delt wurden. Ein weiterer Fehler sei die außerordent­liche Geringschätzung, die man den Mitläufern habe angedeihen lassen. Dabei entschlüpft dem Verfasser fol­gendes wertvolle Zugeständnis über die politische Ver­ständnislosigkeit des Gros der Sozialdemokratie:

Es ist nicht jeder ein 2oon politicvn, ein politi­sches Wesen; wohl aber bleiben die meisten zeit­lebens politische Mitläufer. Selbst viele von denen, die heute in unseren Wahlvereinen stecken, sind deshalb trotz dieser ihrer Mitgliedschaft Mit­läufer".

Schließlich sagt Göhre, daß es der Sozialdemokratie vielfach an klaren, präzisen und positiven wirtschaftlichen Forderungen für weite Schichten nichtkapitalistische r Massen, die aber nicht Industriearbeiter sind, schhlt. Gegenüber den Kleinbauern ist das ja anerkannt, aber auch sonst vielfach nicht zu leugnen. Und das schwächt schließlich unsere Zugkraft auf's ärgste." Als die Ursache dieses Mangels sieht Göhre, der bekanntlich zu den Revisionisten gehört, die (marxistische) Theorie an,die wir ererbt haben und die gerade in den letzten Jahren mitunter in fast terroristischer Weise als unantastbar aufrecht erhalten worden ist."

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Eine Krisis -ei den Bodenreformern. Wie

ans einer umfangreichen Zuschrift an die Berliner Volks­zeitung hervorgeht, ist im Verein der Bodenreformer eine schwere Krisis ausgebrochen. Der Vorsitzende Damasch- k e soll, wie dort behauptet wird, durch eink, gegenüber der Frau Elsner v. Gronow gemachte Aeußerung ein (wahrscheinlich weibliches) Bundesmitglied schwer und eh­renrührig beleidigt haben. Infolge dieser Aeußerung kam es in der Wohnung Damaschkes im Anschluß an eine Ver­einssitzung zu einer heftigen Auseinandersetzung, in de­ren Verlauf Damaschke der Frau Elsner v. Gronow die Türe wies. Er bedauerte sein Vorgehen zwar später mündlich gegenüber dem 2. Vorsitzenden des Verbandes Herrn Pohlmann, allein die Dame, die Mitglied der Frauenabteilung des Bundes ist, gab sich damit nicht zu­frieden und verlangte eine schriftliche Erklärung. Diese gab Damaschke sodann in folgender sonderbaren Form. Er schrieb:

Frau Marie Elsner v. Gronow, geb. v. Kryger, Berlin.

Sehr verehrte gnädige Frau!

Nach Rücksprache mit Herrn Pohlmann nehme ich keinen Anstand, mein Bedauern über die Form auszu- sprechcn, in der ich unsere Aussprache am 30. Januar abgebrochen habe. Ihr Anteil an derBodenreform" G. m. b. H. steht Ihnen jederzeit gegen Uebernahme der geringen Notariatsgebühren zur Verfügung. Ich stelle Ihnen anheim, mir Vorschläge zu machen, wann wir uns bei Herrn Notar Oemler, Friedrichstraße 31, nachmittags (außer Sonnabend) zwischen 51/2 und 7 Uhr treffen wollen, damit Ihnen dort Ihr Anteil von 2000 Mark ausbezahlt werden kann. Hochachtungsvoll und ergebenst A. Damaschke.

Frau Elsner v. Gronow brachte nach Empfang dieser Zuschrift den ganzen Vorgang zur Kenntnis verschiedener Interessenten.

Diese richteten daraufhin die Bitte an den 2. Vor­sitzenden, an den Erstunterzeichneten Herrn Matern in­nerhalb 48 Stunden eine Mitteilung darüber gelangen zu lassen, ob Herr Adolf Damaschke bereit ist, aus dem Bunde deutscher Bodenreformer sofort aus­zuscheiden, und verlangen, daß, wenn sich Damaschke weigert auszutreten, eine Generalversammlung über die' Angelegenheit entscheiden solle. Es bleibt nun abzuwar­ten, was aus der Affäre weiter wird, und ob sie damit schließt, daß Herr Damaschke den ihm nahegelegten Aus­tritt vollzieht, oder ob es zu einer Sezes­sion kommt.

