sitzung gegen die Stimmen der Sozialdemokraten einen Antrag des Senats an aus Bewilligung von Mark 3,529,000 zum Wiederaufbau der am 3. Juli vorigen Jahres durch die Feuersbrunst zerstörten großen M i ch a e l s k irch e.
Hamburg» 27. Febr. Die Hamburg-Bremer Afrikalinie gibt bekannt, daß sie beschlossen hat, den regelmäßigen Verkehr zwischen Swakopmund, Lüderitz- bucht und Kapstadt zur Post- und Passagierbesörderung in einigen Monaten aufzunehmen.
Köln, 27. Febr. Wie der K. Zt. mitgeteilt wird, soll die braunschweigische Angelegenheit gestern im Bundesratsausschuß behandelt worden sein. Man sei sich darüber einig gewesen, daß unter den obwaltenden Umständen kein Mitglied des Hauses Cumberland zur Thronfolge in Braunschweig berufen werden könne. Die Angelegenheit geht nun vom Ausschuß an den Bundesrat selbst und dieser wird sich schon morgen oder übermorgen mit der Angelegenheit beschäftigen.
Mannheim, 26. Febr. Die Familie des mit der „Berlin" verunglückten Direktors der Köln-Lindcnthaler Metallwerkc, Reinhard Kind, ist hier wohnhaft. Kind war lange Jahre Prokurist der Luxschen Jndustriewerke in Ludwigshafen und hatte den Direktorposten bei dem Kölner Unternehmen erst vor einigen Monaten übernommen. Kinds Familie, seine Frau und zwei erwachsene Söhne, beabsichtigte in diesen Tagen nach Köln zu übersiedeln.
Aus Per Pfalz, 27. Febr. Der Verein für Weinbau Und Weinhandel der bayrischen Pfalz beschloß in seiner gestrigen Generalversammlung eine Kommission einzusetzen, welche im Verein mit den übrigen pfälzischen Fachvereinen, ähnlich wie an der Mosel, die Mindestpreise für reelle Pf alz weine festsetzen soll, damit der unreellen Konkurrenz ein . Riegel vorgeschoben wird.. Der Beschluß soll sämtlichen deutschen Fachvereinen zugestellt werden, und es soll mit allen Mitteln dahin gewirkt werden, daß auch das Pfälz. Weingeschäft von dieser unreellen Schleuderkonkurrenz gereinigt wird. Die Beteiligung von Privaten an den Weinauktionen durch Kommissare sowie die Konkurrenz gewisser Winzervereine im Detailgeschäft sollen ebenfalls bekämpft werden.
München, 27. Febr. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei lassen soeben auf dem Areal des früheren Zirkus Bavaria Nachgrabungen nach dem vermutlich ermordeten Hendschel vornehmen. — Obwohl sämtliche Schlachtviehsorten im Preise zurückgegangen sind, bleiben die F l eis ch Pr eise, mit Ausnahme des Schweinefleisches, unverändert.
Aus dem Allgäu, 26. Febr. Die größte Straßenbrücke Bayerns — die Brücke über den Argen- tobel bei Grünenbach — ist für den Personenverkehr' eröffnet worden. Die Brücke ist 204 Meter lang und wurde von der Maschinenbaugesellschaft Nürnberg erbaut. Die eigentliche Eröffnungsfeier und Eröffnung der Brücke für den Fuhrwerksverkehr findet im Frühjahr statt.
Aus dem Allgäu, 27. Febr. Bei dem Versuch aus. der Strecke Füssen-Oberdorf eine Geleise durch einen Schneepflug mit zwei Maschinen frei zu machen, eNitz l e i st e n beide Maschinen, wobei der Pflug demoliert und der Schienenstrang aufgerissen wurde. Personen wurden nicht verletzt. Seit dem Bestehen der Bahn sind noch nie solche Verkehrsstörungen vorgekommen. Der Schnee liegt 5—6 Meter hoch.
Haag, 27. Febr. Wie das Reutersche Bureau erfährt, wird auf Befehl des Königs von England der Prinz von Teck, ein Vetter der Königinmutter der Niederlande in außerordentlicher Mission nach dem Haag gesandt, um dem Prinzen Heinrich der Niederlande im Namen des Königs das Großkreuz des Batsordens zu überbringen.
Paris, 27. Febr. Wie der „Eclair" berichtet, wurde zwischen Frankreich und Spanien ein endgiltiges Abkommen bezüglich der Organisation der marokkanischen Polizei getroffen. Das Abkommen betrifft hauptsächlich die gemischte Polizei in Tanger und Casa Bianca, die Errichtung einer städtischen und vorstädtischen Polizei, sowie die Frage des Oberbefehles im Falle gemeinsame Aktionen, insbesondere außerhalb der Städte. — Por-r tu gal hat eingewilligt, den Schutz der schweizerisch»» General-Inspektion zu übernehmen.