Gegen die Rheinzölle wenden sich jetzt auch die Holländer. Der englischeDaily Telegraph" hört aus dem Haag, daß die holländischen Importeure mit dem gespanntesten Interesse die Bewegung in Deutsch­land zu Gunsten von Schiffahrtsa'b gaben aus dem Rhein beobachten. Sie berechnen, daß die Holländer durch diese Zölle mindestens 2 500 000 Mark für die Rheinver­besserung zu zahlen haben würden. Es sei klar, daß die Durchführung der Rheinzölle Hamburg und andere Hä­fen auf Kosten von Rotterdam fördern werde und die ganze Rheinschiffahrt, sowie englische und amerikanische Firmen, die mit dem Rheinlande Handel trieben, wür­den die Folgen ebenfalls fühlen. Es sei noch nicht be­kannt, was die holländischen Behörden gegen eine der­artige Maßnahme tun würden. Diese Maßnahme ver­stoße gegen den Rheinvertrag vom Jahre 1859 und Hol­land könne diesem Plane nicht zustimmen, ohne seinen Rheinhandel und seine kommerziellen Interessen im all­gemeinen schwer zu schädigen.

Im Süden Deutschlands wird es die nächsten Tage zu einer Protestkundgebung kommen. In Mann­heim findet, wie schon gemeldet, am 16. Februar eine Zusammenkunft der Industriellen und der interessierten Gemeinden statt, die schon vornherein als Abwehrkund­gebung bezeichnet ist. Die Handelskammer Stutt-

igart hat sich ebenfalls in einem soeben ausgegebenen Schriftchen gegen die Einführung der Schisfahrts­

abgaben gewendet, wo es am Schluß heißt: Noch zu Zeiten des alten deutschen Bundes bil­dete den Stolz der deutschen Nation der freie deutsche Rhein. Heute, wo alle Vaterlandsfreunde an einer Ei­senbahngemeinschaft arbeiten, ist es doch eine verfehlte Taktik, durch ein veraltetes Abgabensystem eine Art Main­linie aufs neue wieder aufzurichten."

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Wie eirr katholischer Priester sein soll. Der

Erzbischof von Bamberg, einer der geistvollsten und vo.uehmst'N katholischen Geistlichen Bayerns, hat einen F a d e n - H i r t e n b ri ef erlassen, in dem es u. a. heißt:

Der Priester soll und muß bei uns den ganzen Bild­ungsgang durchwachen, den alle jene, welche dereinst durch ihre höhere Bildung eine führende Rolle in der Nation ausüben sollen, erhalten und zwar soll dieser Bildungs­gang gleich seiner dereinstigen Amtstätigkeit sich vollzie­

hen unter der Kontrolle der weitesten O essen tlichkcit. Hier-- ^ zu aber gehört Zeit und Geld. Viele Eltern fähiger Kna­ben sind nicht imstande, diese Kosten ganz oder auch nur. zum Teil zu tragen. Da muß die christliche Mildtätigkeit eingreifen. Am 13. Juli, dem Festtage des Stifters des Bambergcr Bistums, wird das Jubiläum des Bistums ge­feiert, als bleibendes Denkmal aber, daß die Bamüerger Erzdiözesanen des 20. Jahrhunderts sich eins wissen und fühlen mit dem großen Bistumsgründer im 11. Jahr­hundert sei das Fundament gelegt zum Neubau eines Kna­benseminars für die Erzdiözese. Daher ergeht der Ruf des Erzbischofs an Klerus und Diözesanen, Bausteinchen beizutragen zu dem Seminar, durch das dem immer wie- derkehrcnden Priestermangel ein Ende gemacht, in dem keiner gezwungen wird, Priester zu werden, das Priester erzieht, nicht als Kopfhänger, die ihren Mitchristen die er­laubten Freuden des Lebens mißgönnen und nicht wie die Pharisäer, die, wenn sie fasten, traurige Gesichter machen. Als frische, fröhliche Kna b e n Und Jünglinge sollen sie heranwachsen voll deutscher Kraft und Jugendmut, begeistert für die heilige Kirche und ihren Dienst, aber auch voll Liebe und Treuczu ih­rem Volk und Vaterland, wie die alten Bischöfe und Priester der Bamberger Kirche in ihren besten Zeiten es waren."

Diesen schönen, von wärmster Empfindung getrage­nen Worten des Erzbischofs Dr. v. Albert wird jedermann Beifall zollen.

-I- ->! *

Nachträgliches aus dem Fasching. Gegenüber einem durch die Blätter gehenden Bericht aus Stock­holm, wonach Stead in einem Vortrag gesagt haben soll, daß Fürst Bülow sich ihm gegenüber dahin geäußert habe, der Kaiser, alle Generäle und Staatsmänner woll­ten den Frieden, nur nicht die Zeitungen, und er (der Reichskanzler) wisse ein Mittel, um im Handumdrehen den Weltfrieden zu sichern, und das sei die Erlaubnis, 12 mächtige Zeitungsredakteure zu hängen, be­ginnend mit dem Reöakteur der Kölnischen Zeitung, vem der Times folgen würde, schreibt die Köln. Ztg.:

Wir machen von der Ermächtigung des Fürsten Bülow Gebrauch, mitzuteilen, daß er die fraglichen Aeußerungen nicht getan hat. In seiner Unterred­ung mit Herrn Stead hat nicht der Reichskanzler der­artige Pläne entwickelt, sondern Herr Stead hat er­zählt, daß er -schon vor Jahren in St. Petersburg einem hohen Diplomaten gegenüber das Aufhängen der Redakteure als das beste Mittel zur Wahrung des Weltfriedens empfohlen habe."

T g L-EdrsKiL

Berlin, 13. Febr. Die freisinnigen Frak­tionen haben im preußischen Abgeordneten­haus zur zweiten Lesung des Kultusetats den Antrag eingebracht, die Lehrpläne der Volksschule und der höheren Lehranstalten in organische Verbindung zu bringen und die bei den staatlichen höheren Lehranstalten noch bestehen­den Vorschulen allmählich aufzuheben. .

Berlin, 14. Febr. Aus Mannheim meldet der Vorwärts: Genosse Appel, als verantwortlicher Redak­teur der FaschingszeitungSchnupftabak", wurde auf Grund eines Strafkammerbeschlusses, veranlaßt durch die Beschwerde der«!Staatsanwaltschaft, erneut verhaftet.

Posen, 14. Febr. Bei der Reichstagsersatz­wahl im Kreise Wreschen wurde an Stelle des zurück­getretenen doppelt gewählten Polen Charlinski der pol­nische Rechtsanwalt Seyda mit großer Mehrheit gegen den deutschen Kandidaten gewählt.

Langensalza, 14. Febr. In einer stark besuchten Versammlung der Konservativen, des Bauernbundes, der Nationalliberalen und der Freisinnigen ist der Handels­minister a. D. Möller als gemeinsamer Kandidat für die Reichstagsnachwahl aufgestellt worden.

Dresden, 13. Febr. Zwei russische Studie­rende der technischen Hochschule haben wegen sozialde­mokratischer Agitation bei den Reichstagswahlen den po­lizeilichen Ausweisungsbefehl erhalten. Sie sollen binnen acht Tagen Sachsen verlassen. Gegen einige an­dere russische Studenten und gegen zwei Russinnen schwebt eine Untersuchung.

Karlsruhe, 13. Febr. Für die durch die Wahl Siegrists zum Oberbürgermeister freigewordene Stelle des ersten Bürgermeisters wurde heute vom Bürgel­ausschuß mit'allen gegen 104 abgegebenen Stimmen Amt­mann F ö h r e n b a ch - Baden-Baden gewählt. Auch die Sozialdemokraten stimmten für ihn. Föhrenbach, ein Schwiegersohn des früheren Finanzministers Becker, ist Jurist.

Karlsruhe, 13. Febr. Nach einer Mitteilung der Badischen Presse" hat heute früh beim Forchheimer Exer­zierplatz zwischen einem hiesigen Herrn und einem aus­wärtigen Offizier ein Pistolenduell stattgefunden. Beim dritten Kugelwechsel erhielt der Offizier einen Schuß in die rechte Schulter, doch sei die Verwundung nicht le­bensgefährlich.

Paris, 13. Febr. Senator Piot bat den Finanz­minister brieflich, in dem neuen Steuergesetzentwurf für kinderreiche Familien nicht nur Steuerermä­ßigungen vorzusthen, sondern ihnen auch nach der Zahl der Kinder eine Entschädigung zu ge­währen.

Paris, 13. Febr. Im Laufe des Tages zirkulierte ! das Gerücht von der D e mis s i 0 n d es M inister i ums. Man erblickte darin zuerst ein Börsenmanöver, wodurch der ungünstige Eindruck des Einkommensteuer-Gesetzent­wurfs ausgeglichen werden sollte. In politisch gut in­formierten Kreisen erhält sich jedoch der Eindruck, daß' wenigstens zwischen dem Ministerpräsidenten Clemen- ceau und dem Kultusminister Briand eine ernstere Meinungsverschiedenheit besteht, inbezug auf das Ent- gegenkomnk'en der Regierung gegenüber den Bischöfen in der Frage der Nutznießungsverträge für die katholischen Kirchen. Es scheint, daß Clemenceau das weitgehende Ent­gegenkommen Briands nicht mehr unterstützen will, daß aber die Mehrheit des Kabinetts auf Seiten Briands steht.

Loudon, 13. Febr. Premierminister Campbell- Banner mann empfing heute nach der Ministerrats-

^ sitzung, der er trotz seiner Erkältung beiwohnte, den russi­schen Staatsrat v. Martens nebst anderen Gästen zum . Frühstück. Staatsrat v. Martens ist auch vom Minister des Mswärtigcn Sir Edward Grey empfangen worden.

Lort-SN, 13. Febr. Tic Admiralität erhielt die tele­graphische Meldung, daß die beiden SchlachtschiffeAlKe­nia rle" undCommonwealth" in der Nacht vom 11. Februar zusammenstießen. Beide Schiffe fahren mit 12 Knoten Geschwindigkeit nach Gibraltar zur Ausbesser­ung. Von der Bemannung ist niemand verletzt worden.

London, 14. Febr. Frauenstimmrechtlerinnen dran­gen in das Unterhaus ein und verübten lärmende Auftritte. Nachdem sie von der Polizei ausgcwiesen ivaren, drangen sie zum zweitenmale ein. Es wurden 49 Verhaftungen vor­genommen. "

Port-Said, 13. Febr. Auf der Durchfahrt durch den Suez-Kanal sind von dem türkischen Truppenschiff Hodeida" gegen 300 Mann über Bord gesprungen und desertiert.

In Mannheim kam wieder eine schwere Aus­schreitung durch maskierte Rowdies vor. In der Schwe- tzingerstraße wurde der 26 Jahre alte Zimmermann Georg Sand von einem maskierten Burschen durch einen Stich in den Oberschenkel, der die Schlagader öffnete, ge­tötet. ^

Der preußische Eisenbahnfiskus ist kürzlich um eine Summe voll 23,300 Mark beschwindelt worden. Am 24. Januar wurden auf sechs Berliner Bahnhöfen Nachnahmesendungen nach Hamburg zu je 3550 Mk. aufgegeben. Dieselben sollten seismographische Instru­mente für dieHamburger Gesellschaft zur Erforschung von Erdbeben" enthalten. Die Begleitscheine kamen ord­nungsmäßig ausgefüllt und gestempelt nach Berlin zurück und das Geld wurde anstandslos ausbezahlt. Jetzt hat sich herausgestellt, daß es eine solche Gesellschaft in Ham­burg nicht gibt, daß der angebliche Absender auch in Ber­lin nicht existiert und daß die Frachtstücke in Hamburg nicht angekommen sind. Es muß also ein Betrugsmänö- ver von Eisenbahnbeamten vorliegen, die mit dem Gange solcher Geschäfte vertraut sind.

Bei der Aufsichtsbehörde in St. Gallen wurde ge­gen die Untätigkeit der Gemeinde- und Bezirksbehörden Klage geführt anläßlich der Nachforschungen nach den beim Brande im Morgental vermißten sieben Per­sonen. Unaufgefordert erschienen aus Arbon 30 Ita­liener mit Schaufeln und Pickeln auf dem Brandplatz, um nach den vermißten Landsleuten zu suchen. Sie ha­ben bis zur Stunde noch nichts gefunden.

Ms Mailand wird berichtet: Ungewöhnlich starke Schneefälle behindern den Verkehr. Die Industrie ist infolge Kohlenmangels in eine schwierige Lage gekommen.

Wie aus Paris gemeldet wird, wurden in Sa- gonne infolge der Entgleisung eines Zuges zur Be­förderung von Arbeitern eines Bergwerks sechs Personen getötet und 14 Personen verletzt.

Aus Bachmit wird gemeldet: Die als tot gemel­deten 40 Bergleute nach dem Brande der Kohlengrube Petromarjew sind unverletzt in einem Teile des Berg- > Werks gefunden worden, wohin die verdorbene Luft nicht dringen konnte.

MürLt Landtag

Stuttgart, 13. Febr. Präsident Payer eröffnet die 3. Sitzung um 31/4 Uhr. Am Regierungstisch: Mini­sterpräsident v. Weizsäcker, die Minister v. Pischek, v. Zeyer, v. Marchtaler, v. Fleischhauer, v. Schmidlin. Krank gemeldet: Dambacher.

Im Einlauf befindet sich eine Anfechtung der Wahl des Abg. v. Gauß-Stuttgart und des Abg. von Nür­tingen (Seeger), sowie ein Antrag des Bauernbunds:

Die Kgl. Staatsregierung zu ersuchen, eine Auf­stellung darüber vorzunehmen, welche Mittel erforder­lich sein .würden, die persönlichen Ausgaben dar Ge­meinden für die Volksschule auf den Staat zu überneh­men. Die Aufstellung sollte ersichtlich machen, ivelche Ausgaben notwendig würden, für die größeren und mitt­leren Städte und die Gemeinden 1., 2. und 3. Klasse.

Es folgen sodann eine Reihe von Kommissionswahlen. Es wurden gewählt in die Vol ksschulkommissi on: Hieber, Kübel, Schrempf, Graf-Heidenheim, Löchner, Nä­gele, Leibfried, K. Haußmann, Dambacher, Rembold-Aa- len, Späth-Biberach, Weber, Hildenbrand, Heymann, Schäffler.

In die P etiti 0 n s k 0 mm i s si 0 n: Maier-Blau­beuren, Rösler, Berroth, Sturz, Herbster, Speth, Schick, Tauscher, Mattutat.

In die staatsrechtliche Kommission: Hkiff- ner, Hieber, Kraut, Frhr. v. Perglas, Liesching, Elsas, Rembold-Gmünd, Walter, Lindemann.

In die Bibli 0 thekk 0 mmissi 0 n: HiM r, Wolfs, K. Haußmann, v. Kiene, Heymann.

In die gemeinschaftliche Kommission zur Prüfung der Ständischen Kassenrechnungen: Röder, Schaib- le, Schlichte, Schnaidt, Seeger.

Nunmehr beginnt die erste Beratung des Hauptfinanzetats für 1907 und 1908.

Finanzminister v. Zeyer macht einige ergänzende Bemerkungen zu seinem schon bekannten Begleitvortrag, lieber die Restmittel wird ein Nachtragsetat in Bälde vor­gelegt werden. Die 21/2 Millionen Restmittel sollen zu Bauten verwendet werden. Was die Eisenbahnbedürfnisse betrifft, so wird den Ständen ebenfalls ein Entwurf zu­gehen. Der Entwurf über eine andere Gestaltung der Etatsaufstellung wird in nicht ferner Zeit vorgelegt wer­den können, wie dies schon in der Thronrede angekündigt ist. Der Staatsbedarf ist im Verhältnis zur Bevölkerung ein recht stattlicher. Seit 1867 hat er sich verdoppelt. Ge­gen den vorjährigen Etat hat sich dieser gesteigert um 6,9 Will, für 1907 und 7,9 Mill. für 1908. Beim letzten Etat zeigten sich nur Steigerungen von 2,5 und 3,4 Mil­lionen. Der Minister geht dann auf die Unterschiede bei den einzelnen Ministerien ein, sowie auf die Steigerung der Staatsschuld, wobei die Eisenbahnen den Hauptanteil tragen, da die allgemeine Staatsschuld (ohne die Eisen­bahnen) sich tatsächlich vermindert hat. Was die Gehalts­aufbesserung, n anlangt, so sind die bezüglichen Vorlagen